Read the book: «Das Manuskript der Magdalena», page 4

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Wer das nicht als einen Nebeneffekt der Alchemie begreift, der wird vielleicht durch das Auftauchen psychologischer Probleme verstört sein. Es ist jedoch tatsächlich eines der Ergebnisse, denn der innere Druck, den die intensive Alchemie der Sexualmagie der Isis auslöst, zwingt den Ka-Körper, alle Unreinheiten »auszuschwitzen« und sich von allen »Flughindernissen« zu befreien.

Bei den alleine, ohne Partner Praktizierenden, erzeugen die alchemistischen Praktiken des Horus diesen inneren Druck um Unreinheiten auszustoßen. Die Aufgabe ist jedoch schwieriger, da die Energie, die benötigt wird, von der Person allein erzeugt werden muss, und sie nicht den Vorteil hat, von einem anderen gespiegelt zu werden. Doch es ist möglich.

Dies sind die grundlegenden Kenntnisse, die für die Sexualmagie der Isis notwendig sind. Auf den vorangegangenen Seiten habe ich euch die Geheimnisse der Jahrhunderte, eines der bestgehüteten Geheimnisse aus den Tempeln der Isis enthüllt.

Nur die Fortgeschrittensten wurden in diesen Übungen unterwiesen.

Ob man nun den einsamen Pfad der alchemistischen Praktiken des Horus geht oder den Pfad der heiligen Beziehungen durch die Sexualmagie der Isis, in jedem Fall beschreitet man den Weg zur Göttlichkeit.

Der zentrale Schlüssel auf dieser Reise ist die Stärkung des Ka durch ekstatische Bewusstseinszustände. Ob diese selbst hervorgerufen werden oder durch Sex ist eigentlich nicht wichtig. Das Ka wird durch ekstatische Zustände genährt und gestärkt, was auch immer sie ausgelöst hat.

Im Gegensatz dazu ist Scham Gift für den Ka-Körper. Scham baut seine Vitalität und Kraft ab.

Als Eingeweihte der Isis finde ich es äußerst tragisch, dass die Kirche die Sexualität von Männern und Frauen mit so viel Scham beladen hat und damit einen der direktesten Wege zu Gott verschloss. Was auch immer ihr auf diesem Weg tut, ich rate euch: Befreit euch von aller Scham.

Begebt euch in die Katakomben eures Verstandes und eures Herzens, findet die dunklen Ecken in euch, in denen die Scham lebt und entfernt sie.

Nutzt jede Gelegenheit, um Ekstase zu erzeugen, denn das stärkt euch und nährt euer Ka.

Mögen der Hindernisse auf eurem Flug wenige sein und der Segnungen auf eurer Reise viele.

Ich möchte jetzt noch ein paar Anmerkungen zu den Übungen der Alchemie des Horus und der Sexualmagie der Isis machen.

Die männlichen Eingeweihten müssen verstehen, dass die Magnetfelder zuerst durch das Berühren und Streicheln der Geliebten hervorgerufen werden, und dass daraus Wellen von Magnetfeldern entstehen, die sich bis zum Orgasmus hin aufbauen.

Es ist wichtig, dass der Mann übt, sich in die Magnetfelder einzunisten.

Es ist außerordentlich wichtig, dass beide Partner sich während der ekstatischen Bewusstseinszustände auf den Ka-Körper konzentrieren, denn dies stärkt den Ka-Körper, und das ist bei dieser Art von Alchemie, wie sie von Jeshua und mir praktiziert wurde, entscheidend.

Im Augenblick des Orgasmus besteht entweder die Tendenz, dass der magnetische Spannungsstoß hochsteigt, durch das Schädeldach, oder dass er nach unten durch die Füße geht – in beiden Fällen aber verlässt das magnetische Feld den Körper und löst sich auf. Es ist wichtig, im Augenblick des Orgasmus dieses magnetische Feld oder die Spannung zu halten. Idealerweise konzentriert sich der oder die Eingeweihte auf das Kronen-Chakra oder die höheren Hirnzentren. Dadurch steigt die Spannung des Orgasmus in den Kopf auf und seine Energie fließt ins Gehirn und in den Ka-Körper.

Manchmal möchte der Eingeweihte vielleicht seinen Samen zurückhalten. In der Sexualmagie der Isis wurde den Männern eine Übung beigebracht, die »das Anhalten des unteren Nils« genannt wurde.

Für die Eingeweihten des alten Ägypten gab es den Nil sowohl im Außen als auch in ihrem Inneren, wobei der äußere Nil der Fluss war und der innere Nil dem Djed entsprach, der durch die sieben Siegel oder Chakren fließt. Im Augenblick des körperlichen Orgasmus, wenn der Mann ejakuliert, werden die schöpferischen Kräfte vom oberen Nil in den unteren Nil freigesetzt.

Dieser Samen enthält ein großes Potential zur Erschaffung von Magnetfeldern, sei es in Form von neuem Leben oder als alchemistische Reaktion in der Gebärmutter der Frau, wie wir es schon besprochen haben.

Es kommt jedoch vor, dass der Mann seinen Samen zurückhalten möchte, hauptsächlich weil, abhängig vom Zustand seiner Vitalität, die Ejakulation tatsächlich seine Energie verringern kann, und dafür wurde die Technik des Anhaltens des unteren Nils entwickelt.

Der Mann legt dabei einen Finger auf die Prostata, direkt davor, so dass in dem Augenblick der Ejakulation der Samen zurückfließt statt vorwärts, und die Magnetfelder seiner sexuellen Essenz durch seinen eigenen Körper und sein Ka kreisen. Doch selbst dann ruft sein Ka Magnetfelder hervor, die auf das Ka der Frau wirken, und beide können sich in diese Wechselwirkungen einnisten.

Ich möchte jetzt eine seltenere Form der Partnerschaft ansprechen, die jedoch auch unter den Eingeweihten der Isis vorkam. Ich meine gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

Der Aufbau der Magnetfelder und das Einnisten in diese sowie das Erzeugen ekstatischer Zustände kann auch mit gleichgeschlechtlichen Partnern erfolgen, die Wechselwirkung zwischen Samen und Gebärmutter fällt jedoch weg. Dieser Aspekt der Alchemie findet dann nicht statt, alle anderen Aspekte der Alchemie und der Sexualmagie besitzen jedoch auch hier Gültigkeit.

Zuletzt möchte ich mich dem Begriff des Eingeweihten zuwenden, denn ich habe dieses Wort jetzt sehr häufig verwendet. Es bezieht sich auf jemanden, der sich entschieden hat, sein Leben der Erhöhung seines Bewusstseins zu widmen, der sich entschieden hat, das gewöhnliche Leben hinter sich zu lassen und sich in ein Abenteuer des Bewusstseins zu stürzen.

Im Allgemeinen wird der Übergang vom gewöhnlichen Leben zum spirituellen Leben durch ein Einweihungsritual markiert. In der alten Zeit wurde diese Einweihung von einem Priester oder einer Priesterin durchgeführt, die auf den Kandidaten die relative Kraft ihrer jeweiligen Tradition übertrugen.

Bei bestimmten Übergängen ist es notwendig, von einer anderen Person eingeweiht zu werden. Doch für die Anfangsphase ist es möglich, dass sich ein Mensch selbst einweiht, denn die wahre Essenz der Initiation ist, dass sie eine Schwelle markiert: Den Übergang vom gewöhnlichen zum spirituellen Leben.

Wer sich von den Übungen der Alchemie des Horus angezogen fühlt und für seine innere Hingabe und Verpflichtung zu einem spirituellen Leben ein Zeichen setzen möchte, dem empfehle ich dieses einfache Ritual. Ich tue dies, weil es so wenige qualifizierte Personen gibt, die Einweihungen in die alte Tradition Ägyptens durchführen können.

Ihr braucht dazu eine Kerze und zwei Gläser oder Becher.

Das eine Glas ist mit Wasser gefüllt, das andere ist leer. Ihr könnt das Ritual mit Blumen und Räucherwerk ausschmücken, doch letztendlich geht es bei der Selbstinitiation um Absicht und um persönlichen und spirituellen Willen.

Das Ritual ist einfach eine äußere Spiegelung von etwas, das sich tief im Inneren vollzieht. Und in der Tat kann diese innere Entscheidung ohne äußeres Ritual vollzogen werden, denn ein Ritual ohne innere Entscheidung ist wertlos.

Ihr zündet dann die Kerze an und sprecht folgende Worte:

»Geist allen Lebens, sei mein Zeuge hier.

Um meiner eigenen Höherentwicklung

und um der Höherentwicklung allen Lebens willen,

werde ich danach streben,

weder mir selbst noch anderen Leid zuzufügen.«

Dann haltet das Glas mit dem Wasser in der rechten Hand, gießt das Wasser in das Glas in eurer linken und besiegelt diese Handlung mit folgenden Worten :

»Indem ich das Wasser gieße, tue ich kund,

dass die heiligen Wässer meines Lebens

vom Gewöhnlichen zum Heiligen transferiert wurden.

Geist allen Lebens, sei mein Zeuge hier.

Amen. Amen. Amen.«

Ich möchte meine Geschichte mit Gedanken über meinen Geliebten Jeshua beenden. Als Eingeweihte der Isis war ich auf den Augenblick der Begegnung mit ihm vorbereitet. Als sich unsere Blicke begegneten, wurde ich in andere Welten versetzt.

Ich begriff die Lehren, die mir zuvor unverständlich waren. Ich verstand die tiefsten Geheimnisse der Isis, und sie enthüllte sie mir nicht durch die heiligen Schriften, sondern durch die lebendige Gegenwart meiner Liebe für Jeshua.

Als sich die Alchemie zwischen uns zunehmend intensivierte, verehrte ich ihn und er mich. Es fiel ihm sehr schwer, mich zu verlassen.

Manches in ihm wollte lieber bei mir bleiben als sich der Todesinitiation des Horus auszusetzen, doch als Meisterseele war er gekommen, um einen Lichtpfad durch die dunklen Reiche des Todes zu legen. Er tat dies um seiner selbst willen und um der ganzen Menschheit willen.

Viele haben missverstanden, was er tat und warum er es tat.

Manche meinen, sie bräuchten nur an ihn zu glauben und sich selbst nicht zu bemühen. Das war nie sein Verständnis oder seine Überzeugung. Er kam als Lichtfülle, als Strahl der Liebe zu einer Zeit, als die Welt noch im Schatten eines eifersüchtigen Gottes lebte. Jeshua, die Meisterseele, demonstrierte enormen Mut und Stärke, dass er in solch einer Zeit Liebe lehrte.

Da ich gleichzeitig die Eingeweihte und die ihn liebende Frau war, war es ausgesprochen seltsam für mich, ihm meiner Aufgabe gemäß zu helfen, sein Ka aufzubauen, damit er dem Reich des Todes mit größerer Kraft gegenübertreten konnte.

Als Eingeweihte war ich mir meiner Aufgabe bewusst, und ich verstand in gewisser Weise Jeshuas Vision. Doch als liebende Frau überschwemmten mich meine Gefühle für meinen Geliebten.

So hinterlässt der Rückblick auf unsere gemeinsame Zeit einen bittersüßen Geschmack in mir.

Die Süße seiner Gegenwart wird mich auf ewig erfüllen und erhalten, doch die Bitternis unserer Trennung wird auch immer da sein.

Als mein Leben zu Ende ging, kam Jeshua wieder in seinem Ka-Körper zu mir, so wie er es viele Jahre lang getan hatte. Er war bei mir, als ich meinen letzten Atemzug tat und führte mein Ka durch das Reich des Todes, auf jenem Lichtpfad, den er durch die Macht seiner Absicht gelegt hatte, und er führte mich in das, was ihr Himmel nennen würdet, doch es ist ein Ort in der Seele.

Dort ruhe ich in seiner Gegenwart durch Zeit und Raum.

Ich war zufrieden hier zu bleiben, mit seiner Essenz, die ich in meinem Herzen und meinem Geist trage, doch Isis selbst kam zu mir und sagte, dass ich jetzt meine Geschichte erzählen müsse; dass die Lügen der letzten zweitausend Jahre jetzt ein Ende haben müssten; dass das Weibliche zu einem Gleichgewicht mit dem Männlichen zurückfindet; dass die Kosmische Mutter sich am Anfang des Endes der Zeiten selbst enthüllt.

So kommt es, dass ich eines der verlorenen Geheimnisse der alten Zeit aufdecke – dass der Geist, das männliche Prinzip, die Unterstützung des weiblichen Prinzips, der Intelligenz der Materie, braucht, um durch seine Reise durch die Materie zu sich selbst zurückzukehren.

Doch aus der, von Sonnenlicht durchfluteten Perspektive des männlichen Prinzips, trägt das weibliche Prinzip einen dunklen, feuchten, gefährlichen Abgrund in sich. Das solare Prinzip fühlt sich von der Dunkelheit des lunaren Prinzips bedroht. Doch durch die Vereinigung von Sonne und Mond, durch die Vereinigung des maskulinen und des femininen Prinzips, im Gleichgewicht und energetisch ausgeglichen, kann wahre Erleuchtung erreicht werden.

Als Jeshua sich mit mir auf das vorbereitete, was ihm im Garten Gethsemane bevorstand, war ich die Verkörperung der Isis. Ich war sie. Es gab keinen Unterschied zwischen ihr und mir. Ich war in den dazu notwendigen Übungen unterwiesen worden. So vereinte sich Jeshua als die Sonne, das solare Prinzip, das sich im Bereich der Materie manifestiert hat, mit mir, der Mondin; und er war mit Isis selbst vereinigt und sein Aufstieg hätte ohne sie nicht stattfinden können. Sie ist die Kosmische Mutter. Andere Kulturen kennen sie unter anderen Namen, doch sie ist dieselbe.

In dem Maße, in dem sich der männliche Eingeweihte in die magnetischen Felder seiner Geliebten einnisten kann und die Schwingungsenergien dieser Magnetkräfte in sich aufnehmen kann – in diesem Maße steht er in Kontakt mit Isis selbst, der Kosmischen Mutter, der Schöpferin von Zeit und Raum.

In dem Maße, in dem die weibliche Eingeweihte sich den Magnetkräften hingeben und sich in ihr eigenes Wesen hinein entspannen kann, wird sie zu Isis selbst. Wenn diese beiden Ereignisse auf kosmischer Ebene stattfinden, stimmt sich der männliche Eingeweihte energetisch auf Osiris ein und die weibliche Eingeweihte auf Isis. Aus der Vereinigung ihrer Magnetfelder wird Horus geboren, nur dass Horus in diesem Fall nicht die Form eines Kindes annimmt. In den Ka-Körpern der Eingeweihten selbst nimmt Horus Form an und fliegt. Sie werden auf sehr reale Weise erhoben. Sie können sich in die himmlischen Reiche ihres eigenen Seins aufschwingen.

In Wahrheit kann sich Osiris nicht ohne Isis erheben und Isis nicht ohne Osiris. Der erhabene Gott Horus wird aus den Magnetkräften ihrer Vereinigung geboren.

Der männliche Eingeweihte mit seiner elektrischen Natur meint, er könnte es allein vollbringen, doch er kann es nicht.

Isis wartet darauf, dass er das erkennt, doch er erkennt es nicht.

Jahrhundertelang hat sie gewartet, und jetzt stehen wir am Anfang vom Ende der Zeit und der Druck ist stark. Dies ist einer der Gründe, weshalb ich erschienen bin.

Ihr männlichen Eingeweihten, die ihr den Weg in euch selbst gefunden habt, euch den Isiskräften im Wesen eurer Geliebten hinzugeben, oder die ihr den Weg in eurem eigenen Wesen gefunden habt, wenn ihr den Weg alleine geht: Wisst, dass ihr es nicht nur um euer selbst willen tut, sondern für die ganze Menschheit.

Wer sich mit der Sexualmagie der Isis befasst, kann dies unmöglich nur um seiner selbst willen tun, denn die Übungen erheben den Eingeweihten schnell auf die Ebene des lebendigen Mythos, denn, wie bereits gesagt, wird auf der höchsten Ausdrucksebene der männliche Eingeweihte selbst zu Osiris und die weibliche Eingeweihte zu Isis – und der Horus wird aus ihren Magnetkräften geboren.

Diejenigen, die den Weg der Alchemie alleine gehen, erreichen dies durch die Magnetkräfte des lunaren und des solaren Kreislaufes. Wenn die zuvor erwähnte Grundübung gemeistert wurde, erbebt die Schwarze Schlange der Mondin, die die Essenz der Leere enthält, und lässt den Ka-Körper des Eingeweihten erzittern, ähnlich dem Zittern und Beben der weiblichen Eingeweihten in den Armen des Mannes, wenn sie die Sexualmagie praktizieren.

In dem Eingeweihten, der den Weg alleine geht, begegnet die Goldene Schlange der Sonne der Schwarzen Schlange der Mondin mitten im Kopf, und die aus ihrer Verbindung hervorgehenden Magnetfelder und die energetischen Reaktionen, die sich aus ihrem Sich-Kreuzen in den Siegeln oder Chakren ergeben, erschaffen den Horus.

Letztlich kommt es also nicht darauf an, ob es alleine oder mit einem Partner durchgeführt wird: Es muss das Gleiche geschehen. Die Sonne und die Mondin müssen im Gleichgewicht sein, dann kann die Erleuchtung, die wir Horus nennen, stattfinden.

Ich habe euch meine Geschichte und die mir anvertrauten Lehren in der tiefsten Hoffnung gegeben, dass ihr einen Weg zu eurer eigenen Größe finden mögt, denn das braucht diese Welt jetzt mehr denn je.

Ich hoffe, dass meine Erkenntnisse euch bereichern, und dass ihr euch, so wie ich, von dem wunderbaren Wesen inspirieren lasst, den ihr Jeshua nennt, und den ich meinen Geliebten nenne.

Meinen Segen spende ich denen, die den Mut haben, die alchemistischen Praktiken des Horus auszuüben und denen, die sich dafür entscheiden, eine heilige Beziehung zu leben, egal ob gleichgeschlechtlich oder mit dem anderen Geschlecht.

Möge der Segen der Kosmischen Mutter euch auf eurer Reise zu euch selbst begleiten. Möge der Pfad zwischen der Sonne und der Mondin offenbar werden.

Geist allen Lebens, sei mein Zeuge. Amen

Maria Magdalena

Übungsanleitungen zur Alchemie des Horus

Dieses Kapitel ist für diejenigen, die die alchemistischen Praktiken des Horus gerne von Grund auf erlernen möchten. In dem Manuskript vermittelte Magdalena eine fortgeschrittene Form der Praxis, doch diese ist vielleicht für manche Leser zu schwierig. Deswegen habe ich Magdalena um ein paar einfache, vorbereitende Übungen gebeten, die hier dargestellt werden sollen.

Das Manuskript will in erster Linie eine Botschaft vermitteln und kein Lehrbuch sein. Die folgenden Anleitungen ergänzen es. Sie vermitteln die grundlegenden Erfahrungen, die zur angemessenen Durchführung der im Manuskript erwähnten Übung der Zwei Schlangen notwendig sind.

Magdalena sagt, dass die alchemistischen Praktiken des Horus sowohl für Menschen, die ihren Weg alleine gehen, als auch für Menschen in Partnerschaften geeignet seien. Der Hauptunterschied besteht darin, dass ein Mensch, der alleine praktiziert, die Energie und Ekstase aus sich selbst heraus erschaffen muss, während diejenigen, die sich in heiligen tantrischen Beziehungen befinden, diese Energie und Ekstase spontan aus dem sexuellen Akt gewinnen.

Der Djed oder der heilige Pfad der Chakren beginnt am Steißbein und verläuft durch die Wirbelsäule bis in den Kopf. Außerdem gibt es den sekundären Djed-Pfad, der vom Perineum direkt zur Schädeldecke aufsteigt und die Zentrale Säule genannt wird. Manche esoterischen Schulen bezeichnen ihn auch als Pranakanal. In den folgenden Übungen werden beide Pfade verwendet.

Die alchemistische Aufgabe besteht dabei darin, so viel Energie aufzubauen, dass sie durch diesen Pfad in die Zentren des Kopfes geschickt werden kann. In den folgenden Übungen wird diese Energie mit Hilfe des Atems erzeugt. Die Übungen dienen dazu, Sie mit der körperlichen Empfindung vertraut zu machen, die entsteht, wenn feinstoffliche Energien den Djed entlang aufsteigen.

Der erste Teil der Anleitung besteht aus drei verschiedenen Übungen. Die erste befasst sich mit dem sekundären Djed, der Zentralen Säule, die direkt vom Perineum zur Schädeldecke aufsteigt. Die zweite Übung bezieht sich auf den primären Djed, der in der Wirbelsäule verläuft und die dritte arbeitet mit der dadurch im Kopf angekommenen Energie.

Der zweite Teil der Anleitung soll Sie dann damit vertraut machen, wie Sie die Energie im Djed in eine schlangenähnliche Form bringen können. Die letzte Übung aktiviert den Pfad der Zwei Schlangen, indem die Energie gleichzeitig durch den lunaren und den solaren Pfad geschickt wird.

Sicherheitshinweise

Da diese Übungen Energie zum Gehirn und in die oberen Kopfregionen bringen, sind sie für manche Menschen nicht geeignet. Wenn Sie eine Kopfverletzung oder einen Schlaganfall hatten, so sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit den Übungen beginnen. Das Gleiche gilt für Menschen, die unter Anfällen, wie zum Beispiel Epilepsie leiden. Und für Manisch-Depressive sind die Meditationsübungen, besonders in der manischen Phase, kontraindiziert. Für alle anderen sind die Meditationen harmlos und wohltuend. Sollten Sie während der Meditation einmal Kopfschmerzen bekommen, so hören Sie auf und ruhen sich aus.

Erster Abschnitt
Die erste Übung

Setze dich bequem hin und schließe die Augen. Richte deine Aufmerksamkeit – also das alchemistische Gefäß deines Gewahrseins – auf deinen Beckenboden. Dies ist der unterste Bereich deines Unterleibes, die Tiefe der Schale deines Beckens. Atme tief in einem Rhythmus, der dir angenehm ist und ziehe den Atem dabei in den Bauch. Mit dem Einatmen lässt du den Unterbauch sich ausdehnen und mit dem Ausatmen ziehst du ihn ein. Diese so genannte Bauchatmung mag zuerst ungewohnt sein, doch nach einer Weile wird sie sich natürlich und angenehm anfühlen. Bei all diesen Übungen soll der Atem sanft und angenehm fließen. Nichts soll dabei erzwungen werden.

Stelle dir beim Einatmen vor, dass die Energie deines Atems tief in alle Winkel und Nischen deines Beckens reicht. Das ist wichtig, weil du das Sekhem, das heißt deine Lebenskraft, in Bewegung bringst und die ruht in deinem Becken. Auch beim Ausatmen hältst du deinen Fokus im Beckenbereich. Dadurch wird die Energie des Sekhem dort aufgebaut und intensiviert. Fahre ein paar Minuten lang damit fort.

Dann stelle dir einen feinstofflichen Energiekanal vor, der vom Perineum zur Schädeldecke (der Krone) verläuft. Das Perineum ist der Damm, der in der Mitte zwischen den Genitalien und dem After sitzt. Beim Einatmen konzentriere dich jetzt weiterhin aufs Becken, doch wenn du ausatmest, richte deine Aufmerksamkeit – also das alchemistische Gefäß deines Gewahrseins – diesmal den Kanal. Dadurch wird die Sekhem-Energie in den Kanal geleitet und beginnt, sich aufwärts zu bewegen. Während du weiter ausatmest, wandert deine Aufmerksamkeit den Kanal entlang nach oben und in den Kopf. Wiederhole dieses Atmungsmuster, das heißt, bring die Aufmerksamkeit mit jedem Einatmen ins Becken, halte sie dort während des gesamten Einatmens, und mit dem Ausatmen konzentriere dich auf den Kanal und lass die Aufmerksamkeit nach oben zu deinem Kopf hin wandern. Wiederhole dies so lange, bis du deutlich spürst, wie die Energie den sekundären Djed entlang nach oben zum Kopf hin fließt.

Diese Übungen bauen aufeinander auf, es ist also wichtig, jede erst zu beherrschen, bevor man zur nächsten übergeht. Du solltest dir sicher sein, die aufsteigende Energie im Djed zu spüren. Wenn es nicht ganz eindeutig ist, wiederhole die Übung.

Eine Bemerkung zu unangenehmen Körperempfindungen

Gelegentlich spürt jemand Verspannungen oder Kopfschmerzen von diesen Übungen. Die Ursache kann in einer Neigung zu chronischen Verspannungen im Kiefer, Nacken oder Gesicht liegen, die den aufsteigenden Fluss des Sekhem, der Lebenskraft, behindern. Wenn Du dich während irgendeiner dieser Übungen unwohl fühlst, so brich sie sofort ab und versuche es zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal. Wenn die Verspannungen jedes Mal beim Praktizieren dieser Übungen auftreten, kannst du es mit Gähnen versuchen. Dabei entspannen sich die Kiefer-, Nacken- und Gesichtsmuskeln. Gähne einfach beim Ein- und Ausatmen. Das kann sehr hilfreich sein und ist außerdem lustig.

Wenn die Verspannung hartnäckig bleibt, bringe die Aufmerksamkeit zu dem verspannten Bereich und stelle dir vor, dass die Spannung mit jedem Ausatmen nachlässt und allmählich verschwindet. Versuche es einfach ein paar Minuten lang. Bei dieser Art von Verspannungen lassen sich damit gute Erfolge erzielen.