Volume 110 pages
About the book
Carl Maria von Weber, 1786 im holsteinischen Eutin geboren, wuchs als Sohn einer wandernden Schauspieltruppe auf und wurde früh zum musikalischen Wunderkind ausgebildet. Ludwig Nohls Biographie «Carl Maria von Weber – Die Biographie» verfolgt den rastlosen Weg des Komponisten von den Lehrjahren bei Michael Haydn und Abbé Vogler über Kapellmeisterstellen in Breslau, Prag und Dresden bis zu seinem Londoner Triumph mit «Oberon», wo er 1826 schwer lungenkrank starb. Nohl schildert, wie Weber mit «Der Freischütz», «Euryanthe» und «Oberon» die deutsche romantische Oper begründete: Waldmythos, Volksliedton und sinfonische Zwischenspiele verschmelzen zu dramatischer Einheit.
Das Buch beleuchtet Webers Vielseitigkeit als Pianist, Kritiker und Visionär eines nationalen Musiktheaters. Seine beiden Klarinettenkonzerte, das «Konzertstück f‑Moll» und die Klaviersonaten zeigen eine kühne Harmonik und farbige Orchestrierung, die Berlioz, Liszt, Mendelssohn und besonders Wagner inspirierten. Nohl legt dar, wie Weber als Hofkapellmeister die Dresdner Oper professionalisierte, erstmals ohne Taktstock dirigierte und soziale Rechte für Musiker einforderte.
Besonderes Augenmerk gilt der Nachwirkung: Webers Opern prägten Bühnenbilder, Regiekonzepte und die Programmmusik des 19. Jahrhunderts, während seine Schriften den Gedanken des Gesamtkunstwerks vorbereiteten. Mit lebendigen Briefzitaten, Szenenanalysen und kulturhistorischem Kontext macht Nohl die dramatische Lebenskurve Webers nachvollziehbar und zeigt, warum dessen Klangpoesie bis heute die romantische Sehnsucht nach Wald, Volk und Freiheit verkörpert.