Grundlagen der Noten-und Akkordehre

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Grundlagen der Noten-und Akkordehre
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Vorwort

Musik ist ein wesentlicher Bestandteil in allen menschlichen Kulturen und Zivilisationen. Musik verbindet, schafft und stärkt Freundschaften, kann beruhigen oder macht einfach nur Spaß. Es gibt auf dieser Welt wohl kaum eine Person, die keine musikalische Ader hat. Niemand muss singen oder ein Instrument spielen können, um musikalisch zu sein. Wer Gefallen an einer Melodie oder Stimme findet, unbewusst einen Takt oder einen Rhythmus (mit)klopft oder ein Lied summt, zeigt bereits, dass er musikalisch ist.

Trifft das auch auf Sie zu?

Ein Bestandteil zur Ausführung eines musikalischen Hobbys oder Berufes ist die Noten- und Akkordlehre. Viele Menschen „zucken“ zusammen, wenn sie den Begriff Notenlehre hören. „Zu schwierig, das kann ich nicht“ und ähnliche Aussagen sind dann sehr oft zu hören. Dabei ist das Erlernen der Notenschrift sehr einfach.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen noch einmal zur Schule. Das war doch, rückwir-kend betrachtet, eine sehr schöne Zeit, oder? Können Sie sich erinnern, wie Sie lesen gelernt haben?

Wie stolz waren wir als Kinder, als wir die ersten kleinen Geschichten lesen oder dem kleinen Bruder und der Schwester vorlesen konnten.

Mit dem Erlernen des Notenlesens verhält es sich gleichermaßen, wie mit dem Lesen von Buchstaben. Haben wir es einmal gelernt, lesen wir die Noten in einer Partitur genauso, wie die Buchstaben in einem Buch.

Lernen Sie jetzt in einfachen Schritten die Wunderwelt der Noten und Akkorde kennen.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

Hans-Jürgen Boehm

Hinweis

Die Hörbeispiele können Sie kostenfrei unter: www.hansjürgenboehm.de/Notenlehre downloaden.

Die Hörbeispiele sind eine Bonusbeigabe.Sie sind im Verkaufspreis nicht mit einbezogen. Es kann nicht garantiert werden, das die Beispiele dauerhaft online zur Verfügung stehen.

Inhaltsverzeichnis

Die 7 Stammtöne Seite 3

Notenzeichen Seite 5

Die Notenschrift und die Notenwerte Seite 6

Die Pausenwerte Seite 13

Übungsaufgaben 1 – 7 Seite 16

Lösungen 1-7 Seite 17

Das Liniensystem Seite 19

Der Violinschlüssel Seite 19

Der Bassschlüssel Seite 20

Die Stammtöne im Violinschlüssel Seite 23

Die Stammtöne im Bassschlüssel Seite 24

Der Alt- Sopran- und Tenorschlüssel Seite 26

Andere Schlüssel Seite 26

Übungsaufgaben 8 – 15 Seite 29

Lösungen 8 – 15 Seite 30

Takt und Taktarten in der Musik Seite 31

Der Rhythmus Seite 35

Das Metrum und das Tempo Seite 36

Die Intervalle Seite 37

Die Tonarten und ihre Tonleitern Seite 42

Vor- und Versetzungszeichen Seite 45

Die Kreuz-Tonarten Seite 47

Die b-Tonarten Seite 51

Der Quintenzirkel Seite 57

Die enharmonische Verwechslung Seite 64

Übungsaufgaben 16 – 33 Seite 65

Lösungen 16 – 33 Seite 69

Akkorde und Kadenzen Seite 73

Die Haupt- und Nebendreiklänge Seite 77

Der Vierklang Seite 87

Erweiterte Akkorde Seite 92

SUS – Akkorde Seite 95

Die Kadenz Seite 97

Weitere Tonleitern Seite 102

Übungsaufgaben 34 – 46 Seite 109

Lösungen 34 – 46 Seite 111

Über den Autor Seite 113

Imprint

Die 7 Stammtöne

Die 7 Stammtöne entsprangen ursprünglich aus dem Alphabet und lauten:

A B C D E F G

Diese Stammtonreihe wird heute im englischsprachigen Raum verwendet.

Alle, die ein Instrument lernen, werden jedoch auf ein Problem stoßen.

Der Stammton B wird mit H gekennzeichnet. In einigen Gegenden

außerhalb des englischsprachigen Raumes, so u.a. auch in Deutschland,

wurde das B durch das H in der Stammtonreihe ersetzt.

Gleiches gilt auch für die Akkorde (mehr dazu später).

Legenden zufolge soll im Mittelalter ein Mönch bei der Schreibweise des kleinen b den Bauch dieses Buchstaben nicht richtig geschlossen haben, so dass andere Schreiber aus dem b ein h machten. Diese Legende ist wissenschaftlich nicht bestätigt. Sie kann aber zum leichteren Verständnis des Sachverhaltes zu Rate gezogen werden.

Die 7 Stammtöne lauten bei uns demzufolge:

A H C D E F G

Diese Stammtöne bilden auch die Grundlage für alle weiteren Ausführungen

in unserem Kurs.

Eine Klaviertastatur verdeutlicht die 7 Stammtöne besonders gut.

Alle weißen Tasten kennzeichnen diese Stammtöne.

Die Stammtonreihe aufwärts:

A'' H'' C' D' E' F' G' A' H' C D E F G A H c d e f g a h c' e' f'g' a' h' c'' e'' usw.

Sie kann nach unten oder oben fortgesetzt werden.


Leider gibt es bei der Schreibweise der Notennamen keine internationalen Festlegungen. So kann zum Beispiel der Ton A'' als A-2, der Ton g' als G1 bezeichnet sein. Immer mehr setzt sich aber heute die oben aufgeführte Schreibweise von A'' bis e'' usw. durch.

Die Groß- oder Kleinschreibung der Buchstaben hängt von der Tonlage der entsprechenden Note ab. Tiefe Töne werden groß, alle anderen klein- geschrieben.


Um Töne schriftlich darstellen zu können, benutzt man besondere

musikalische Zeichen. Wir unterscheiden dabei:

Noten (zeichen)

Pausen (zeichen)

Betrachten wir uns als erstes die Bestandteile der Noten:

Noten bestehen aus einem Notenkopf, der hohl oder gefüllt sein kann.

An den Notenkopf kann ein senkrechter Strich entweder nach oben oder

unten angefügt werden (Die Lage des Striches - oben oder unten - ist abhängig vom Notensystem und dessen Linien. Das Notensystem umfasst 5 Notenlinien. Ab der 3. Notenlinie werden die Striche nach unten gesetzt).

Der Strich wird als Notenhals bezeichnet.

Weiterhin können an den Notenhals eine oder mehrere Fahnen angefügt werden.

Zur übersichtlicheren Darstellung von mehreren hintereinander folgenden Noten mit Fahnen werden Balken verwendet.


Im nächsten Abschnitt beschäftigen wir uns mit den Notenwerten.

Sie legen die Länge (Klangdauer) der Töne fest.


Die Notenschrift und Notenwerte

Stellen wir uns als erstes etwas ganz Einfaches vor. Wir haben heute beim Konditor eine leckere Torte gekauft. Diese Torte können wir entweder

ganz allein essen oder wir teilen sie auf, für zwei, drei, vier oder mehrere Personen.


Verzehre ich allein die ganze Torte in einem gleichbleibenden Tempo, dann dauert es eine gewisse Zeit, bis ich sie aufgegessen habe, zum Beispiel 60 Minuten (1 mal 60 min = 60 min)

Da ich mir aber bewusst bin, dass mir danach ganz übel ist, lade ich mir einen

Gast ein und halbiere jetzt die Torte. So können wir zwei nun jeder eine halbe Torte verspeisen. Dies dauert dann in unserem Beispiel nur 30 Minuten, bis jeder seinen Teil gegessen hat (2 mal 30 min = 60 min).


Natürlich ist auch das Verspeisen einer halben Torte nicht gerade dienlich für

unsere Figur.

Glücklicherweise kennen mein Gast und ich noch zwei weitere Personen, die ebenfalls gern Torte essen. Das heißt, wir sind dann zu viert und ich teile

die Torte in vier gleich große Stücke auf. Jeder von uns bekommt somit


ein Viertel der Torte. In unserem Beispiel würde das bedeuten, dass wir die Torte innerhalb von 15 Minuten verzehrt haben (4 mal 15 min = 60 min).

Als wir uns gerade gemütlich an den Tisch mit unseren vier Viertel Stückchen

Torte setzen, meldet sich einer der Gäste zu Wort. Er ist Ernährungsberater und es „sträuben sich ihm die Haare“, wenn wir alle unser Viertel Stück Torte

 

essen. Schließlich sei damit der gesamte Tagesbedarf an Kalorien für jeden

einzelnen von uns gedeckt, vom Fett her ganz zu schweigen.


Damit wir am Abend ohne schlechtes Gewissen ins Bett gehen können, schlägt er vor, noch 4 weitere Personen einzuladen. Wir folgen seinem Rat und sind nun zu acht.


Jetzt müssen wir die Torte durch acht teilen. Jeder von uns erhält ein Achtel der Torte. Das haben wir dann laut Beispiel in 7,5 Minuten verzehrt

(8 mal 7,5min = 60 min). Unser Ernährungsberater sieht jetzt etwas zufriedener aus.

Wir können die Geschichte noch weiter „spinnen“. Zu den 8 Personen gesellen sich weitere 8 hinzu. Nun sind wir 16 und jeder erhält ein Sechzehntel der Torte. In 3,75 Minuten würden wir die Torte verspeisen.

(16 mal 3,75 min = 60 min) Unser Ernährungsberater ist glücklich.

Treffen jetzt noch weitere 16 Menschen ein, sind wir nun 32 Personen.

Aus Höflichkeit laden wir keinen aus und teilen die Torte durch 32.

Jeder bekommt eine Zweiunddreißigstel der Torte. In nur 1,875 Minuten ist die gesamte Torte „verputzt“ (32 mal 1,875 min = 60 min).

Dieser kleine Ausflug ins „reale Leben“ sollte die Beziehungen der Notenwerte untereinander verständlich machen.

Notenwert bildhafte Beschreibung

Ganze Note ganze Torte

Halbe Note halbe Torte

Viertel Note viertel Torte

Achtel Note achtel Torte

usw. usw.

Die verschiedenen Notenwerte geben die Länge (Klangdauer) eines

Tones an. Dazu gibt es verschiedene Notenformen:

Mit Hilfe der Mathematik können wir uns die Beziehungen der Notenwerte

untereinander verdeutlichen, ohne dass es großer Rechenkünste bedarf.

Beispiele:

Eine Ganze Note ist gleichlang wie 2 Halbe, 4 Viertel oder 8 Achtel Noten usw.

Eine Halbe Note ist gleichlang wie 2 Viertel oder 4 Achtel Noten usw.

Eine Viertel Note ist gleichlang wie 2 Achtel oder 4 Sechzehntel Noten usw.

Eine Achtel Note ist gleichlang wie 2 Sechzehntel oder 4 Zweiunddreißigstel

Noten usw.

siehe Hörbeispiele 1 bis 1.10


Für alle, die mit der Mathematik auf Kriegsfuß stehen, sei angemerkt:

Keine Angst vor der Notenlehre. Im Allgemeinen reicht es aus, wenn man bis 128 zählen kann. In den meisten Fällen benötigt man nur Zahlenkenntnisse bis 32, da vierundsechzigstel oder schnellere Noten (werte ) äußerst selten vorkommen. Sie sind kaum sing- oder spielbar.

Sehen wir uns jetzt ein praktisches Beispiel an, um das Verhältnis

von Viertel Noten zu anderen Notenwerten verständlich zu machen.


In der oberen Notenzeile sehen wir 4 Takte mit jeweils 4 Viertelnoten.

Den Takt 1 des unteren Notensystems füllt eine Ganze Note aus.

Grund: Eine ganze Note entspricht dem Notenwert von 4 Viertel Noten.

Im 2. Takt sehen wir: 4 Achtel Noten sowie 2 Viertel Noten

(4 Achtel Noten = 2 Viertel Noten + 2 Viertel Noten = Vier Viertel Noten).

Der 3.Takt ist mit einer Halben Note sowie einer Viertel-, zwei Sechzehntel- und einer Achtel Note gefüllt. (1 Halbe Note = 2 Viertel Noten + 1 Viertel Note = 3 Viertel Noten. Danach sehen wir 2 Sechzehntel Noten, welche dem Notenwert einer Achtel Note entsprechen sowie 1 Achtelnote. Das heißt:

zu unseren 3 Viertel Noten zählen wir jetzt noch 2 Achtel Noten, die dem Notenwert einer Viertel Note entsprechen, hinzu und erhalten somit das Ergebnis von 4 Viertel Noten).

Den 4. Takt errechnen wir folgendermaßen:

1 Halbe Note = 2 Viertel Noten + 2 Achtel Noten ( = 1 Viertelnote ) + 1 Viertel Note = 4 Viertel Noten.

Die vorgenannten Notenwerte sind die, die am häufigsten vorkommen.

Nun wollen wir uns den Punktierten Noten zuwenden.

Bei einer punktierten Note wird der Notenwert (Klangdauer) um den

nächstkleineren Notenwert, also um die Hälfte ihres Wertes, verlängert.

Der Punkt neben der Note bedeutet, dass die Note um die Hälfte ihres eigentlichen Wertes länger erklingt.


Beispiel:

Punktierte Viertel Note


Wir sehen im oberen Notenbild eine punktierte Viertel Note mit einer

nachfolgenden Achtel Note sowie zwei weitere Viertel Noten pro Takt.

Im darunterliegenden Notensystem 8 Achtel Noten.

Wenn wir uns vorstellen, dass es sich hier um ein zweistimmiges Musikstück handelt, dann erkennen wir, dass die punktierte Viertel Note einmal angespielt (und der Klang gehalten) wird, während die Zweitstimme 3 Achtel Noten spielt.

Sehen wir uns jetzt die punktierte Achtel Note an.

Punktierte Achtel Note


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