Der Geistervater

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Der Geistervater
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Red Collins

Der Geistervater

Teil 2: Die Erlösung

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1: Das neue Abenteuer

Kapitel 2: Das mysteriöse Haus auf dem Hügel

Kapitel 3: Der geheimnisvolle Friedhof

Kapitel 4: Die Schule der Zombies

Kapitel 5: Die Oberstufe der Geister und Zombies

Kapitel 6: Döner macht schöner … oder tot

Kapitel 7: Werwölfe und Spinnen greifen an

Kapitel 8: Die Höhle der Werwölfe

Kapitel 9: Das Tagebuch des Zombie-Generals

Kapitel 10: Das Landhaus der Werwölfe

Kapitel 11: Eine grauenvolle Erkenntnis

Kapitel 12: Zurück zur Schule

Kapitel 13: Die Katakomben des Wahnsinns

Kapitel 14: Das abgestürzte Alienraumschiff

Kapitel 15: Showdown

Die mysteriöse Ruine

Impressum neobooks

Kapitel 1: Das neue Abenteuer

Tom und John saßen noch immer bei Tom Zuhause. Beide hatten sich die Ereignisse der letzten Monate noch einmal vor Augen gerufen und waren zu einer unheimlichen Erkenntnis gelangt.

„Das Haus oberhalb von Greensburrow ist also auf einem Friedhof errichtet worden“, wiederholte Tom nachdenklich. „Dann werden bald jede Menge neuer Gefahren auf uns lauern. Allen voran die Zombies, denen wir schon begegnet bin.“

Als Tom das sagte, machte John ein bestürztes Gesicht.

Tom fuhr fort: „Wir werden uns bewaffnen müssen, damit wir eine Chance haben.“

Auf einmal sagte John: „Ich habe es mir anders überlegt. Ich mache nicht mehr mit!“

„Was?“, entfuhr es Tom erstaunt. Er konnte nicht glauben, was er da von seinem langjährigen Freund zu hören bekam.

„Schon damals, im Kampf gegen den Stalker, sind wir nur knapp dem Tod entronnen. Das will ich nicht noch einmal mitmachen.“ Er begrub kurzzeitig das Gesicht in seinen Händen. „Was für eine grauenvolle Erfahrung das gewesen war.“

„Aber …“

„Ich habe dir nur von der neuen Gefahr erzählt, damit du es dann alleine schaffst“, erklärte John nun offen.

„Aber wie soll ich das denn alleine schaffen?“, wollte Tom wissen. Er war sichtlich niedergeschlagen. Es gelang ihm an diesem Tag nicht mehr, seinen Freund zu überreden.

Eine Stunde später verließ John das Haus und sagte Tom Lebewohl. „Es ist besser so. Ich glaube, ich schaffe das nicht mehr. Du wirst bestimmt jemand anderes finden, der dir beistehen wird.“

Tom schüttelte ungläubig den Kopf, ließ seinen Freund aber von dannen ziehen. Aber, er gab noch nicht auf.

Heimlich, still und leise, verließ Tom das Haus auf der anderen Seite, die John nicht einsehen konnte, und folgte ihm. Er wollte sehen, ob John auch wirklich sicher bei sich Zuhause ankam. Wenn dass, was er gesagt hatte, wirklich stimmte, dann war das nicht mehr sicher.

Am oberen Ende der Straße winkte Toms Nachbarin, die Tom und John Frau Wichtig getauft hatten, John zu. „Hallo! Auf Wiedersehen!“

John nickte ihr nur müde zu und lief weiter entlang der Hauptstrasse hinunter zur Eisenbahnlinie, wo er einen Zug nach Hause nehmen wollte. „Alles vergessen. Ja, all die furchtbaren Ereignisse muss ich vergessen“, dachte er sich. Es betrübte ihn aber schon, dass er seinen Kumpel so im Stich ließ.

John musste, um zum Bahnhof zu gelangen, ein Stück eines Feldweges folgen. Das Gras entlang des Weges war sehr hoch. Er hörte im Rauschen des Grases etwas heraus, konnte es aber nicht genau einordnen. John machte sich nichts draus und setzte seinen Weg fort.

Plötzlich stiegen aus dem hohen Gras fünf Zombies heraus. Sie stöhnten und fauchten vor Angriffslust und wankten auf John zu.

Tom, der das ganze Geschehen von weiter oben betrachtet hatte, meinte nur: „Oh je, das habe ich doch kommen sehen.“ Er hatte in weiser Voraussicht zwei Küchenmesser mitgenommen. Mit ihnen bewaffnet rannte er den Zombies entgegen.

John versuchte sich aus dem Kreis der ihn umzingelnden Zombies zu befreien. Er versuchte, sogar einen Zombie zu boxen, aber das brachte ihm auch nichts ein.

Auf einmal bemerkte er, dass ein Zombie tot nach hinten umkippte. Die anderen Zombies schienen deshalb verwirrt zu sein. Sie suchten nach dem Grund dafür, genauso wie John.

Tom stand lächelnd zwei Meter weiter höher mitten auf der Strasse. Er nickte John zu und sagte: „In dem Zombie dort steckt ein Messer. Nimm es dir. Du kannst es brauchen.“

„Alles klar!“, rief John erfreut. Sein Freund hatte ihn also nicht einfach so ziehen lassen. John bückte sich und durchsuchte die Leiche nach dem Messer. Es steckte im Kopf des Zombies. „So was“, meinte er. „Ich habe es gar nicht heranfliegen hören. Ich werde wohl alt.“

Tom lachte aufgrund der witzigen Bemerkung seines Freundes. „Aber du bist doch erst 14!“

Mit gemeinsamen Kräften schafften sie es und besiegten alle Zombies. Als der letzte von ihnen fiel, schüttelte John Tom dankbar die Hand und sagte: „Ich habe bemerkt, das man alleine keinen Zombie besiegen kann. Deswegen werde ich dich auf deiner langen Reise unterstützen, wie es richtige Freunde machen.“

„Ich habe es doch gewusst!“, antwortete Tom. „Ich wusste, dass du mich nicht hängen lassen würdest.“

„Denkst du noch immer, dass dein Geistervater dahinter steckt?“, wollte John wissen.

Tom nickte. „Ja, das denke ich sehr wohl. Unsere erste Spur führt uns …“

„… zu dem Haus, das auf dem ehemaligen Friedhof errichtet worden ist“, vollendete John den Satz.

Kapitel 2: Das mysteriöse Haus auf dem Hügel

Die beiden Freunde gingen weiter den Feldweg entlang und kamen schließlich zum verwaisten Bahnhof von Stone Valley. Dort wollten sie mit der Bahn nach Greensburrow fahren, um nach einem längeren Weg zum Haus auf dem Hügel zu wandern. Sie fragten sich, was sie wohl dort vorfinden würden. Es brachte aber nichts, darüber nachzudenken, denn erst am Zielort wussten sie, mit was sie es zu tun haben würden.

„Ich frage mich aber trotzdem, wie ich meinen Vater von seinem Geist-Dasein wohl erlösen kann“, grübelte Tom vor sich hin.

John klopfte ihn auf den Rücken. „Keine Angst, wir finden schon irgendwie einen Weg das zu tun. Wir sind bestimmt nicht die einzigen, die die Zombie-Plage bekämpfen. Vielleicht hat ein anderer eine brauchbare Idee.“

„Aber, wie war es denn beim ersten Auftreten der Zombies?“, warf Tom ein. „Wir waren die einzigen, die sich ihnen in den Weg gestellt haben!“

John schüttelte den Kopf. „Das kann ich dieses Mal nicht glauben.“

„Hmmm“, machte Tom nachdenklich. Er schwieg für den Rest des Weges. Zu viele Wenn und Abers gab es zu bedenken. Seiner Meinung nach konnten sie froh sein, wenn sie lebend aus der Angelegenheit herauskamen.

Die Bahn fuhr in den Bahnhof ein. John und Tom warfen einen prüfenden Blick in den Führerstand der Bahn. Dort tat aber ein normaler Mensch seinen Dienst und kein Geist oder ein Zombie. Wussten die Leute in den umliegenden Städten überhaupt, was sich hier alles ereignet hatte?

Die beiden stiegen ein und blieben während der gesamten Zugfahrt still. In ihrem Abteil war niemand zu sehen. Erst als sie aussteigen wollten, bemerkten sie einen Penner, der im hinteren Teil ihres Wagens mitfuhr. Er lag schnarchend auf einer ganzen Bank.

„Schlaf weiter“, scherzte John.

„Du könntest auch deinen Teil zur Verteidigung der Menschheit beitragen“, grinste Tom.

Mit weniger trüben Gedanken marschierten sie zu dem östlichen Teil von Greensburrow.

Als sie am unteren Ende des Neubaugebietes angekommen waren, schauten sie nach oben. Das Haus konnten sie von hier aus aber noch nicht sehen, da die Straße in Serpentinen nach oben und um den Hügel herum führte.

„Also, auf geht’s“, meinte Tom und klatschte in die Hände.

„Nach, dir, Tom!“, sagte John.

Beide lachten und stapften die Straße nach oben. Unterwegs kam ihnen ein Auto entgegen. Der Fahrer hupte sie an und winkte ihnen zu. Die beiden Jungen nickten dem Fahrer zu. Als sie auf seine Signale nicht reagierten, hielt der Autofahrer an und kurbelte die Scheibe nach unten. „Haut ab! Da oben stimmt irgendetwas nicht! Es ist gefährlich! Ich glaube, ich habe einen Zombie oder so was Ähnliches gesehen.“

 

„Wir wissen, dass mit dem Haus da oben auf dem Hügel etwas nicht stimmt“, informierte ihn John.

„So?“, wunderte sich der Fahrer.

„Ja“, bestätigte Tom. „Es wurde auf einem ehemaligen Friedhof erbaut. Wir sind hier, um uns darum zu kümmern.“

„Oh, wirklich?“

Beide nickten stumm, aber zu allem entschlossen.

„Wir werden es, falls es nötig ist, abfackeln“, versprach Tom mit eiserner Miene.

„Dann kann ich euch beiden nur viel Glück wünschen“, sagte der Fahrer schließlich. „Ich halte es hier nicht mehr aus. Ich habe meine sieben Sachen gepackt und bin unterwegs in die Stadt, wo meine Frau und Kinder schon auf mich warten. Ich bin nur mal schnell zurückgekommen, um die letzten Wertsachen zu holen.“

„Alles klar!“, sagte John. „Wenn alles nach Plan verläuft, können Sie bald wieder hier einziehen.“

„Ich werde vorsichtshalber mal die Armee verständigen“, bemerkte der Fahrer.

„Das kann nichts schaden“, freute sich Tom, der John und sich nun nicht mehr nur alleine gegen das Unbekannte kämpfen sah. „Sie können sich nämlich nicht vorstellen, was wir bisher hier alles so erlebt haben.“

„Ja“, pflichtete ihm John bei. „Eines Tages werden wir ein Buch namens ‚Der Geistervater‘ schreiben, in dem wir alle unsere Schreckenserlebnisse beschreiben werden.“

„Das werde ich mir dann kaufen“, versprach der Familienvater und verabschiedete sich von John und Tom. Er winkte den beiden noch aus dem Fenster, als er Gas gab und mit dem Auto Greensburrow endgültig verließ.

„Der hat es gut“, meinte John. „Er ist in Sicherheit.“

„Ich hoffe, dass ich mich nicht irre, wenn ich sage, dass wir das Abenteuer auch bald hinter uns haben werden.“

„Das hoffe ich auch.“ John wusste aber instinktiv, dass diese Hoffnung trügerisch war. Intuitiv wusste er, dass ihnen noch Schreckliches bevorstand, er wollte es seinem Freund aber nicht auf die Nase binden. Höchstwahrscheinlich wusste er es auch.

Das gesuchte Haus auf dem Hügel lag vollkommen alleine da. Etwas abseits davon standen unbenutzte Baumaschinen herum. Bagger, Dampfwalzen und Kräne. Sie würden wohl noch zu dem Bau weiterer Gebäude in dem Viertel benötigt werden.

Das Haus hatte eine weiße Fassade und ein pechschwarzes Dach. Ein freundlicher weißer Zaun, der bisher nur an der Vorderseite aufgestellt war, sollte dem neuen Besitzer wohl Lust bereiten, darin zu wohnen. Hätte er nur gewusst, worauf er sich da eingelassen hätte. Aber noch war es nicht so weit. Das Haus hatte noch keinen Besitzer.

Vorsichtshalber durchsuchte John den Briefkasten. Es war ein amerikanisches Modell, bei dem der Postbote die Flagge für die Post aufrichten musste. „Hier drin ist nichts.“

„Gut“, meinte Tom. „Lass uns mal versuchen, ob wir da reinkommen.“

„OK.“

Die beiden Jungen gingen zur Vordertüre und versuchten diese zu öffnen. Sie war abgeschlossen. Tom zuckte mit den Schultern. „Was nun?“

„Dann gehen wir mal um das Haus herum“, schlug John vor.

„Bisher haben wir ja noch keine Zombie- oder Geister-Anzeichen gesehen.“ Tom schaute sich um, konnte aber auch weiterhin nichts entdecken.

„Abwarten“, sagte John.

Die beiden schlichen vorsichtig um die Ecke des Hauses. Plötzlich waren sie da. Insgesamt waren es sieben Zombies. Sie standen aber nicht bloß untätig herum und durchsuchten ihre Umgebung nach etwas, das sie fressen konnten, nein, sondern sie hantierten an einer Rolle Stacheldrahtzaun herum. Damit errichteten sie eine Barriere rund um das Haus herum.

„Heilige Scheiße!“, fluchte Tom leise.

„Das gibt es doch gar nicht!“ Ungläubig rieb sich John die Augen. „Na, wartet, ihr Drecksäcke!“ Er bückte sich und hob einen faustgroßen Stein vom Boden auf.

Tom beobachtete John dabei. „Was hast du damit vor?“

„Na, was wohl?“, grinste John und warf den Stein prüfend in die Höhe. „Sieh zu! Das wird ein Volltreffer! Wenn ich Glück habe, dann genau zwischen Augen.“ John ging einige Schritte nach vorne und pfiff dann laut.

Die Zombies hoben verwirrt ihre Köpfe, ließen die Rolle Stacheldrahtzaun auf den Boden fallen und erkannten schließlich die beiden Eindringlinge. Wütend fauchten sie sie an.

„Das ist für euch!“ John holte aus und warf den Stein auf den ihm am nächsten stehenden Zombie. Er traf ihn genau auf den Kopf. Der Zombie taumelte und kippte nach hinten um. Außer dass er noch zuckte, zeigte er kein Lebenszeichen mehr.

„Volltreffer!“, freute sich Tom. „Jetzt sind sie aber auf uns aufmerksam geworden!“

„Ja“, nickte John ernsthaft. „Nichts wie weg von hier.“

Die Zombies rannten … ja … sie rannten den beiden hinterher.

John blickte sich ängstlich um. „Was ist denn das? Die können ja schnell laufen!“

„Was ist los?“ Tom warf nun auch einen Blick nach hinten. „Was machen die denn da? Siehst du, sie rennen zu den Baufahrzeugen!“

In der Tat. Die Zombies bemannten die Bagger, einer schwang sich sogar in eine Dampfwalze und einer kletterte einen Kran nach oben. Mit den Maschinen wollten sie die Eindringlinge aufhalten oder töten.

Der Zombie in der Dampfwalze bemerkte aber, dass er zu Fuß schneller war, als mit ihr. Er heulte wütend auf und schlug um sich. Dann kletterte er aus der Dampfwalze heraus und betätigte gleichzeitig den schnelleren Vorwärtsgang des Fahrzeugs. Er wollte den Zombies hinterher rennen, die kein Baustellenfahrzeug genommen hatten, aber für ihn kam jede Hilfe zu spät. Er wurde von seiner eigenen Dampfwalze überrollt, bevor er noch einmal unheilvoll Stöhnen konnte. Ein blutiger, matschiger Fleck auf der Straße war das Einzige, was von ihm übrig geblieben war.

„Hast du das auch gerade gesehen?“, wollte Tom von seinem Freund wissen.

„Die haben echt nichts in der Birne!“, lachte John und schüttelte den Kopf.

Aber das Lachen sollte den beiden noch vergehen. Am unteren Ende der Straße, die auf die Hauptstraße führte, war ein komisch gekleideter Zombie aufgetaucht. In seinen Händen hielt er einen seltsamen, krummen Holzstab. Seine Kleidung bestand aus lila Lumpen, kaputten Stiefeln und auf dem Kopf trug er eine zu einer Mütze verarbeitete tote Ratte. Er hob den Stab und den anderen Arm in die Höhe.

John und Tom sahen noch, wie er etwas sang oder murmelte und schon erschien vor den beiden eine magische Barriere, die ihnen den weiteren Weg versperrte.

„Was ist das jetzt für ein Kerl?“, verlangte Tom zu wissen.

„Es muss ein Zombie-Magier sein“, vermutete John. „Verflixt. Wie entkommen wir jetzt den Zombies?“

Die beiden schauten sich verzweifelt um. Sie saßen in der Falle. Von vorne blockierte der Zombie-Magier mit seiner Barriere den Weg und von oben kamen die fünf Zombies angewackelt oder mit den Baggern angefahren.

Tom sah, dass der Zombie im Kran das Führerhaus erreicht hatte und den Arm ausfuhr. Er wollte sie damit angreifen. An einem Seil hing eine Abrissbirne.

„Wenn die uns erwischt“, meinte Tom ängstlich, „dann sind wir Matsch!“

John erfasste die Sachlage schnell und rannte so schnell er konnte zu dem Kran hin. Tom griff sich derzeit einen großen Stein und rannte vor der Abrissbirne davon. Der Zombie ließ sie auf einmal ruckartig auf den Boden aufschlagen. Er hatte aber nicht gut gezielt. Der Angriff ging ins Leere.

„Daneben, du Vollpfosten!“, rief ihm Tom zu.

Währenddessen war John schon am Klettern. Er hatte nämlich den Kran erreicht. Die anderen Zombies hielten ihre Fahrzeuge an und warteten ab, wer aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen würde.

Tom nutzte die Gelegenheit und sprang auf die Abrissbirne. Der Zombie im Kran lachte belustigt auf und zog an einem Hebel. Die Abrissbirne wurde nach oben gefahren und Tom hielt sich gut an dem festen Seil fest.

„Ja, lach’ du nur, du Drecksack!“, schrie Tom. „Solange du noch kannst!“ Er beobachtete, wie John immer weiter nach oben kletterte. Er nickte befriedigt. Alles verlief nach Plan.

Auf einmal schien der Zombie dort oben auch bemerkt zu haben, dass jemand zu ihm unterwegs war.

In diesem Augenblick stand Tom auf der Abrissbirne auf, zielte und warf den Stein dem Zombie-Kranführer an den Kopf. Auch er landete einen Volltreffer.

Der Zombie schrie in Pein auf und kippte zurück in seinen Sitz.

„Schnell jetzt!“, rief Tom seinem Freund zu. „Ich habe ihn betäubt!“

Aber Tom brauchte nichts zu sagen. John hatte das Führerhaus erreicht und kletterte hinein. Im Inneren boxte er auf den Zombie ein. Er machte noch einen schwachen Versuch sich zu wehren, doch dann trat ihn John kurzerhand einfach heraus. Kreischend fiel der Zombie nach unten und schlug hart auf dem Boden auf. Die anderen Zombies stöhnten laut. Schon wieder waren sie einer weniger. Das passte ihnen überhaupt nicht.

John setzte sich an die Kontrollen des Kranes und lenkte die Abrissbirne zu einem Punkt hinter der magischen Barriere. Der Zombie-Magier musste hilflos zusehen, da er bereits seine Magie beim Errichten dieser Barriere verbraucht hatte. Tom sprang von der Birne herunter und zog sein Küchenmesser. Der Zombie-Magier wollte sich noch wehren, doch Tom war schneller. „Komm her, du Scheiß-Vieh!“ Tom schnellte das Messer nach vorne, durchbohrte damit seine tote Haut und gleichzeitig sein Herz. Plötzlich zerfiel das Messer zu Roststaub. Tom schrie vor Schrecken. Der Zombie-Magier schrie ebenfalls und sein Leib ging in blauen Flammen auf.

„So eine Scheiße!“, rief Tom entsetzt. „Was war das denn für ein Scheiß-Zombie?“

Da die Barriere weiterhin bestehen blieb, lenkte John den Arm des Krans so, dass er über ihn klettern und auf der anderen Seite der Barriere erst herunter klettern und dann herunter springen konnte. Als er bei Tom ankam, winkten sie den verbliebenen Zombies und schnitten ihnen Grimassen. Die Zombies heulten vor unbändiger Wut auf und versuchten ihre eigene Barriere zu durchbrechen, doch sie schafften es nicht. Sie hielt stand.

Just in diesem Augenblick kam die Dampfwalze bei der Zombiegruppe an, die der andere Zombie gestartet hatte. Sie war immer noch unterwegs gewesen. Erst als sie einen aus der Gruppe überrollte wurden sie ihrer gewahr. In Panik stoben die Zombies auseinander und mussten auf die matschigen Überreste ihres Kumpanen starren.

John und Tom hatten ihren ersten Sieg errungen. Sie freuten sich ausgiebig, aber da heulten die Zombies gemeinsam auf. Den beiden Jungen erschien es, als riefen sie damit Verstärkung herbei.

Und so war es auch. Von dem oberen Hügel liefen rasch zehn weitere Zombies zu ihnen hinunter. Sie sahen, dass die Überlebenden des Kampfes nicht über die Barriere drüber konnten und versuchten nun, ihnen zu helfen. Einer wollte sogar mit einem anderen eine Räuberleiter machen, aber als der eine Zombie oben war, stürzte er wieder herunter, da dem unten stehenden Zombie der Arm abfiel.

„Na, Jungs, das kann noch eine Weile dauern, was?“, scherzte Tom.

Der Zombie mit einem Arm drohte ihm mit der Faust. Tom lachte ihn jetzt erst recht aus.

John winkte ab. „Lass uns lieber die Zeit nutzen und in den nahen Wald fliehen.“

„In den Wald?“, fragte Tom. „Ist das eine gute Idee?“

„Dort finden sie uns nicht so leicht wie auf der Straße. Wer weiß, ob sie uns nicht doch mit den Fahrzeugen verfolgen.“

„Oh, an die hatte ich ja gar nicht mehr gedacht.“ Tom schlug sich an die Stirn. „Ab in den Wald! In das Haus kommen wir jetzt sowieso nicht rein. Wir müssen ein anderes Mal wieder hier herkommen, um dort nach Hinweisen zu suchen.“

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