Chronologie Deutschlands 10

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Papst Johannes X.

Name: Joannes

* 860 in Tossignano bei Imola

+ 929 in Rom (im Kerker ermordet)

Beisetzungsort: Lateran, Rom

Vater : Aus der Familie Cenci

Mutter: ?

Pontifikat: Febr. 914 – Juni 928 (14 Jahre, 4 Monate)

Gedenktag: ?

Gebäude:

Er ließ den Lateran in Rom wieder herstellen.

Würdigung:

Papst Johannes X. versuchte, trotz der Vormachstellung des Theophylakt I. von Tusculum über Rom, die Macht des Papstes in Italien wiederherzustellen.

Er soll eine "enge Beziehung" zu Theophylakts Frau Theodora eingegangen sein sowie zu deren Tochter Marozia, von der er völlig abhängig war.

Jahr: 915

Herrscher:


Kaiser: Berengar Oström.Kaiser: Konstantin VII.
Papst: Johannes X. Lothringen: Reginhar
Westfranken: Karl III. Ostfranken: Konrad I.
Erzbf. Hamburg: Hoger / Reginwart Sachsen: Heinrich
Schwaben: Erchanger Baiern: Arnulf
Erzbf. Trier: Radbod / Ruotger Erzbf. Köln: Hermann von Bliesgau
Erzbf. Mainz: Heriger Erzbf.Salzburg: Pilgrim

Ereignisse des Jahres 915:

08.02.915

König Konrad bestätigt in Frankfurt dem Kloster Lorsch die Schenkung des Ortes Gingen, welche seine Gemahlin Kunigunde um ihres Seelenheils willen und wegen ihrer Grablege an das Kloster gemacht hatte.

30.03.915

Radbod, der Erzbischof von Trier stirbt.

Ruotger wird sein Nachfolger als Erzbischof.

Schlacht bei Wahlwies (Stockach/Konstanz):

Burchard II. von Schwaben und der aus seiner Verbannung zurückgekehrte Erchanger besiegen in der Schlacht das Heer des Königs Konrad.

Erchanger wird zum Herzog von Schwaben ausgerufen.

Markgraf Eberhard, der Bruder des Königs Konrad, wird mit einem Heer nach Sachsen gegen Herzog Heinrich gesandt.

Er erleidet in einer Schlacht bei der Eresburg (Hochsauerlandkreis) eine vernichtende Niederlage.

König Konrad zieht daraufhin persönlich gegen Heinrich.

Herzog Heinrich unterwirft sich dem König.

Die Ungarn verheeren Alamannien und streifen durch Thüringen und Sachsen.

Sie kommen bis Bremen und verwüsten die Stadt.

Abt Huoggi von Fulda gelingt es, sie zu vertreiben.

20.12.915

Hoger, Erzbischof von Hamburg-Bremen stirbt in Bremen.

Reginwart wird Nachfolger als Erzbischof.

Burkhard, der Bischof von Passau stirbt.

Gumpold wird sein Nachfolger.

Ereignisse in Europa:

19.09.915

Adalbert II., der Markgraf von Tuszien (Toskana) stirbt und wird in der Kathedrale von Lucca bestattet.

Seine Witwe Bertha übernimmt die Regentschaft für ihren noch minderjährigen Sohn Guido.

03.12.915

Papst Johannes X. krönt Berengar, den König von Italien, in Rom zum Kaiser.

Spytihnev, der Herrscher der Böhmen stirbt.

Nachfolger in Böhmen wird sein jüngerer Bruder Vratislav.

Gregorios, der Herzog von Neapel stirbt.

Nachfolger wird Johannes II.

Kaiser Berengar

König von Italien 888-889, 896-901, 905-924

Kaiser 03.12.915 - 07.04.924

* um 840

+ 07.04.924 in Verona

Begraben: ?

Vater: Eberhard (*810, + 16.12.866), Markgraf von Friaul 828-866

Mutter: Gisela (* Ende 819/822, + > 01.07.874)

Ehefrauen:

1. Bertila von Spoleto (+ vor Dez.bb 915)

2. Anna (+ > Mai 936)

Kinder:

Tochter,

Gisela (* ca. 880/885, + ca. 910/915)

Bertha (+ > 952), 915 Äbtissin von San Salvatore in Brescia

Stammbaum – Kaiser Berengar


? * ? + ?
Unruoch II. Graf von Ternois * ? + ?
? * ? + ?
Eberhard Markgraf Friaul 828-866 * 810 + 16.12.866
? * ? + ?
? * ? + ?
? * ? + ?
Karl der Große Kaiser 800-814 * 02.04.747 + 28.01.814
Ludwig der Fromme Kaiser 800-814 * 02.04.747 + 28.01.814
Hildegard * ca. 758 + 30.04.783
Gisela * Ende 819/822 + > 01.07.874
Graf Welf * ? + ?
Judith * um 800 + 19.04.843
Heilwig * ? + ?

Vita –Kaiser Berengar


um 840 Berengar wird geboren.
874 Sein Bruder Unruoch III., der Markgraf von Friaul stirbt. Berengar wird sein Nachfolger.
Ende Juni 883 Er unternimmt im Auftrag des Kaisers Karls III. einen Feldzug in das Reich des flüchtigen Herzogs Guido II. von Spoleto. Er muss aber nach anfänglichen Erfolgen den Rückzug antreten, als in seinem Heer eine Seuche ausbricht.
Jan 888 Berengar wird in Pavia zum König von Italien gewählt. Bischof Anselm von Mailand krönt ihn zum König der Langobarden.
11.05.888 Berengar erneuert in Corteleona (Pavia) auf Bitte des Pietro Tribuno, dem Dogen von Venedig, den Handelsvertrag auf weitere fünf Jahre.
Okt. 888 Schlacht bei Brescia zwischen den Heeren der Könige Berengar und Guido. Nach hohen Verlusten auf beiden Seiten kann sich Berengar behaupten, ist aber so geschwächt, dass er Guido einen Waffenstillstand bis zum 06.01.889 bewilligt.
Nov. 888 Auf die Nachricht hin, das König Arnulf mit einem Heer nach Italien zieht, geht ihn Berengar entgegen und huldigt ihm in Trient. Arnulf bestätigt Berengar den Besitz seines itlienischen Reiches.
Anf. Febr. 889 Schlacht am Fluss Trebia (Oberitalien): Die Heere des Guido von Spoleto und des Königs Berengar treffen erneut aufeinander. Berengar wird verwundet und verliert die Schlacht. Er muss sich nach Verona zurückziehen und kann seine Herrschaft nur in östlichen Oberitalien aufrecht erhalten.
Nov./Dez. 893 König Arnulf sendet seinen Sohn Zwentibold mit einem Heer zur Unterstützung Berengars nach Italien. Sie ziehen gemeinsam gegen die von Kaiser Guido gehaltene Stadt Pavia. Nachdem die Stadt drei Wochen lang ergebnislos belagert wird, kann Guido den Abzug der Belagerer mit Geld erkaufen.
März 894 Berengar, der erfährt, dass König Arnulf auf Anraten seiner Getreuen ihn blenden lassen will, um so seine Herrschaft über Italien zu festigen, fällt von diesem ab und kehrt nach Verona zurück.
Ende Nov. 894 Kaiser Guido von Spoleto stirbt in der Nähe des Flusses Taro (bei Parma), wo er sich verschanzt hatte, an einem Blutsturz. Berengar zieht nach Pavia und übernimmt die Herrschaft.
Dez. 894 Lambert wird nach dem Tode seines Vaters von den italienischen Adligen zum König erhoben. Er zieht daraufhin mit einem Heer nach Pavia und vertreibt Berengar, der nach Verona flüchtet.
Mai 896 Lambert und Berengar verständigen sich und teilen Italien untereinander auf. Das Land bis zum Fluss Adda und Po fällt an Berengar, der Rest and Lambert.
15.10.898 Kaiser Lambert von Spoleto verunglückt beim Jagen im Wald von Marengo (Alessandria/Italien) tödlich. Berengar wird als König von Italien allgemein anerkannt.
Aug. 899 Die Ungarn fallen mit einem großen Heer in Oberitalien ein und ziehen an Aquilea und Verona vorbei bis vor Pavia. König Berengar sammelt ein Heer und zieht den Ungarn entgegen, die sich über die Brenta zurückziehen.
23.09.899 Schlacht an der Brenta (Venetien): Die Ungarn besiegen das Heer des Königs Berengar entscheidend. Berengar kann fliehen.
Aug./Sept. 900 Berengar kann die in Oberitalien eingefallenen Ungarn durch die Stellung von Geiseln und durch Geschenke zum Abzug bewegen.
Sept. 900 Ludwig III. (der Blinde), König von Niederburgund, von italischen Adligen zur Übernahme der Königsherrschaft in Italien gerufen, zieht nach Italien. Berengar zieht sich in seine nordöstlichen Stammlande zurück.
Juni 902 Berengar rückt mit einem starken Heer gegen Kaiser Ludwig III. vor und zwingt diesen, Italien zu verlassen. Der Kaiser muss schwören, nie wieder zurückzukehren.
Mai 905 Kaiser Ludwig III. (der Blinde) kehrt auf Einladung italienischer Adligen, die sich mit Markgraf Adalbert II. von Tuszien beraten haben, nach Italien zurück, wo er wieder allgemeine Anerkennung als König von Italien findet. Berengar macht sich von Verona aus auf den Weg nach Pavia, dem Kaiser Ludwig entgegen.
Juni 905 Berengar erkrankt und zieht sich vor den überlegenen Streitkräften des Kaisers Ludwig nach Baiern zurück.
21.07.905 Nach dem Rückzug Berengars nimmt Kaiser Ludwig die Stadt Verona kampflos ein.
Aug. 905 Kaiser Ludwig entlässt in Verona seine Truppen. Berengar dringt in der Nacht in die Stadt ein und bemächtigt sich durch Verrat des Kaisers, der sich in der Kirche S. Pietro in Castello verborgen hielt. Wegen seines Meineides, nicht mehr nach Italien zurückzukommen lässt Berengar Kaiser Ludwig III. blenden und schickt ihn in die Provence zurück.
03.12.915 Papst Johannes X. krönt Berengar, den König von Italien, in Rom zum Kaiser.
Ende 921 Verschwörung italienischer Großer gegen Kaiser Berengar: Rudolf II., der König von Hochburgund, zieht nach Italien und wird auf den Thron von Italien erhoben. Er drängt Berengar in seine Stammlande um Verona zurück
17.07.923 Schlacht von Fiorenzuola d'Arda (Piacenza): Schlacht zwischen den Heeren des Kaisers Berengar und des Rudolf II. von Burgund. Das Heer Berengars behält in dem blutigen Treffen zunächst die Oberhand, wird dann aber durch die Truppen der im Hinterhalt liegenden abtrünnigen Grafen Bonifaz (von Bologna oder Modena) und Gariard überrascht und schließlich vernichtend geschlagen. Berengar gelingt jedoch die Flucht nach Verona.
Anf. 924 Markgraf Hugo von Vienne, sein Bruder Boso und Hugo Tagliaferro versuchen vergeblich, sich Oberitalien zu unterwerfen. Sie ziehen mit einem großen Heer gegen die Stadt Pavia, werden aber von Kaiser Berengar umzingelt und zur Kapitulation gezwungen. Berengar läßt sie mit dem Versprechen, zu seinen Lebzeiten nicht mehr nach Italien zu kommen, zurückkehren.
07.04.924 Kaiser Berengar wird von Flambert, einem seiner Vasallen, vor der Kirche S. Pietro in Castello in Verona ermordet.

Herzog Erchanger

Herzog von Schwaben 915–917

 

Pfalzgraf in Schwaben

* ?

+ 21.01.917 hingerichtet

Begraben: ?

Vater: Pfalzgraf Berchtold

Mutter: ?

Ehefrau: Bertha

Kinder: ?

Würdigung:

Als Königsbote und Gutsverwalter in Schwaben geriet Erchanger in Konflikt mit seinem Vorgänger, Burchard I., dem Herzog von Schwaben, zu dessen Sturz er maßgeblich beitrug sowie zu Salomo III., dem Bischof von Konstanz, den Erchanger gefangen nehmen ließ.

Diese brachte ihm die Feindschaft des König Konrad ein, der ihn schließlich verhaften und hinrichten ließ.

Vita –Erchanger


Erchanger ist Königsbote und königlicher Gutsverwalter in Schwaben.
Nov. 911 Erchanger beteiligt sich an der Verschwörung gegen Burchard, dem Herzog von Schwaben, der daraufhin gefangen, verurteilt und hingerichtet wird.
913 Seine Schwester Kunigunde heiratet König Konrad.
913 Erchanger schlägt in der Schlacht am Inn, mit seinem Bruder Berchthold, seinem Neffen Arnulf von Bayern und dem Grafen Udalrich, die Ungarn zurück.
14.08.914 Erchanger nimmt Bischof Salomo III. von Konstanz gefangen, da er seine Einkünfte durch den Bischof geschmälert sah. König Konrad lässt Erchanger daraufhin gefangen nehmen und in die Verbannung schicken.
915 Schlacht bei Wahlwies (Stockach/Konstanz): Burchard II. von Schwaben und der aus seiner Verbannung zurückgekehrte Erchanger besiegen in der Schlacht das Heer des Königs Konrad. Erchanger wird zum Herzog von Schwaben ausgerufen.
20.09.916 Synode von Hohenaltheim (Donau-Ries): Erchanger, der Herzog von Schwaben wird zu Klosterhaft verurteilt und abgesetzt.
21.01.917 Herzog Erchanger wird hingerichtet. König Konrad lässt Erchanger und seinen Bruder Berthold II. sowie einen ihrer Neffen, Liutfried in Adingen im Neckargau hinrichten.

Bischof Ruotger

Erzbischof von Trier 915 – 931

Erzkanzler des Westfrankenreiches 916 - 923

Kanzler des Ostfrankenreiches 925-931

* um 880

+ 27.01.931 in Trier

Begraben: Walburgiskapelle des Stifts St. Paulin, Trier

Vater: ?

Mutter: ?

Würdigung:

Als Erzkanzler des Westfrankenreiches und Kanzler des Ostfrankenreiches hatte Bischof Ruotger maßgelichen Einfluß auf die Politik beider Reiche.

Nach den verheerenden Einfällen der Normannen und Ungarn, hat er sich für den Wiederaufbau und die Reorganisation des Trierer Erzbistums verdient gemacht.

 

Vita – Ruotger


30.03.915 Ruotger wird zum Erzbischof von Trier ernannt.
Jan. 916 Er wird in das Amt des Erzkanzlers des westfränkischen Königs Karl III. berufen.
07.11.921 Erzbischof Ruotger ist im Gefolge des Königs Karl III. bei der Unterzeichnung des Vertrages von Bonn.
925 Er wird zum Kanzler des Ostfrankenreiches ernannt.
27.01.931 Erzbischof Ruotger stirbt in Trier.