Read the book: «BabyStress»

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Vorwort

Eine aufopferungsvolle Tierliebe bescherte mir innerhalb eines Zeitraumes von gerade mal drei Jahren eine zwölfköpfige Meerschweinchenbande. Innerhalb einer stabilen Partnerschaft lebte ich mit den zwölf „Schweinen“, meinem Lebensgefährten und mir in einer 49 qm Wohnung, reichlich beengt. Den Aussagen meiner Mutter folgend, konnte ich anhand der Anzahl der Mitbewohner nun doch nicht so ganz verschweigen, dass auch ich etwas zum Bemuttern benötigte.

Von Haus aus auf berufliche Karriere getrimmt, kam es mir nicht in den Sinn vor dem Erreichen des 30-igsten Lebensjahres ein Baby in die Welt zu setzen. Meine Lebensaktivitäten richteten sich somit auf den Aufbau einer gesicherten beruflichen Zukunft – ab in die Selbständigkeit. So hatte ich mir das mit meinen 28 Jahren Lebenserfahrung gedacht.

Aber plötzlich änderte sich alles.

Die Story beginnt….

Ich pieselte völlig verschreckt auf den in der Apotheke schüchtern erworbenen weißen Stab in der Hoffnung, dass sich anstatt des Plus ein Minus zeigen würde. So wünschten sich das auf jeden Fall meine Zukunftsängste. Die Zeit verrann irgendwie gar nicht und ich sollte noch mehrmals auf dieses weiße Ding sehen, bevor ich einsah, dass aus dem Plus kein Minus mehr werden würde. OK, ich bekomme ein Baby. Ist ja nun auch nicht so schlimm … mit 30 versuchte ich mir einzureden. Hin- und Hergerissen zwischen Freud und Leid, arbeitete mein immer währender unruhiger Geist. He, Du wolltest doch in diesem Leben ein Kind. Ja wollte ich. Wollte ich das wirklich?

Aber wie immer in meinem Leben rettete mich mein sagenhafter Optimismus vor allzu viel Sorgen um Geld, um Kind, um Liebe, Partnerschaft und so weiter. Gut ich bekomme ein Baby. Ich werde rund. Rund! Bei 1,63 und einer Figur wie ein Telefonkabel.

Auf dem Weg ins nächste Geschäft, welches bei ca. zwanzig Häusern und der unübersichtlichen Anzahl von drei Geschäften in der einzigen Straße in diesem Nest nicht wirklich schwer zu finden ist, erwarb ich die kleinsten zwei orange farbigen Söckchen die ich bis dato je gesehen hatte. Mit dieser großen Errungenschaft ging ich nun zu dritt heim. Ich, das Baby und die Söckchen. Irgendwie kann ich es trotz allem nicht fassen. In mir wächst etwas, was ich nicht kenne. Ich weiß nicht wie es aussieht, ich weiß nicht wie es sich anfasst, ich weiß nicht wie es riecht. Ich weiß gar nicht, wer es ist und es wächst trotzdem. Eigentlich frech, denk ich so bei mir. Kommt einfach, lädt sich ein und wächst da nun so heran ohne mich wirklich vorher mal gefragt zu haben. Ich packe die Söckchen in ein kleines Schächtelchen, wickele es in Geschenkpapier und binde eine Schleife drum. Da ich kein Freund von großen Worten bin, halte ich das für die beste Idee meinem Weg- und Lebensgefährten mitzuteilen, dass er nun Vater wird.

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