Ausgewandert! Na und … (Serie II)

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Ausgewandert! Na und … (Serie II)
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Lea Ludwig

Ausgewandert! Na und … (Serie II)

Das Reality E-Book – Serie II

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Ein Visum muss her: Der Strafregisterauszug

Livestyle: Unser zweites Apartment in Adelaide

Der Weingarten: Unser erster Shiraz

Das Farmhaus: Die Wasserleitung leckt

Touren: Nach Cape Jervis auf Fischfang

Touren: Wildtiere im Cleland Wildlife Park

ANHANG

Der Aussie-Slang

Sind die teuersten Städte der Welt australisch?

Gibt es den typischen Aussie?

Dank

Vorschau

Impressum neobooks

Impressum
Ausgewandert!

Na und …

Mein AUSTRALIEN-Tagebuch

Das Reality-E-Book

Serie II

von

Lea Ludwig

© 2012 Lea Ludwig. Alle Rechte vorbehalten.

Das vorliegende Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Die Inhalte dieses E-Books wurden von der Verfasserin sorgfältig erarbeitet und geprüft. Die Verfasserin übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte.

Jegliche Haftung ist somit ausgeschlossen.

Ein Visum muss her: Der Strafregisterauszug
Ein Visum muss her: Der Strafregisterauszug

Pünktlich um elf Uhr vormittags am 11. Januar 2011 stehen wir vor unserem Wohn-Komplex, um unser erstes Quartier in Adelaide zu beziehen. Ich bin äußerst nervös, denn bis jetzt habe ich nur einige wenige Bilder im Internet von unserer neuen Wohnung gesehen. Zumindest sieht das Hochhaus nicht übel aus. Der Wolkenkratzer (24. Stockwerke zählen in Adelaide bereits dazu) ist einem neuen 5-Sterne-Hotel, welches erst vor circa einem Jahr seine Pforten geöffnet hat, angegliedert. Kein schlechtes Zeichen, denn verbraucht und schmuddelig kann die kleine Suite somit ja wohl nicht sein. Wir erwarten in Kürze unseren Vermittler, der pünktlich auf die Minute erscheint. Ein weiteres erfreuliches Zeichen. Gemeinsam fahren wir mit dem Aufzug in den 22. Stock. Als er die Tür öffnet, beginnt mein Herz heftig zu schlagen. Neugierig werfe ich ein Auge ins Innere, und was ich auf den ersten Blick zu sehen bekomme, gefällt mir ganz gut. Den ersten Stein höre ich direkt schon von meinem Herzen fallen. Auch die genauere Visite trübt meine anfängliche Euphorie nicht. Der zweite Stein purzelt. Als uns Glen, unser Real-Estate-Agent, auch noch mitteilt, dass wir die Infrastruktur des Hotels (Fitnesscenter, Pool, Whirlpool, Sauna) gratis mitbenutzen dürfen, weiß ich, dass ich es hier ohne weiteres länger aushalte. Trotz der Tatsache, dass ich in den letzten Jahren schon viele Umzüge am eigenen Leib miterleben durfte oder musste, ist es mir immer wieder ein sehr großes Anliegen, dass der Wohlfühlfaktor beim Betreten einer neuen Heimstätte schon in den ersten Minuten einkehrt. Speziell, wenn man weit entfernt von seiner Heimat lebt und aus der gewohnten Umgebung gerissen wird. Diese Wohnung hat mir dieses Gefühl definitiv vermittelt. Aber ohne gültige Aufenthaltsbewilligung werden wir wohl nicht für längere Zeit hier geduldet. Um präzise zu sein, nur bis Anfang Juni, denn dann läuft unser halbjähriges Touristenvisum ab. Um das für uns wichtige temporäre Visum müssen wir uns jetzt, da wir vor Ort sind, intensiv kümmern. Bis anhin konnten wir erst ein sogenanntes „Sponsorship“ vom südaustralischen Bundesstaat ergattern, was für uns persönlich allerdings schon sehr vorteilhaft ist. Doch reichen wird uns das natürlich nicht. Erste Pflicht ist somit ein Treffen mit unserem Berater in Migrations-Fragen, um die nächsten Schritte zu konkretisieren. Diese Aufgabe überlasse ich allerdings meinem Mann. Ich halte mich dezent im Hintergrund und vertraue auf seine Managerqualitäten, die er schon oft genug bewiesen hat.

Das persönliche Treffen mit unserem Agenten verläuft höchst positiv. Der erste Eindruck über Skype hat nicht getäuscht, der junge Mann ist sympathisch und sehr zuvorkommend. Allerdings gibt es von unserer Seite noch sehr viel zu tun. Die australische Regierung will nämlich ganz genau wissen, wer sich da in ihrem Land niederlassen will. Bis wir sämtliche notwendigen Informationen zusammengestellt und die entsprechenden Formulare ausgefüllt haben, vergeht ein ganzer Monat. Am 17. Februar ist es dann so weit, unser Agent reicht den Antrag für unser Visum ein. Jetzt heißt es für uns nur noch abwarten. Je nach Art des Visums kann es unterschiedlich lange dauern, bis der Antrag bewilligt wird, wenn überhaupt. Jon, unser Berater, rechnet mit circa neun Monaten. Das bedeutet, dass die noch verbleibende Länge unseres Touristenvisums wohl nicht ausreichen wird, um den Entscheid in Australien abzuwarten. Wir sind gezwungen uns zu überlegen, in welchem Land wir uns zwischenzeitlich aufhalten wollen. Denn wir rechnen fest damit, dass wir das Visum bekommen und nur eine kurze Übergangsfrist irgendwo auf dieser großen weiten Welt überbrücken müssen.

Einen Monat später, am 18. März, kommt das erste Lebenszeichen von der zuständigen Behörde. Obwohl wir zig Formulare ausgefüllt und damit einen Papierstapel von zig Zentimetern produziert haben, reicht dies immer noch nicht aus. Wir wussten leider nicht, dass die australische Regierung nicht nur daran interessiert ist, dass der Antragssteller im Strafregister des Einwanderungslandes keinen Eintrag vorweist, sondern auch in allen anderen Ländern, in denen der Bewerber einmal für längere Zeit gelebt hat. Da stand uns noch einiges bevor. Die Länder, in denen wir bereits gelebt haben, sind doch von einer gewissen Anzahl. Und noch dazu: Wie sollen wir die einzelnen Auszüge von Australien aus bekommen? Normalerweise erhält man das entsprechende Dokument nur bei der Polizei vor Ort. Eine intensive Recherche über den Erhalt von Strafregisterauszügen in den diversesten Ländern steht an. In der Schweiz, in der wir dachten, dass es vielleicht am kompliziertesten werden könnte, ist es extrem einfach. Das Ausfüllen eines Online-Formulars im Internet reicht aus, und ruck-zuck bekommen wir das benötigte Dokument per Post zugesandt. Easy, wie der Australier zu sagen pflegt. Für den österreichischen Auszug müssen wir natürlich persönlich vorstellig werden. Auch kein Problem, da wir für den Juni sowieso planen zu Hause vorbeizuschauen. Nicht nur weil unser Touristenvisum abläuft, sondern in erster Linie um unsere gesamte Familie, Freunde und Bekannte wiederzusehen.

Nach vierwöchigem Europaaufenthalt kehren wir nach Adelaide zurück. Als allererstes schicken wir die beiden Strafregisterauszüge aus der Schweiz und Österreich an die Migrations-Behörde weiter. Mittlerweile haben wir Juli. Unser Touristenvisum können wir noch einmal um ein halbes Jahr verlängern, genau genommen bis zum 24. Dezember (was für ein magisches Datum). Eine Woche später erfahren wir von unserem Auswanderungs-Berater, dass die Behörden auch noch einen Strafregisterauszug aus Japan wünschen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass alles, was mit japanischen Behörden zu tun hat, immer etwas komplizierter ist. Er lässt uns wissen, dass wir den Auszug über das japanische Konsulat anfordern müssen. Allerdings gibt es in Adelaide kein japanisches Konsulat, sondern nur in Melbourne. Dies bedeutet, dass wir in Adelaide zuerst unsere Identität bezeugen, anschließend diese Bestätigung nach Melbourne schicken müssen, diese es nach intensiver Prüfung nach Tokyo schicken, dort bearbeiten und per Post zurück zur japanischen Botschaft in Melbourne senden. Und wenn Gott will, erreicht der notwendige Strafregisterauszug in zehn Wochen Adelaide. Huuuchhhh, da heißt es tief Luft holen und sich nicht aufregen. Trotzdem: Diese Vorgehensweise verzögert unser Vorhaben ungemein. Das darf doch jetzt wirklich nicht wahr sein. Das hätte unser Agent wissen müssen, denn dann wären wir in der Lage gewesen, uns bereits im Mai, als wir das schweizerische Dokument anforderten, darum zu kümmern. Verärgert und demotiviert überlegen wir uns, wie wir dieses Problem am einfachsten und schnellsten aus der Welt schaffen können. Nach langem Hin und Her, und da wir dem Postweg nicht so recht über den Weg trauen, sind wir uns einig: Wir holen uns den japanischen Auszug direkt vor Ort. Es werden keine Kosten und Mühen gescheut und sowieso, wir freuen uns auf ein paar Tage in Tokyo, einer Stadt, die ebenfalls unser Herz erobert hat.

 
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