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Lockdown, Homeschooling und Social Distancing – der Zweitspracherwerb unter akut veränderten Bedingungen der COVID-19-Pandemie

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4 Forschungsdesign und Besonderheiten der Datenerhebung

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Es handelt sich um einen Teil des Welcome-Programms des DAAD zur Unterstützung studierfähiger Geflüchteter (vgl. https://www.daad.de/de/infos-services-fuer-hochschulen/weiterfuehrende-infos-zu-daad-foerderprogrammen/welcome/ [11.06.21]).

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Zur Bedeutung von Abschlussbefragungen von introspektiven Verbalisationsverfahren vgl. Knorr (2015: 178).

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Das Forschungsdesign ähnelt der ursprünglichen Idee des Projektes digi.DaZ (vgl. Boeckmann 2020: 120), das allerdings einen evaluativen Charakter hat. Dort nahmen die Lernenden auch nicht von zu Hause aus am Distanzunterricht teil.

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VERBI Software: MAXQDA 2018. Sozialforschung, Berlin: VERBI Software Consult, www.maxqda.com.

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Zu den Ergebnissen der Untersuchung bezüglich der Interaktionsprozesse im virtuellen Raum vgl. Rösler/Zeyer (2021).

5 Vielfalt in 90 Minuten: die verwendeten Werkzeuge

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Vgl. dazu ausführlicher Rösler/Zeyer (2021).

8 Was bleibt, wenn der Notfall vorbei ist?

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„Filme, Fernsehen und Serien nutzen zahlreiche Teilnehmende, um z.B. ihr Hörverstehen oder ihren Wortschatz zu trainieren […], ein Teil nutzt das Material auch, um das Sprechen zu verbessern“ (Müller-Karabil/Harsch 2019: 49).

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„Ebenso werden Grammatik-Tutorien auf der Videoplattform you tube [sic!] (auf Deutsch oder Arabisch) oder grammatische Lernchannels von deutschen Lehrenden […] als unterstützend im Lernprozess wahrgenommen […] Wortschatzarbeit mithilfe von Apps bezeichnen Befragte als zielgerichtet […] andere üben mit Quiz-Shows im Fernsehen […] Weiterhin spielen soziale Netzwerke eine Rolle im Lernprozess einiger Teilnehmer […] Der Messengerdienst WhatsApp wird für Lerngruppen oder die schnelle Kommunikation mit Bekannten genutzt, über die Plattform facebook interagieren Lernende, verfolgen und kommentieren Diskussionen oder knüpfen neue Kontakte zu Deutschen“ (Müller-Karabil/Harsch 2019: 49)

1 Einführung

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So werden in der aktuellen Konzipierung und Finanzierung die Kurse genannt, die aufbauend auf den Integrationskursen neu zugewanderte und bereits länger in Deutschland lebende erwachsene Migrant*innen und Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt vorbereiten sollen. Nachdem vergleichbare Kurse früher projektorientiert oder über EU-Mittel finanziert durchgeführt wurden, sind sie seit 2016 in die nationale Finanzierung übergegangen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstellt (vgl. Daase 2021a; 2021b). Es gibt sowohl allgemein auf den Arbeitsmark vorbereitende Basissprachkurse als auch Spezialkurse mit fachspezifischen Inhalten oder als Bestandteil im Anerkennungsverfahren zu akademischen Heilberufen und Gesundheitsfachberufen.

2 Sprache und Sprachaneignung als soziale Praxis

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Für eine Übersicht über die unterschiedlichen Ansätze der Soziokulturellen Theorien im engeren Sinne siehe Lantolf/Thorne (2006), im weiteren Sinne siehe Daase (2018).

2.1 Praxis und die sie herstellenden Praktiken

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Dies soll keine grundsätzliche Kritik an der Einführung des Praktikenbegriffs in den genannten Diskurs darstellen – ganz im Gegenteil, wird damit doch der Verdinglichung von Sprache und der Annahme, Bildungssprache stelle ein klar abgrenzbares Register dar, entgegengewirkt. Ein solches Verständnis ist anschlussfähig an die Funktionale Grammatik und die Genredidaktik der Sydney School (vgl. u.a. Rose/Martin 2012) wie auch die im deutschsprachigen Raum bekanntere Didaktik der Textprozeduren (vgl. u.a. Bachmann/Feilke 2014).

2.4 Implikationen für Angebote der zweitsprachlichen Aneignung Deutsch für den Beruf und Arbeitsplatz

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In Bremen wird aktuell eine szenarienbasierte Prüfung für pädagogische Fachkräfte sowie ausländische Lehrkräfte in der Anpassungsqualifizierung erprobt.

3 Digitales Lernen in Berufsbezogenen Deutschkursen

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Die Literatur für eine digitale Durchführung von (berufsbezogenem) DaZ-Unterricht ist aus den genannten Gründen noch sehr überschaubar.

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Lernendenaktivierung wird häufig auch mit Lernendenorientierung gleichgesetzt. Das hier dargestellte Verständnis basiert unseres Erachtens auf einem reduzierten und statischen Lernendenverständnis sowie einem autonomen Subjekt (vgl. auch die Lernendenautonomie) und lässt die kontextuelle und historisch-biographische Verfasstheit sowie ihre Subjektivität, die weit über die von Deutschlernenden hinausgeht, außer acht. Diese beiden Kriterien sollen von daher kritisch diskutiert werden, was aber aufgrund des Umfangs und des Ziels dieses Beitrages hier nicht erfolgen kann. Siehe dazu auch Daase (2021b).

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Die ZPD stellt die lerntheoretische Grundlage des Scaffolding dar und beschreibt die „distance between the actual developmental level as determined by independent problem solving and the level of potential development as determined through problem solving under adult guidance or in collaboration with more capable peers“ (Vygotsky 1978: 86).