Franzis Kolumne: Das Jahr 2020

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Franzis Kolumne: Das Jahr 2020
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Franzis Kolumne: Das Jahr 2020

Franzi dachte sich im Jahr 2019: Nächstes Jahr schreibe ich jeden Monat eine Kolumne. Gesagt. Getan. Doch nur eine Kolumne pro Monat reichte Franzi nicht. Es sollten mehr sein. Ostern und Weihnachten sollten zum Beispiel ihre eigene Kolumne im Jahr 2020 bekommen. Gesagt. Getan. Jetzt musste Franzi nur noch ein Thema für ihre Monatskolumne finden. Das gelang Franzi auch. Anhand des ersten Beitrages einer bekannten Nachrichtensendung am vierzehnten eines Monats schrieb Franzi ihre Monatskolumne. Alle Kolumnen, die Franzi im Jahr 2020 schrieb, findest Du in diesem Buch.

A.D. Franzis Kolumne: Das Jahr 2020

A.D.

Erste Auflage 2021

978-3-7531-4545-7

Copyright: © 2021 A.D.

Andreas Dietrich

Rietzer Straße 12

14776 Schmerzke

www.ad-schreibt.net

kontakt@ad-schreibt.net

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Januar
Januar

Weißt Du, dass es jedes Jahr ein Unwort des Jahres gibt? Ja? Du weißt, was das Unwort des Jahres 2019 war? Wieder ja?

Dann weißt Du genauso viel wie ich. Ich kenne das Unwort des Jahres 2019 auch. Es ist Klimahysterie.

Klar, letztes Jahr wurde viel über das Klima gesprochen, geschrieben und gesendet. Das hatte wohl aber einen Grund. Mittlerweile ist es nicht mehr fünf vor Zwölf, sondern Eins vor Zwölf. Jetzt sollte schnell gehandelt werden, oder?

Wer die Kälte nicht mag, der wird sich freuen, dass nichts passiert. Es soll schließlich wärmer werden. Jeder, der auf höheren Lagen lebt, wird kaum Probleme haben. Wer allerdings nah an Gewässern lebt, sollte schon einmal Schwimmübungen machen.

Ich weiß nicht, ob es an jedem Gewässer ist, an der Meerküste wird es sicherlich passieren. Wenn der Meeresspiegel steigt, werden die Orte nah an der Küste überschwemmt. Ob es dann noch Hamburg gibt? Ob es dann noch die Niederlande gibt?

Wenn es die Niederlande nicht mehr gibt, wo gehen - oder besser fahren - die Holländer dann hin? Werden sie ihre Wohnwagen dann bei uns aufstellen? Wird es dann neue Campingplätze nur für die Holländer geben?

Wir alle könnten etwas dagegen tun. Doch nur Wenige tun etwas. Viele reden nur. Manche Leute demonstrieren für ein besseres Klima. Politiker sind aufgefordert, etwas zu tun. Sie tun etwas. Sie reden. Das können Politiker gut. Können sie aber auch anpacken? Das Klima retten?

Seien wir ehrlich, ein Politiker kann - selbst wenn er möchte - nicht das Klima retten. Selbst wenn alle deutschen Politiker sich einig sind. Die gesamte Welt müsste sich einig sein.

Ist sich die gesamte Welt einig? Nein. Selbst in Deutschland gibt es Leute, die nicht an den Klimawandel glauben. Doch auch sie sind nur ein kleines Problem. Du bist das Problem. Jeder einzelne Mensch ist ein Problem.

Wenn jeder nur auf den Anderen zeigt, kann sich das Klima nicht verbessern. Jeder muss selbst etwas tun.

Jede Autofahrt, die nicht sein muss, sollte nicht gemacht werden. Stattdessen kann Mann oder Frau laufen. Fahrräder gibt es auch noch. Busse und Bahnen stehen uns auch zur Verfügung.

Klar, dauert der Weg länger als mit dem eigenen Auto. Jeder muss auf Etwas verzichten. Auch Kleinvieh macht Mist. Jeder Einzelne zählt. Wer nur auf den Anderen zeigt, macht sich selbst mitschuldig am Klimawandel.

Es können dabei auch Gegensätze entstehen. Nur weil etwas klimaschädlich ist, muss es nicht weg. Nur weil das Auto klimaschädlich ist, muss es nicht weg. Es muss genug Alternativen dafür geben. Für das Auto gibt es Alternativen. Die Mehrheit sollte diese Alternativen nutzen. Der kleinere Rest nimmt das Auto, weil er darauf angewiesen ist.

Klar, die Alternativen kosten Zeit. Zeit, die wir uns nehmen sollten. Natürlich nur, wenn die junge Generation später nicht in den Fluten untergehen oder in der Hitze verbrennen soll.

Für Dinge, die es keine Alternativen gibt, muss ein Ausgleich geschaffen werden. Wer mit dem Auto fährt, sollte einen Ausgleich schaffen. Vielleicht in der Freizeit so oft wie möglich mit dem Rad fahren statt das Auto zu nehmen.

Es muss auch nicht der Motorsport verboten werden, wenn alles dafür getan wird, es so klimaverträglich wie möglich zu organisieren. Für den Landtransport wird der Zug oder ein elektrischbetriebener Lastwagen genutzt. Das Flugzeug bleibt am Boden. Die langen Fahrten übernimmt der Zug. Den Transport vom Bahnhof zur Rennstrecke übernimmt dann der Lastwagen.

So werden Menschen unterhalten und die Umwelt nicht zu stark belastet. Findet Du das nicht einen guten Kompromiss?

Valentinstag

Du weißt, dass heute ein Februartag ist? Ja? Du weißt, dass heute Valentinstag ist? Wieder ja?

Dann hoffe ich für Dich, dass Du den Tag gebührend feierst. Natürlich solltest Du mit Deinem Liebsten oder Deiner Liebsten feiern. Es ist schließlich der Tag der Verliebten, oder?

Du hast Dir bestimmt den Kopf zerbrochen, was Du heute machen sollst. Es ist ein spezieller Tag. Du kannst ihn nicht begehen wie jeden anderen Tag. Das würde Dir die Menschheit übel nehmen.

Die Menschheit? Ja. Der Valentinstag wird überall gefeiert. Sieh’ Dich doch nur einmal um. Es gibt tausende Angebote nur um Deinem Liebsten oder Deiner Liebsten Deine Liebe zu zeigen.

Klar, dass muss Geld kosten. Unternehmen wollen Geld verdienen. Geld können Unternehmen nur verdienen, wenn es Leute gibt, die ihre Produkte kaufen. Ob die Produkte nun billig oder teuer sind, ist doch egal. Irgendjemand wird sich das Produkt schon kaufen. Irgendwer braucht es und sei es nur wegen der Liebe.

Jetzt zum Valentinstag gibt es überall Angebote. Im Blumenladen bekommst Du normalerweise eine Rose für einen Euro. Heute musst Du für eine Rose zwei Euro bezahlen. Der Blumenladen möchte auch Geld verdienen. Die Blumen müssen eingekauft werden. Die Miete für den Laden muss bezahlt werden. Die Floristin wird nicht umsonst im Blumenladen stehen.

Die Floristin wird am Valentinstag bestimmt hunderte Rosen verkaufen. Viele Verliebte rennen in den Blumenladen. Sie kaufen rote Rosen, um dem Liebsten oder der Liebsten die große Liebe zu zeigen. Das kann Mann oder Frau natürlich nur am Valentinstag. Nur an diesem Tag ist die Liebe so groß. Sonst will weder Frau noch Mann den eigenen Partner zu nah sein. Der Partner darf auf seiner Bettseite Platz nehmen. Die Besucherritze bitte nicht übertreten! Vielen Dank.

Blöd ist nur, wenn der Partner oder die Partnerin gegen Rosen allergisch ist. Dann sollten keine Rosen gekauft werden. Doch was darf es dann sein?

Wie wäre es denn mit Pralinen für den Liebsten. Ja, nicht nur Frauen können naschen. Männer können es auch. Gut, eigentlich trinken sie lieber Bier. Darüber freuen sich die Männer viel mehr und der Bierbauch auch.

Die Pralinen können die Frauen essen. Aber bitte nur am Valentinstag essen! Die Pralinen wurden nur für den Valentinstag gekauft. Das Haltbarkeitsdatum ist am fünfzehnten Februar bereits überschritten. Dann werden die Pralinen ungenießbar. Glaubt es mir, ich habe noch nie Pralinen oder rote Rosen zum Valentinstag geschenkt bekommen. Ich bin also nicht vom Fach. Ich kenne mich in diesen Dingen nicht aus.

Ich weiß aber, dass es den Valentinstag nur einmal im Jahr gibt. Ihr müsst Eurem Liebsten oder Eurer Liebsten nur einmal im Jahr die Liebe gestehen. Nur einmal müsst Ihr in rote Rosen investieren. Nur einmal müsst Ihr in Pralinen investieren.

Wie wäre es denn, nur einmal den Valentinstag komplett zu vergessen? Ignoriert die Angebote der Unternehmen. Sollen andere Menschen doch Geld bezahlen und Ihre Liebe nur an einem Tag im Jahr gestehen. Ihr seid doch schlauer. Ihr liebt Euren Partner doch nicht nur an einem Tag.

Liebt Ihr Euren Partner nicht das ganze Jahr? Liebt Ihr Euren Partner nicht von Januar bis Dezember. Liebt Ihr Euren Partner nicht am Tag und in der Nacht? Liebt Ihr Euren Partner nicht im Frühling, Sommer, Herbst und Winter?

Ihr liebt Euren Partner jederzeit? Warum bringt Ihr dann nicht mehrmals im Jahr Blumen mit? Warum kauft Ihr nicht mehrmals Pralinen im Jahr? Warum braucht Ihr besondere Anlässe, um Eure Liebe zu zeigen? Macht es doch einfach jeden Tag. Das wäre doch das Beste, oder?

Februar

Du weißt, was die Abkürzung msc bedeutet? Ja? Du weißt, dass die Abkürzung für die Münchener Sicherheitskonferenz steht? Wieder ja?

Dann Herzlichen Glückwunsch. Du hättest auch falsch liegen können. Die Abkürzung steht ja für einige Dinge. Sicherheit ist aber immer gut, oder?

Wir alle wollen doch Sicherheit. Wir alle möchten zu Hause in Sicherheit leben. Unsere vier Wände sind uns heilig. Einen Einbrecher möchten wir nicht haben. Der Einbrecher soll gar keine Möglichkeit bekommen, in das eigene Haus zu kommen. Die Fenster und Türen müssen sicher sein.

Doch sind wir einmal ehrlich. Türen und Fenster können nie komplett sicher sein. Jedes Fenster kann kaputt gehen. Ein ordentlicher Schlag reicht, um das Glas in tausend Teile zu schlagen.

Die Tür kann auch kaputt gehen. Ein heftiger Schlag genügt und die Tür hat ein Loch. Wenn die Tür so standhaft ist, dass kein Loch entsteht, dann wird irgendwann ein Schlag sitzen, der die Tür aus dem Rahmen reißt.

Doch um Einbruchsschutz geht es nicht wirklich auf der Münchener Sicherheitskonferenz. Natürlich wird auf dieser Konferenz das Thema Sicherheit angesprochen. Das ist allerdings globaler zu verstehen.

Wir Menschen möchten in Sicherheit leben. Wir möchten nicht in Angst leben. Angst, in einen Krieg verwickelt zu werden. Angst, ermordet zu werden. Wir möchten unser Leben in Ruhe und Frieden leben. Doch das ist gar nicht so leicht.

 

Auf der Welt gibt es überall Krieg. Irgendwo wird der Krieg mit Waffengewalt ausgetragen. Die Waffen müssen irgendwoher kommen. Aus dem Nichts entstehen keine Waffen. Auch hier in Deutschland werden Waffen gefertigt. Wir nutzen die Waffen nicht nur für uns selbst. Unsere Soldaten statten wir nicht nur mit Waffen aus. Wir verkaufen die Waffen auch in andere Länder. Dabei ist es nicht so wichtig, welches Land die Waffen haben möchte. Manchmal denken sich die Verantwortlichen „Hauptsache die Kasse klingelt“.

Das kann gefährlich sein. Die Waffen, die wir verkaufen, können irgendwann zurückkehren. Es ist nicht so, dass die Waffen dann kaputt sind. Nein. Die Waffen sind nur in andere Hände gefallen. Warum auch immer das geschah. Vielleicht hat der Staat, der die Waffen von uns kaufte, sie weiterverkauft. Nicht immer lassen wir uns von diesen Staaten versichern, dass sie die Waffen nicht weiterverkaufen. Nicht immer kontrollieren wir dies.

Dabei sagt ein Sprichwort doch so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Warum kontrollieren wir also nicht, ob sich die Staaten an unsere Verträge halten. Warum ist es einigen Menschen egal, was mit den Waffen passiert?

Wenn die Waffen dann für etwas Anderes eingesetzt werden, ist das Geschrei groß. Wenn die Waffen dann nach Deutschland durch einen Attentäter zurückkehren, ist das Geschrei groß. Dann wird wieder verlangt, dass es bessere Gesetze geben müsste. Doch die Gesetze sind oft gut genug. Es hat nur nicht jeder Lust, sich daran zu halten. Die Gesetze und Verträge zu kontrollieren, will schon keiner. Das macht ja Arbeit. Arbeit möchte sich keiner machen. Und diejenigen, die sich die Mühe machen, all das zu kontrollieren, werden nicht gehört. Die Kasse muss stimmen. Das ist das Wichtige. Alles Andere ist egal. Geld regiert nun einmal die Welt.

Wer Sicherheit haben will, der muss dafür auch zahlen. Wer nicht zahlen will, der muss eben in Unsicherheit leben. Das ist doch nicht schlimm, oder?

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