Magie der Türme und Zinnen

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Magie der Türme und Zinnen
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Harro Helmut Bebert

Magie der Türme und Zinnen

Vom Eros der Schlösser

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Inhaltsverzeichnis

Titel

E I N F Ü H R U N G

I. Abschied von Eden

II. Peter Pans Verweigerung

III. Aufbruch nach Utopia

IV. Refugien der Weisheit

Impressum

E I N F Ü H R U N G

Ein „Dekamerone“ von Schlössern, deren Poesie zu besonderen Leistungen der Musik, Kunst und Literatur inspiriert? Ein Sudoku rund um die geheimnisvolle Sinnlichkeit schöner und würdiger Bauwerke? Das waren in der Tat Impulse, um mich mit der Ausstrahlung von Schlössern und Burgen auf kreative Persönlichkeiten und starke Individualitäten zu beschäftigen. Gleichzeitig motivierte mich aber noch etwas anderes.

Bei dem Bilderbogen aus 26 Essetts „Magie der Türme und Zinnen“ wollte ich mich Korrespondenzen zwischen der Ästhetik von Schlössern und künstlerischer (aber nicht allein dieser…) Kreativität zuwenden, die zu einem literarischen Experiment herausfordern. Ich stellte mir die Frage, wie dieses illustre Sujet der „Schlösser“, Chancen eines neuen Mediums, wie dem des eBooks, hinsichtlich eines Gesamtkunstwerkes „en miniature“ gerecht werden könnte? Einige meiner gestalterischen Ideen und von diesbezüglichen Erfahrungen möchte ich im Folgenden vorstellen. Hierbei hoffe ich auch, dass dieses Resümee den Genuss der Lektüre der beigefügten 26 Essetts noch zu erhöhen vermag

M. E. erhöht die Anwendung einer Matrix im Zusammenhang mit dem Metrum, die Rezeption literarischer Texte hinsichtlich ihrer ästhetischen Ausstrahlung. Bei einem innovativen Leseerlebnis mit kleinen Seitenformaten wie dem Bildschirm des Tablet-PC oder dem des Smartphone kommt noch dazu, dass sie Chancen implizieren, sich noch stärker historischen und architektonischen Details der Schlösser zuzuwenden. Einer Publikation als eBook kommt außerdem entgegen, dass das Design der Textflächen in Korrespondenz zu den narrativen Aspekten der Schlösser variiert und das Leseerlebnis durch eine Hervorhebung emotionaler Momente dieser besonderen Bauwerke gesteigert wird. Das Textdesign kann auf die reflektierten Zeichen und Symbole des Sujets noch unmittelbarer eingehen. Diese Vorzüge der Textgestaltung kommen insbesondere beim Sujet der Schlösser zum Tragen, wobei ich (quasi als Ouvertüre) für die Texte digitale Grafiken entworfen habe, welche auf die besondere Ästhetik der Schlösser und Burgen einzugehen versuchen. Gegenstände digitaler Grafik können z.B. historische Ansichten der Schlösser , filigrane bauliche Details der besonderen Bauwerke, wie schmiedeeiserne Tore, Verzierungen der Brunnen, Drachenköpfe als Wasserspeier, Wappenornamente, gotische Fensterbögen, Strukturen unverputzter Wehrgänge, oder vom Efeu umrankte Giebel sein. Auch von jeweiligen Kunstepochen geprägte Skulpturen (wie z.B. antike Statuen oder Putten) in dem zum Schloss gehörenden Park bieten sich hierbei an. Allerdings sollte vermieden werden, diese Abbildungen als reine Illustrierungen der jeweiligen Texte zu verwenden. In meinem Verständnis sollten sie vielmehr als ästhetische Kontrapunkte fungieren, die sich in einem Spannungsverhältnis befinden, ohnen den „Dreiklang“ von Text, Musik und digitaler Grafik zu stören. Neben den ästhetischen Aspekten kommt es der „Lupe“ eines Tablet-PCs und Smartphon-Screan bis hin Multimediaaufführungen entgegen, wenn sich der jeweilige Autor z.B. von Textauszügen der Biografie (Tagebuchnotizen, Briefen, Porträts...) von Künstlern, Dichtern und Komponisten, die durch den Aufenthalt auf Schlössern inspiriert wurden, begeistern lässt. Hierbei bilden Details alter Stiche, Blätter historischer Atlanten, oder Chroniken, welche das Interesse an der Historie der jeweiligen Schlösser bzw. Destination und an der Biografie ihrer Gäste wecken. Auf diese Aspekte wurde der Fokus der Essetts der folgenden v i e r Kapitel gelegt.

Für die von mir gewählte Emblematik war es zudem relevant, dass visuelle Reize entstehen, die dem zur Lyrik gesteigerten Essay (Essett) eine poetische Strahlkraft verleihen. Sie gehen über traditionelle Stilmittel des Essays hinaus. Gleichzeitig ist ihnen das Essett in seiner akzentuierten Subjektivität und seiner Affinität zum originären Stil unmittelbar verwandt.

Schließlich drängte mich eine, den Schlössern implizite Poesie, nicht allein zur Suche nach neuen ästhetischen Ausdrucksformen, für die u.a. digitale Grafik steht. Für mich ist die Idee des Gesamtkunstwerkes reizvoll. Wenn dem geneigten Leser der Sinn danach steht, kann er diesen Ansatz aufgreifen und sich selbst in das literarische Experiment einbringen. Voraussetzung ist, dass er sich über seine eigene Version des digitalen Bilderbogens genügend im Klaren ist. Notwendige Bedingung für Modifikationen des Bilderbogens sollte es sein, dass der Kontext der Schlösser-Ästhetik nicht gesprengt wird. Dies gilt auch für Kriterien seiner inneren Logik. Ein lyrischer Zyklus bedarf der Stringenz. Ich suchte dem zu entsprechen indem ich z.B. Archetypen der Biografie und Stufen meiner eigenen Vita, die seit der Kindheit auf eine sonderbare Weise immer etwas mit Schlössern und Burgen zu tun hatte, als Bezugspunkte für die Einteilung in v i er Kapitel, wählte. Ihre Überschriften lauten: I) Vertreibung aus Eden, II) Peter Pans Verweigerung, III) Aufbruch nach Utopia, IV) Refugien der Weisheit

Indem ich mich übergreifend über Kapitelgrenzen einer „Postkarten-Kolorierung“ versagte und stattdessen Kontraste von Schwarz-Weiß bei der Illustrierung für die spätere Abbildung auf Rechnerbildschirmen und Readern bevorzugte, suchte ich den Eigenwert der geschriebenen und gesprochenen Sprache nicht zu relativieren. Den poetologischen Ansatz, dass Sinnesreize, welche der Lyrik inhärent sind und primär in der Metapher gründen, das Primat besitzen, erachte ich als das tragende gestalterische Prinzip des gesamten Zyklus der „Magie der Türme und Zinnen“. Vorm Eros der Schlösser.

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