Super drauf

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Altern heißt „sich selbst über sich selbst klar zu werden“

Diesen Ausspruch der berühmten französischen Schriftstellerin, Philosophin und engagierten Feministin Simone Lucie Ernestine Marie Bertrand de Beauvoir (1908-1986) will ich zu Beginn allen älter werdenden/alternden Mitmenschen ins Stammbuch schreiben als unverrückbaren Leitsatz.

Altern/älter werden bei bestmöglicher Gesundheit, Vitalität und Fitness setzt voraus und fordert von jedem von uns einmal sich selbst so zu akzeptieren wie man ist und dann ‚sein Paket an Eigen-Leistungen‘ – das inkludiert Untersuchungen und (Behandlungs-) Maßnahmen – konsequent zu schultern.

Dazu noch ein Zitat.

„Man muss auf anständige Weise verstehen,

älter, vielleicht alt zu werden,

um die Chance zu wahren, jung zu bleiben!“

[Theodor Heuss – 1884-1963 – deutscher Journalist, Publizist, Politik-

Wissenschaftler – Mitgestalter des Grundgesetzes der Bundesrepublik

Deutschland – 1. Bundespräsident]

Das impliziert, dass eine Jede und ein Jeder von uns die unabdingbare Verpflichtung hat, ihr/sein persönliches Altwerden in Ruhe und mit Überlegung anzugehen und nicht der ‚goldenen Kuh‘ namens „Zeitgeist“ und „In-Anti-Aging“ nachzulaufen.

Passen Sie auf sich auf!

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Dieses Buch Super Drauf – Vital, Fit und Gesund in‘s und im Alter will Sie - als aktiven Menschen ab und in der Lebensmitte und auch darüber hinaus, allgemein an der eigenen Gesundheit Interessierten und ganz besonders aber auch alle biologisch-naturheilkundlich (und besonders ganzheitlich) orientierte Therapeuten - informieren und beraten.

Alle Angaben sind nach bestem Wissen zusammengestellt.

Jedoch kann eine Verbindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.

Super Drauf!

Vital, Fit und Gesund in‘s und im Alter

Verfasser:

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Wissenschaftliche Recherche

Andrea + Claudia + Sandra Hemgesberg

Redaktionelle Mitarbeit und Lektorat

Rosemarie Hemgesberg

© Copyright 2021

Für das vorgestellte originäre Ganzheitliche Multi-Modale Gesundheits- und Gesunderhaltungs-/Präventions-Konzept und die Benennungen und Slogans liegen ausschließlich bei Dr. med. Hanspeter Hemgesberg.

Nutzung - auch auszugs- und teilweise - in Wort, Schrift und allen elektronischen (auch den zukünftigen) Elektronischen Kommunikationssystemen und in irgendein-er sonstigen Form (Fotokopie, Mikrofilm und andere Dokumentations- & Archivier-ungsverfahren) sowie die Weitergabe an Dritte und/oder die Vervielfältigung und sonstige Verbreitung ist verboten und strafbewehrt!

Gerichtsstand: jeweiliger Wohnort Dr. med. Hanspeter Hemgesberg, z.z. Miesbach/Obb

© Copyright 2021

für die Gestaltung des Covers liegt bei Andrea Hemgesberg, Miesbach.

Die missbräuchliche Verwendung ist strafbewehrt!

Gerichtsstand: jeweiliger Wohnort Andrea Hemgesberg

Hinweis:

Bei der farblichen Gestaltung des Covers und der Übernahme des Äskulap-Stabes sowie der Abbildungen im Buchtext handelt es sich um „Lizenz-freie“ Bilder.

ISBN 978-3-7380-3227-7

Vor dem eigentlichen Beginn
Vorwort zur Neuauflage

Sechs Jahre sind seit der Erstauflage dieses Buchs „Super Drauf!“ – Vital, Fit und gesund in’s und im Alter vergangen.

Wie man so schön sagt „reichlich Wasser ist den Rhein hinauf und die Donau hinunter geflossen“, will heißen:

In der Gesundheitsvorsorge für ein gesundes Alter hat sich einiges geändert und wie ich meine, gottseidank weg vom Nachhecheln, was Ergänzungspräparate und immer ‚neue‘ Gesundheitsmaßnahmen angeht und hin zu eigenverantwortlichen und individuellen Maßnahmen zur Gesunderhaltung, Stabilisierung auf allen Ebenen – Körper, Seele, Geist – und ich füge hinzu soziale Einbindung.

Ich nenne diese die „vier Säulen zum glücklich Älterwerden und Altsein!“

Diesen ‚Veränderungen‘ wird in der Neuauflage Rechnung getragen.

Ich wünsche Ihnen allen

bestmögliche Gesundheit, Vitalität und Fitness

und psychische wie mentale Stabilität

und somit ein glückliches und harmonisches Älterwerden und Altsein.

Miesbach im Frühherbst 2021

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Mit auf den Weg: Ein Gedicht

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns schützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;

Nur wer bereit zu Aufbrauch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

Uns neuen Räumen jung entgegen senden,

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. ...

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Karl Hesse, Pseudonym Emil Sinclair

[1877-1962; deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler]

Hinweis

Wichtige Fachbegriffe bzw. Fremdwörter - sowohl der (natur-) wissenschaftlichen (Schul-)Medizin wie insbesondere der biologisch-naturheilkundlichen Medizin - in diesem Buch sind gekennzeichnet mit einem (●).

Im Glossar werden diese Begriffe unter

Lexikon:

Fachbegriffe von „A“ bis „Z“

bzw.:

was Begriffe der biologischen Medizin angeht, unter

„Fachbegriffe

Biologische Medizin“

in alphabetischer Reihenfolge erklärt/erläutert.

Ihr

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Ein „Schmunzeln“ zu Beginn

Das Alter hat zwei große Vorteile:

„Die Zähne tun nicht mehr weh und man hört nicht mehr all das dumme Zeug, das ringsum gesagt wird.“

George Bernard Shaw

[1856-1950; irischer Schriftsteller]

„Ur-Traum“ der Menschheit

Ewige Jugend und Schönheit und vor allem aber Gesundheit und Leistungsvermögen - mit einem Wort:

Unbegrenzte und unerschöpfliche Energie, Vitalität und Fitness mit grenzenloser Lebensqualität.

Quasi als Selbstgänger, als immerwährendes perpetuum mobile - das ist die „ewig-uralte und gleichzeitig utopische Wunschvorstellung“ der Menschheit seit deren Existenz.

Oder ganz einfach: Paradiesische Zustände - wie auch immer der Garten Eden ausgesehen haben mag -!

Schön, fit, vital und sexy und dazu noch bis ins höchstmögliche Alter:

auf diesen einfachen Nenner lässt sich das Streben bringen, das eigene Alter aufzuhalten!

Jedoch und wie immer und überall:

Kein Licht ohne Schatten!

[oder „wo Licht ist, da ist auch immer Schatten“!* das ist ein ehernes Naturgesetzt]

Mit dem Eintritt des homo sapiens auf unserer Erde war es bereits aus und vorbei mit dem schönen und unbekümmerten Leben im Garten Eden.

Immer schon hat es geheißen, heißt es derzeit und wird es auch in naher und ferner Zukunft noch so heißen:

Leben und zugleich auch Überleben und (leider aber auch) Sterben!

Mit unserer Geburt heißt das auch Kampf um die bestmögliche Gesundheit und Vitalität und am liebsten natürlich wollen wir alle erreichen:

Ein sehr hohes Alter bei allerbester Gesundheit,

größtmöglicher Mobilität und Aktivität

auf alle Ebenen unseres Organismus -

und (aller-)höchster Lebensqualität !

Nur Zyniker werden den Alterungsprozess als „Krankheit“ bezeichnen.

Wobei hier es zuerst einmal zu deklinieren gilt, was und wie „Alter“ zu beurteilen bzw. einzurubrizieren ist?

Zu einer früheren Zeit - also der „Zeit vor dem Jugendwahn-Irrsinn“ - teilte man das Alter in drei Stufen - nach einem meiner verehrten homöopathischen Lehrmeister Dr. Willibald Gawlik (1919- 2003) - ein: die erste vom 56. bis 63. Lebensjahr, die zweite vom 63. bis 70. und die dritte vom 70. bis zum 80. Lebensjahr.

Alles darüber hinaus war einheitlich Greisenalter.

 

Nur - so sehe ich es jedenfalls -:

Das mit dem Jugendwahn das ist so eine Sache für und an sich!

Alles scheint sich auszurichten, zu orientieren und auch unterzuordnen dem Slogan

„Einzig Jugend heißt leben“!

Ohne Waschbrettbauch („Six-Pack“), Ganzkörperbronzebräunung, Gel im Kurzhaar, Tattoos, Pearcing und wiegendem Gang aus der Hüfte heraus ist „Mann nur ein halber Mann“!

Und „Frau nur eine halbe Frau“, ohne Silikon-gestylten Busen, aufgehübschte/aufgespritzte Lippen, modulierten Po, Botulinum-geglätteten Fältchen usw. …

Macht das wirklich „Leben“ und besonders „Gesundes Leben“ und „gesundes, vitales Altwerden“ aus?

Hat der ältere und älter werdende und auch und bes. der alte Mensch keine Lebensberechtigung?

Da muss man ja regelrecht Angst bekommen oder gar in Endzeit-Panik geraten, in nicht zu ferner Zeit selbst alt zu werden oder der Definition nach, es schon und auch evtl. schon längst zu sein!

Ich denke:

Heute sieht das erfreulicherweise vielmals ganz anders aus (vgl. eingangs):

Die hoch-betagten Mitmenschen sind keine Seltenheit, sondern zunehmende Alltäglichkeit!

Entscheidend ist heute nicht das „Altwerden an sich“, sondern vielmehr das „vital und aktiv Altwerden“ und noch wichtiger: das „vital und fit im Alter bleiben und sein“! Und zwar körperlich, seelisch und geistig.

Und ich füge hinzu:

„Auch sozial eingebunden und aktiv“

Zumindest sollte es so sein!

Allerdings - das muss der Realität und Fairness wegen - zugestanden sein, dass eine gewisse Korrelation zwischen „Alter + Gesundheits-Störungen“ besteht, da mit zunehmendem Alter das Risiko steigt, Gesundheitsstörungen zu entwickeln.

Das ist nun mal Fakt, ob man will oder nicht.

Wenn das nur so einfach wäre, das mit dem Traum von „ewiger Jugend und so ...“.

Wenn es quasi mit einem Fingerschnipsen oder einem Hokuspokus und Simsalabim sich gerade herbeizaubern ließe oder, wenn eine gute und gnädige Fee für jeden von uns drei Wünsche parat hätte, ja, wenn ...

Doch das Leben ist nun einmal kein Märchen, keine Fata Morgana und auch kein Science-Fiction-Roman.

Unser Leben heißt von der allerersten Sekunde bis zur allerletzten: „Kampf“ und „Einsatz“ und auch „Akzeptanz“ und immer aber „Einsicht in die Realitäten und das Machbare“ und ein „Sich-Arrangieren“ mit den Lebensumständen.

Und ganz besonders:

Jeder von uns - der eine braucht dafür etwas weniger an Eigenleistungen zu erbringen und die andere dafür etwas mehr und ein dritter vielleicht sogar sehr viel mehr - hat es selbst in der Hand, aus seinem Leben und besonders seinem Alter das „bestmögliche“ zu machen.

Nur nutzt es da herzlich wenig, den Pawlow’schen Hunden gleich, immer wieder den allerneuesten - das sind dann immer wieder und so lange bis ein neueres Mittelchen auf den Markt geworfen wird - „Wunderdrogen“ hinterher zu hecheln.

Die Gefährdung ist zugegeben recht groß und die Verführung noch größer, denn diese PR-mäßig prächtig aufgemotzten und aufgebrezelten „Lifestyle-Drugs“ oder „Lifestyle-Products“ suggerieren ja so infantil und infam, dass sich der uralte Menschheitswunschtraum nunmehr realisieren lassen würde; Sie wissen schon, den von „ewiger Jugend und ...“.

Es ist unstrittige Tatsache, dass dank der Segnungen der modernen Medizin - besonders der „High-Tech-Medizin“ und in dieser Sparte sicherlich und in den nächsten Jahren noch weit bedeutender die Genforschung und Gentherapie und nicht zuletzt evtl. auch die Stammzell-Therapie - die Menschen und besonders in unseren Hochindustrie-Nationen immer älter werden.

So ist bei uns in Deutschland die mittlere Lebenserwartung innerhalb der letzten 4-5 Jahrzehnte um fast 7-8 Jahre angestiegen.

Frauen dürfen so eine Alter von 82-84 Jahren und Männer eines von ca. 76-79 erwarten.

Im Jahre 2008 lebten unter uns fast 5000 Personen, die älter als 100 waren und immerhin erlebten sogar fast 150 Personen das Alter von 110 Jahren.

Der (ur-)alte Menschheitstraum also doch vor der (baldigen) Verwirklichung?

Wenn man den Verfechtern einer „globalen und generellen Hormon-Ersatz-Therapie“ für Mann und Frau glauben mag - ich sehe dieses Thema wesentlich differenzierter und hinsichtlich der Anwendung auch mit großen Ein- und Beschränkungen -, dann garantieren Hormon-Dauergaben ein sehr langes und insbesondere vitales und erfülltes Leben!

Wer’s so ein- und blauäugig sehen mag, der muss dann aber auch bereit sein, die unweigerlich zu zahlende Zeche - hier besonders die „gesundheitliche“ - zu zahlen.

Mir jedenfalls ist dieser Preis zu hoch!

Zumindest in dieser undifferenzierten Sicht und Handlungsweise!

Bei sehr vielen „Anti-Aging-Therapeuten“ jedenfalls stand und steht leider noch immer die „Alters-Prävention“ - denn nichts anderes sollte unter dem Terminus ‚Anti-Aging’ verstanden werden - ganz unter dem Einfluss des vielmals überreichlichen und generellen - und leider vielmals auch unkontrollierten! -„Hormon-Dopings“!

Hochaktuell wie brisant ist ein neuer „Therapie-Ansatz und -Weg“, der in der letzten Zeit von einigen Fachleuten beschritten - zumindest auf einigen Therapiefeldern [u.a. zur Verbesserung der Durchblutung des alternden Herzens, zur Rekonstruktion des knöchernen Beckenbodens, in der Krebs-Bekämpfung usw. …].

Primarius Prof. Dr. Johannes Huber (geb. 1946; Arzt und Theologe – von 1992-2004 Leiter der klinischen Abteilung für Endokrinologie und Reproduktionsmediziner Uni Wien bzw. ab 2004 Leiter der Medizinischen Uni Wien) nahm zu diesem Thema bereits 2003 in einem vielbeachteten Interview (veröffentlicht unter: „Zukunftstrends der Anti-Aging-Medizin“ in: Anti-Aging-news 03/2003) Stellung. U.a. wie folgt:

…“Ein enormes Potenzial birgt die Stammzellen-Medizin in sich. Wir wissen, dass adulte Stammzellen in der Lage sind, Gewebe zu regenerieren und zu erneuern. (Anmerkung des Autors: Das ist unstrittiger und wissenschaftlich vielfach belegter Fakt). Fakt ist aber auch, dass diese Fähigkeit mit dem Alter nachlässt, wodurch sich die Seniszenz (Vergreisung) beschleunigt. Die medizinische Forschung erkennt zunehmend, nach welchen Gesetzen Stammzellen erhalten bleiben beziehungsweise sich erneuern, und versucht natürlich, diese Erkenntnisse auch zur Alters-Prävention einzusetzen. Sollte dies gelingen, wäre es ohne weiteres vorstellbar, die altersbedingte Erschöpfung von Organen zu umgehen. Zweifellos wäre dies ein Meilenstein in der Anti-Aging-Medizin bzw. der „Healthy-Aging-Medizin!“ … und weiter noch:

…“Aufgrund dieser Erkenntnisse ist es verständlich, dass man sich bemüht, die Reparaturvorgänge im Alter zu aktivieren!“ …

Wenngleich sicherlich diese Therapie noch Zukunftsmusik ist, so sollte man - neben dem reinen therapeutischen Nutzen - heute bereits intensiv diskutieren sich dann stellende Fragen zur Ethik und Moral aber auch allgemeine gesellschaftliche Probleme.

Bereits 1698 schrieb Jonathan Swift (1667-1745; irischer Dichter und Satiriker; er schrieb unter zahlreichen Pseudonymen - sein berühmtestes Werk lautete in der dt. Übersetzung „Gullivers Reisen“):

„Alle wollen länger leben,

aber niemand will alt sein!“

Was das Lebensalter angeht, könnte man da schon fast zustimmen.

Nur:

Was nutzt das höchste Alter, das längste Leben, wenn nicht gleichzeitig auch die Lebensqualität ge- und erhalten werden kann, wenn die Mobilität nicht mehr vorhanden, wenn Gebrechen und Leiden das Leben fast unerträglich machen oder noch (zumindest aus meiner Sicht) psychische Krankheiten den Lebenswert deutlich verringern oder gar, wenn neuro-mentale ‚Schäden‘ dem Leben eine andere Struktur geben und nicht zuletzt, wenn soziale Bindungen in Brüche gehen?

Wir müssen - ob wir nun wollen oder nicht - von Raum zu Raum in unserem Lebensgebäude - wie der eingangs zitierte Hermann Hesse dies so trefflich in Gedichtform fasste - gehen.

Nur:

Auf das „wie“ und auf das „wie wir es tun wollen“ kommt es an.

Dies hat jeder von uns in der eigenen Hand.

Das aber heißt - was noch näher beschrieben wird -, recht- und frühzeitig und vor allem auch konsequent sich um die eigene Gesundheit kümmern und einen eigenen Beitrag leisten.

Stets nach der alten Medizinerweisheit:

„Vorsorge ist immer besser als Nachsorge!“

Im Umkehrschluss also:

„Vorsorge ist zumeist und zugleich die beste Nachsorge!“

Daraus ist dann zu schlussfolgern und zugleich zu postulieren:

Ziel der (seriösen) „Anti-Aging-Medizin - ich spreche lieber von einer „Healthy- bzw. Pro-Aging-Medizin“ - ist es oder sollte es sein, weniger eine verlängerte Lebensspanne (Lebenszeit) zu erreichen.

Ziel ist es oder sollte es sein, ein Mehr an Lebensqualität zu gewinnen und abzusichern!

„Lifestyle“ ja - aber nicht um jeden Preis!

Der Preis ist heiß (hoch)...

... und oftmals entschieden zu heiß (hoch)!

Will heißen:

So wichtig das alles ist, was wir heute neu- und moderndeutsch mit dem US-amerikanischen In-Begriff „Lifestyle“ um- und beschreiben, so dürfen wir dabei allerdings und immer vier wichtige Tatsachen und Fakten nicht vergessen und außer Acht lassen:

Nicht unkontrolliert und unkritisch jeder neuen „Wunderdroge“ und jeder „Lifestyle-Aktion“ nachrennen und quasi an sich selbst „ausprobieren“.

Vielmals setzt dann später das „Sich-wundern“ (im geringeren Schadensfall) oder auch sein „Blaues Wunder erleben“ (wenn der Schaden beträchtlich ist) ein, wenn sich Nebenwirkungen und vielleicht sogar gesundheitliche Schäden (und nicht selten irreparable noch dazu) einstellen.

Aus dem „Wunder“ ist dann ein „Alptraum mit einem bösen Erwachen“ geworden.

Und:

Die Zeche zahlen nur Sie und Sie und...

Nicht jede Aktion, Aktivität, nicht jede Lifestyle-Drug ist für Sie, für Ihr jeweiliges Alter, Ihren aktuellen Gesundheits- und Belastungszustand geeignet; einige sogar ganz sicher nachhaltig schädlich!

Denken Sie bitte daran:

„Was für die/den eine/-n sinnvoll, richtig und gut, muss nicht so für alle sein!“

Lassen Sie sich Zeit, prüfen und hinterfragen Sie kritisch und besprechen Sie sich mit Ihrem Therapeuten (nur: der sollte/müsste dann von und in diesen ‚Dingen‘ auch qualifizierte Kenntnisse haben und nicht nur diese Maßnahmen als sogen. „IGeL“-Privateinnahmequelle betrachten! - honi soit, qui mal y pense (ein Schelm, der Böses dabei denkt!)) und fallen Sie bitte nicht auf den uralten „Bauernfängertrick“ der Werbung und Medien, bes. Der ‚Regenbogenpresse‘, den ‚bunten Blättern‘ (bes. auch im Internet) herein, die einzusuggerieren suchen (immer nach demselben Strickmuster, der uralten Masche: mit jungen und schönen und immens vitalen und fitten Menschen als Blickfang), dass gerade und nur dieses Produkt, diese Methode oder diese Aktion und keine andere sonst Ihnen Gesundheit usw. bis ins höchste Alter garantiert!

Nebenbei und ganz bewusst:

Wenn dann noch Wörter auftauchen wie „garantiert“, „sicher“ oder auch „absolut ohne Risiko“, dann müssen/sollten bei Ihnen sämtliche Alarmglocken schrillen!

Zuletzt noch:

Mit dem einfachen Schlucken von Pillen, dem Auftragen von Wässerchen, Tinkturen und Salben usw. kann es doch nicht sich schon wie von selbst erledigt und sichergestellt haben, das mit unserer Gesundheit und Vitalität für immer und allezeit!

Womit wir schon wieder beim Träumen angelangt wären. Da braucht es schon viel mehr und vor allem eines: Ihre eigene Aktivität!

Dies vor allem und einzig aus dem Grunde, dass aus dem Bemühen um bestmögliche Lebensqualität im Alter nicht wird ein „Spiel mit dem Feuer“, ein zuletzt dann „unkalkulierbares und oft nicht mehr beherrschbares Risiko mit irreparablen Schäden!“

Daher bereits an dieser Stelle meine herzliche Bitte:

 

Super Drauf!

Vital, Fit und Gesund in’s und im Alter

aber möglichst „ohne“ [Gesundheits-]Risiko!

Unabdingbare und unverzichtbare Paradigmen sind dabei allerdings ein fester Wille, eine stabile (Selbst-)Disziplin und ein hohes Maß an Eigen-Aktivitäten [von der Abhärtung über die regelmäßige Bewegung bis hin zur Ernährung und dem Genussmittel-Konsum] durch den älter werdenden und alten Menschen selbst und für all die anderen Maßnahmen braucht es einen erfahrenen und ganzheitlich denkenden und handelnden Therapeuten.

Über allem und als Leitgedanke müssen/sollte als unerschütterliche Leitsätze stehen:

1. Primum Nihil nocere

[zurück geht dieser Satz wahrscheinlich auf Hippokrates von Kos bzw. dessen Schule – mehrheitlich zugesprochen wird er Claudio Aquaviva (1543-1615), dem 5. Generalsuperior der Jesuiten]

Heißt/bedeutet:

Zuallererst nicht (noch mehr) schaden!

So z.B. durch bestgemeinte und auch anerkannte Therapien.

2. Cui bono?

[dieser Ausspruch geht zurück auf den römischen Politiker, Anwalt und Philosoph und einen der berühmtesten Redner Marcus Tullius Cicero (106-43 v.Chr.)]

Heißt/bedeutet:

Wer ist der Nutznießer.

In der Medizin: Wem hilfts?

[die Antwort muss/sollte stets sein: „Dem Kranken“]

Für den Therapeuten sollte daher gelten: stets abzuwägen, ob die und jene Untersuchung wirklich erforderlich ist und, ob die oder jene Behandlung letztlich Sinn macht und dem Kranken weiterhilft.

3. Fortiter in re, suaviter in modo

[dieser Ausspruch geht ebenfalls zurück auf Claudio Aquaviva. – übersetzen kann man mit einmal: Kraftvoll, in der Aktion, sanft in der Art oder mit Stark in der Sache, aber schonend in der Vorgehensweise]

4. Et respice finem

vollständig: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem

übersetzt: Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ziel

[den Ursprung hat dieser Ausspruch in der Fabel ‚Zwei Frösche‘ des altgriech. (Fabel-)Dichters Äsop]

Heißt/bedeutet:

In der Medizin: keine therapeutischen ‚Schnellschüsse‘ und auch kein ‚Ausprobieren (zumal simultan) einiger bis vieler Behandlungs-Methoden und -Verfahren und zahlreicher Arzneien‘ (Polypragmasie).

Zuletzt noch: Stets muss/sollte sich der Behandlung hinterfragen nach dem

4. Benefit

d.h. nach dem Nutzen und somit Vorteil der diagnostischen und bes. therapeutischen Maßnahmen für den älter werdenden bzw. alten Menschen]

Dies dann mit dem Ziel Vital, Fit und Gesund in’s und im Alter:

Gesünder leben

Länger jung bleiben

Vital und fit sein und bleiben!

Und noch einmal:

Alter ist keine Krankheit!

Alter kann und braucht somit auch nicht

- mit welchen Mitteln auch immer - „geheilt“ werden!