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Die beiden Dianen

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XXVIII.
Ein großer Gedanke für einen großen Mann

Der Herzog von Guise hatte eine Wohnung im Louvre selbst, seitdem er den Titel eines General Lieutenant des Königreiches führte. In dem Schlosse der Könige von Frankreich schlief oder wachte vielmehr nun jede Nacht das ehrgeizige Haupt des Hauses Lothringen.

Welche Träume träumte er ganz wach unter diesem mit Chimären bevölkerten Tafelwerk? Hatten seine Träume nicht einen großen Weg zurückgelegt seit dem Tag, wo er Gabriel unter seinem Zelt in Civitella seine Pläne auf den Thron von Neapel anvertraute? Würde er sich nun hiermit begnügen? Sagte sich nun der Gast des königlichen Hauses nicht, er könnte wohl der Herr desselben werden? Fühlte er nicht schon unbestimmt um seine Schläfe die Berührung einer Krone? Betrachtete er nicht mit einem wohlgefälligen Lächeln sein Schwert, das, sicherer als der Stab eines Zauberers, seine Hoffnung in eine Wirklichkeit verwandeln konnte?

Es ist erlaubt, anzunehmen, daß Franz von Lothringen sogar zu jener Zeit solche Hoffnungen nährte. Bevollmächtigte ihn nicht gleichsam der König, als er ihn in seiner Noth zu sich rief, in dem kühnsten Emporstreben seines Ehrgeizes? Ihm das Heil Frankreichs in dieser verzweifelten Klemme anvertrauen, hieß ihn als den ersten Feldherrn der Zeit anerkennen! Franz I. hätte nicht mit dieser Bescheidenheit gehandelt, er würde sein Schwert von Marignan ergriffen haben! Aber Heinrich II., obgleich er persönlich sehr tapfer war, gebrach es an dem Willen, der befiehlt, und an der Kraft, welche vollführt.

Der Herzog von Guise sagte sich dies Alles, aber er sagte sich auch, daß es nicht genüge, diese verwegenen Hoffnungen vor sich selbst zu rechtfertigen, er mußte sie in den Augen von Frankreich rechtfertigen; er mußte durch auffallende Dienste, durch glänzende Erfolge seine Rechte erkaufen und sein Geschick erobern.

Der vom Schicksal begünstigte General, welcher das Glück gehabt hatte, in Metz die zweite Invasion des großen Kaisers Karl V. aufzuhalten, fühlte doch, daß er nicht genug gethan, um Alles zu wagen. Wenn er auch zu dieser Stunde bis an die Grenze die Spanier und Engländer zurücktriebe, so würde dies doch nicht mehr genügen. Damit Frankreich sich gäbe oder nehmen ließe, müßte man nicht nur seine Niederlagen wieder gut machen, sondern ihm auch Siege bringen.

Dies waren die Betrachtungen, welche gewöhnlich den großen Geist des Herzogs von Guise seit seiner Rückkehr aus Italien beschäftigten.

Er wiederholte sich dieselben an dem Tage, wo Gabriel von Montgommery mit Heinrich II. seinen neuen zugleich wahnsinnigen und erhabenen Vertrag abschloß.

Franz von Guise stand allein in seinem Zimmer am Fenster, schaute, ohne zu sehen, und trommelte maschinenmäßig mit den Fingern auf den Scheiben.

Einer von seinen Leuten kratzte bescheiden an der Thüre und meldete ihm, auf die Erlaubniß des Herzogs eintretend, den Vicomte d’Ermès.

»Der Vicomte d’Ermès!« sprach der Herzog, der das Gedächtnis von Cäsar besaß und überdies gute Gründe hatte, sich Gabriels zu erinnern. »Der Vicomte d’Ermès! mein junger Waffengefährte von Metz, Renty und Valenza. Laßt ihn eintreten, Thibault! laßt ihn auf der Stelle eintreten!«

Der Diener verbeugte sich und ging hinaus, um Gabriel hereinzuführen.

Unser Held (wir haben wohl das Recht, ihm diesen Namen zu geben), unser Held hatte nicht gezögert. Mit jenem Instinkt, der die Seele in den Stunden der Krise erleuchtet, und den man, wenn er den ganzen Lauf des Daseins erhellt, das Genie nennt, begab sich Gabriel, sobald er den König verließ, als hätte er die geheimen Gedanken geahnet, welche den Herzog in diesem Augenblick schmeichelnd beschäftigten, geraden Wegs in die Wohnung des General-Lieutenant des Königreichs

Es war dies vielleicht der einzige lebende Mensch, der Gabriel begreifen mußte und ihm helfen konnte.

Gabriel hatte alle Ursache, von dem Empfang, der ihm von seinem ehemaligen General zu Theil wurde gerührt zu sein.

Der Herzog von Guise ging ihm bis zur Thüre entgegen und schloß ihn in seine Arme.

»Ah! Ihr seid es endlich, mein Tapferer!« rief er in vollem Erguß. »Woher kommt Ihr? Was ist aus Euch geworden seit Saint-Quentin? Wie oft habe ich an Euch gedacht und von Euch gesprochen, Gabriel!«

»Gnädigster Herr, hätte ich wirklich in Eurer Erinnerung einen Platz bewahrt?«

»Bei Gott! er fragt noch!« rief der Herzog. »Habt Ihr nicht Eure eigene Manier, Euch bei den Leuten ins Gedächtnis zurückzurufen? Coligny, der allein mehr werth ist, als alle Montmorency mit einander, hat mir (obgleich mit verblümten Worten, ich weiß nicht warum), einen Theil von Euren Thaten in Saint-Quentin erzählt, und er verschwieg mir noch, wie es scheint die bessere Hälfte.«

»Ich habe dennoch zu wenig gethan,« sagte Gabriel traurig lächelnd.

»Ehrgeiziger!« versetzte der Herzog.

»Ja der That, sehr ehrgeizig!« sprach Gabriel, schwermüthig den Kopf schüttelnd.

»Aber Gott sei Dank, Ihr seid nun zurück!« sagte der Herzog von Guise, »wir sind nun wieder vereinigt, Freund! und Ihr wißt, welche Pläne wir mit einander in Italien machten! Ah! mein armer Gabriel, Frankreich bedarf jetzt mehr als je Eurer Tapferkeit. Wie traurig ist das Vaterland in die äußerste Noth versetzt!«

»Alles, was ich bin, und Alles, was ich vermag, ist seiner Behauptung und Aufrechthaltung geweiht und wartet nur auf ein Zeichen von Euch, gnädigster Herr.«

»Ich danke, Freund, ich werde von Eurem Anerbieten Gebrauch machen, dessen könnt Ihr sicher sein, und das Zeichen wird nicht lange auf sich warten lassen.«

»Dann ist es an mir, Euch zu danken, Monseigneur!« rief Gabriel.

»Um die Wahrheit zu sagen,« sprach der Herzog von Guise, »je mehr ich umherschaue, desto mißlicher und ernster finde ich die Lage der Dinge. Ich mußte zuerst dem Dringendsten zueilen, um Paris den Widerstand organisieren, dem Feinde eine furchtbare Vertheidigungslinie bieten, seine Fortschritte aufhalten. Aber das ist noch nichts. Er hat Saint-Quentin! er hat den Norden! Ich muß, ich will handeln! Doch wie . . . .«

Er hielt inne, als wollte er Gabriel um Rath fragen. Er kannte den hohen geistigen Werth des jungen Mannes, und bei mehr als einer Gelegenheit hatte er seine Rathschläge gut gefunden. Aber diesmal schwieg der Vicomte d’Ermès beobachtete selbst den Herzog und ließ ihn so zu sagen dazu kommen zu sprechen.

Franz von Lothringen fuhr dann fort:

»Beschuldigt mich nicht der Langsamkeit, Ich gehöre, wie Ihr wißt, nicht zu den Zögernden, wohl aber zu denen, welche nachdenken. Ihr seid ein wenig wie ich, zugleich entschlossen und klug. Und der Gedanke Eurer jungen Stirne,« fügte der Herzog bei, »kommt mir sogar noch strenger vor als in der Vergangenheit. Ich will Euch nicht über Euch selbst fragen. Ihr hattet, wie ich mich erinnere, schwere Pflichten zu erfüllen und gefährliche Feinde zu entdecken. Solltet Ihr anderes Unglück zu beklagen haben, als das des Vaterlandes? Ich befürchte es, denn ich habe Euch ernst verlassen und finde Euch traurig wieder.«

»Ich bitte Euch, gnädigster Herr, sprechen wir nicht von mir. Sprechen wir von Frankreich, das heißt auch von mir sprechen.«

»Es sei!« versetzte der Herzog von Guise. »Ich will Euch also offenherzig meine Gedanken und meine Sorgen mittheilen. Mir scheint, nothwendig wäre es jetzt, durch einen glänzenden Schlag die moralische Kraft unserer Leute und unsern alten Ruhm wieder zu heben, die Vertheidigung in den Angriff zu verwandeln, und sich endlich nicht darauf zu beschränken, Gegenmittel gegen unsere Unfälle zu gebrauchen, sondern sie durch Siege auszugleichen.«

»Das ist ganz meine Ansicht, gnädigster Herr,« rief Gabriel, erstaunt und entzückt über ein für seine eigenen Pläne so günstiges Zusammentreffen.

»Nicht wahr, das ist Eure Ansicht,« versetzte der Herzog von Guise, »und Ihr habt wohl mehr als einmal an die Gefahren unseres Frankreichs und an die Mittel, es denselben zu entziehen, gedacht?«

»Ich habe in der That oft daran gedacht.«

»Nun wohl,« sagte Franz von Lothringen, »seid Ihr mehr vorgerückt als ich, Freund? Habt Ihr die ernste Schwierigkeit ins Auge gefaßt? Der glänzende Schlag, den Ihr wie ich für nothwendig erachtet, wie und wann soll man ihn versuchen?«

»Gnädigster Herr, ich glaube dies zu wissen.«

»Ist es möglich?« rief der Herzog. »Oh! sprecht, sprecht, mein Freund!«

»Mein Gott! ich habe vielleicht schon zu rasch gesprochen. Der Vorschlag, den ich Euch zu machen habe, gehört vielleicht zu denjenigen, welche langer Vorbereitung bedürfen würden. Ihr seid sehr groß, gnädigster Herr; doch dessen ungeachtet kann das, was ich Euch zu sagen habe, sogar Euch selbst alles Maß überschreitend erscheinen.«

»Ich bin dem Schwindel nicht sehr unterworfen,« entgegnete lächelnd der Herzog von Guise.

»Gleichviel, gnädigster Herr,« sprach der Vicomte d’Ermès. »Beim ersten Anblick, ich befürchte es wird sage es Euch zum Voraus, wird Euch mein Plan seltsam, wahnsinnig, unausführbar erscheinen! Er ist indessen nur schwierig und gefahrvoll!«

»Ein Reiz mehr!«

»Es ist also abgemacht, daß Ihr nicht von Anfang an darüber erschrecken werdet. Man wird sich, ich wiederhole es, großen Gefahren preisgeben müssen. Doch die Mittel des Gelingens sind in meiner Gewalt, und wenn ich Euch dieselben entwickelt habe, werdet Ihr es mir selbst zugestehen.«

»Wenn sich so verhält, sprecht, Gabriel,« sagte der Herzog. »Doch,« fügte er ungeduldig bei, »wer unterbricht uns abermals? Klopft Ihr, Thibault?«

»Ja, gnädigster Herr,« antwortete der Kammerdiener eintretend. »Der gnädigste Herr hat mir befohlen, es ihm zu melden, wenn die Stunde des Rathes gekommen wäre, und es hat so eben zwei Uhr geschlagen. Herr von Saint-Remy und die andern Herren werden sogleich erscheinen, um Monseigneur abzuholen.«

»Es ist wahr, es ist wahr,« versetzte der Herzog von Guise, »es findet sogleich eine Berathung statt, und zwar eine wichtige Berathung. Ich muß derselben nothwendig beiwohnen. Gut, Thibault, laßt uns allein. Führet die Herren ein, wenn sie kommen. Ihr seht, Gabriel, daß mich meine Pflicht zum König ruft. Doch mittlerweile, bis Ihr mir heute Abend mit Muße Euren Plan entwickeln könnt, der groß sein muß, da er von Euch kommt, bitte ich Euch, meine Neugierde und Ungeduld zu befriedigen. Mit zwei Worten, Gabriel, was beabsichtigt Ihr, zu thun?«

 

»Mit zwei Worten, gnädigster Herr: Calais nehmen,« sprach Gabriel ruhig.

»Calais nehmen!« rief der Herzog von Guise, vor Erstaunen zurückweichend.

»Ihr vergeßt, gnädigster Herr, Ihr habt versprochen, über den ersten Eindruck nicht zu erschrecken,« sagte Gabriel mit derselben Kaltblütigkeit.

»Ja, habt Ihr es aber auch wohl bedacht, Calais nehmen, das durch eine furchtbare Garnison, durch unüberwindliche Wälle, durch das Meer beschützt wird! Calais, seit zweihundert Jahren in der Gewalt der Engländer! Calais bewacht, wie man den Schlüssel von Frankreich bewacht, wenn man ihn in den Händen hat. Ich liebe, was kühn ist, aber wäre dies nicht verwegen?«

»Ja, gnädigster Herr,« antwortete Gabriel. »Doch gerade weil das Unternehmen verwegen ist, weil man nicht einmal einen Gedanken oder einen Verdacht hierüber fassen kann, hat es bessere Chancen des Gelingens.«

»Das ist in der That möglich,« sprach der Herzog träumerisch.

»Wenn Ihr mich gehört habt, werdet Ihr sagen: »Es ist gewiß!« Das hierbei einzuschlagende Benehmen ist zum Voraus bezeichnet: die vollkommenste Geheimhaltung beobachten, den Feind durch ein falsches Manoeuvre von der Fährte abbringen und unversehens vor die Stadt kommen. In vierzehn Tagen wird Calais uns gehören.«

»Aber diese allgemeinen Andeutungen genügen nicht,« versetzte rasch der Herzog von Guise. »Euren Plan, Gabriel, habt Ihr einen Plan?«

»Ja, gnädigster Herr, er ist einfach und sicher . . .«

Gabriel hatte nicht Zeit, zu vollenden. In diesem Augenblick öffnete sich die Thüre und der Graf von Saint-Remy trat mit einer Anzahl von Herren ein, welche dem Glückssterne der Guisen folgten.

»Seine Majestät erwartet den Herrn Generallieutenant des Königreichs im Rathe,« sagte Saint-Remy.

»Ich stehe zu Euern Diensten, meine Herren,« sprach der Herzog von Guise, indem er die Eintretenden begrüßte.

Dann kehrte er rasch zu Gabriel zurück und sagte mit leiser Stimme zu diesem:

»Ihr seht, ich muß Euch verlassen, Freund. Aber der unerhörte, herrliche Gedanke, den Ihr in meinen Geist geworfen habt, wird mich den ganzen Tag nicht verlassen, dafür stehe ich Euch. Wenn Ihr wirklich ein solches Wunder für ausführbar haltet, so fühle ich mich würdig, Euch zu begreifen. Könnt Ihr diesen Abend um acht Uhr wieder hierher kommen? Wir werden die ganze Nacht für uns haben und dann nicht mehr unterbrochen werden.«

»Um acht Uhr, ich werde pünktlich sein und meine Zeit bis dahin gut anwenden,« erwiderte Gabriel.

»Ich erlaube mir, Monseigneur zu bemerken, daß zwei Uhr nun vorüber ist,« sagte Saint-Remy.

»Ich komme, ich komme!« antwortete der Herzog.

Er machte einige Schritte, um wegzugehen, wandte sich dann gegen Gabriel um, schaute ihn an, näherte sich ihm abermals, als wollte er sich von Neuem versichern, daß er gut gehört habe, und wiederholte ganz leise mit fragendem Tone:

»Calais nehmen?«

Und Gabriel neigte bestätigend das Haupt und antwortete mit seinem sanften und ruhigen Lächeln:

»Calais nehmen.«

Der Herzog von Guise ging hinaus und der Vicomte d’Ermès verließ hinter ihm den Louvre.

Achtes bis elftes Bändchen

I.
Verschiedene Profile von Kriegsleuten

Aloyse wartete ängstlich an einem Fenster des Hotels auf die Rückkehr von Gabriel. Als sie ihn endlich erblickte, schlug sie die Augen voll Thränen, diesmal Thränen des Glückes und der Dankbarkeit, zum Himmel auf.

Dann öffnete sie eiligst ihrem viel geliebten Herrn die Thüre.

»Gott sei gelobt! ich sehe Euch wieder, gnädiger Herr!« rief sie. »Ihr kommt vom Louvre, Ihr habt den König gesehen?«

»Ich habe ihn gesehen,« antwortete Gabriel.

»Nun?«

»Meine gute Amme, ich muß abermals warten.«

»Abermals warten?" wiederholte Aloyse die Hände faltend. »Heilige Jungfrau! es ist doch sehr traurig und sehr schwer zu warten!«

»Es wäre unmöglich, wenn ich nicht mittlerweile handeln würde. Aber ich werde handeln, Gott sei Dank! nach dem Ziele schauend, werde ich mich auf dem langen Wege zerstreuen können.«

Er trat in den Saal und warf seinen Mantel auf die Lehne eines Fauteuil.

Gabriel bemerkte Martin nicht, der in tiefe Gedanken versunken in einer Ecke saß.

»Nun, Martin! nun, Träger!« rief Frau Aloyse dem Stallmeister zu, »Ihr nehmt dem gnädigen Herrn nicht einmal seinen Mantel ab?«

»Oh! verzeiht, verzeiht,« sprach Martin, der sich, aus seiner Träumerei erwachend, hastig erhob.

»Es ist gut, Martin, laß Dich nicht stören,« sagte Gabriel. »Aloyse, Du darfst meinen armen Martin nicht plagen, sein Eifer und seine Ergebenheit sind mir in diesem Augenblick mehr als je nothwendig, und ich habe mich in diesem Augenblick über ernste Dinge mit ihm zu verständigen.«

Jeder Wunsch des Vicomte d’Ermès war Aloyse heilig. Sie begünstigte den wieder in Gnade gekommenen Stallmeister mit ihrem liebenswürdigsten Lächeln und ging bescheiden hinaus, damit sich Gabriel freier besprechen könnte.

»Ah! Martin,« sagte Gabriel als sie allein waren, »was machst Du denn da? über welchen Gegenstand sinnst Du so ernst nach?«

»Gnädiger Herr,« antwortete Martin-Guerre, »ich zerarbeitete mir mit Eurer Erlaubniß das Gehirn, um ein wenig das Räthsel des Menschen von diesem Morgen zu errathen.«

»Hast Du es gefunden?« versetzte Gabriel lächelnd.

»Leider sehr wenig, gnädiger Herr, wenn ich es gestehen soll, ich mag immerhin meine Augen aufreißen, ich sehe nichts als schwarze Nacht.«

»Aber ich habe Dir gesagt, Martin, daß ich etwas Anderes zu sehen glaube.«

»In der That, gnädiger Herr, doch was? ich strenge alle meine Kräfte an, um etwas zu finden.«

»Der Augenblick, es Dir zu sagen, ist noch nicht gekommen,« erwiderte Gabriel. »Höre: nicht wahr, Du bist mir treu ergeben, Martin.«

»Fragt mich der gnädige Herr?«

»Nein, Martin, ich sage es zu Deinem Lobe. Ich nehme diese Ergebenheit, von der ich rede, in Anspruch. Du mußt für einige Zeit Dich selbst vergessen, Du mußt den Schatten vergessen, der über Deinem Leben schwebt, wir werden ihn später zerstreuen, das verspreche ich Dir. Doch gegenwärtig bedarf ich Deiner, Martin.«

»Ah! desto besser! desto besser!« rief Martin-Guerre.

»Aber verstehen wir uns wohl, ich bedarf Deiner ganz und gar, Deines ganzen Lebens, Deines ganzen Muthes. Martin, willst Du auf mich vertrauen, Deine persönliche Unruhe vertagen und Dich meinem Geschick allein hingeben?«

»Ob ich es will!« rief Martin. »Gnädiger Herr, das ist meine Pflicht, und mehr noch, es ist mein Vergnügen. Beim heiligen Martin! ich war nur zu lange von Euch getrennt; Hagel und Sturm! ich will die verlorenen Tage wieder einbringen. Seid unbesorgt, und sollten Millionen Martin-Guerre auf meinen Fersen sein, ich werde ihrer spotten. Sobald Ihr da seid, vor mir seid, sehe ich nur Euch auf der ganzen Welt.«

»Wackeres Herz!« sprach Gabriel. »Bedenke jedoch, Martin, daß das Unternehmen, bei dem Du mitwirken sollst, voll von Gefahren und Abgründen ist.«

»Basta! man springt darüber weg!« sagte Martin, indem er sorglos mit den Fingern schnalzte.

»Wir werden hundertmal um unser Leben spielen müssen.«

»So viel der Einsatz werth ist, so viel gilt die Partie, gnädiger Herr.«

»Haben wir aber diese furchtbare Partie einmal eingegangen, so ist es uns nicht mehr gestattet, sie aufzugeben.«

»Man ist ein schöner Spieler oder ist es nicht,« erwiderte Martin mit stolzem Tone.

»Gleichviel, trotz aller Entschlossenheit, siehst Du, die furchtbaren und seltsamen Wechselfälle nicht vorher, welche der übermenschliche Kampf mit sich bringt, zudem ich Dich führen will, und so große Anstrengungen werden vielleicht, bedenke es wohl, ohne Belohnung bleiben! Martin, bedenke, der Plan, den ich ausführen muß, macht mir, wenn ich ihn ins Auge fasse, selbst bange.«

»Gut! die Gefahren und ich kennen einander,« sagte Martin mit hochmüthiger Miene, »und wenn man die Ehre gehabt hat, gehenkt zu werden . . .«

»Martin,« sprach Gabriel, »wir werden den Elementen trotzen, uns über den Sturm freuen, über das Unmögliche lachen müssen.«

»Wir werden lachen! Offenherzig zu sprechen, gnädiger Herr, seit meinem Galgen erscheinen mir die Tage, die ich sehe, als Gnadentage, und ich werde unsern lieben Herrgott nicht wegen der Portion zanken, die er mir noch zumessen will. Was uns der Kaufmann über den Handel bewilligt, darf man nicht rechnen, sonst ist man ein Undankbarer oder ein Alberner.«

»Es ist also abgemacht, Du theilst mein Loos und folgst mir?«

»Bis in die Hölle, gnädigster Herr, vorausgesetzt, daß es geschieht, um Satan zu verhöhnen, denn man ist guter Katholik.«

»Befürchte nichts in dieser Hinsicht. Du wirst vielleicht mit mir Dein Heil in dieser Welt gefährden, doch nicht in jener.«

»Mehr brauche ich nicht. Aber der gnädige Herr hatte nichts Anderes von mir zu verlangen, als mein Leben?«

»Doch wohl,« erwiderte Gabriel, über die heldenmüthige Naivität dieser Frage lächelnd, »doch wohl, Du mußt mir auch noch einen Dienst thun.«

»Sprecht, gnädiger Herr.«

»Es wäre mir lieb, wenn Du mir so schnell als möglich, heute noch, wenn es sein könnte, ein Dutzend Kameraden von Deinem Schlage aufsuchen und finden würdest, wackere, starke, kühne Leute, welche weder das Eisen, noch das Feuer fürchten, die den Hunger und den Durst, die Kälte und die Hitze zu ertragen im Stande sind, die gehorchen wie die Engel und sich schlagen wie die Teufel. Ist das möglich?«

»Je nachdem. Werden sie gut bezahlt?« fragte Martin-Guerre.

»Ein Goldstück für jeden Blutstropfen. Mein Vermögen ist das Geringste, was ich bei den frommen und harten Aufgaben, die ich zum Ziele führen muß, beklage.«

»Unter diesen Bedingungen, gnädiger Herr, sammle ich Euch in zwei Stunden gute Schnapphähne, welche über ihre Wunden nicht klagen werden, dafür stehe ich. In Frankreich, besonders in Paris, ist nie Mangel an solchen Burschen. Doch, wem werden sie dienen?«

»Mir selbst,« sprach der Vicomte d’Ermès. »Nicht als Kapitän der Garden, sondern als Freiwilliger werde ich den Feldzug machen, den man vorbereitet. Ich muß eigene Leute haben.«

»Ah! wenn es sich so verhält, gnädiger Herr, habe ich vor Allem bei der Hand und auf das erste Zeichen bereit fünf bis sechs von unsern alten Burschen aus dem Lothringer Krieg. Sie werden gelb, die armen Teufel, seitdem Ihr sie verabschiedet habt. Wie werden sie sich freuen, wenn sie mit Euch zum Feuer zurückkehren dürfen! Ah! für Euch selbst habe sich sie zu rekrutieren? Oh! gut, dann werde ich Euch schon diesen Abend Eure Gallerie vollständig vorstellen.«

»Gut! eine nothwendige Bedingung ihrer Annahme ist, daß sie sich bereit halten müssen, Paris zu jeder Stunde zu verlassen und mir überallhin zu folgen, wohin ich gehen werde, ohne Fragen oder Bemerkungen, ohne nur zu schauen, ob wir gegen Süden oder gegen Norden marschieren.«

»Zum Ruhme und zum Gold marschieren sie mit verbundenen Augen, gnädiger Herr.«

»Ich zähle also auf sie und auf Dich. Was Deinen Theil betrifft, Martin . . .«

»Sprechen wir nicht hiervon . . .« unterbrach ihn Martin.

»Sprechen wir im Gegentheil davon. Ueberleben wir den Kampf mein braver Diener, so gelobe ich Dir hiermit feierlich, für Dich zu thun, was Du für mich gethan hast, und Dir ebenfalls gegen Deine Feinde zu dienen; sei unbesorgt. Mittlerweile Deine Hand, mein Getreuer.«

»Oh, gnädiger Herr!« rief Martin-Guerre, indem er ehrfurchtsvoll die Hand küßte, die ihm Gabriel reichte.

»Vorwärts, Martin,« sprach der Vicomte d’Ermès, »fange sogleich an zu suchen. Verschwiegenheit und Muth! Ich muß jetzt allein sein.«

»Verzeiht, wird der gnädige Herr zu Hause bleiben?« fragte Martin.

»Ja, bis um sieben Uhr. Ich muß erst um acht Uhr nach dem Louvre gehen,«

»Dann, Herr Vicomte, hoffe ich Euch vor sieben Uhr wenigstens ein Muster vom Personal Eurer Truppe vorstellen zu können.«

Martin verbeugte sich und ging ganz stolz und schon mit seiner hohen Sendung beschäftigt hinaus.

Gabriel blieb allein; er brachte den Rest des Tages damit zu, daß er den Plan, den ihm Jean Peuquoy gegeben, prüfend betrachtete, Noten schrieb, in seinem Zimmer auf- und abging und nachsann.

 

Er durfte am Abend nicht einen einzigen Einwurf des Herzogs von Guise unbeantwortet lassen.

Nur von Zeit zu Zeit unterbrach er sich, um mit fester Stimme und glühendem Herzen zu wiederholen:

»Ich werde Dich retten, mein Vater! meine Diana, ich werde Dich retten.«

Gegen sechs Uhr nahm Gabriel auf die dringenden Bitten von Aloyse etwas Nahrung zu sich; Martin trat mit ernster, feierlicher Miene ein und sprach:

»Gnädiger Herr, gefällt es Euch, sechs oder sieben von denjenigen zu empfangen, welche nach der Ehre streben, unter Euren Befehlen Frankreich und dem König zu dienen?«

»Wie! schon sechs bis sieben?« rief Gabriel.

»Sechs oder sieben, die dem gnädigen Herrn unbekannt sind. Unsere Alten von Metz würden die zwölf vollständig machen. Sie sind alle entzückt, ihre Haut für einen Herrn, wie Ihr seid, zu wagen, und nehmen jede Bedingung an, die Ihr ihnen stellen wollt.«

»Teufel! Du hast Deine Zeit nicht verloren,« sagte der Vicomte d’Ermès. »Nun, so führe Deine Leute ein.«

»Einen nach dem andern, nicht wahr? Der gnädige Herr kann sie auf diese Art besser beurtheilen.«

»Einen nach dem andern, es sei.«

»Ein letztes Wort,« fügte der Stallmeister bei. »Ich brauche dem gnädigen Herrn nicht zu sagen, daß mir alle diese Leute entweder durch mich selbst oder durch genaue Erkundigungen, die ich über sie eingezogen, bekannt sind. Sie sind von verschiedenartiger Gemüthsverfassung und von verschiedenen Instincten, aber ihr gemeinschaftlicher Charakter ist erprobter Muth. Ich kann dem Herrn Vicomte für diese wesentliche Eigenschaft gut stehen, wenn er im Uebrigen in Beziehung auf einige kleine Querzüge nachsichtig sein will.« Martin-Guerre ging nach dieser vorbereitenden Rede einen Augenblick hinaus und kam sogleich wieder zurück mit einem großen Burschen von dunkler Gesichtsfarbe, leichter Tournure und sorgloser, gescheiter Physiognomie.

»Ambrosio,« sprach Martin, ihn vorstellend.

»Ambrosio? das ist ein fremder Name. Ist er kein Franzose?« versetzte Gabriel.

»Wer weiß es?« erwiderte Ambrosie. »Man hat mich als Kind gefunden und ich habe als Mann in den Pyrenäen gelebt, einen Fuß in Frankreich, einen Fuß in Spanien. Und meiner Treue! ich habe meine doppelte Bastardschaft lustig aufgenommen, ohne darüber meiner Mutter oder dem guten Gott zu grollen.«

»Und wie lebtet Ihr?«

»Ah! das ist es. Unparteiisch zwischen meinen zwei Vaterländern, suchte ich stets, innerhalb der Grenze meiner schwachen Mittel, zwischen ihnen die Barrieren zu vernichten, auf jedes derselben die Vortheile des anderen auszudehnen und durch diesen freien Austausch der Gaben, die sie abgesondert durch die Vorsehung erhalten, als frommer Sohn mit allen meinen Kräften zu ihrer natürlichen Wohlfahrt beizutragen.«

»Mit einem Worte,« sprach Martin, »Ambrosio war Schmuggler.«

»Aber,« fuhr Ambrosio fort, »den spanischen wie den französischen Behörden bezeichnet, mißkannt und verfolgt zugleich von meinen Landsleuten auf beiden, Gebirgsseiten der Pyrenäen, faßte ich den Entschluß, ihnen den Platz zu überlassen und nach Paris zu gehen, nach dieser Stadt der Mittel und Quellen für brave Leute.«

»Wo Ambrosio glücklich wäre,« fügte Martin bei, »wenn er, unerschrocken, gewandt und seit langer Zeit an Strapatzen und Gefahren gewöhnt, in den Dienst des Vicomte d’Ermès treten dürfte.«

»Angenommen, Ambrosio der Schmuggler!« sagte Gabriel. »Nun zu einem Andern.«

Ambrosio ging entzückt hinaus und machte einem Menschen von ascetischer Miene und bescheidenen Manieren Platz, der einen langen braunen Mantel und einen großkörnigen Rosenkranz um den Hals trug.

Martin kündigte ihn unter dem Namen Lactance an.

»Lactance hat schon unter den Befehlen von Herrn von Coligny gedient, der seinen Verlust beklagt und ihm beim gnädigen Herrn ein gutes Zeugniß geben wird,« fügte. Martin-Guerre bei. »Aber Laciance ist ein eifriger Katholik, und es widerstrebte ihm, einem von der Ketzerei befleckten Chef zu gehorchen.«

Ohne ein Wort zu sagen, billigte Lactance mit einem Zeichen des Kopfes und der Hand die Worte von Martin, welcher also fortfuhr:

»Dieser fromme Kriegsmann wird, wie es seine Pflicht ist, alle seine Kräfte anstrengen, um den Herrn Vicomte d’Ermès zufrieden zu stellen; aber er verlangt, daß ihm jede Freiheit gelassen werde, damit er streng die Religionsübungen, welche sein Heil fordert, vollziehen könne. Genöthigt durch das Waffenhandwerk, das er ergriffen hat, und durch seinen natürlichen Beruf, sich gegen die Brüder in Jesu Christo zu schlagen und sie so viel als möglich zu tödten, denkt Lactance wohlweise, er müsse diese grausame Nothwendigkeit durch strengen, gottesfürchtigen Lebenswandel ausgleichen. Je wüthender Lactance in der Schlacht ist, desto inbrünstiger ist er in der Messe, und er hat darauf verzichtet, die Fasten und Bußen zu zählen, die er sich für die Todten und Verwundeten auferlegt, welche er vor ihrem Stündlein vor den Thron des Herrn geschickt.«

»Lactance der Gottesfürchtige, angenommen!« sprach Gabriel.

Stets schweigsam verbeugte sich Lactance tief und ging hinaus, während er ein Dankgebet zum Allerhöchsten murmelte, der ihm die Gnade, von einem so tapferen Kapitän angenommen zu werden, bewilligt hatte.

Nach Lactance führte Gabriel unter, dem Namen Yvonnet einen jungen Mann von mittlerem Wuchse, ausgezeichneter, feiner Gesichtsbildung mit kleinen, gepflegten Händen ein. Von seiner Krause bis zu seinen Stiefeln war seine Tracht nicht nur reinlich, sondern sogar zierlich. Er grüßte Gabriel auf das Anmuthigste stellte sich in einer eben so ehrfurchtsvollen, als eleganten Haltung vor ihn und schüttelte leicht mit der Hand sich ein paar Staubkörnchen ab, die sich an seinem rechten Aermel angehängt hatten.

»Dieser, gnädiger Herr,« sprach Martin, »ist der Entschlossenste von Allen. Yvonnet ist im Gefecht ein wahrer entfesselter Löwe, den nichts aufhält. Er stößt und haut mit einer Art von Hirnwuth. Hauptsächlich aber glänzt er im Sturm. Er muß immer zuerst den Fuß auf die erste Leiter setzen und die erste französische Fahne auf den feindlichen Mauern aufpflanzen.«

»Das ist also ein wahrer Held,« versetzte Gabriel.

»Ich thue mein Möglichstes,« erwiderte Yvonnet bescheiden, »Herr Martin-Guerre hat sicherlich meine schwachen Bemühungen über ihrem Werthe angeschlagen.«

»Nein, ich lasse Euch Gerechtigkeit widerfahren, entgegnete Martin, und zum Beweise diene, daß ich, nachdem ich Eure Tugenden gerühmt, nun auch Eure Fehler bezeichnen werde. Yvonnet, gnädiger Herr, ist der Teufel ohne Furcht, von dem ich spreche, nur auf dem Schlachtfeld. Für seinen Muth ist es nothwendig, daß um ihn her die Trommeln rasseln, die Pfeile schwirren, die Kanonen donnern. Außerdem, im gewöhnlichen Leben, ist Yvonnet schüchtern, empfindlich für Eindrücke, nervös wie ein junges Mädchen. Seine Empfindlichkeit fordert die größte Schonung. Er bleibt nicht gern allein in der Finsternis, es schauert ihm vor Mäusen und Spinnen und er verliert das Bewußtsein wegen einer Schramme. Er findet seine kriegerische Kühnheit nur wieder, wenn ihn der Geruch des Pulvers und der Anblick des Blutes berauschen.«

»Gleichviel,« sagte Gabriel, »da wir ihn nicht auf den Ball, sondern zum Gemetzel führen, so ist Yvonnet der Zarte angenommen.«

Yvonnet verbeugte sich vor dem Vicomte d’Ermès nach allen Regeln und entfernte sich lächelnd und mit seiner weißen Hand seinen zarten schwarzen Schnurrbart streichelnd.

Zwei blonde, steife, ruhige Colosse folgten ihm. Der eine schien ungefähr vierzig, der andere kaum vier und zwanzig Jahre alt zu sein.

»Heinrich Scharfenstein und Franz Scharfenstein, sein Neffe,« meldete Martin-Guerre.

»Teufel, was für Leute sind das!« sagte Gabriel geblendet. »Wer seid Ihr, meine Braven?«

»Wir verstehen nur ein wenig das Französische,« erwiderte in deutscher Sprache der Aeltere von den Colossen.

»Wie?« fragte der Vicomte d’Ermès.

»Wir verstehen das Französische schlecht,« sagte der jüngere Riese.

»Es sind deutsche Reiter,« sprach Martin, »im Italienischen Condottieri, im Französischen Soudards. Sie verkaufen ihre Arme an denjenigen, welcher ihnen am meisten bietet, und halten die Tapferkeit zu einem billigen Preis. Sie haben schon für die Engländer und Spanier gearbeitet. Doch der Spanier bezahlt zu schlecht und der Engländer handelt zu viel. Kauft sie, gnädiger Herr, und Ihr werdet mit der Erwerbung zufrieden sein. Nie streiten sie über einen Befehl, und sie würden sich mit unstörbarer Kaltblütigkeit vor die Mündung einer Kanone stellen. Der Muth ist für sie eine Sache der Redlichkeit, und wenn sie nur pünktlich ihre Löhnung erhalten, werden sie sich ohne zu klagen den gefährlichen oder sogar tödtlichen Wechselfällen ihres Handwerks preisgeben.«