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Der Graf von Bragelonne

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XX.
Worin von Zimmerarbeit die Rede ist, und einige Mittheilungen über die Art, wie man die Treppen durchhöhlt, gegeben werden

Der Montalais ertheilte Rath wurde la Vallière mitgetheilt, die ihn als weise erkannte und nach einigem, mehr von ihrer Schüchternheit als von ihrer Kälte herrührendem, Widerstand ihn in Ausführung zu bringen beschloß.

Die Geschichte der zwei weinenden und mit ihrem Klagegeschrei das Schlafzimmer von Madame erfüllenden Frauen war das Meisterwerk von Malicorne.

Da nichts so wahr ist, als das Unwahrscheinliche, nichts so natürlich, als das Romanhafte, so gelang dieses Mährchen aus Tausend und eine Nacht vollkommen bei Madame.

Sie entfernte zuerst Montalais.

Drei Tage oder vielmehr drei Nächte, nachdem sie Montalais entfernt hatte, entfernte sie sodann la Vallière.

Man gab der letzteren ein Zimmer in den kleinen Mansarden, welche über den Gemächern von Madame lagen.

Ein Stockwerk, das heißt ein Boden trennte die Ehrenfräulein von den Officianten und Cavalieren.

Eine unter die Aufsicht von Frau von Noailles gestellte besondere Treppe führte zu den Ehrenfräulein,

Zu größerer Sicherheit ließ Frau von Noailles, welche von den früheren Versuchen Seiner Majestät hatte sprechen hören, die Fenster der Zimmer und die Decken der Kamine vergittern.

Es war also in jeder Hinsicht die Ehre von Fräulein de la Vallière gesichert, deren Zimmer mehr einem Käfig, als irgend etwas Anderem glich,

Fräulein de la Vallière, wenn sie zu Hause war, und sie war dies oft, denn Madame benutzte ihre Dienste nur selten, seitdem sie sie unter dem Blicke von Frau von Noailles wußte, Fräulein de la Vallière hatte also keine andere Zerstreuung, als durch die Gitter ihres Fensters zu schauen.

Eines Morgens aber, als sie wie gewöhnlich hinausschaute, erblickte sie Malicorne an einem dem ihrigen parallelen Fenster.

Er hielt in der Hand ein Zimmermannssenkblei, lorgnirte die Gebäude und addirte algebrische Formen auf Papier.

Auf diese Art glich er einem von den Ingenieurs, die von der Ecke eines Laufgrabens aus die Winkel einer Bastei oder die Höhe der Mauern einer Festung aufnehmen,

La Vallière erkannte Malicorne und grüßte Ihn.

Malicorne erwiederte dies mit einer tiefen Verbeugung und verschwand vom Fenster.

Sie wunderte sich über diese, dem stets gleichmäßigen Charakter von Malicorne durchaus nicht eigenthümliche, Kälte, aber sie erinnerte sich, daß der arme Junge seine Stelle ihretwegen verloren hatte und daß er nicht vortrefflich gegen sie gestimmt sein müßte, da sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie in der Lage sein würde, ihm zu ersetzen, was er verloren.

Sie wußte Beleidigungen zu verzeihen, um so viel mehr das Unglück zu bemitleiden.

La Vallière hätte Montalais um Rath gefragt, wäre Montalais da gewesen; Montalais war aber abwesend.

Zu dieser Stunde pflegte Montalais ihren Briefwechsel zu besorgen.

Plötzlich sah la Vallière einen aus dem Fenster, an dem Malicorne erschienen, geschleuderten Gegenstand den Raum durchfliegen, durch ihr Gitter eindringen und auf ihren Boden fallen.

Sie ging neugierig auf den Gegenstand zu und hob ihn auf. Es war eine von den Spulen, auf die man die Seide aufwickelt.

Nur war statt der Seide ein Papierchen um die Spule gerollt.

La Vallière entrollte es und las:

»Mein Fräulein,

»Ich bin sehr begierig, zwei Dinge zu erfahren.

»Erstens, ob der Boden Eures Zimmers von Holz oder von Backstein ist.

»Zweitens, in welcher Entfernung Euer Bett vom Fenster steht.

»Entschuldigt, daß ich Euch belästige, und wollt mir auf demselben Wege antworten, der Euch meinen Brief gebracht hat, das heißt auf dem Wege der Spule.

»Nur, statt sie in Mein Zimmer zu werfen, wie ich die Spule in das Eurige geworfen habe, was für Euch schwieriger wäre als für mich, seid einfach so gefällig, sie fallen zu lassen.

»Glaubt besonders, mein Fräulein, daß ich bin Euer ganz ergebenster und ehrfurchtsvoller Diener

»Malicorne.«

»Schreibt die Antwort gütigst auf denselben Brief.«

»Oh! der arme Junge,« rief la Vallière, »er muß ein Narr geworden sein!«

Und sie richtete auf ihren Correspondenten, den man im Halbschatten des Zimmers gewahrte, einen Blick voll innigen Mitleids.

Malicorne begriff und schüttelte den Kopf, als wollte er entgegnen:

»Nein, nein, seid unbesorgt, ich bin kein Narr.«

Sie lächelte mit einer Miene des Zweifels.

»Nein, nein,« erwiederte er mit der Geberde, »der Kopf ist gut.«

Und er deutete auf seinen Kopf.

Dann bewegte er die Hand wie ein Mensch, der rasch schreibt, und bezeichnete mit einer Art von Bitte:

»Auf, schreibet!«

La Vallière sah nichts Unziemliches darin, wenn sie thun würde, was Malicorne von ihr forderte, und sollte er auch ein Narr sein; sie nahm einen Bleistift und schrieb:

»H o l z.«

Dann zählte sie zehn Schritte vom Fenster bis zu ihrem Bett und schrieb abermals:

»Z e h n  S c h r i t t e .«

Nachdem sie dies gethan, schaute sie nach Malicorne, der sie grüßte und ihr durch ein Zeichen bedeutete, er gehe hinab,

La Vallière begriff, daß es geschah, um die Spule in Empfang zu nehmen.

Sie näherte sich dem Fenster und ließ sie nach der Unterweisung von Malicorne fallen.

Die Rolle lies noch auf den Platten fort, als Malicorne herauseilte, sie erreichte, aufhob, sie schälte, wie es ein Affe mit einer Nuß thut, und sodann nach der Wohnung von Saint-Aignan lief.

Saint-Aignan hatte sich seine Wohnung so nahe als möglich beim König gewählt oder vielmehr ausgebeten, jenen Pflanzen ähnlich, welche die Strahlen der Sonne suchen, um sich fruchtbarer zu entwickeln.

Seine Wohnung bestand in zwei Zimmern in dem Corps de logis, das Ludwig XIV, inne hatte.

Saint-Aignan war stolz auf diese Nachbarschaft, die ihm einen leichten Zugang zum König und dabei die Gunst einiger unwarteten Begegnungen gewährte.

Er beschäftigte sich in dem Augenblick, von dem wir sprechen, damit, daß er diese zwei Zimmer prachtvoll tapeziren ließ, denn er rechnete auf die Ehre einiger Besuche von Seiten des Königs, da Seine Majestät, seitdem sie die Leidenschaft für la Vallière gefaßt, Saint-Aignan zum Vertrauten gewählt hatte und seiner weder bei Tag, noch bei Nacht mehr entbehren konnte.

Malicorne ließ sich beim Grasen einführen und stieß auf keine Schwierigkeit, weil er beim König wohl gelitten war und der Credit des Einen immer eine Lockspeise für den Andern ist.

Saint-Aignan fragte seinen Besuch, ob er mit einer Neuigkeit bereichert sei.

»Mit einer großen,« erwiederte dieser.

»Ah! ah!« versetzte Saint-Aignan neugierig wie ein Günstling, »laßt sie hören.«

»Fräulein de la Vallière ist ausgezogen.«

»Wie so?« rief Saint-Aignan die Augen weit aufreißend,

»Ja.«

»Sie wohnte bei Madame?«

»Ganz richtig. Doch Madame hat sich über die Nachbarschaft geärgert und sie in einem Zimmer einquartiert, das gerade über Eurer zukünftigen Wohnung liegt.«

»Wie, dort oben?« rief Saint-Aignan voll Erstaunen, indem er mit dem Finger das obere Stockwerk bezeichnete.

»Nein,« erwiederte Malicorne, »dort unten

Und er deutete auf das gegenüberliegende Hauptgebäude.

»Warum sagt Ihr denn, ihr Zimmer sei über meiner Wohnung?«

»Weil ich überzeugt bin, daß Eure Wohnung ganz natürlich unter dem Zimmer von la Vallière sein muß.«

Saint-Aignan sandte bei diesen Worten an die Adresse des armen Malicorne einen von den Blicken ab, wie diesem la Vallière eine Stunde zuvor schon einen zugeschickt hatte.

Er glaubte nämlich, Malicorne sei ein Narr.

»Mein Herr,« sprach Malicorne, »ich werde Euren Gedanken beantworten.«

»Wie, meinen Gedanken . . . «

»Allerdings, Ihr habt, wie mir scheint, nicht vollkommen begriffen, was ich Euch sagen wollte.«

»Ich gestehe es.«

»Wohl, es ist Euch nicht unbekannt, daß unter den Ehrenfräulein von Madame die Cavaliere des Königs und von Monsieur wohnen.

»Ja, denn Manicamp, Wardes und Andere wohnen dort.«

»Ganz richtig. Nun wohl! mein Herr, bewundert die Seltsamkeit des Zusammentreffens: die zwei für Herrn von Guiche bestimmten Zimmer sind gerade die zwei Zimmer, die unter denen liegen, welche Fräulein von Montalais und Fräulein de la Vallière inne haben.«

»Weiter!«

»Weiter? . . Diese beiden Zimmer sind gerade frei, da Herr von Guiche verwundet in Fontainebleau krank liegt.«

»Ich schwöre Euch, mein lieber Herr, daß ich nicht errathe,«

»Ah! wenn ich das Glück hätte, mich Saint-Aignan zu nennen, würde ich sogleich errathen.«

»Und was würdet Ihr thun?«

»Ich würde auf der Stelle die Zimmer, die ich hier einnähme, gegen die vertauschen, welche Herr von Guiche bewohnt.«

»Was denkt Ihr!« rief Saint-Aignan mit Verachtung, »den ersten Ehrenposten aufgeben, die Nachbarschaft des Königs, ein nur den Prinzen von Geblüt, den Herzogen und den Pairs eingeräumtes Vorrecht! . . . Mein lieber Herr von Malicorne, erlaubt mir, Euch zu sagen, daß Ihr ein Narr seid.«

»Mein Herr,« erwiederte der junge Mann mit ernstem Ton, »Ihr begeht zwei Irrthümer . . . Ich heiße einfach Malicorne und bin kein Narr.«

Dann zog er ein Papier aus der Tasche und sprach:

»Höret Folgendes, wonach ich Euch dieses zeigen werde.«

»Ich höre.«

»Ihr wißt, daß Madame la Vallière bewacht, wie Argus die Nymphe Jo.«

»Ich weiß es.«

»Ihr wißt, daß der König die Gefangene sprechen wollte, aber vergebens, und daß es weder Euch, noch mir gelungen ist, ihm dieses Glück zu verschaffen.«

»Ihr wißt besonders etwas, mein armer Malicorne.«

 

»Was denkt Ihr, daß demjenigen zufallen würde, dessen Einbildungskraft die zwei Liebenden einander zu nähern wüßte?«

»Oh! der König würde seine Dankbarkeit nicht auf etwas Geringes beschränken.«

»Herr von Saint-Aignan?«

»Weiter!«

»Wäret Ihr nicht begierig, die königliche Dankbarkeit ein wenig zu befühlen?«

»Gewiß,« erwiederte Saint-Aignan, »eine Gunst von meinem Herrn, wenn ich meine Pflicht gethan hätte, müßte mir kostbar sein.« *

»Dann schaut dieses Papier an, Herr Graf.«

»Was für ein Papier ist das? Ein Plan.«

»Der von den zwei Zimmern von Herrn von Guiche, welche aller Wahrscheinlichkeit nach die Eurigen werden.«

»Oh! nein, was auch geschehen mag,«

»Warum nicht?«

»Weil nach meinen Zimmern zu viele Cavaliere, denen ich sie ganz gewiß nicht abtreten werde, ein Gelüste hegen; so Herr von Roquelaure, Herr de la Fertè, Herr Dangeau.«

»Dann verlasse ich Euch, Herr Graf, und biete einem von diesen Herren den Plan, den ich Euch vorlegte, nebst den damit verbundenen Vortheilen an.«

»Aber warum behaltet Ihr diese nicht für Euch?« fragte Saint-Aignan mißtrauisch.

»Weil mir der König nie die Ehre erweisen wird, sichtbar zu mir zu kommen, während er gewiß ganz vortrefflich zu einem von diesen Herren geht.«

»Wie! der König würde zu einem von diesen Herren gehen?«

»Bei Gott! ob er gehen wird! zehnmal für einmal. Wie! Ihr fragt mich, ob der König in eine Wohnung gehen werde, die ihn Fräulein de la Vallière näher bringt?«

»Eine schöne Annäherung . . . mit einem ganzen Stockwerk dazwischen.«

Malicorne wickelte das kleine Papier von der Spule ab und sprach:

»Herr Graf, ich bitte Euch, bemerkt wohl, daß der Boden des Zimmers von Fräulein de la Vallière ein einfacher Holzboden ist.«

»Nun?«

»Nun! Ihr nehmt einen Zimmermann, der bei Euch eingeschlossen, ohne zu wissen, wohin man ihn geführt, Eure Decke und folglich zugleich den Boden von Fräulein de la Vallière öffnet.«

»Ah! mein Gott!« rief Saint-Aignan wie geblendet.

»Wie beliebt?« versetzte Malicorne.

»Ich sage, das sei eine sehr verwegene Idee, mein Herr.«

»Sie wird dem König weniger armselig vorkommen, das versichere ich Euch.«

»Die Verliebten denken nicht an die Gefahr.«

»Welche Gefahr befürchtet Ihr, Herr Graf?«

»Ein solches Durchhöhlen macht einen furchtbaren Lärmen: das ganze Schloß wird davon ertönen.«

»Oh! Herr Graf, ich bin fest überzeugt, daß der Arbeiter, den ich Euch bezeichnen werde, nicht den geringsten Lärmen macht. Er wird ein Viereck von sechs Fuß mit einer mit Werg umwickelten Säge heraus arbeiten , und Keiner, selbst von den nächsten Nachbarn, wird bemerken, daß er arbeitet.«

»Ah! mein lieber Malicorne, Ihr betäubt mich, Ihr macht mich ganz verwirrt.«

»Ich fahre fort,« erwiederte Malicorne ruhig; »in dem Zimmer, dessen Decke Ihr durchhöhlt habt . . . Ihr hört wohl, nicht wahr?«

»Ja.«

»Errichtet Ihr eine Treppe, welche entweder Fräulein de la Vallière zu Euch hinabzusteigen, oder dem König zu Fräulein hinaufzusteigen gestattet.«

»Aber man wird diese Treppe sehen?«

»Nein, sie wird von Euch durch eine Scheidewand verborgen, auf der Ihr eine Tapete der ähnlich ausbreitet, mit welcher die übrige Wohnung ausgeschlagen ist: bei Fräulein de la Vallière verschwindet sie unter einer Fallthüre, die der Boden selbst sein und sich unter ihrem Bett öffnen wird.«

»Wahrhaftig!« rief Saint-Aignan, dessen Augen zu funkeln anfingen.

»Herr Graf, ich brauche Euch nun nicht zugestehen zu lassen, der König werde häufig in das Zimmer kommen, indem eine solche Treppe eingerichtet ist. Ich glaube, daß Herr Dangeau besonders von meiner Idee betroffen sein wird, und ich will sie ihm auseinandersetzen.«

»Ah! lieber Herr Malicorne,« rief Saint-Aignan, »Ihr vergeßt, daß Ihr mit mir zuerst gesprochen habt, und daß mir folglich die Prioritätsrechte zukommen.«

»Ihr wollt also den Vorzug haben?«

»Ob ich ihn haben will? ich glaube wohl!«

»Herr von Saint-Aignan, was ich Euch da gebe, ist allerdings ein Ordensband bei der nächsten Beförderung, und vielleicht sogar ein gutes Herzogthum.«

»Wenigstens,« erwiederte Saint-Aignan roth vor Freude, »wenigstens ist es eine Gelegenheit, dem König zu zeigen, daß er nicht Unrecht hat, wenn er mich zuweilen seinen Freund nennt, eine Gelegenheit, die ich Euch zu verdanken haben weide.«

»Ihr werdet es nicht ein wenig vergessen?« sagte Malicorne lächelnd.

»Ich werde dessen rühmlich gedenken, mein Herr.«

»Ich, mein Herr, bin nicht der Freund des Königs, aber sein Diener.«

»Ja, und wenn Ihr denkt, in dieser Treppe stecke für mich ein blaues Ordensband, so denke ich, daß für Euch ein Adelsdiplom darin sein wird.«

Malicorne verbeugte sich.

»Es handelt sich also nur noch darum, auszuziehen,« sagte Saint-Aignan.

»Ich sehe nicht ein, daß sich der König widersetzen sollte: bittet ihn um Erlaubniß.«

»Ich laufe auf der Stelle zu ihm.«

»Und ich will mir den Arbeiter verschaffen, dessen Ihr bedürft.«

»Wann werde ich ihn haben?«

»Diesen Abend.«

»Vergeßt die Vorsichtsmaßregeln nicht.«

»Ich bringe ihn mit verbundenen Augen.«

»Und ich, ich schicke Euch einen von meinen Wagen.«

»Ohne Wappen.«

»Mit einem von meinen Lackeien ohne Livree, das ist abgemacht.«

»Sehr gut, Herr Graf!«

»Aber la Vallière?«

»Nun?«

»Was wird sie sagen, wenn sie diese Operation sieht?«

»Ich versichere Euch, daß sie das ungemein interessiren wird.«

»Ich glaube es wohl.«

»Ich bin sogar überzeugt, daß, wenn der König nicht so kühn ist, zu ihr hinaufzusteigen, sie so neugierig sein wird, zu ihm herabzusteigen.«

»Hoffen wir,« sagte Saint-Aignan.

»Ja, hoffen wir,« wiederholte Malicorne.

»So gehe ich zum König.«

»Daran thut Ihr sehr wohl.«

»Um welche Stunde bekomme ich heute Abend meinen Arbeiter?«

»Um acht Uhr.«

»Und wie viel Zeit meint Ihr, daß er brauche, um sein Viereck auszusägen?«

»Ungefähr zwei Stunden; nur wird er nachher Zeit brauchen, um das zu vollenden, was man die Verbindungen nennt. Eine Nacht und einen Theil des morgigen Tages; mit der Treppe muß man zwei Tage rechnen.«

»Zwei Tage, das ist sehr lange.«

»Oh! wenn man es übernimmt, eine Thüre am Paradies zu öffnen, so muß diese Thüre wenigstens anständig sein.«

»Ihr habt Recht; auf baldiges Wiedersehen, lieber Herr Malicorne. Uebermorgen Abend wird bei mir Alles zum Auszug bereit sein.«

XXI.
Die Spazierfahrt bei Fackeln

Entzückt über das, was er gehört, entzückt über das, was er in der Ferne erschaute, lief Saint-Aignan nach den Zimmern von Guiche.

Er, der eine Viertelstunde vorher seine beiden Zimmer nicht um eine Million abgetreten hätte, war nun, würde man es von ihm verlangt haben, bereit, mit einer Million die zwei seligen Zimmer zu bezahlen, nach denen er jetzt begehrte.

Doch man machte keine solche Forderungen an ihn, Herr von Guiche wußte noch nicht, wo er wohnen sollte, und war überdies noch immer zu leidend, um sich um seine Wohnung zu bekümmern.

Saint-Aignan hatte also die zwei Zimmer von Guiche.

Herr Dangeau bekam die zwei Zimmer von Saint-Aignan gegen ein Geschenk von sechstausend Livres an den Intendanten des Grafen und glaubte ein goldenes Geschäft gemacht zu haben.

Die beiden Zimmer von Dangeau bestimmte man zur zukünftigen Wohnung von Guiche.

Alles, ohne daß wir mit Sicherheit behaupten können, bei dem allgemeinen Auszug werden es diese zwei Zimmer sein, welche Guiche dereinst bewohne.

Eine Stunde, nachdem er diesen Beschluß gefaßt hatte, war Saint-Aignan im Besitz der erwähnten zwei Zimmer. Zehn Minuten, nachdem Saint-Aignan von diesen zwei Zimmern Besitz ergriffen hatte, trat Malicorne bei Saint-Aignan in Begleitung von Tapezierern ein.

Mittlerweile verlangte der König nach Saint-Aignan; man lief zu Saint-Aignan und fand Dangeau. Dangeau schickte zu Guiche, und man fand endlich Saint-Aignan.

Doch dadurch entstand ein Verzug, so daß der König schon zwei bis drei Bewegungen der Ungeduld gemacht hatte, als Saint-Aignan ganz athemlos bei seinem Herrn erschien.

»Du verlassest mich also auch, Du!« sagte der König mit jenem kläglichen Ton, mit dem wohl Cäsar achtzehn hundert Jahre früher sein tu quoque gesprochen hatte.

»Sire ,« erwiederte Saint-Aignan, »ich verlasse den König nicht, ganz im Gegentheil, ich beschäftige mich nur mit meinem Auszug.«

»Mit welchem Auszug? Ich glaubte Dein Auszug wäre schon seit drei Tagen beendigt?«

»Ja, Sire. Doch ich fühle mich unbehaglich da, wo ich bin, und ziehe in das untere Gebäude gegenüber.«

»Sagte ich Dir nicht, Du verlassest mich auch!« rief der König. »Ob! das überschreitet alle Grenzen. Ich hatte nur eine Frau, um die sich mein Herz bekümmerte, und meine ganze Familie verbindet sich, um sie mir zu entreißen. Ich hatte einen Freund, dem ich meine Sorgen und Leiden anvertraute und der mir die Last derselben tragen half . . dieser Freund ist meiner Klagen müde und verläßt mich, ohne mich nur um Erlaubniß zu fragen.«

Saint-Aignan lachte.

Der König errieth, es stecke ein Geheimniß unter diesem Mangel an Ehrerbietung.

»Was gibt es?« rief der König voll Hoffnung.

»Sire, der Freund, den der König verleumdet, will es versuchen, dem König das Glück zurückzugeben, das er verloren hat.«

»Du willst machen, daß ich la Vallière sehe?«

»Sire, ich stehe noch nicht dafür, aber . . . «

»Aber?«

»Aber ich hoffe es.«

»Oh! wie? wie? sage mir das, Saint-Aignan. Ich will Deinen Plan kennen, ich will Dich dabei mit meiner ganzen Macht unterstützen.«

»Sire,« erwiederte Saint-Aignan, »ich weiß selbst noch nicht, welches Verfahren ich einschlagen werde, um zu diesem Ziele zu gelangen, ich habe aber alle Ursache, zu glauben, daß schon morgen . . . «

»Morgen, sagst Du?«

»Ja, Sire.«

»Oh! welches Glück! Doch, warum ziehst Du aus?«

»Um Euch besser zu dienen.«

»Und in welcher Hinsicht kannst Du mir besser dienen, wenn Du ausgezogen bist?«

»Wißt Ihr, wo die beiden Zimmer liegen, die mau für den Grafen von Guiche bestimmte?«

»Ja.«

»Dann wißt Ihr, wohin ich ziehe.«

»Allerdings; doch dadurch erfahre ich nicht mehr.«

»Wie! Ihr begreift nicht, Sire, daß über dieser Wohnung zwei Zimmer sind?«

»Welche?«

»Das eine ist das von Fräulein von Montalais, das andere . . . «

»Das andere ist das von la Vallière, Saint-Aignan.«

»Wohl, Sire.«

»Oh! Saint-Aignan, es ist wahr, ja, es ist wahr! Saint-Aignan, das ist ein glücklicher Gedanke, ein Freundesgedanke, ein poetischer Gedanke; indem mich ihr näherst, während das Weltall mich von ihr trennt, hast Du für mich einen höhern Werth, als Pylades für Orestes, als Patroklos für Achilles.«

»Sire,« erwiederte Saint-Aignan lächelnd, »ich bezweifle, ob Eure Majestät, wenn sie meine Pläne in ihrer ganzen Ausdehnung kennete, fortführe, mir so pomphafte Betitelungen zu geben. Ah! Sire, ich kenne trivialere, die gewisse Puritaner des Hofes unfehlbar auf mich anwenden werden, wenn sie erfahren, was ich für Eure Majestät zu thun gedenke.«

»Saint-Aignan, ich sterbe vor Ungeduld; Saint-Aignan, ich verschmachte; Saint-Aignan, ich werde nie bis morgen warten . . . Morgen! . . . morgen, das ist eine Ewigkeit.«

»Sire, Ihr werdet Euch, wenn es Euch beliebt, sogleich von hier wegbegeben und diese Ungeduld durch eine gute Spazierfahrt zerstreuen.«

»Mit Dir, gut; wir plaudern von Deinen Plänen, wir sprechen von ihr.«

»Nein, Sire, ich bleibe.«

»Mit wem soll ich denn ausfahren?«

»Mit den Damen.«

»Ah! meiner Treue, nein, Saint-Aignan.«

»Es muß sein, Sire.«

»Nein! nein! tausendmal nein, Nein, ich werde mich nicht mehr der furchtbaren Marter aussetzen, zwei Schritte von ihr zu sein, sie zu sehen, ihr Kleid im Vorübergehen zu streifen und nichts zu ihr zu sagen. Nein, ich verzichte auf diese Qual, die Du für ein Glück hältst, während es nur eine Marter ist, die meine Augen versengt, meine Hände verzehrt, mein Herz zermalmt; sie sehen in Gegenwart von allen diesen Fremden und ihr nicht sagen, ich liebe sie, indeß mein ganzes Leben ihr diese Liebe offenbart und mich vor Allen verräth, nein, ich habe mir selbst geschworen, ich werde dies nicht mehr thun, und ich halte meinen Schwur.«

»Sire, höret mich doch!«

»Ich höre nichts, Saint-Aignan.«

»Dann fahre ich fort: es ist dringend nothwendig, Sire, begreift wohl, dringend, äußerst dringend, daß Madame und ihre Ehrenfräulein zwei Stunden aus Eurem Hause abwesend sind.«

 

»Du bringst mich ganz in Verwirrung, Saint-Aignan.«

»Es ist hart für mich, meinem König zu befehlen, doch unter den obwaltenden Umständen befehle ich, Sire: ich brauche eine Jagd, oder eine Spazierfahrt.«

»Aber diese Spazierfahrt, diese Jagd wäre eine Laune, eine Bizarrerie. Indem ich eine solche Ungeduld an den Tag lege, enthülle ich vor einem ganzen Hof ein Herz, das nicht mehr sich selbst gehört. Sagt man nicht schon zu sehr, es träume mir von der Eroberung der Welt, zuvor müsse ich aber damit anfangen, daß ich die Eroberung von mir selbst mache.«

»Diejenige, welche dies sagen, sind Freche und Meuterer; doch wer sie auch sein mögen, wenn es Eure Majestät vorzieht, sich anzuhören, so habe ich nichts mehr zu bemerken. Dann wird der morgige Tag auf unabsehbare Epochen hinausgeschoben.«

»Saint-Aignan, ich fahre diesen Abend mit Fackeln nach Saint-Germain, ich bleibe dort über Nacht, frühstücke und werde gegen drei Uhr wieder in Paris sein. Ist es so gut?«

»Vortrefflich.«

»Gegen acht Uhr gehe ich ab.«

»Eure Majestät hat die Minute errathen.«

»Und Du willst mir nichts sagen?«

»Ich kann Euch nichts sagen, die Industrie ist von einiger Bedeutung auf dieser Welt, der Zufall spielt aber dabei eine so große Rolle, daß ich ihm stets den schmalsten Theil einzuräumen pflege, fest überzeugt, er werde es so einzurichten wissen, daß er den breitesten einnehme.«

»Nun denn, ich überlasse mich ganz Dir.«

»Und Ihr habt Recht.«

So getröstet, begab sich der König geraden Wegs zu Madame, wo er die beabsichtigte Spazierfahrt ankündigte.

Madame glaubte sogleich in dieser improvisirten Partie ein Komplott des Königs zusehen, um sich mit la Vallière entweder unter Weges, begünstigt von der Dunkelheit, oder auf eine andere Weise zu unterhalten, aber sie hütete sich wohl, ihrem Schwager etwas kundzugeben, und nahm die Einladung mit einem Lächeln auf den Lippen an.

Sie gab ganz laut Befehle, daß ihre Ehrenfräulein ihr folgen sollen, wobei sie sich vorbehielt, am Abend zu thun, was ihr am Geeignetsten schiene, um der Liebe des Königs in den Weg zu treten.

Dann aber, als sie allein war und als der arme Verliebte glauben konnte, Fräulein de la Vallière würde an der Spazierfahrt Theil nehmen, in dem Augenblick vielleicht, wo er sich in Gedanken an dem traurigen Glück verfolgter Liebhaber weidete, das darin besteht, daß man durch den Anblick allein alle Freuden des versagten Besitzes verwirklicht, in diesem Augenblick sagte Madame, welche mitten unter ihren Ehrenfräulein stand:

»Ich werde heute an zwei Fräulein genug haben, Fräulein von Tonnay-Charente und Fräulein von Montalais.«

La Vallière hatte den Streich vorhergesehen und war folglich darauf gefaßt: die Verfolgung hatte sie stark gemacht; sie gewährte Madame nicht die Freude, auf ihrem Gesicht den Eindruck des Schlages zu sehen, den sie in ihrem Herzen empfing.

Sie lächelte im Gegentheil mit jener unbeschreiblichen Sanftheit, die ihrem Antlitz einen engelischen Charakter verlieh, und fragte:

»Ich bin also heute Abend frei, Madame?«

»Ja, allerdings.«

»Ich werde dies benutzen, um diese Stickerei zu beschleunigen, die Ihre Hoheit zu bemerken die Güte gehabt hat, und die ich ihr zum Voraus anzubieten mich beehrte.«

Und sie verneigte sich ehrerbietig und begab sich in ihr Zimmer,

Die Fräulein von Montalais und Tonnay-Charente thaten dasselbe.

Das Gerücht von der Spazierfahrt ging mit ihnen aus dem Zimmer von Madame und verbreitete sich durch das ganze Schloß. Zehn Minuten nachher kannte Malicorne den Beschluß von Madame und schob unter der Thüre von Montalais ein in folgenden Worten abgefaßtes Billet durch.

»La Vallière muß die Nacht bei Madame zubringen.«

Montalais fing der Verabredung gemäß damit an, daß sie das Billet verbrannte, dann überlegte sie.

Montalais war ein Mädchen von Mitteln und hatte bald ihren Plan festgestellt.

Zur Zeit, wo sie sich zu Madame begeben sollte, das heißt gegen fünf Uhr, lief sie heftig über den Grasplatz des Hofes, stieß, als sie bis auf zehn Schritte zu einer Gruppe von Officieren gelangt war, einen Schrei aus, fiel anmuthig auf ein Knie, erhob sich wieder und ging weiter, jedoch hinkend.

Die Cavaliere liefen herbei, um sie zu unterstützen. Montalais hatte sich verrenkt.

Ihrer Pflicht getreu wollte sie nichtsdestoweniger ohne Aufenthalt zu Madame hinaufsteigen.

»Was gibt es und warum hinkt Ihr?« fragte diese. »Ich hielt Euch für la Vallière.«

Montalais erzählte, wie sie lausend, um schneller zu kommen, den Fuß verdreht habe.

Madame schien sie zu beklagen und wollte auf der Stelle einen Wundarzt rufen lassen.

Montalais aber versicherte, der Unfall sei von keiner Bedeutung, und sagte:

»Madame, ich bedaure nur, meinen Dienst nicht versehen zu können, und ich hätte Fräulein de la Vallière gebeten, mich bei Eurer Hoheit zu ersetzen . . . «

Madame faltete die Stirne.

»Doch ich habe nichts gethan,« fuhr Montalais fort.

»Und warum habt Ihr nichts gethan?« fragte Madame.

»Weil die arme la Vallière so glücklich zu sein schien, daß sie einen Abend und eine Nacht ihre Freiheit habe, daß ich nicht in mir den Muth fühlte, sie an meiner Stelle den Dienst versehen zu lassen.«

»Wie! sie ist in diesem Grade freudig?« sagte Madame von diesen Worten betroffen.

»Sie ist ganz toll: sie sang, während sie sonst so schwermüthig ist. Uebrigens weiß Eure Hoheit, daß sie die Welt haßt und daß ihr Charakter ein Körnchen Menschenscheu enthält.«

»Ho! ho!« dachte Madame, »diese große Heiterkeit kommt mir nicht natürlich vor.«

»Sie hat schon ihre Vorbereitungen getroffen, um unter vier Augen mit einem von ihren geliebten Büchern in ihrem Zimmer zu speisen,« fuhr Montalais fort. »Und dann hat Eure Hoheit noch sechs andere Fräulein, die sich sehr glücklich schätzen werden, sie begleiten zu dürfen; ich habe auch Fräulein de la Vallière nicht einmal einen Vorschlag gemacht.«

Madame schwieg.

»Habe ich wohl daran gethan?« sagte Montalais mit einer leichten Bangigkeit des Herzens, als sie sah, daß es ihr mit dieser Kriegslist, auf die sie so völlig gerechnet hatte, daß sie nicht einmal auf eine andere zu sinnen für nöthig erachtet, so schlecht gelang.

»Billigt Madame mein Benehmen?« fuhr sie fort.

Madame dachte, der König könnte wohl in der Nacht Saint-Germain verlassen und, da man nur sechs Stunden von Paris nach Saint-Germain rechnet, in einer Stunde in Paris sein.

»Sagt mir,« sprach sie, »la Vallière wird Euch wohl, da sie Euch verwundet wußte, ihre Gesellschaft angeboten haben?«

»Oh! sie weiß noch nichts von meinem Unfall; aber wenn er ihr auch bekannt wäre, so würde ich sie doch um nichts bitten, was sie in ihren Plänen stören könnte. Ich glaube, sie will heute Abend allein die Lustpartie des verstorbenen Königs verwirklichen, wenn er zu Herrn von Saint-Mars sagte: »»Langweilen wir uns, Herr von Saint-Mars, langweilen wir uns gut.««

Madame war überzeugt, es sei ein Liebesgeheimniß unter diesem Durst nach Einsamkeit verborgen. Dieses Geheimniß müsse die nächtliche Rückkehr von Ludwig sein. Es ließ sich nicht mehr bezweiseln: la Vallière war von dieser Rückkehr unterrichtet, daher die Freude, im Palais Royal bleiben zu dürfen.

Das war ein ganzer, zum Voraus entworfener Plan.

»Ich werde mich nicht von ihnen bethören lassen,« sagte Madame.

Und sie faßte einen entscheidenden Entschluß und sprach:

»Fräulein von Montalais, wollt Eure Freundin Fräulein de la Vallière in Kenntniß setzen, ich sei in Verzweiflung, ihre Einsamkeitspläne stören zu müßen, doch statt sich allein zu langweilen, wie sie es wünschen dürfte, wird sie sich mit uns in Saint-Germain langweilen.«

»Oh! arme la Vallière,« sagte Montalais mit einer wehmüthigen Miene, aber voll Freudigkeit im Herzen. »Oh! Madame, gäbe es kein Mittel, daß Eure Hoheit? . . . «

»Genug,« rief Madame, »ich ziehe die Gesellschaft von Fräulein Lebeaume Leblanc allen anderen Gesellschaften vor. Geht, schickt sie mir, und pflegt Euer Bein.«

Montalais ließ sich den Befehl nicht wiederholen, sie kehrte in ihr Zimmer zurück, schrieb ihre Antwort an Malicorne und steckte sie unter den Teppich.

»Man wird gehen,« sagte die Antwort.

Eine Spartanerin hätte nicht lakonischer geschrieben.

»Auf diese Art bewache ich sie unter Wege,« dachte Madame; »in der Nacht schläft sie bei mir, und Seine Majestät müßte sehr geschickt sein, wenn sie ein einziges Wort mit Fräulein de la Vallière wechselte.«

La Vallière empfing den Befehl, abzugehen, mit derselben gleichgültigen Sanftmuth, mit der sie den Befehl, zu bleiben aufgenommen hatte.

Nur empfand sie in ihrem Innern eine lebhafte Freude, und sie betrachtete diese Aenderung des Entschlusses der Prinzessin als einen Trost, den ihr die Vorsehung sende.

Weniger scharfsichtig, als Madame, setzte sie Alles auf Rechnung des Zufalls.

Während sich Alle, mit Ausnahme der in Ungnade Befindlichen, der Kranken und der Leute, welche Verrenkungen hatten, nach Saint-Germain wandten, ließ Malicorne seinen Arbeiter in einen Wagen von Herrn von Saint-Aignan steigen und führte ihn in das mit der Wohnung von la Vallière correspondirende Zimmer.