Redewendungen: Ferrum I

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Redewendungen: Ferrum I
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Carsten Both

Redewendungen: Ferrum I

Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 50

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Episode 50

Episode 51

Impressum neobooks

Episode 50

Ferrum I

„Unsere“ goldene Hochzeit möchte ich nutzen, mich brav bei Ihnen für Ihre Treue und fürs eiserne Durchhalten zu bedanken! Meine Hochachtung, dass Sie es so lange mit mir und meinen Tiraden ausgehalten haben – obwohl Sie sicherlich meinen genialen Gedankengebäuden wiederholt nicht folgen konnten!

Damit es dabei bleibt, dass zwar Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht und „wir“ auch noch „unsere“ eiserne Hochzeit erleben, widme ich mich zur Feier des Tages dem häufigen chemischen Element, das die Ordnungszahl 26 aufweist, schnell oxidiert, angeblich unseren Erdkern ausmacht, wichtiger Bestandteil des Bluts und der Schwer-/Kriegsindustrie ist und wider den allgemeinen Sprachgebrauch als verhältnismäßig weich gilt.

Irgendwann war den Menschen die Bronze alleine als Grundstoff für Werkzeuge und Waffen nicht mehr genug, sodass sie sich nach einem neuen Werkstoff umsahen. Die Kulturstufe, die durch die Verwendung des Eisens gekennzeichnet war, wurde daraufhin sinnvollerweise Eisenzeit betitelt und gilt nach Stein- und Bronzezeit als die dritte große vorgeschichtliche Periode. Die ältere Eisenzeit, auch Hallstattzeit genannt, ging in Mitteleuropa um 800 v.Chr. los, im (schon damals) Nahen Osten wurde weitaus früher mit der Eisenverarbeitung begonnen.

Im Laufe der Zeit muss dann auch der erste muskelbepackte, verdreckte Schmied aufgetaucht sein, der für die ersten antiken Schmiedearbeiten sorgte. Und im finsteren Mittelalter kam es dann zu einem wahren Nachfrageboom nach nützlichen Gegenständen aus Eisen, etwa Hieb- und Stichwaffen zum Abstechen von Feind und Tier oder Eisenschmuck für Oppositionelle. Per Amboss und Hammer wurde ein meist glühendes Rohstück solange geschlagen und durch Abschreckung in einer Flüssigkeit gehärtet, bis es die gewünschte Form und Konsistenz annahm. Das Schmiedeeisen war bis ins 14. Jh. dominant, erst dann kam langsam das Gusseisen auf, dank schwedischer Innovationen in der Verarbeitungstechnik. Auf dem Schmiedehandwerk, das heutzutage sicher nur noch nostalgische Marktlücken füllt, fußen folglich eine Reihe von Eisenwendungen.

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