Als die Götter auf die Erde kamen...

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From the series: Golden Books #12
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Als die Götter auf die Erde kamen...
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Anton Baumgartner

Als die Götter auf die Erde kamen...

... um die Welt zu retten.

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Als die Götter kamen …

Das CHU-CHU-CHICKEN-CAFE.

Der PREDIGER und sein SCHATTEN.

Die ODIN-FAMILY.

Der FREMDE mit dem GELDKOFFER.

New HOLLYWOOD. Die Krim-Film-AG.

Das letzte GEFECHT.

Impressum neobooks

Als die Götter kamen …

( … um die Welt zu retten.)

Als die Welt gerettet war, gingen die Geretteten durch das Paradies und sahen entsetzt auf die Verwüstung der Endzeit zurück. Die Welt war eine ganz andere geworden.

Armageddon hatte keinen Stein auf den anderem gelassen.

Überall lagen Trümmer herum. Das waren Ruinen, mit Moos überwachsen. Sie sahen aus wie das Römische Reich. Neben den uralten Pyramiden ragten auch noch Teile des Trump-Towers aus dem Sand. Nirgendwo gab es Straßen. Auf den Wegen fuhren Leiterwagen, die von Pferden gezogen wurden. Seltsam. Hatte sich die Welt in die Vergangenheit katapultiert? Über ganz Europa erstreckten sich teutonische Urwälder, im Dschungel sah man nur kleine Inseln mit weißen Palästen.

Seltsam. Man konnte Wölfe sehen, wie sie von Sibirien nach Spanien wanderten. Wie war das möglich? Hatte es eine evolutionäre Umkehr gegeben? Zurück zur Natur? Irgendwie schon. Auf der anderen Seite sah man, wie Weltraumschleudern mit Atomfässern in den Himmel starteten. Das war etwas Neues. Das hatte es im Zeitalter der Barbaren noch nicht geben.

Auch auf den Meeren hatte sich viel verändert. Dort gab es nur noch Segelschiffe mit bunten Segeln, und in der Luft bewegten sich lautlos Luftschiffe mit riesigen Lasten an den Hacken.

Im Atlantik war eine Insel aus dem Meer gewachsen. War man im alten Griechenland? War Platons Atlantis entdeckt worden? Nein, unmöglich, denn auf der Insel im Norden leuchtete Reklame und priesen Red Bull an. – Doch dann löste sich das Rätsel, und Lady Loid und ihre Gefolgschaft fanden in einer Höhle das Tagebuch Odins.

Das TAGEBUCH ODINS. Vertrauliche Aufzeichnungen.

Als die Götter die Welt erforscht hatten, konnte Gott das richtige Medikament für die Rettung der Erde in die Kornfelder. Aber dann war es schon zu spät. Die Welt war untergegangen, und die Götter wollten den Unfall vertuschen.

Odin ist der Gott der Wahrheit und einer der vielen Götter. Von seinem Bruder Thor hat schon jeder gehört, und die Göttin Feyda kennt auch jeder. Aber Odin tarnte sich als Spion Gottes und nannte sich daher Gen Odin. Das war eine Abkürzung für „Genosse“ und Odin ist im Russischen „Eins“. Das Ganze heißt „Genosse Nr.1“. Die Wall Street kam zu spät hinter die Doppelbedeutung.

ERINNERUNGEN an die schreckliche ERDE.

(Streng geheim, Wotan darf das nie erfahren.)

Wotan, den Vater, kennt auch ein jeder. Er zürnt mit Blitzen. Seine Söhne und Töchter haben aber die Macht über das Schicksal. Freyda hat Macht über das Glück und fängt die Menschen damit so mühelos, wie der Ameisenbär die Ameisen. Thor hat Macht über die Werkzeuge und schmiedet mit seinem Hammer den „Stahl der Maschinen“ (aber auch den der Schwerter). Odin ist der ewige Wahrheitssucher und kommt immer wieder mit den Mächtigen der jeweiligen Planeten in Konflikt. (Edda:“…landete auf den Scheiterhaufen… DochThor rächt ihn eines Tages, am Ende der Zeit, am Tag von „ragnarök“.)

RAGNARÖK, so begann alles.

Die drei werden von ihrem Vater Wotan immer wieder auf einen der vielen bewohnten Planeten im Universum geschickt und müssen dort mühsam die Sitten erlernen. Odins Erinnerungen handeln von den Versuchen der Götter, die Taten und Untaten der Menschen zu erlernen. Sie erkennen bald, dass sie den raffinierten Gemeinheiten der Bewohner der Erde auf vielen Gebieten nicht gewachsen waren. Zuletzt hatten sie in der Galaxie XS 14- A003 die „Ungly Hush“ gezähmt. Eine anstrengende Mission, denn die Hush waren kriegerisch. Aber auch die ökonomischen Kannibalen des Planeten Erde waren es.

Die ORDNUNG im HIMMEL (Walhalla).

Im Himmel ist gar nicht so gesittet zu, wie das die Menschen glauben. Denn in den wüsten Wotan-Palästen fluchen Wotan und seinen Saufkumpanen fürchterlich, wenn sie aus ihren Räuschen erwachen. Und stören dadurch die Himmelsruhe der anderen Himmels-Reiche. Diese liegen gleich nebenan. In diesen Reichen geht es viel gesitteter zu. Dort hörte man nur Halleluja, Halleluja. Posaunen, Hosianna. Auch das liebliche Ohhhm trägt der sanfte Himmelswind in die rauschenden Eichenwälder von Walhalla.

In die anderen Himmels-Reichen können die Götter nicht auswandern (deshalb müssen sie diese erobern). Sie haben keine Wahl. Denn dort, wo es interessant ist, geht es wüst zu, und dort wo gesittete zugeht, ist es zu Tode langweilig. Die Jahwe-Götter sitzen den ganzen Tag auf einer Wolke und zupfen die Zither. Und singen den ganzen Tag dasselbe Lied: „Oh großer Gott, der du groß und allmächtig bist…“. Deshalb kommen hie und da die Mechaniker der anderen Reiche vorbei und machen sie darauf aufmerksam, dass ihre Schallplatte auf einer Rille hängengeblieben ist. Und hören: „Nein, nein, das stimmt schon so …“. Die Gesitteten werden dadurch zu friedlichen Ruhestörern und hören von den anderen: „Ruuhhhe, aufhören, seid ihr wahnsinnig, stellt die Leier ab.“ Dabei läuft gar kein Leierkasten, sondern sie beten. Das Auswandern in diese Leierkasten- Gegenden kommt für die lebensfrohen Götter des Wotan-Reiches erst gar nicht in Frage. Odin, der Wahrheitssucher zieht sich ab und zu in seine Denkerhöhle in das Wotan-Gebirge zurück. Da er der Gott der Wahrheit ist, forscht er nach neuen Wahrheiten. Freyda, seine Schwester, die Göttin der Liebe und Schönheit, begibt sie lieber in die finsteren Gegenden ein Stockwerk tiefer zu den finsteren Gesellen. Die Götterkinder haben also nicht viel Auswahl. Denn im Reich des Zeus geht es nicht weniger wüst zu. Im Reich Aton gibt es andauernd Streitereien zwischen Echnaton und den Ammon-Priestern. Nur Thor jagt in den Sümpfen nach der großen Wildsau, die aber viel schlauer ist als er.

CHAOTISCHE VERHÄLTNISSE.

Die Bewohner der Planeten stellen sich die Himmels-Ordnung ganz anders vor und kennen die Verwandtschaftsverhältnisse der Götterfamilie oft nicht. Da wäre einmal Wotan. Der Göttervater. Er ist von Terra, seiner Gattin, geschieden. Sie lebt auf den vielen Erden im Universum, im Reich der Natur. Sie sorgt für das Leben, sorgt für die vielen Formen und Farben in den Meeren, auf dem Land und in den Lüften. Sie ist die Göttin des Lebens. Die Geschwister Thor, Odin, Freyda besuchen die Mutter hie und da auf irgendeiner der vielen bewohnten Erden. Wotan und Terra korrespondiert mit nur noch per „letter de hieroglyphus“ (Kornfeld-Runen).

Ihre Tochter Freyda ist auch die Göttin des Glückes. Wer sie nicht um Hilfe bittet, bleibt ungeliebt, einsam und unbefriedigt. Jede sollte auf ihren Altären Blumen blühen lassen. Denn sie liebt den Duft der Rosen und freut sich. Weint aber, wenn die Blumen getötet werden. Daher dürfen sie ihr nur in einem Gefäß mit Erde dargebracht werden. Am liebsten mag sie Wiesenblumen, denn diese erhalten Besuche von den Feen (Bienen). Die Weisheit eine japanische Dichterin drückt das mit den Worten aus:

„Nicht pflücktet die Blüten, sind lebend Wesen. Aber was sind Worte wider den Wind; der Wind kann nicht lesen.“

Die Gebete und Opfer helfen den Liebenden oder trösten sie. Mutter Terra antwortet ihrem Gatten Wotan gar nicht mehr, wenn er ihr Kornfeld-Grüße schickt, sondern flucht, wenn er im Vollrausch wieder einmal die Wirklichkeit durch Stürme, Erdbeben oder Brände zerstört. Seine Saufkumpanen sind nämlich die Götter des Windes, der Lava und der Dürre.

Thor ist der Holzfäller in den Wäldern von Walhalla und in seiner Freizeit ist er der Jäger und Fischer. Wird er auf eine der Erde geschickt, so erhält er von Wotan aus der Werkzeugkiste nur den kleinen Hammer des göttlichen Schmiedes und muss damit Häuser bauen. Die Axt des Holzfällers muss er daheimlassen. Denn mit ihr bewaffnet würde er auf den Erden nur Streit, Krieg und Zerstörung anrichten. Aber oft gelingt es ihm, statt des kleinen nützlichen Hammers das große Schwert des Schmiedes (dem Gott des Eisens) zu stehlen. Damit wird er auf den jeweiligen Planeten zum gefürchteten Ruinenbaumeister. Die Menschen begegnen ihm überall.

Kennen wir in etwa die Götter-Familien, so wird uns so leicht nichts mehr wundern. Die Götter sind vorerst nicht aus Fleisch und Blut. Sie schweben als Geister im Universum, aber die Götter-Töchter und –Söhne materialisieren sich immer wieder und landen auf einem der vielen Planeten. Sie bestäuben sie dann mit himmlischen Weisheiten. Sie bestäuben aber auch Giftpflanzen und Unkraut. Und nicht selten sind sie etwas wirklichkeitsfremd wie Odin, Freyda und Thor. Das führt dann zu Irrtümern, Verhängnissen und Verwirrungen. Und schrecklichen Veränderungen. Oder guten. Je nachdem, wer man ist, was man tut. Für die einen sind die Götter ein Segen, für die anderen ein Fluch.

 

Die REISE zu den PLANETEN (Welten).

Die Götter erhalten kein fürstliches Reisegeld, wenn sie auf einen Planeten geschickt werden. Sie werden nackt in eine fremde Welt geworfen, und müssen dort erst mühsam das Überleben lernen. Erst nach der Lehrzeit dürfen sie sich auf den hohen Bergen stellen und dürfen die tieferen Weisheiten des Universums verkünden.

Ein schlimmes ERWACHEN.

Der Götter-Vater, der versoffene Wotan, wachte eines Tages von einem Riesen-Rausch und sah sich in Walhalla um. Dabei bemerkte er seine Kinder. Die damit beschäftigt waren, nichts zu tun. Darunter auch Thor, Freyda und Odin. Das war ein Skandal. Er begann zu brüllen.

„Bin ich hier der Einzige der arbeitet!? Schlafen könnt ihr am Friedhof. Seht ihr nicht die verkommenen Welten, die Sauställe, die noch ausgemistet werden müssen. Seid ihr blind? Seht euch die auch die Menschenställe auf dem Planeten Erde an! Ein Sumpf und eine Scheiße, und das in meinem Reich!“.

Was für eine grobe Sprache. Die Schwester von Odin und Thor, die schöne Freyda, wäre fast rot geworden. Konnte es aber nicht, denn die Wangen der Göttin des Glückes waren rußig-schwarz. Die Götter hielten sie oft für eine nette Besucherin aus den Höhlen der Unterwelt. Dabei kochte sie nur auf Lagerfeuern der Kobolde. Die männlichen Götter schämten sich fast für die groben Worte des Vaters. War der Vater tatsächlich der Einzige der arbeitete? Oder waren die Saufgelage auch nicht gerade nützlich. Thor und Odin gehörten auch nicht zu den Produktivsten, denn sie spielten den ganzen Tag Schach. Und Freyda? War sie fleißig, nützlich und fromm? Das konnte niemand sagen. Sie arbeitete in den wüsten Wirtshäusern Wotans, und da konnte niemand sagen, ob es wüst oder weise zugeht. Es geht wotanisch zu. Freyda kassierte als Kellnerin bei den Säufern für Wein, Wodka Rum und servierte riesige Krüge mit Bier. Nicht ohne Probleme. Ein paar Wüstensöhne protestierten immer wieder heftig, weil bei Freyda das klare Wasser so teurer war, wie bei den Don-Kosaken-Säufern der Wodka, oder den Inselbewohnern der Whisky. Freyda erklärte ihnen dann geduldig, dass der gesegnete Sprit immer etwas teurer ist. Beschwerden beim Wüstengott Allah blieben erfolglos. Aber sonst war alles ruhig. Als Wotan und seine Kumpane eine neue Runde Rausch beginnen wollten, erfuhren sie, dass kein Tropfen Bier mehr in den Fässern war. Sie heulten daraufhin wie die Wölfe der Walhalla-Wäldern und fluchten wie die durstigen Kamele vor dem ausgetrockneten Wasserloch. Wotan ließ an seinen Kindern den Zorn aus. Er erkannte die Ursache ihres Bier-Mangels: Das war das Fehlen des Grundstoffes Weizen und Gerste. Und wer hatte die Schuld? Die faulen Kinder! Der Rat der Weisen kam daraufhin zu einer Entscheidung. Die Götter-Kinder mussten im Imperium nach Ressourcen suchen. Also suchten sie auf der Landkarte und entdeckten den blauen Planeten. Dort gab es Hopfen und Malz. Wotan und seinen Kumpanen luden daraufhin das Himmelsrohr und zündeten es. Die Menschen sagen: „Es donnert“. Stimmt nicht. Es kracht. Die Wotan-Böller lärmen. Wenn es „blitzt“, hat Wotan eine Donnerbüchse gezündet. Seine Kinder landen dann auf einer Erde. Odin führte über seine glorreichen Taten vorsichtshalber ein Tagebuch. Denn wenn Wotan später behauptete, er hätte auf einer Erde nur unter einem Eichenbaum gelegen und nichts getan, so konnte er ihm sein Tagebuch vorlegen. Vielleicht bekäme er sogar das Goldene Eichenlaub. Und eine Denker-Hütte im Wotan-Gebirge

Die ERSTEN JAHRE auf dem blauen PLANETEN.

Es steht in der Edda geschrieben: „Viel zog ich herum, viel versuchte ich, viel erprobte ich die Ratenden…“ Das war keine Übertreibung. Am Anfang wollte er wirklich wissen, ob es wo anders anders ist. Aber wo anders war es auch nicht anders. Er landete bei den Indianern des Nordens. In ihren Zelten suchte er die Weisheit des roten Mannes. Fand aber nur ein paar hungrige Wigwam-Bewohner, bei denen nicht einmal die Rindenzelte wasserdicht waren. Er freundete sich mit den Wölfen an und zog mit ihnen durch die Wälder. Er teilte mit ihnen die Beute, wie es einst die Piraten der Südsee getan hatten. Jeder bekam seinen Teil. Es gab keinen Streit. Und dachte schon, auf dem blauen Planeten sei alles in Ordnung. Er war für die Wölfe und die Indianer ein Rätsel. Denn er aß nur wilde Beeren. Ein seltsames Lebewesen, eines aus einer anderen Welt. Nicht einmal einer aus der Welt der Apachen. Sehr seltsam! Odin dachte schon, seine Lehrzeit und Mission auf Erden sei damit zu Ende und er würde im Zelt mit der Häuptlings-Tochter alt werden. Wotan war aber anderer Meinung. Odin durfte kein ruhiges Leben in den Urwäldern des Nordens leben. Obwohl er gerne als alter Häuptling der Schar seiner indianischen Kinder von seinen Erlebnissen in den anderen Welten erzählt hätte. Mit Hundert wäre ich dann sanft auf einer Wolke in den Eichenwälder-Himmel aufgestiegen.

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