Volume 130 pages
Du sollst nicht meine Tränen sehen
About the book
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Eine lächelnde Stewardess stand am Fuß der Gangway mit der Passagierliste in der Hand. Ralph musste warten. Er betrachtete das Flugzeug, das ihn in knapp zwei Stunden in Palma de Mallorca absetzen würde. Für ein paar Urlaubstage, eine knappe Woche nur, die ihm aber hoffentlich Sonne bescheren würde. Er musste einmal heraus aus Hamburg, wo der Winter in diesem Jahr nur grau und nichts als grau war. Vor ihm war eine junge Dame, die eine fesche dunkelblaue Mütze trug. Sie nannte der Stewardess ihren Namen: Sylvia Tabert. Ralphs Blick blieb an ihr hängen, als sie die Gangway emporschritt, und er sah, dass sie sehr schön war, schmalhüftig, langbeinig und herrlich gewachsen. Atemberaubend. Ein dummes Wort, fand Ralph. Aber ihm fiel kein besseres ein. Und für Sekunden war ihm wirklich der Atem gestockt angesichts dieser Frau. »Ihr Name, bitte?«, fragte die freundliche Stewardess. Ralph besann sich, aber nur zögernd löste er den Blick von der schönen Fremden. »Ralph Steinau«, sagte er, und er dachte: Hoffentlich werde ich in ihrer Nähe sitzen, damit ich sie genauer betrachten kann. Das Glück war ihm hold. Er hatte den Platz ihr gegenüber. Fasziniert sah er in das ausdrucksvolle, wie von einem Bildhauer modellierte Gesicht mit der schmalen, geraden Nase, dem gewölbten Mund, den kühngeschwungenen Augenbrauen über blätterschönen Lidern mit langen Wimpern.