Liebes Glück - wo bist du?

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Wir leben auf einem Planeten mit vielen dummen, ungebildeten Menschen. Und es gibt Mächte, die solche Zweibeiner in diesem Zustand halten wollen, ...vor allem die Industrie. Viele bedauernswerte Kleingeister finden mehr Freude am Leben, wenn sie für ihren produktgestützen Style im Strom der Masse bewundert werden (z.B. für völlig überteuerte potthässliche „kackbraune“ Taschen mit Buchstaben drauf -wie einfallsreich!), den sie im Laufe ihres Lebens angehäuft haben. Die Hoffnungslosen finden selbst keinen Weg, denn dem geistig Orientierungslosen eröffnet sich letztendlich nur die Wahl, ob er lieber den neuen Audi, den BMW, oder den Mercedes wählt, um seinem Status (zeige was du hast, wenn`s nicht im Hirn ist!) gerecht zu werden. Mit Verlaub: Ich fahre selbst seit vielen Jahren schnelle Autos, aber das Lesen von hochgeistiger Lektüre, oder das Hören von niveauvoller Musik (von Mozart über die Isley Brothers, Philip Bailey, George Duke zu James Brown) geben mir persönlich weit mehr, als ein siebenstelliger Kontostand, welcher bedeutungslose Bewunderer der selben Machart verschafft, deren einziges Bestreben und Wunschdenken darin liegt, das Gewonnene (in materieller Hinsicht) endlos zu vermehren. Entscheidungen, die in erster Linie aus finanzieller Hinsicht und nicht aus Leidenschaft bzw. purer Begeisterung angestrebt werden, verdienen meinen Respekt nicht. Diese Form der Multiplikation manch bildungsferner Kapitalisten scheint so sinnfrei, als das pure Sonnenlicht mit dem Rucksack einzufangen. Wer sich durch den Konsum diktieren lässt, ist arm dran. Auf einem alten, verrosteten VW Bus entdeckte ich einen Aufkleber mit dem Zitat: „Ihr habt zwar was man zählen kann, aber ihr habt nicht was zählt!“ Hoch leben die Schöngeister! Wenn kackbraune Taschen „mit Buchstaben“ dich tatsächlich glücklich machen, dann bist du offensichtlich leicht zufriedenzustellen. Glückwunsch! `:-)).

Ob man sich nun lieber der traurigen Masse anschließt und unauffällig im großen Haifischbecken des Mainstream mitschwimmt, oder als Protagonist mit wachen Augen das eigentliche Leben und die Handlungen anderer Menschen hinterfragt, bleibt jedem selbst überlassen. Es ist weder mein Begehr als Neunmalkluger zu belehren, noch liegt es mir nah im realen Leben (das hier ist ein Buch!) zu provozieren ... und „everybody`s darling“ wollte ich auch nie sein. Für mich ist entscheidend, (m)einen eigenen Weg zu gehen (authentisch bis ins Knochenmark), denn falls ich in 30 Jahren auf das eigene Leben zurückblicke, will ich keinesfalls bedauern, viele Dinge fremdbestimmt getan zu haben, die fern meiner „moralischen“ und „ethischen“ Werte liegen. Jeder soll tun und lassen was ihm gut tut, so lange er mir nicht ans Bein pinkelt `:-)). Falls es in deinem Freundeskreis Menschen gibt, die gerne deine Braut besteigen wollen und dies vielleicht auch tun, dann hast du vermutlich die falsche Frau, oder die falschen Freunde und wenn es dich nicht stört, dass dein Ehepartner in einer Daueraffäre verstrickt ist, dann leb ruhig weiter so und sei „GLÜCKLICH“ mit der Situation (manche Menschen fühlen sich wohl im Elend, die brauchen`s derb und dreckig). Aber bedenke, dass dieses Leben sich irgendwann mal dem Ende neigt und genau aus diesem Grund gibt es vielleicht ein paar Dinge, die man beherzigen sollte, falls man im Sumpf feststeckt und kein Land mehr sieht.

Für mich sind Umgangsformen, ein angemessenes Sozialverhalten, Charakter, sowie die Anerkennung eines höheren Wertesystems entscheidend. Im Alltäglichen geht`s mir um Dinge wie Souveränität, Höflichkeit, Taktgefühl, Loyalität, Lebensklugheit, Auftreten, Scham, Humor, Ansichten, Wertschätzung und Respekt gegenüber anderen. Menschen mit Stil setzen sich zwangsläufig auch kritisch mit ihrer eigenen Person auseinander (so jemanden zu finden, gleicht einem Lotto-Sechser, denn Stil haben leider nur wenige).

Wer ein korrektes Leben führt, der braucht sich nicht verstecken und er muss auch niemanden belügen. Dies ist nach meinem Ermessen zwangsläufig die Grundvoraussetzung zum formvollendeten Glück in seiner reinster Form. Alles andere, was auf Lügen und Halbwahrheiten basiert, hat nie Bestand und wird jeden Menschen sowohl an der freien Entfaltung, als auch an der Umsetzung seiner Träume hindern. Ich habe eine Vorliebe für Menschen, die Begeisterung entwickeln und in der Lage sind, sich auf eine Sache zu konzentrieren, die „Feuer und Flamme“ entfachen und dafür aus persönlicher Überzeugung kämpfen, egal ob dadurch ein akzeptabler finanzieller Vor- oder Nachteil entsteht.

Ich gestehe, das ist viel harter Tobak auf einen Schlag. Wer Streicheleinheiten erwartet hat an dieser Stelle, der wäre wohl im „ZDF Fernsehgarten“ (mit viel guter Laune, „Holareidulijö“ und obendrein noch Kochrezepte von der heilen Welt) besser aufgehoben. Zeitgenossen, die schön brav die Basics beachten, sich stets an die wichtigsten Verhaltensregeln halten, werden vermutlich fündig und mit einem aufrichtigen Leben belohnt, das alsbald Früchte trägt. Wir ernten fast immer, was wir säen -diesen Satz werdet ihr noch öfter hören!

„Die totale Transparenz“ in gewollten Beziehungen ist einer der wichtigsten und für mich entscheidenden Indikatoren zum Glück. Beruflich und privat lassen sich viele Dinge umsetzen, wenn man sich selbst und all die Menschen die uns wirklich nahe stehen „nicht belügt“. Das eigene Leben stabilisieren bedeutet, es „aktiv“ geschehen zu lassen.

WORD UP - FUNKY FELLAS!

BE YOURSELF

Der Akt ...
Die große Liebe 2.0

Nahezu egal, ob ihr meine Geschichte auf den folgenden Seiten nachvollziehen, verstehen oder gar mögen werdet, ...es gibt im Leben manchmal Situationen, da spüre ich etwas in mir und zwangsläufig muss ich handeln ...und mein Gefühl (hervorgerufen aus dem Zusammenspiel von Geist, Verstand und Herz) hat mich bislang nicht enttäuscht. Lange Zeit habe ich überlegt, ob ich meine Geschichte über die große Liebe zu Papier bringen soll (denn „die große Liebe“ klingt in diesen Zeiten meist inflationär), dann aber sagte mir mein langjähriger Freund Paul (der später noch zu Wort kommt): „Schweigen ist feige. Wenn Geheimnisse nicht gelüftet werden, fangen sie an zu stinken! Schreib deine Geschichte nicht elaboriert, schreib sie ohne Schmock (= geschwollenes Gerede), erzähle sie genau so schnörkellos, ehrlich und gradlinig wie du denkst, fühlst und handelst. Sei du selbst und setze dich ein für die Gerechtigkeit, zer-reiße die Lügengebäude und stelle dich dem Leben. Im Schreiben liegt der Glaube an die Zukunft!“ ...und da jede Tat bekanntlich mit einer Handlung beginnt, habe ich den Entschluss gefasst, dieses Buch zu schreiben ...für mich, für dich und für all jene, die noch an das ehrliche Glück, die Moral und an die wahren Werte im Leben glauben. Lasst euch keinesfalls entmutigen, wenn das Herz nach Liebe schreit, werdet aktiv und kämpft. Wenn ihr glaubt, dass es euch hilft, dann geht auf die Straße und demonstriert -wir leben in einem freien Land. Alles ist möglich (wir retten ja sogar Griechenland, Spanien und Italien -wer hätte das gedacht?). Das Geheimnis des Könnens liegt immer im Wollen `:-)).

Inzwischen wird euch aufgefallen sein, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme. Ich war noch nie ein großer Charmeur, der den Frauen „Honig um`s Maul“ schmiert -das können viele meiner Artgenossen besser (man kann nicht alles gut können). Es liegt mir fern, schmeichelhaften „Blödsinn“ zu erzählen, um irgendwo einen Stich zu landen, getreu dem Motto: „Wer vögeln will, muss zwitschern!“ Manche Frauen schicken mich gerade wegen meiner Direktheit in die ewige Hölle der Verachtung und manche erzählen Bullshit über mich, weil ich sie abgelehnt habe, ...aber mich interessiert nicht was sie erzählen! Die mich kennen und mögen haben ihr Urteil und schätzen diese Tugend, weil sie immer wissen, woran sie sind.

Es geht zunächst um die Liebe -und zwar nicht um irgend einen 0815 Hullepulle-Kram, sondern um etwas, das mir sehr tief unter die Haut geht: Um meine große Liebe! Vermutlich sollte man in diesen Zeiten wohl besser titeln: „Um die große Liebe 2.0“ ...angelehnt an Web 2.0, denn früher ist man den Menschen in ersten Linie persönlich unter vier Augen begegnet ...und es gab ab und an mal handgeschriebene Liebesbriefe, wenn man sich besonders nah war. Heute agiert man via Smartphone und Computer miteinander, postet Lebensweisheiten und Tageslaunen auf Facebook ...immer schnell, immer am Sprung. Die Menschlichkeit kommt nur selten zum Vorschein.

Was ist heute noch herzergreifend? Kaum etwas. Nicht mal das Kino berührt die Herzen, denn unsere Welt 2.0 ist „schnell“ geworden, in allen Bereichen. Es gibt nicht mehr viele Dinge, die unsere Sinne stimulieren und den Geist wachrütteln. Das Denken und Fühlen wird immer mehr unter den Teppich gekehrt, denn die Bevölkerung (2.0) hat scheinbar weit wichtigere Dinge im Kopf, als sich Gedanken um ein intensives, ausgefülltes Leben in Zweisamkeit zu machen. Aus welchem Grund viele Menschen heute die wichtigsten Angelegenheiten immerzu aufschieben und nichts mehr vollenden, bzw. aktiv in Hingabe leben, kann ich selbst nicht klar beantworten. Vereinzelt gibt es sie noch, „die Unermüdlichen“, jene Krieger des Lichts, die nach klassischem Empfinden alles andere als Krieg im Sinn haben (das sind Individualisten, die für ihre Träume kämpfen und einstehen). Ich denke, man darf ruhig einen gewissen Kampfgeist im Herzen tragen ...früher waren die Menschen generell mutiger ...und vor allem waren sie verlässlich (vielleicht nicht alle, aber sicher mehr als heute). Um Glück zu erfahren, braucht man Werte, die man mit anderen Menschen teilen kann, und dieses Leben bietet wundervolle Möglichkeiten dazu: Man muss sie nur sehen und vor allem „zulassen“, wenn man ihnen begegnet `:-)).

 

Ich warne euch jetzt schon mal vor: Irgendwann im Buch gelangt ihr an einen Punkt, an dem ihr denkt, „hatten wir das nicht schon mal?“, aber ich empfehle durchzuhalten, denn nur so werdet ihr die Geschichte auch nachvollziehen können. Dies hier ist keiner der Liebesromane, wo man nach zwei Seiten das Ende absehen kann ...ganz gewiss nicht!

Der Beginn einer großen Liebe ...

Die allererste Begegnung mit der Frau meiner Träume (und bei mir werden solche Bezeichnungen nicht in-flationär genutzt, sondern sie sind vollkommen ernst gemeint) hatte ich vor ein paar Jahren in einem Münchner Fitness-Studio, am Crosstrainer, rechts neben mir. Sie, eine bildhübsche, große, schlanke Schwarzhaarige, war mir sofort aufgefallen, aber ich hab sie nur ganz kurz beliebäugelt und Sekunden später inkognito mein Training gestartet `:-).

Ich bin generell ein Mensch der Bauchentscheidungen (beiläufig erwähnt) ...hatte „die Schöne“ fast jeden zweiten oder dritten Tag auf meinem Radar beim Fitness, denn die zehn Bildschirme an der Decke, auf denen die übliche TV-Berieselung lief, weckten mein Interesse nur peripher. Das Regionalprogramm wurde durch ihre Anwesenheit zum Highlight meiner Tage ...zwangsläufig scannt mein Schädel chronisch visuelle Impressionen ...nennt es einfach „Berufskrankheit“. Nach meiner messerscharfen Beobachtung war sie von der ersten Begegnung an eine äußerst interessante Frau, immer sehr stilvoll gekleidet, ein ganz und gar wunderschönes Wesen, das sich ausnahmslos elegant bewegt (es war quasi unmöglich, dies zu ignorieren). Ich bin ein Ästhet -und wenn meine geschulten Augen mal etwas wahrnehmen, das ihnen derart gut gefällt, kann ich meine Begeisterung kaum bändigen. Es ist mir sofort aufgefallen, dass diese Frau keinerlei Gehabe an den Tag legt, sondern sich eben so gibt, wie sie ist. Bei vielen Mädels und auch bei Männern nervt mich, dass sie anscheinend viel Zeit vor dem Spiegel verbringen und sich ziemlich unnatürlich verhalten (der überwiegende Teil wirkt in meinen Augen „selbstverliebt“ -und fast alle hegen dieses überproportionale Selbstbewusstsein, das mich schnell abturnt). Diese Frau schien anders zu sein -erstaunlich! Zu diesem Zeitpunkt hatte ich sie nur einmal mit offenen Haaren gesehen, ansonsten immer elegant mit Pferdeschwanz. Nur wollte ich mir selbst nicht eingestehen, dass ich mich bereits verknallt hatte, in eine „Wildfremde“, über die ich rein gar nix wusste. Welche Sprache sie wohl spricht, was sie so macht, welche Interessen sie hat -dem wollte ich gerne auf die Schliche kommen. Da ich kaum jemand kannte in der Mucki-Bude, konnte ich niemanden fragen ...blöd! Ich war entsetzt von mir selbst, denn sich in eine Hülle zu verschauen, war bislang so gar nicht mein Ding, als authentischer Sprössling.

Ende Dezember begann ich damit, mir regelmäßig Notizen in meinem Filofax-Timer zu machen, wann immer ich sie gesehen hatte. Zugegeben, ich bin nicht mehr 15, aber man kann auch mit 39 Jahren etwas spüren, das sich «besonders» anfühlt (lasst mir bitte diese Euphorie, ich bin schließlich «Sternzeichen Fisch» -da darf man fast alles, wie ihr wisst `:-)). Bedingt durch meine Schüchternheit hab ich es nicht mal fertig gebracht, sie zu grüßen, oder ihr einfach in die Augen zu blicken. Zu diesem Zeitpunkt verspürte ich bereits ihre aktuelle Tageslaune (wie mir Wochen später auch bestätigt wurde). Das erste Mal, als ich mich getraut hatte, sie anzusprechen, war am 13.01. (nach langen 74 Tagen der erste Highscore -YESSSSSSS!) ...und sie erzählte mir in zwei Sätzen, dass sie beim Skifahren war. By the way, ...für jene Leser, die meine Einleitung (das Vorspiel im Buch) übersprungen haben: Im Alltag filme ich für`s Fernsehen seit vielen Jahren internationale Hollywood-Celebs und die ganzen Topmodels, vor denen die halbe Nation niederkniet und auf die ich vollkommen unbedarft zugehe, weil`s mein Job ist, den ich frei von Berührungsängsten ausübe. Und dann stehe ich vor einem doofen Crosstrainer in einem Fitness-Studio und habe naßgeschwitzte Hände, weil ich auf einmal Angst bekomme, dass ich von einer vermutlich ganz normalen Frau eine Abfuhr erhalte, die mich einfach magisch anzieht und die ich «nur» vom Sehen kenne. Zur Erinnerung: Ich war 39 -also nicht mehr 15 `:-)).

Zwei Tage später sind wir uns am gewohnten Platz (beim Fitness) wieder begegnet und ich habe ihr meine Telefonnummer auf einen «Post-it»-Zettel notiert. Ich fand`s irgendwie affig, meine Visitenkarte aus der Tasche zu ziehen, denn ich wollte nicht als Großkotz da stehen und auf dicke Hose machen (das ist nicht mein Style; ich prahle lieber mit meiner kostenlosen Ikea Family Card, als mit der schwarzen «AmEx». Abgrenzung in die andere Richtung ist unabdingbar). In der Folgewoche hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sie vor mir wegläuft. Ich habe sie darauf angesprochen, aber sie hat die Flucht vor mir verneint und verriet mir ihren Namen («Eva»). Willkommen im Paradies! Wir schreiben die Geschichte neu, denn es ist «die Geschichte von Adam & Eva, 2.0». Wie es um die Schlange bestellt ist und vom Baum der Erkenntnis zu essen, werdet ihr sogleich erfahren `:-)).

Nach der ersten eingehenden SMS bat ich sie um ihre eMail-Adresse, damit ich mich auch textlich frei mit meinem Anliegen entfalten konnte. Meine erste Mail folgte am 21.01.: Wie bereits erwähnt, fand ich sie vom ersten Augenblick an «umwerfend» schön, versuchte allerdings sparsam mit Worten umzugehen, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte, ob sie sich durch meine Aktion geschmeichelt, oder belästigt fühlt. Geplant war ein Fashion-Shooting vor schöner Kulisse am Starnberger See. Selbstverständlich habe ich von Beginn an mit offenen Karten gespielt (wie sich das gehört!) und ihr vermittelt, dass ich sie schon viel früher gefragt hätte, wenn ich nicht ein derart großer Feigling wäre. Da ich die Privatsphäre fremder Menschen respektiere, hielt ich es keinesfalls für angemessen, sie spontan im Fitness-Studio mit meiner Idee zu überfallen, und damit zu verschrecken. Für das Test-Shooting waren zwei bis drei Stunden angesetzt.

Noch am selben Tag erhielt ich einen Anruf. Zuge-geben war ich etwas nervös, denn ich hatte Angst davor, dass meine offene Art sie vielleicht verschreckt, ...aber das Gegenteil war der Fall, ...sie fand meine Zeilen amüsant und kurzweilig.

Einen Tag später sind wir uns über den Weg gelaufen und haben eine Stunde lang geredet. Ich war wieder total nervös und hatte zunächst ziemliche Angst, dass ich in der ganzen Aufregung irgendwelchen Blödsinn erzähle, der sie langweilen könnte, aber dem war nicht so, denn der Gesprächsfluss von beiden Seiten verlief ungehemmt und locker, als würden wir uns seit ewig langer Zeit kennen. Es fühlte sich in der Tat so vertraut an, als hätten wir bereits gemeinsame Sandkasten-Erlebnisse geteilt. Ob ihr mir glaubt oder nicht: Ich habe nie zuvor einen so angenehmen Menschen, mit einer vergleichbar (unbeschreiblich) liebenswerten Art kennen gelernt. Dieser Frau konnte ich einfach nicht widerstehen!!! Als ich an diesem Abend nach Hause fuhr und noch ewig lange wach im Bett lag, dachte ich nur: «Warum hab ich nicht einen Wunsch frei in meinem Leben?» Ob ihr`s glaubt, oder nicht: Ich alter Heide hab gebetet, dass diese Frau ähnlich für mich empfinden wird, wie umgekehrt.

Am nächsten Tag (ein Sonntag) haben wir uns wieder im Fitness-Studio getroffen und abermals eine Stunde lang intensiv geredet. Obwohl ich mich einerseits sichtlich wohl gefühlt habe in ihrer Nähe, war ich abermals nervös und habe so viel erzählt, dass mir mein eigener Wortschwall im Anschluss total peinlich war. Ich konnte mich nicht mehr regulieren, denn ich war völlig außer Rand und Band vor Glück. Dem Redefluss vorangegangen war ein Kompliment an mich, ...dass sie noch nie einer vergleichbaren Frohnatur wie mir begegnet wäre (coooool!). Im darauf folgenden Gespräch habe ich dann verkündet, dass ich sie in keiner Weise bedrängen werde und schon vollauf glücklich bin, wenn ich in ihrer Nähe sein kann -ich hatte mich irgendwie geschämt und mich für meine ungezügelte Art entschuldigt (ich denke immer zu viel!). Mir war ab diesem Zeitpunkt wichtig, dass sie mir offen sagen soll, wenn sie was bedrückt (egal um was es geht), denn nur wenn man im Zweierpack stets ungeniert und entkrampft auf einer Ebene miteinander kommuniziert, kann langfristig etwas Vernünftiges entstehen. Ob ihr`s glaubt, oder nicht -so ein Gefühl, wie an diesen beiden Tagen, hatte ich noch nie zuvor. Es war so, als hätte ich gleich ein paar Jahre übersprungen -diese Form von «Kennenlernen» erlebt man garantiert nur einmal (wenn überhaupt).

Unser Dialog umfasste schlicht und ergreifend unser ganzes bisheriges Leben, in kurzen prägnanten Sätzen. Etwas, das ich zunächst gar nicht in dieses Buch einfließen lassen wollte, scheint jedoch unabdingbar zum Bestandteil der Geschichte zu gehören. Aus diesem Grund ist es faktisch unmöglich, die Geschehnisse nur halb zu kommentieren. Ich sagte ihr, dass ich an einer Beziehung nur dann interessiert wäre, wenn sie von Beginn an «auf Augenhöhe», stets respektvoll, vollends ehrlich, offen, und ohne sonstige Altlasten funktionieren würde, da ich halbherzige und lauwarme Aktionen nicht schätze. Sie erklärte mir, es gäbe da noch etwas, das sie mir bei Gelegenheit verraten würde, allerdings nicht in den Gemäuern des Fitness-Studios. Temperamentvoll wie ich bin, wollte ich wissen, ob`s denn da noch einen anderen Mann gibt und sie entschleunigte meine Frage umgehend mit der Antwort: <<Glaub`s mir, da ist nichts mehr!>>.

Mir war so ganz und gar nicht wohl in meiner Haut und ich wollte selbstverständlich an Ort und Stelle die komplette Geschichte hören, was im Ansturm jener Verliebtheit (das trifft wohl ins Schwarze!) wohl nachvollziehbar ist. Sie erklärte mir, dass ihr Ehemann seit längerer Zeit in einer Daueraffäre steckt. Sie hatte in der Vergangenheit zwar mehrfach gedroht, ihn zu verlassen, sofern er die Affäre nicht beendet, aber das schien ihn keineswegs zu interessieren. Darauf hin habe ich ihr verraten, dass ich vor ein paar Jahren in einer ähnlichen Situation mit einer Freundin war, die mich über Monate nach Strich und Faden verarschte (derartige Vorkommnisse sind zwar tragisch, aber sicher kein Verlust, sofern man sich „schnell“ und sauber trennt. Alternativen: Gibt`s nicht, wenn das Vertrauen versiebt ist). Leider umgeben uns manchmal Menschen, die bereits mehrere zerstörte Ehen auf ihrem Lebens-Tacho haben, weil ihre Triebe vor „NICHTS“ Halt machen. Manche leiden unter dem Gendefekt der „Dauergeilheit“ und sind prinzipiell Wiederholungstäter. Meine Meinung: Wer in einer „aktiven“ Beziehung steht, braucht so einen Blödsinn mit Affären nicht ...und wer`s trotzdem haben muss, soll wenigstens vor dem Partner Flagge bekennen und mit offenen Karten spielen. Verlogenheit & Beziehung -das geht sich einfach nicht aus, wie der Österreicher sagt. Ungeistige Menschen handeln manchmal, ohne darüber nachzudenken, wie andere sich dabei fühlen(!!!). Wenn man in einer innigen Partnerschaft einmal sowas erlebt hat, fühlt und denkt man vermutlich anders, als Nicht-Betroffene. Leider benutzen die wenigsten Homo sapiens ihr Gehirn zum Denken.

Am nächsten Tag erreichte mich ein Anruf, in dem sie mir zu verstehen gab, dass sie berührt ist von meinen Gedanken, dass sie bei ihrem „Daddy“ zur Geburtstagsfeier eingeladen war, und sie fragte nach, ob ich mich denn mit ihr verabreden würde. Was für eine Frage(???) -nichts auf der Welt erschien mir wichtiger, denn in mir tobte eine Verliebtheit, wie ich sie nie zuvor im Leben gespürt habe. Ich erinnerte mich an das Buch „WIE EIN EINZIGER TAG“ von NICHOLAS SPARKS, in dem es um die große Liebe ging ...und ich bestellte es für sie, weil ich mir ganz sicher war, dass ihr der Inhalt gefallen wird (war auch so!).

Im nächsten Gespräch sagte sie etwas, das meine Begeisterung noch weiter nach oben trieb:

<<Bitte manipulier dich nicht, nimm dich nicht zurück und schränk dich nicht ein -nicht bei mir; sei mir gegenüber so wie du bist, ganz du selbst: immer voll dabei -zumindest hab ich dich so von Freitag bis Montag empfunden! Sei überschwänglich und aufgedreht, wenn dein Herz tanzt vor Glück und leise, wenn es bedrückt ist; schäm dich nicht für das, was du mit der Stimme deines Herzens sagst -denn sie ist nie peinlich! Und wenn du kalte Füsse bekommst, weil du für deinen Geschmack zu offen warst, werden sie gewärmt, versprochen`:-))>>.

Sie war in der Tat die erste Frau in meinem Leben, die mir vermittelt hat, dass ich so bleiben soll, wie ich bin. Was für eine Aussage! Ich habe manchmal die Begeisterungsfähigkeit eines Kindes -damit kann man Menschen schnell verschrecken (manchmal von Vorteil!). Aber wir beide hatten von Anfang an „das blinde Vertrauen“ und eine Offenheit (zum Glück), die auf beiden Seiten intensiv spürbar war. Es entstand eine Verbundenheit nach wenigen Stunden, die ich selbst in langjährigen Beziehungen zu keiner Partnerin hatte -und ich erzähle euch keinen Bullshit (denn aus dem „Rosarote Brille“-Alter bin ich längst entwachsen)!

 

Fünf Tage nach der ersten Unterhaltung, hatte ich ihr bereits angeboten, dass sie bei mir einziehen kann. Acht weitere Tage später, hatte sie die Wohnungsschlüssel`:-)). Wir haben uns häufig am Abend getroffen und ewig lange geredet. Genau wie ich, hatte sie tagsüber das ständige Bedürfnis mit mir zu telefonieren, oder mir zu schreiben, denn unsere Gedanken kreisten ständig um uns. Es war so „bedingungslos“ -ein Gefühl, das ich in der Form nie hatte. Schon erstaunlich, wie nah dir ein Mensch sein kann, den du erst wenige Tage kennst (das schaffen manche Ehepaare nach Jahren der Zweisamkeit nicht. Schier unfassbar!). Die darauffolgenden Tage verliefen nicht anders. Ich erinnere mich an ihre Aussage, als sie mir zu verstehen gab, <<Vielleicht bin ich ja der letzte Optimist, der an die große Liebe glaubt!>> und habe sie darauf hin gefragt, ob bei dieser langen Reise vielleicht noch ein Platz für mich frei wäre. Ich hab hinzugefügt, <<überleg`s dir in aller Ruhe und sag mir Bescheid>>.

Ich war unsagbar froh, dass es diese Frau gibt und dachte nur, hoffentlich kommt nicht irgend wann der Tag, an dem mich jemand wachrüttelt und sagt: „Adam, aufwachen ...hör auf zu träumen!“ Alles was ich fortan erleben durfte, war einfach unbeschreiblich. Sie sagte: <<Ich vermag es schwer in Worte zu fassen, aber ich bin entzückt und berührt, wenn ich deine Zeilen lese und mich darin wieder finde; ich empfinde pures Glück, wenn ich bei dir bin und dabei das Gefühl für Raum und Zeit verliere; ich fühl mich dir so nah und doch vermiss ich dich; ich weiß nicht viel über dich und doch mein ich dich zu kennen; ich mach die Augen zu und seh nur dich ...wunderschön`:-))>>.

All das war für mich unfassbar, denn ich fühlte einen Zauber in diesen Worten, dem ich vollständig erlag. Einfach alles was sie mir erzählt hat, klang wie eine wundervolle Liebeserklärung. Vermutlich kann sich kaum jemand vorstellen, wie sehnsüchtig ich jeden einzelnen Tag auf ihren Anruf gewartet habe. Mein Verlangen (nicht nur körperlich) war unbeschreiblich. Alles was sie mir erzählt oder geschrieben hat, war so klar und rein für mich, von einem Glanz, der nicht eindrucksvoller hätte sein können. Ich gestehe freimütig, dass ich jeden Tag förmlich durch meine Bude geschwebt bin. Dieses Gefühl, sich sicher und gut aufgehoben zu fühlen, keine Angst zu haben, weil man so sein darf, wie man ist, war faszinierend. Einen Menschen bereits nach kurzer Zeit „auch ohne Worte“ zu verstehen, ist das Wunderschönste, das einem widerfahren kann. Gedanken sind die Schatten unserer Empfindungen -und davon gab`s seit der ersten Begegnung unzählig viele, die mein Herz beglückten. Wir beide hatten dieses sehnsüchtige Verlangen in gleicher Form. Man kommt sich vor wie ein Gefühlsjunkie, der unentwegt auf „aktuelle Seite neu laden“ klickt, um die nächste Dosis Glück abzusaugen und um sicher zu gehen, dass der andere noch da ist, weil man ihn nicht gehen lassen möchte. Es gab Tage, in denen ich nachts aufgewacht bin, vollkommen durch den Wind, orientierungslos und suchend ...dann checkt man schnell die neuen Mails und wird wieder ein- und aufgefangen!

<<Ich wünsch mir so sehr, dass ich dir ein bisschen von dem zurückgeben darf und kann, was du mir schenkst; dass ich ein bisschen das sein darf, was du für mich -auf wundersame unerklärliche Weise- in dieser kurzen Zeit geworden bist. Und wenn du sagst, dass du dich bei mir sicher und gut aufgehoben fühlst, weil du ganz du selbst sein kannst, dann machst du mich damit zum glücklichsten Menschen auf diesem Planeten, weil es genau das ist, was ich dir sein möchte: Heimat und Zuflucht, deine kleine Oase des Glücks! Zu sehen, dass du dich darauf einlässt, lässt mein Herz tanzen vor Glück>>. Es gab keine Worte, die umschreiben können, was ich fühlte. Auf wundersame und unerklär-liche Weise schien ich dort angekommen zu sein, wo ich ein ganzes Leben lang hin wollte. Endlich hatte ich die Frau gefunden, welche in meinen lang ersehnten Träumen die Hauptrolle spielt. Es war das maßlose Glück, das ich intensiv fühlen durfte.

Ende Januar erzählte sie mir am Telefon (immer noch wohnhaft bei ihrer alten Adresse), dass es ihr bescheiden geht, denn sie wäre wohl zuhause, aber nicht daheim, da jetzt alles anders ist: <<Im November wollte ich noch die Zeit zurückdrehen, und nun möchte ich nur noch nach vorne, dorthin, wo ich in Gedanken mit dir bereits angekommen bin -zu uns. Ich bezweifel, dass du nach dem heutigen Abend den Inhalt unseres gestrigen und heutigen Gesprächs nochmal wiederholen würdest und möchtest; ich möchte aber dass du weißt, dass du der erste Mann bist, der mir einen Antrag gemacht hat. Ich kenn das nur so, dass „es“ eben beschlossen wird. Vielleicht hab ich mich deshalb auch für größenwahnsinnig gehalten und den Gedanken verworfen, dass du deiner Frage diese Tragweite bewusst gegeben haben könntest. Als du das Wort Heiratsantrag dann heute ausgesprochen hast und ich nicht den Eindruck hatte, dass du mit dieser Vorstellung mal ein Problem bekommen könntest, ist für mich unfassbar und fast zu schön um wahr zu sein. Ich hab das bisher noch nie so erleben dürfen, war noch nie so uneingeschränkt gewollt und bin noch nie so wahrgenommen worden wie von dir. Und ich hab mich gefragt, wann wohl der Wecker klingelt und „aus die Maus“ ...ausgeträumt, so ähnlich wie du gesagt hast. Hoffentlich kommt niemand und rüttelt mich wach. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir wünschen, den morgigen Tag als ersten von endlos vielen mit dir zu verbringen. Halt mich bitte heute Nacht in deinen Armen und lass mich am Besten nie wieder los>>.

Mir lag von Anfang an daran, dass sie auch meine Freunde und Eltern kennen lernt, denn ein Heiratsantrag nach wenigen Tagen ist sicher nicht der geläufige Fall in Zeiten wie diesen. Und es war der erste Heiratsantrag, den ich je einer Frau gemacht habe und vielleicht auch der letzte! Der Grund warum ich nie verheiratet war, ist einfach der, dass ich ein ganzes Leben lang auf diese eine Frau gewartet habe, bei der die Funken „vollgas“ sprühen und das Feuerwerk gar nicht mehr aufhört, ...so, als wäre jeden Tag Silvester. Wir verbrachten gemeinsam einen wunderschönen Sonntag, besuchten einen Freund und machten einen gechillten Spaziergang. Sie sagte, <<Danke, dass du mir gezeigt hast wo mein Himmel anfängt ...ich bin deine Gefährtin auf der schönsten unendlichen Reise>>.

Sie fehlte mir jede Stunde mehr. Jeder gemeinsame Augenblick, diese außergewöhnliche Intensität, und diese Freude auf das gemeinsame Leben, waren durch kein Gefühl der Welt zu toppen. Wenn du fühlst, dass du gemeinsam alle Gipfel erklimmen kannst, dass alles ein Klax ist, weil jemand da ist, der an dich glaubt, dann steht dem Glück nichts mehr im Weg. Was ich vor mir gesehen habe, war kein verschwommenes Aquarell, sondern ein klares Bild, ...deutlich, verständlich, einleuchtend und unverfälscht. Wenn es nicht mal mehr die geringsten Bedenken oder Zweifel gibt, dass man in irgend einer Form scheitern könnte, dann hat man das Ziel erreicht. Meine Eltern hatten Bedenken, weil sie Angst hatten, dass ich verletzt werde, ...eben weil`s Menschen gibt, die nicht halten, was sie versprechen. Meine Mutter sagte, ich wäre zu gutgläubig und sollte nie jemandem einfach so „mein blindes Vertrauen“ schenken.

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