Das Fräulein von Scuderi

Text
Read preview
Mark as finished
How to read the book after purchase
Das Fräulein von Scuderi
Font:Smaller АаLarger Aa
E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi

Impressum:

Verantwortlich für den Inhalt

Verlag: Alessandro Dallmann Kompendio Verlag Mail: Alessandro.Dallmann@kompendio.de Web: www.Kompendio.de Dietkirchenstr. 32 D-53111 Bonn Auflage: 1

Vertriebspartner:

YES Investmedia GmbH

Dietkirchenstr. 32

D-53111 Bonn

Mail: Vertrieb@yes-investmedia.de Web: www.yes-investmedia.de Geschäftsführer Vertriebsgesellschaft Yannick Esters, Robert Sasse Finanzamt: Bonn Innenstadt Handelsregister: HRB 19706 Amtsgericht: Bonn

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, nicht gestattet.

E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi

Es ist ein vergleichsweise schmales Büchlein, das es in sich hat. Um Rätselhaftes geht es, verruchten Mord, und damit wird, wie es sich gehört gleich in Serie, quasi ein Grundstein für daraufhin bald ausufernde Kriminalliteratur gelegt. Schauplatz ist das Paris des 17. Jahrhunderts, ein schauriger Ort fürwahr, wobei die Titelheldin kaum zu verwechseln ist mit einer begabten, nach Spuren suchenden Schriftstellerin französischer, aber sehr ähnlich klingenden Namens. Die Fantasie kann einem doch durchaus in verschiedenen Metiers auf die Sprünge helfen, wobei manchmal eins mit dem anderen gut zu verbinden ist, man sich aber durchaus auch täuschen kann. Um bei den Fakten zu bleiben, gilt das Fräulein aus Italien als geschätzte Dichterin bei Hofe, dem des Louis XIV nämlich - von ihm weiß man ja, dass er sich als der einzige Sonnenkönig weit und breit einen Namen machte. Auch anhand gefälliger Verse aus seiner unmittelbaren Umgebung glänzen zu wollen, ist nur zu verständlich, nicht jedoch, dass er mit abstrusen Gräueltaten zu belästigen war, was sich aber aufgrund der besonderen Umstände nicht vermeiden ließ. Bei den Opfern handelte es sich ausnahmslos um Adelige, auf Freiersfüßen unterwegs zu der Geliebten. Der Dolchstoß traf sie allesamt mitten ins Herz.

Und hinfort war auch der Schmuck, den sie bei sich getragen hatten, um ihn anderweitig anzubringen. Daraus wurde dann jedoch nichts, es musste aber jemand wohl bestens unterrichtet gewesen sein. Und das lässt auf Intrigen schließen, die unmittelbarer Aufklärung bedürfen. Denn neben dem materiellen Schaden, der damit fortlaufend angerichtet worden ist, wähnten viele auch den Weg zu ungefährdet amourösen Abenteuern verstellt. Dieser Zustand war absolut nicht länger hinzunehmen und es deshalb an der Zeit, an höchster Stelle um Einflussnahme im Sinne einer sofortigen Abhilfe zu ersuchen. Der König wusste sich in derart delikaten Angelegenheiten der Hilfe in Liebesdingen kompetenter Berater zu vergewissern, doch das Fräulein von Scuderi wehrt in voller Blüte ihres 73. Lenzes kaltlächelnd ab. Wer sich vor Dieben fürchtet, meint sie nur, der sei Liebesabenteuern ohnehin nicht würdig, und Ludwig hat ein Einsehen. Gegen die weitere Verfolgung der Interessen scheinbar tölpelhafter Lustwandler spricht auch, dass die Ordnungshüter jüngst leicht über ihr Ziel hinausgeschossen waren. Bei der Verfolgung von Verdächtigen im Zusammenhang mit der Suche nach einem anderen Serienmörder war es zu so manchem Fauxpas dergestalt gekommen, dass eine ganze Reihe Unschuldiger ohne eigenes Zutun respektive nachgewiesene Schuld am Galgen ende musste. Das sollte sich ja nun nicht unbedingt an anderer Stelle wiederholen.

You have finished the free preview. Would you like to read more?