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Deine Werte

Bei der Frage, wer ich bin, sind mir immer wieder die persönlichen Werte aufgefallen, so wie sich die Königin von England mit Sicherheit anders verhält als Dieter Bohlen. Jeder hat in sich diese persönlichen Werte. Es lohnt sich, wenn du dich einmal damit beschäftigst.

Diese Werte sind deine Basis, auf der du deine Gedanken, deinen Glauben, dein Handeln und deine Ansichten aufbaust. Es ist, als wenn du dein Orchester befragst, welche Stücke sie am besten und am liebsten spielen. Ist es Klassik, Reggae, Blues, Rock, Pop?

Wir alle haben unterschiedliche Ansichten, Denkweisen und Vorstellungen vom Leben. Jeder Mensch, jede Kultur denkt unterschiedlich und hat andere Interessen. Persönliche Ansichten und unsere Werte trennen und verbinden uns. Jeder lebt unbewusst nach seinen Werten und wird versuchen, seine Vorstellung zu verwirklichen. Verstehst du die Werte, dann verstehst du die Menschen und dich selber besser.

Beliebte Werte sind z. B.:

Ehrlichkeit, Treue, Zuverlässigkeit, Toleranz, Freiheit, Hilfsbereitschaft usw.

Daher lohnt es sich sehr, deine fünf bis zehn Werte zu finden, nach denen du lebst, und sie dir niederzuschreiben. Nimm dir genügend Zeit und fühle ein paar Wochen später nochmals hinein. Du kannst diese Übung natürlich auch später machen. In meinem Member-Bereich unter www.brunoerni.com/member-bereich kannst du dir eine Wertetabelle kostenlos herunterladen. Als Motivation für dich hier meine Werte:

Freiheit, Familie, Liebe, Helfen

Wenn ich meine Werte in meinem eigenen Tempo lebe, dann kann ich Menschen helfen, in eine Jenseits der Logik‹-Welt einzutauchen, damit sie und ich frei und unabhängig, glücklich und gesund leben können. Mich macht das tief im Herzen unfassbar dankbar, stolz und glücklich. Wer seine Werte kennt, strahlt auf seinem persönlichen Weg durch das Lebenslabyrinth wie ein heller Stern.

Kundengeschichte 3: Warum tust du das, was du tust?

In deinen persönlichen Werten stecken deine inneren Ansichten. Diese sind auch mit deinen Fähigkeiten und Gaben verwandt. Wer selbstbewusst durch das Lebenslabyrinth gleiten möchte, der sollte seine Fähigkeiten und Stärken kennen. Was kannst du besonders gut? Was gelingt dir einfach? Woran hast du Spaß?

Lange ist es her, als mich der liebevolle Leon besuchte. Er kam auf Empfehlung seiner Frau. Sein Erscheinen ist mir unvergesslich. Das ist durchaus positiv gemeint. Seine wilden gekrausten Haare, seine einfachen Kleider mit Löchern und seine lustigen Schuhe. Unrasiert saß er da und erzählte, wie er mühsam seine technische Weiterbildung machte. »Zwei Jahre habe ich schon. Zwei Jahre muss ich noch. Ein riesiger Stress, nicht meine Welt. Doch man muss das halt machen.« Während unseres Gesprächs finden wir heraus, dass er sehr gern Zeit draußen in der Natur verbringt. »Wenn ich am

Abend im Garten sitze, fühle ich mich pudelwohl. Ich kenne jede Blume, jede Pflanze. Hast du gewusst, dass Pflanzen dein Raumklima reinigen können? In deiner Praxis müsstest du das auch haben.« Dann erklärte er mir genau, welche Pflanze was macht.

Ich: »Leon, warum machst du die technische Weiterbildung?«

Er: »Ich bin da bei meinem Arbeitgeber reingerutscht und gefördert worden. Ich muss das tun. Sie haben sonst niemanden.«

Ich: »Macht dir das Freude?«

Er: »Naja, ich bin froh, wenn es vorbei ist. Das Lernen neben den Kindern ist eine Herausforderung für die ganze Familie. Die Kinder verstehen oft nicht, dass ich am Wochenende keine Zeit für sie habe.«

Ich: »Wie alt sind deine Kinder?«

Er: »8 und 10 Jahre.«

Ich: »Was verpassen deine Kinder mit dir oder was verpasst du mit ihnen, weil du diese Weiterbildung machst?«

Er: »Ich kann das doch jetzt nicht hinschmeißen?«

Ich: »Das war nicht meine Frage. Warum kennst du dich eigentlich so gut mit der Pflanzenwelt aus?«

Er: »Das war schon immer so. Ganz früher etwas, jetzt ein großes Hobby von mir. Kommt wohl von meinem Vater.« Und schon erzählte er mir erneut begeistert etwas über Pflanzen. Ich war sehr beeindruckt und lernte dazu.

Ich: »Warum machst du nicht etwas in diesem Bereich?«

Er: »Ich habe da keine tiefe fundierte Ausbildung vorzuweisen. Das braucht man ja.«

Oft haben wir das Gefühl, dass nur etwas ›hart Erarbeitetes‹ richtig wertvoll ist. Wenn ich neun Jahre in die Schule gegangen bin, wenn ich vier Jahre schweißgebadet eine komplizierte Weiterbildung gemacht oder sechs Jahre intensiv studiert habe, dann habe ich meine Stärken gestärkt und ich bin im Leben angekommen.

So fühlt sich nicht nur Leon, sondern viele meiner Klienten. Ich kenne viele Erwachsene, die sich nur dann wertvoll fühlen, wenn sie eine exakte Aus- oder Weiterbildung über mehrere Jahre gemacht haben, um ihren persönlichen Erfahrungsschatz mit viel Know-how zu bereichern. Ist das wirklich wichtig für deinen persönlichen Weg durch dein Lebenslabyrinth?

Soll ich dir ein Geständnis machen? Mir hat noch kein Klient vor einer Behandlung gesagt: »Zeige mir bitte zuerst deine Ausbildungen.« Meine Kunden erwarten, dass ich mein Gewerbe kann. Was sie am Ende fühlen, ist die Wahrheit. Sie sehen, dass ich schon lange mit Herzblut arbeite und sogar Bücher darüber geschrieben habe. Sie sehen, fühlen und lesen, ich habe eine Gabe, eine Stärke und lebe meine Fähigkeit.

Wir alle wurden mit mindestens einem Talent oder einer besonderen Gabe geboren. Wir sind mit dieser Stärke in diesem Leben angekommen. Ich beobachte jedoch, wenn einem Kind scheinbar Erfolge einfach so zufallen, weil es besondere Gaben oder Talente besitzt, dieses oft nichts wert ist. Schließlich gelingt es ihm ja von selbst und es musste nicht viel dafür tun. Es ist dem Kind einfach in den Schoß gefallen. Das Hirn kombiniert zusammen mit dem Schulverstand: Ist etwas so einfach, dann kann es nichts Besonderes sein. Erst recht nicht gut bezahlt. Ich bin da völlig anderer Meinung.

Leon und viele andere irren dann durch ihr Lebenslabyrinth und versuchen, etwas ›hart zu lernen‹, was sie nicht können und nicht mögen, statt aus dem etwas mehr zu machen, was leicht ist, was sie lieben und können. Natürlich braucht es unser Bildungssystem und die Möglichkeit für Ausbildungen. Das ist sehr viel wert. Was ich dir hier jedoch klar zurufe: Achte mehr auf deine Talente und schätze sie. Noch viel wichtiger: Mach etwas daraus!

Warum? Weil du es schon kannst. Und weil du es kannst, ist es leicht. Du bringst alles aus deinen Vorleben mit. Doch das hast du vergessen. All das wird dir leichtfallen, darum mache daraus noch mehr. Jeder Mensch hier auf dieser Welt hat mindestens ein Talent, eine Stärke. Du musst dich nur erinnern. Mach etwas daraus. Worauf wartest du?

Apropos erinnern. Erinnerst du dich an meine Geschichte zu Beginn, als mir meine Frau auf dem Spaziergang sagte: »Worauf wartest du?« Mir ging es ähnlich. Ist das schlimm? Nein, ich habe es erkannt und bin meinen Stärken gefolgt. Schlimm wird es erst, wenn wir auf Dauer diese Impulse ignorieren und nichts lernen.

Wo liegen meine Stärken? Was interessiert mich? Was ist mein Talent?

Bei Leon standen wir an einem Scheidepunkt. Der Verstand sagte: Ich muss diese zwei Jahre abschließen. Sein Herz rief: Hör auf! Verbringe Zeit in der Natur, mit Pflanzen und mit Dingen, die du magst, so auch mit den Kindern. Wir lasen gemeinsam an seinem Energiefeld und erstellten einen klugen Plan. Du wirst über das Feldlesen später noch Genaueres erfahren.

Logisch rieten fast alle davon ab, die technische Ausbildung jetzt zu stoppen. Mit seiner Frau entschied er aber, er mache es trotzdem und höre auf. Seine Kinder freuten sich. Beruflich musste er sich neu orientieren. Er begann bei einer kleinen Gartenfirma. Dazu machte er Beratungen in kleinen Unternehmen und bei Privatpersonen. Thema: Welche Pflanzen in Innenräumen sind gut für ein natürliches Raumklima?

Mit einem günstigen monatlichen Abonnement pflegt er diese Innenpflanzen. »Das Geschäft läuft erstaunlich gut«, meinte er und lachte. Man spürte, dass er einen sinnvollen und leichten Job für sich gefunden hatte. Und er sprudelte los: »Das ist kein Job, Bruno, das ist ein Hobby, mit dem ich Geld erhalte. Ach ja, weißt du eigentlich, dass Hedera Helix auch ›der Gemeine Efeu‹ genannt wird und zu den absoluten Top-Luftreinigern zählt? Er filtert sämtliche Schadstoffe in Form von Formaldehyd, Benzol, Trichlorethen und sogar Ammoniak und gehört zu den wenigen Zimmerpflanzen, die auch in unseren Gefilden heimisch sind …« Ich bin sehr stolz auf Leon!

Um dir dieses Feld noch bewusster zu machen: Ich stelle meine Mitarbeiter nicht auf Grund ihrer Zeugnisse ein. Ich spüre ihren Fähigkeiten, Stärken und Talenten nach und beobachte ihre Resultate. Wer etwas gut kann, ist automatisch ein Experte auf diesem Gebiet.

Was mache ich gern? Wo liegen meine Talente, Gaben und Stärken?

Wenn Roger Federer auf dem Tennisplatz trainiert, dann stärkt er seine Stärken. Im Sport findet man sehr schnell Menschen, die ihre Stärken stärken. Wer seine Stärken stärkt, wird in seiner Disziplin unschlagbar und einzigartig.

Um deine Einzigartigkeit zu beleuchten ist es wichtig, dass du dich mit der Frage befasst: Was macht mir Freude und was fällt mir leicht?

Welches sind meine Stärken, was ist mein Talent, was ist meine Fähigkeit?

1 – Welche Tätigkeiten beherrsche ich wirklich gut?

2 – Was macht mir Spaß und motiviert mich?

3 – Womit verbringe ich gern meine Zeit?

4 – Worin erziele ich die größten Erfolge?

5 – Wie habe ich diese Erfolge erreicht?

6 – Was sind meine Hobbys?

WEGWEISER LEBENSLABYRINTH

Ich frage mein Umfeld (Familie, Freunde, Kollegen), wo sie meine Stärken sehen. Das hilft mir, mich 360 Grad wahrzunehmen.

Das Leben durch das Lebenslabyrinth ist ein Spiel

Egal welches Seelenalter jemand hat, es gibt immer die Möglichkeit, sich als Opfer oder Macher zu sehen. Bei meinen Referaten zeige ich dazu verschiedene Beispiele. Man kann es auf eine einfache Frageform herunterbrechen:

1 – MUSS ich durch das Lebenslabyrinth gehen oder

2 – WILL ich durch das Lebenslabyrinth gehen.

3 – Muss ich arbeiten gehen oder will ich arbeiten gehen?

4 – Muss ich mich gesund ernähren oder will ich mich gesund ernähren?

5 – Muss ich einem Menschen helfen oder will ich einem Menschen helfen?

6 – Muss ich etwas Sinnvolles suchen oder will ich etwas Sinnvolles finden?

Es ist die bewertende Einstellung zum Leben, die sich in den Fragen widerspiegelt. Kann man das bewusst ändern? Kann ich aus einem Opferdenken heraus ein Macher werden?

Ich habe viel dazu recherchiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht immer Opferdenken vorhanden ist. Es kommt auf eine Außensituation an, wo es in dir reagiert. Dieses Indir-Reagieren hat mit deiner inneren Gelassenheit der Dinge zu tun. Es ist eine Frage, wie persönlich du etwas nimmst. Weiter spielt es eine Rolle, wie fit du als Ganzes gerade bist. Wie geht es deinem Körper, wie viel Freiheit hast du, wie viel Stress? Das führt uns automatisch zu der Frage, wie viel Zeit verbringst du im logischen Beta-Wellen-Zustand? Denn hier ist dein Opferverhalten gespeichert.

Wenn wir Negatives erleben, krank werden oder Unfälle haben, wenn liebe Freunde von uns sterben, wir einen Job verlieren oder dein Partner die Trennung will, dann können wir das alles sehr persönlich nehmen. Dabei kann ich mich als Opfer sehen oder in einer Opferrolle bewegen. Eine Opferfalle ist somit ein Gefühl, Opfer der Umstände oder anderer Menschen zu sein.

Das Außen liefert uns Gründe zu glauben, dass wir bemitleidet werden müssen. Wir ärgern uns über eine unrechte Situation und hadern mit dem Schicksal. Wir leiden, sind ratlos und fühlen uns ausgeliefert, ohnmächtig und hilflos. Im Grunde wünschen wir uns in diesem Moment einen Menschen, der dies alles erkennt und uns hilft, dieses Problem zu verstehen und zu lösen. Wie ein Kind, das Unterstützung bei der Mutter sucht. Doch sie sieht es nicht, sonst würden wir ja nicht leiden.

Jeder wird mal ›Opfer‹ von Angriffen, Verletzungen, Enttäuschungen und Schmerzen. Wir können das nicht verhindern, es gehört zu den Spielregeln im Lebenslabyrinth. Sehr wohl kann ich aber meine Einstellung dazu ändern. Das Leben durch das Lebenslabyrinth ist ein Spiel. Das ganze Leben ist ein Spiel, in dem wir Erfahrungen sammeln möchten. Ich habe einen freien Willen und kann dem bewusst Energie geben oder mich um etwas anderes kümmern. Kurz: Schmerzen sind unvermeidlich. Das Leiden ist freiwillig.

Wenn ich leide, gebe ich meine Macht ab. Wenn ich meine Macht abgebe, kann jemand anderes über meine Gefühle walten. Ich werde zu einer Marionette und bin dann eben ein Opfer. Es ist daher eher eine Frage, ob ich ein Problem habe oder eine Herausforderung sehe. Ein unbeschwertes und leichtes Leben ergibt nur dann Sinn, wenn ich es schätzen kann. Damit ich es schätzen kann, muss ich meine Gefühle erforschen. Wer einmal in eine Pfütze gefallen ist, hat keine Angst vor der Meerestiefe. Ich wachse durch meine Erfahrung und lerne, sodass ich im Lebenslabyrinth durchaus mitbestimmen kann. Ich kann meine inneren Gefühle so beeinflussen, dass es mir gut geht. Und die finde ich nur in der Entspannung.

Zufrieden ist derjenige, der glaubt, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können und trotz widriger Umstände seines Glückes Schmied zu sein. Auch glückliche und zufriedene Menschen erleben unerfreuliche und schmerzvolle Erfahrungen. Doch diese spüren in sich, dass das letzte Kapitel noch nicht geschrieben ist. Sie übergeben diesen Umständen nicht die Macht. Sie spüren und wissen, dass es da eine Kraft in ihnen gibt, mit der sie das regeln, ändern und beeinflussen können. Sie versuchen immer, das Beste aus der Situation zu machen, und fragen sich vielleicht: Was hat das gerade mit mir zu tun? Denn das Außen ist der Spiegel von mir. Oft sind scheinbare Probleme auch Chancen, um zu wachsen.

Daran erkennen wir, dass es viel mit unserem inneren Seelenalter zu tun hat. Reife oder alte Seelen fragen sich nicht: »Warum passiert mir das gerade?« Die wissen, da ist ein Aspekt, der gut ist, es ist normal, dass wir hier Erfahrungen sammeln, und es wird eine Lösung geben.

Niemand kann dir schlechte Gefühle machen, wenn du sie nicht zulässt. Ohne deine Erlaubnis kann dir niemand das Gefühl geben, minderwertig zu sein! Ohne deine Erlaubnis kann dich niemand verletzen oder demütigen. Ohne deine Erlaubnis kann niemand dich traurig oder deprimiert machen. Ohne deine Erlaubnis geht gar nichts.

Was ich über mich denke, ist sehr zentral. Wenn ich denke, ich bin schwach und machtlos, dann ist das so. Wenn ich glaube, ich bin der König und unbesiegbar, dann ist das auch so. Der Vorteil einer Opfer-Einstellung ist sicher, wir bekommen Zuwendung in Form von Mitleid und Trost. Ein Gefühl, das wir vielleicht von unseren Eltern nie erhalten haben und uns so nachholen.

Frage dich jetzt bewusst: Bin ich ein Opfer? Wenn ja, dann erkenne, dass die anderen oder das Außen keine bewussten Täter sind. Sie triggern dich, doch du entscheidest selber über die Situation. Möge die Macht mit dir sein!

Lerne lieber, mit deinen Gefühlen besser umzugehen. Zähle bei Stress von zehn auf null. Trinke ein Glas warmes Wasser. Beobachte deine Gedanken und erkläre dir, was gerade geschieht. Du bist nicht dein Körper. Du bist in einem großen Spiel, wie wirst du reagieren? Entspanne dich.

Versuche zu verstehen, warum die Menschen so gehandelt haben. Nimm deren Standpunkt ein. Was haben sie für Werte und Stärken? Wo sind die deinen? Stärke dein Selbstwertgefühl. Selbstbewusste Menschen sind keine Opfer, sie sind Macher. Erkenne, es geht nie um Schuld. Es geht immer nur um die Erfahrung. Bewertungen finden in deinem Kopf statt. Dazu ein heftiges Beispiel. Hättest du auch so handeln können?

Viktor Frankl überlebte den Zweiten Weltkrieg im Konzentrationslager Auschwitz. Rückblickend sagte er: »Wir, die wir im Konzentrationslager lebten, erinnern uns an Menschen, die anderen geholfen haben, die ihr letztes Stück Brot mit anderen teilten. Wenn es auch nicht viele waren, so sind diese wenigen Menschen doch der Beweis dafür, dass man einem Menschen alles nehmen kann, bis auf eines, nämlich die letzte aller menschlichen Freiheiten, die Freiheit, in jeder Situation seine Einstellung zu wählen.« (Wikipedia und … trotzdem Ja zum Leben sagen, Viktor E. Frankl)

Für mich wahre Meister darin sind oft behinderte Menschen. Mein Onkel hatte Kinderlähmung. Ich habe nie gehört, dass er in all den 70 Jahren seines Lebens je gejammert hat. Ein großer Mann lebte ein großartiges Leben auf eine Art, die wir uns nie wünschen würden.

Durch Ausreden, Ausflüchte und Schuldzuweisungen begibt man sich in die Opferrolle und hat so kaum eine Chance, Krisen und Hindernisse erfolgreich zu meistern. Du bist der Macher deines Lebenslabyrinths. Erkenne, wie genial du bist. Fördere bewusst deine Stärken und liebe dich. Du bist das Beste, was dir passieren kann. Hilf anderen Menschen, dies zu erkennen. Das wird dich im Glück erstrahlen lassen. Nutze das Wissen in diesem Buch und lies deinen eigenen Weg oder die Lösungen für all deine Fragen.

WEGWEISER LEBENSLABYRINTH

Ich lächle mich während mindestens 21 Tagen täglich mehrmals im Spiegel an und sage mir:

»Ich liebe mich. Ich bin das Beste, was mir passieren konnte. Heute ist der beste Tag meines Lebens!«

Die Parker-Methode

Wer kennt sie nicht, die Kult-TV-Serie Friends aus den Jahren 1994 bis 2004. Jennifer Aniston wurde damit weltberühmt. In der Folge 17 und 18 der achten Staffel spielt Alec Baldwin als Parker den Freund von Phoebe Buffay (Lisa Kudrow). Das Witzige und Lustige an der Figur von Parker sind seine übertriebene Freundlichkeit und sein Sinn für das Gute. Ich nenne es gern die ›Parker-Methode‹.

Beispiel: Parker kommt mit den Friends auf ein Geburtstagsfest, bleibt am Eingang kurz stehen und nimmt den Raum und die Stimmung wahr. »Wow, wie bedeutend dieser Moment ist: Ich bin hier mit euch und wir werden den besten Geburtstag feiern.« Parker beginnt sofort, alles Schöne in diesem Raum zu sehen und zu benennen: »Ist das nicht ein herrlicher Raum? Wow, ich habe mich noch nie so wohlgefühlt. Schau mal dieser schöne Blumenstrauß! Ist das nicht der schönste Blumenstrauß, den du je gesehen hast?« Alles, was Parker erlebt, sieht, hört oder fühlt, ist das Allerschönste, was es je gab. Als TV-Zuschauer ist das sehr amüsant und logisch folgen daraus immer wieder Lacher. Die Parker-Methode hat es in sich.

Solche komplett übertriebenen Situationen bleiben in deinem Unterbewusstsein hängen. Als wir vor ein paar Wochen im Tessin in den Ferien waren, stand ich auf unserem Balkon und bewunderte die herrliche Aussicht. Ich sagte zu meiner Frau: »Ist das nicht die herrlichste Aussicht, die wir jemals hatten?« Wir blickten uns an und lachten.

Am Abend gingen wir mit den Kindern beim Italiener essen. Ein traumhafter Abend am See. Was würde Parker wohl sagen? »Dieses Restaurant ist einfach traumhaft. Wir sitzen auf so bequemen Stühlen. Unser Gespräch war sehr tiefgreifend und berührend. Das war das beste Nachtessen, das wir je hatten.« Wir lachten alle.

In der TV-Serie sitzt Parker auf dem Sofa bei Phoebe zu Hause. Als er darauf wippt und den Stoff berührt, stellt er fest: »Das ist das wundervollste und bequemste Sofa, auf dem ich je gesessen habe.«

In meiner Energie-Coach-Ausbildung vom vergangenen Wochenende habe ich von der ›Parker-Methode‹ erzählt. Uns war rasch klar, dass wir alle im besten Seminarraum saßen, den wir je gesehen hatten. Auch die Gruppe war die beste Gruppe, die wir je hatten. Am Ende jedes Seminares fasse ich immer gern das Wochenende kurz zusammen. Und ja, es war die beste Zusammenfassung, die ich je gemacht habe. Die Stimmung im Raum war wirklich wundervoll.

WEGWEISER LEBENSLABYRINTH

Die besten Momente im Leben werden dann zu den besten, wenn ich ihnen sage, dass sie die besten Momente sind.

Versuche, die Parker-Methode noch heute in deinem Lebenslabyrinth anzuwenden und auszuprobieren. Sie sollte zu einem Gesetz für dich werden.

Parker-Methode:

1 1. Halte kurz inne und erkenne den wundervollen und magischen Moment.

2 2. Schaue, fühle oder höre. Staune und beleuchte, wie ein kleines Kind, diesen einzigartigen Moment.

3 3. Parker beginnt den Raum wahrzunehmen, die Dinge darin zu erkennen und zu beschreiben. Oft sagt er den Satz: Ist es nicht der wundervollste Moment, den du je hattest? Nicht und kein sollten allerdings grundsätzlich für das Unterbewusstsein vermieden werden. Hier ein paar Sätze für dich:

– Ist das nicht das beste Buch, das du je gelesen hast?

– Ist das nicht die beste E-Mail, die du je erhalten hast?

– Ist das nicht der beste Kaffee, den du je in deinem Leben getrunken hast?

– Ist das nicht das schönste Lied, das du je in deinem Leben gehört hast?

– Ist das nicht das beste Gespräch, das du je in deinem Leben geführt hast?

– Ist das nicht die schönste Stimme, die du in deinem Leben je gehört hast?

– Ist es nicht der beste Tag in deinem Leben, den du je hattest?

1 4. Versuche jetzt NICHT und KEIN wegzulassen (siehe nächster Abschnitt).

2 5. Lass positive Emotionen zu. Die Emotionen hinter deinen Aussagen haben eine tiefe Wirkung. Sprich deine wundervollen Aussagen also in voller Freude, tief aus deinem Bauch, oder besser, aus deinem Herzen heraus.

Optimiere die Sätze von Punkt 3 und lass das NICHT weg. Steh auf, streck dich, sprich laut und voller Freude:

1 – Wow. Das ist das beste Buch, das ich je gelesen habe.

2 – Das ist die beste E-Mail, die ich je erhalten habe.

3 – Das ist der beste Kaffee, den ich in meinem Leben je getrunken habe.

4 – Das ist ganz klar das schönste Lied, welches ich in meinem Leben je gehört habe.

5 – Das ist das beste Gespräch, das ich je in meinem Leben geführt habe.

6 – Das ist die schönste Stimme, die ich in meinem Leben je gehört habe.

7 – Das ist der beste Tag in meinem Leben, den ich je hatte.

Logisch meldet sich bei solchen Aussagen dein Verstand, dein Dirigent, und widerspricht vielleicht. Egal, mach bei diesem Spiel einfach mit. Du machst es wunderbar. Dabei fällt mir gerade auf: Das ist wohl der wundervollste Moment in deinem ganzen Leben, den du je hattest.