Mysterium fidei

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III. DIE EULOGIA ALS GRUNDGESTALT DER EUCHARISTIE

In drei kurzen Gedankengängen wollen wir nun die theologische Sinngestalt der Eucharistie als Eulogia nachweisen. In einem ersten Gang zeigen wir die Wortdimensionen des Begriffes Eulogia (LXX), weisen in einem zweiten die Verwirklichung dieser Struktur im Paschamahl auf, während der dritte Schritt die Vorstellung Eulogia christologisch anfüllt und sie in Verbindung mit dem Paschamahl auch als eucharistisch nachweist.

1. Die Sinngestalt der Eulogia

Noch bevor Philon den Eucharistiebegriff198 nur in einem anabatischen Sinn verstehen wollte und Eulogia ausschließlich katabatisch als Segen verstand, umfaßte Eulogia in LXX (dort ca. 400mal vorkommend) beide Momente199. Eulogia konnte Segen (katabatisch) ebenso meinen wie Preis und worthaftes Lobopfer (anabatisch), so daß nicht nur Gott die Menschen, sondern die Menschen auch Gott segnen (Gen 24, 48; Dm 8,10; Ri 5, 2. 9; Tob 12, 6): »Der israelitische Mensch, der sein ganzes Leben in der Hand des Schöpfers weiß, kann seinen Glauben, seine Dankbarkeit und seine Hoffnung nicht besser zum Ausdruck bringen als so, daß er Gott die Ehre gibt … Dieses Preisen Gottes geschieht in der Form des Gebetes, sei es im Gottesdienst oder im Hause. Den Inhalt solchen Betens bildet neben der Formel ›eulogetos ho kyrios‹ das rühmende Verkündigen der Werke Gottes (Tob 12, 6), was nun je nach der Gelegenheit, um derentwillen man Gott die Ehre gibt, abgewandelt werden kann.«200 Mit anderen Worten, die den Segen, das Gedächtnis der Segensgaben und den Lobpreis umgreifende Sinngestalt ist die Eulogia. Da eulogein auch »Grüßen« eines Höhergestellten meint, kann Eulogia sogar das Geschenk201 und die Unterwürfigkeitsgabe meinen, die Zeichen dieses Grußes wird. Formalisieren wir die Sinnmomente von Eulogia, so umfaßt sie die Segensgabe, deren Gedächtnis und Gegenwart, das daraus entspringende Lobopfer und die darin einbezogene Lobopfergabe.

2. Das jüdische Mahl als Eulogia

Dem jüdischen Tischgebet (Eulogia) liegt »die Vorstellung zugrunde, daß diese ganze Welt Gott zu eigen gehört. Nur wer dankend etwas davon für sich nimmt, empfängt es auf rechtliche Weise, sonst begeht er Raub an Gott … Nicht die Speise wird auf diese Weise gesegnet und dadurch in einen anderen Zustand versetzt, sondern der Lobspruch gilt dem Schöpfer, der über die Früchte verfügt. Nach Schluß der Mahlzeit folgt das gemeinsame Tischdankgebet, die ›Lobpreisung für die Speise‹ … So wird das ganze Mahl für den, der es dankbar als Gottes Gabe nimmt, zur Eulogia.«202

Die Eulogia ist jene formale Sinneinheit, die die Mahlgaben als Segensgaben Gottes deutet, in dieser Deutung einschlußweise des in ihnen ankommenden Segens gedenkt (anamnetische Dimension) und sie lobpreisend auf Gott zurückbezieht (Opfer). Es läßt sich zeigen, daß der Passa-Mahl-Ritus ganz von dieser formalen Sinnstruktur geprägt ist und in ihr seine theologische Gestalt findet203.

Das katabatisch und anabatisch orientierte Segensgedächtnis scheint in Formulierungen auf wie »Benedictus tu, Domine, Deus noster, rex universi, qui elegit nos prae omni populo et evexit prae omni lingua et sanctificavit nos praeceptis suis. Et dedisti nobis, Domine, Deus noster, ex caritate, festa (annua) in gaudium, festivitates et tempora in laetitiam, diem festi Azymorum hunc, tempus liberationis nostrae, convocationem sanctam, memoriale exitus de Aegypto: quoniam nos elegisti et sanctificasti prae omnibus populis et festa (annua) sanctitatis tuae cum gaudio et laetitia haereditare nos fecisti. Benedictus tu, Domine, sanctificans Israel et tempora.«204

Erwählung, Heiligung, Kultordnung der Feste aus Liebe, Freude der Menschen, Befreiung sind Gaben Gottes205 und so Segensgaben, ebenso das von Gott gestiftete Gedächtnis206. Alle dieser Gaben wird gedacht. Dieses Gedenken ist einbezogen in die Eulogie, die dem Passamahl die Sinngestalt gibt.

3. Christus als Eulogia

Daß Christus als das objektive Segensgeschenk Gottes gesehen wurde, da in ihm die Basileia ankommt, sagt Joh 12, 13. Christus ist damit zugleich das Gedächtnis Gottes und der Menschen in einem. Wer ihn sieht, sieht den Vater. An wen er denkt, der ist mit Gott verbunden (Joh 13, 20; 8, 19; Lk 23, 42f). Christus ist der, in dem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind (Kol 2, 3). Christus ist objektiver Segen Gottes, Segensgedächtnis, aber auch die Verherrlichung Gottes selbst (Joh 14, 13; 17, 1; 17, 4). Dabei ist Christus sogar die Selbstverherrlichung Gottes: »Vater, verherrliche deinen Namen« (Joh 12, 28). Oder eine andere Stelle: »Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird Gott auch ihn in sich verherrlichen« (Joh 13, 31. 32). Es ist auffallend, daß die Verherrlichung207 Gottes in der Selbsthingabe Christi zur Vollendung und zum Höhepunkt kommt: Er ist die Auto-Eulogia Gottes.

4. Eucharistia als Eulogia

Damit stehen wir beim Abendmahl. Es ist motivgeschichtlich legitim (Patsch), die jesuanischen Selbstdeutungen in das Abendmahlsgeschehen einzubeziehen und mit den urchristlichen Deutungen zu verbinden. Jesus als die Auto-Eulogia Gottes gibt sich in die Form der alttestamentlichen Passa-Eulogia hinein und stellt sich als Passa-Eulogia dar. Dies ist die wesentliche Sinngestalt der Eucharistia der Kirche.

Damit kann der Begriff und die Vorstellung Eulogia, die von den Systematikern in der Eucharistielehre geforderte christologische Konzentration umgreifen. Eulogia kann Realpräsenz und eulogisches Gedächtnis umfassen, weil das Herrenmahl als eulogisches Gedächtnis sich in der Segensgegenwart vollzieht. Die Eucharistie ist in einem doppelten Sinn strukturell Opfer, da 1. der Ritus als Eulogia Verherrlichung im anamnetischen Nennen von Gottes Segensgaben in Christus ist, und 2. Christus als Auto-Eulogia die Selbsthingabe an Gott bedeutet. Der Begriff Eulogia kann ein einheitliches Sinnmodell der christlichen Eucharistie abgeben, umfaßt sowohl die theologische wie die liturgische Sinngestalt.

Daß die Kirche dies immer gewußt hat, sagen uns diejenigen Väter, die die Eucharistie mit allen ihren Sinnelementen als Eulogie bezeichnen, beginnend mit Origenes über Eusebius bis zu den Kappadoziern208.

57 A. Fischer in seinem Vorwort zu Lebendige Seelsorge 25 (1974), Heft 4, 157: »Das Wortfeld von ›Eucharistie‹, in den Konzilstexten (sc. Vat. II) noch reich besetzt auf den drei klassischen Abteilungen, reale Gegenwart, Opfer und Mahl, wurde zunehmend eingeengt auf den ›Mahl-Bereich‹.«

58 Kardinal Ratzinger, Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier: IKaZ 6 (1977) 385–396; hier 385: »Romano Guardini hatte sein Buch über die Messe, in dem die inneren Erfahrungen und Forderungen der zwei vorangegangenen Jahrzehnte Spielfeld der Rubrizisten gewesen war und als bloße zeremonielle Form außerhalb der dogmatischen Betrachtung blieb, das erschien nun als ein Teil der Sache selbst, als ihre Manifestation, in der allein sie wahrhaft ansichtig werden kann … So mußte es darum gehen, hinter dem Zufälligen der Einzelriten die tragende Grundgestalt zu erkennen, die als solche zugleich Schlüssel zum Wesen des eucharistischen Geschehens ist.«

59 J. Ratzinger, Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier (s. Anm. 58) 385 f.

60 Ebd. 387 mit Hinweis auf J. A. Jungmann, Missarum sollemnia. 2 Bde. Freiburg i. Br. 1948, hierzu I 27–29 und dens., Abendmahl als Name der Eucharistie: ZKTh 93 (1971)91–94

61 J. Ratzinger, Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier (s. Anm. 58) 387.

62 Ebd. 388.

63 Ebd. 388 f. – Angesichts dieser Problematik kommt es Ratzinger darauf an, daß der Stiftungsbefehl Christi sich nicht auf die Wiederholung des Passamahles bezog, sondern, wie die frühkirchliche Entwicklung auch zeigt, auf das Neue, das Jesus in den Passamahlritus des Abendmahls hineingab. Als sich die Trennung von Juden und Christen vollzog, mußte auch der Passamahlrahmen verlassen und gerade dieses Neue gefeiert werden (Trennung von Passamahl und Eucharistiefeier, Trennung von Agape-Mahl und Eucharistie, Endgestalt der Eucharistie). Ratzinger, sich Jungmann anschließend, kommt zu folgendem Ergebnis: »Wo nämlich wieder begriffen wird, daß der Begriff der ›Mahlgestalt‹ eine historisch nicht haltbare Vereinfachung ist und das Testament des Herrn stattdessen sachlich zutreffend unter dem Leitgedanken der Eucharistia gesehen wird, fallen viele der gegenwärtigen Alternativen wie von selbst dahin. Vor allem löst sich die verhängnisvolle Trennung von liturgischer und dogmatischer Ebene auf, ohne daß das Eigene der beiden Bereiche verwischt würde: Eucharistia bedeutet ebenso das Geschenk der Communio, in der der Herr uns zur Speise wird, wie sie die Hingabe Jesu Christi bezeichnet, der sein trinitarisches Ja zum Vater im Ja des Kreuzes vollendet und in diesem ›Opfer‹ uns alle dem Vater versöhnt hat. Zwischen ›Mahl‹ und ›Opfer‹ gibt es keinen Gegensatz; in dem neuen Opfer des Herrn gehören sie beide untrennbar zusammen« (396). Diese dialektische Redeweise Ratzingers fordert geradezu nach einer Sinnfigur, in der Eucharistia als Geschenk der Communio, als Opfer, als Liturgie und Wortgeschehen zusammengeschaut werden kann. – Auch die geschichtliche Entwicklung vom Abendmahl zur Eucharistie enthebt uns nicht der Frage, ob dieser liturgisch-theologischen Gestalt Eucharistie nicht dennoch eine einheitliche Sinngestalt zugrunde liegt. Ratzingers Synthese ist eine liturgie-theologische, nicht eigentlich eine formal-theologische.

 

64 Vgl. dazu den instruktiven Beitrag von H. B. Meyer, Meßerklärung heute. Gedanken zu zwei Neuerscheinungen: ZKTh 98 (1976) 422–439 (Lit.); vgl. auch B. Fischer, »Realisieren«, was Eucharistie ist: TThZ 86 (1977) 1–10.

65 J. Auer, Das Mysterium der Eucharistie: Ders., Allgemeine Sakramentenlehre und das Mysterium der Eucharistie (Kleine katholische Dogmatik. Hg. von J. Auer und J. Ratzinger. VI). Regensburg 1971, 126–292.

66 Ebd. 131.

67 Ebd. 132.

68 Vgl. ebd. 131.133.

69 Ebd. 133.

70 Ebd.

71 Ebd.

72 Ebd. 133f.

73 Ebd. 134.

74 Ebd.

75 Ebd.

76 Vgl. ebd. 150.

77 Ebd. 134f: »Bei jedem Versuch, eine lebendige Wirklichkeit recht zu verstehen, ist ja die Frage nach dem ›Einstieg‹ von entscheidender Bedeutung dafür, dass der Ansatzpunkt gefunden wird, von dem her das Ganze in seiner Ordnung und Differenzierung, der Ursprung der Sache und das Zielbild uns in den Blick kommen und greifbar werden.«

78 Ebd. 135.

79 Ebd. 133.

80 Ebd. 135.

81 Ebd.

82 Ebd. 136.

83 Vgl. ebd. 136f.

84 Ebd. 131f.

85 Ebd. 150f.

86 Ebd. 150.

87 Joh. Betz, Eucharistie als zentrales Mysterium: MySal IV/2 (1973) 185–313.

88 Ebd. 186.

89 Vgl. ebd. 186–209.

90 Ebd. 193.

91 Vgl. ebd. 197–205, bes. 203.

92 Vgl. ebd. 206–209.

93 Vgl. ebd. 210–262.

94 Vgl. ebd. 263–311.

95 Ebd. 263.

96 Ebd. 263f.

97 Ebd. 264.

98 Ebd. 267.

99 Ebd.

100 Ebd. 272.

101 Ebd. 274.

102 Ebd. 276.

103 Ebd. 280.

104 Ebd. 282.

105 Ebd. 282f.

106 Ebd. 285.

107 Ebd. 289.

108 Ebd.

109 Ebd. 300–311.

110 Ebd. 306f.

111 M. Thurian, Die eine Eucharistie (Topos-Taschenbücher 53). Mainz 1976.

112 Ebd. 11: »Man kann die Eucharistie in ihrem eigentlichen Sinn nur verstehen, wenn sie von der liturgischen Tradition her erklärt wird. Wollte man das eucharistische Mahl als ein ganz neues unabhängiges Handeln Christi erklären, liefe man Gefahr, seinen Sinn in schlimmer Weise zu verfälschen.«

113 Ebd. 11.

114 Ebd. 12.

115 Ebd. 13: »Unser Gott und Gott unserer Väter. Das Gedächtnis an uns selbst und an unsere Väter, an Jerusalem, deine Stadt, an den Messias, den Sohn Davids, deinen Knecht, und an dein Volk, das ganze Haus Israel, steige auf, nähere sich und komme an, werde gesehen, angenommen und gehört, werde in Erinnerung gerufen und ausgesprochen vor dir zur Erlangung von Befreiung, Heil und Gnade, von Mitleid und Barmherzigkeit an diesem Tage (hier nennt man das Fest). Gedenke unser, Herr unser Gott, aus Anlaß dieses Tages und erweise uns deine Wohltaten. Um seinetwillen suche uns heim und rette uns, indem du uns Leben schenkst durch ein Wort des Heiles und der Barmherzigkeit, denn du bist ein Gott und ein König der Gnade und der Barmherzigkeit.«

116 Ebd. 13.

117 Ebd. 13f.

118 Ebd. 14.

119 Ebd. 15: »So begreift die Eucharistie diese in dem Gedächtnis der Treue Gottes gegebenen Gewißheit ein, sie ist Danksagung für die Gewißheit dieser Treue, sie ist aber zugleich auch Fürbitte in der Zuversicht, daß dieses Gedächtnis sich allen Sündern, die wir ja sind, zuwende.«

120 Ebd. 16: »Dieses Gedenken ist nicht eine einfache subjektive Erinnerung, es ist ein liturgischer Akt. Er macht nicht nur den Herrn gegenwärtig, sondern ruft vor dem Vater das eine Opfer des Sohnes ins Gedächtnis und vereinigt die Kirche mit der immerwährenden Fürbitte Christi für alle Menschen.«

121 Ebd. 16.

122 Ebd. 16f.

123 Ebd. 24.

124 Ebd. 23.

125 Ebd. 24f.

126 Vgl. ebd. 25.

127 Vgl. ebd. 26.

128 Ebd. 26f.

129 A. Gerken, Jesus unter uns. Was geschieht in der Eucharistiefeier? Münster 1977.

130 Ebd. 66.

131 Ebd. 66f.

132 Vgl. ebd. 68–70.

133 Vgl. ebd. 72–74.

134 Ebd. 76.

135 Ebd. 77f.

136 Ebd. 81.

137 Vgl. ebd. 82.

138 Vgl. J. A. Jungmann, »Abendmahl« als Name der Eucharistie (s. Anm. 33) 91–94.

139 U. Kühn, Art. Abendmahl IV. Das Abendmahlsgespräch in der ökumenischen Theologie der Gegenwart: TRE I (1977) 145–212.

140 U. Kühn, Abendmahl IV (s. Anm. 139) 199–203.

141 Ebd. 199f.

142 Ebd. 200.

143 Ebd.

144 Ebd.

145 Ebd.

146 Ebd.

147 Vgl. ebd. 201.

148 Ebd.

149 Ebd.

150 Ebd.

151 Ebd.; es sei in diesem Zusammenhang auf unsere eigene Arbeit hingewiesen: Wort und Eucharistie bei Origenes. Zur Spiritualisierung der Eucharistie. Innsbruck 1978. Sie beschäftigt sich mit den von Kühn erwähnten Gedanken innerhalb der vororigen. und origenischen Zeit.

152 Vgl. U. Kühn, Abendmahl IV (s. Anm. 139) 201.

153 Ebd. 202.

154 Ebd. 202.

155 Ebd. 203.

156 Ebd.

157 H. Moll, Die Lehre von der Eucharistie als Opfer. Eine dogmengeschichtliche Untersuchung vom Neuen Testament bis Irenäus von Lyon. Köln-Bonn 1975.

158 Ebd. 15.

159 Kretschmar, Art. Abendmahl III/1. Alte Kirche: TRE I (1977) 59–89.

160 Kretschmar, Art. Abendmahlsfeier I. Alte Kirche: TRE I (1977) 229–278.

161 Vgl. ebd. 232–241.

162 Vgl. E. Iserloh, Art. Abendmahl III/2. Mittelalter: TRE I (1977) 89–106.

163 Vgl. H. B. Meyer, Art. Abendmahlsfeier II. Mittelalter: TRE I (1977) 278–287.

164 Ebd. 284–286.

165 J. Wohlmuth, Realpräsenz und Transsubstantiation im Konzil von Trient. Eine historisch-kritische Analyse der Canones 1–4 der Sessio XIII. I: Darstellung; II: Anmerkungen und Texte, Quellen- und Literaturverzeichnis, Tafeln. Bern-Frankfurt a. M. 1975.

166 Ebd. 95.

167 Ebd. 95f.

168 Ebd. 102.

169 Ebd. 141.

170 Ebd. 142.

171 Vgl. ebd. 342.

172 J. Staedtke, Art. Abendmahl III/3. Reformationszeit. 1. Protestantismus: TRE I (1977) 106–122.

173 E. Iserloh, Art. Abendmahl III/3. Reformationszeit. 2. Römisch-katholische Kirche: TRE I (1977) 122–131.

174 A. Peters, Art. Abendmahl III/4. Von 1577 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts: TRE I (1977) 131–145.

175 A. Niebergall, Art. Abendmahlsfeier III. 16. bis 19. Jahrhundert: TRE I (1977) 287– 310. – Ders., Art. Abendmahlsfeier IV. 20. Jahrhundert: TRE I (1977) 310–328.

176 Vgl. U. Kühn, Abendmahl IV (s. Anm. 139) 145–212.

177 G. Delling, Abendmahl II. Urchristliches Mahl-Verständnis: TRE I (1977) 47–58.

178 Ebd. 48.

179 Vgl. G. Kretschmar, Abendmahlsfeier I (s. Anm. 160).

180 H. Patsch, Abendmahl und historischer Jesus. Stuttgart 1972.

181 R. Pesch, Wie Jesus das Abendmahl hielt. Der Grund der Eucharistie. Freiburg i. Br. 1977; vgl. Rez. von H. B. Meyer: ZKTh 99 (1977) 351 f.

182 H. Patsch, Abendmahl (s. Anm. 180) 229.

183 Es würde unseren Beitrag an dieser Stelle überfordern, trügen wir aus der Untersuchung jene Elemente zusammen, die diese Sinngestalt ergäben.

184 R. Pesch, Abendmahl (s. Anm. 181), Überschrift.

185 Vgl. ebd. 11–64.

186 Vgl. ebd. 66 f.

187 Ebd. 68 f.

188 Ebd. 70 f: »Siehe, das ist das Brot des Elends, das unsere Väter essen mußten, als sie aus Ägypten auszogen. Jeder, der hungrig ist, komme und esse, und jeder, der in Not ist, komme und halte das Pascha mit uns.«

189 Ebd. 71: »Die verbreitete Vorstellung, ›Leib‹ (griechisch: soma) bilde mit ›Blut‹ im Deutewort zum Becher ein Begriffspaar und deute auf die Bestandteile des Körpers (Fleisch und Blut), insbesondere des Opfertieres, Jesus habe also Ausdrücke der Opfersprache auf sich bezogen, ist in der jüngeren Forschung als unhaltbar zurückgewiesen worden.«

190 Ebd. 71 f; das messianische Verständnis der Jünger belegt Pesch 72–75.

191 Ebd. 75.

192 Ebd. 75 f.

193 Vgl. ebd. 76–78.

194 Ebd. 80.

195 Ebd. 87.

196 Ebd. 89.

197 Es war aufgefallen, daß Pesch d. ö. von »Segen« sprach und mit diesem Wort die messianische Gestalt Jesu, das Passamahl und das Abendmahl charakterisieren konnte, ohne sich darüber ausdrücklich Rechenschaft zu geben.

198 Vgl. J. Laporte, La Doctrine eucharistique chez Philon d’Alexandrie. Paris 1972.

199 Vgl. H. W. Beyer, Art. Eulogein u. a.: ThWNT II 751–763.

200 Ebd. 756.

201 Vgl. ebd. 758.

202 Ebd. 758.

203 Vgl. A. Hänggi – I. Pahl (Hg.), Prex eucharistica. Textus e variis liturgiis antiquioribus selecti. Freiburg/Schw. 1968, 13–34 (abgek. Prex).

204 Ebd. 15.

205 Die Begriffe »Heiligen, Erwählen, Sprechen« etc. nehmen an der Sinnstruktur der Eulogia teil und bezeichnen vor allem das katabatische Moment des Segens.

206 Vgl. atl. Festtheologie, die ein Fest als »Memoriale« bestimmte: Prex (s. Anm. 203) 15.

207 Die Begriffe doxazein, timan, ainein etc. sind Sinnäquivalente zu eulogein (LXX).

208 Vgl. L. Lies, Wort (s. Anm. 41).

Anthropologische Zugänge zur Eucharistie
I. VORBEMERKUNGEN

Die Feier der Eucharistie begeht unsere Erlösung. Das eucharistische Brot und der eucharistische Wein sind Heilmittel zur Unsterblichkeit (Irenäus). Die Eucharistie als Feier und als sakramentale Gabe hat mit unserem Leben zu tun. Die Eucharistie feiert kein uns total fremdes Geheimnis, weil sie auch uns feiert. In der Eucharistie feiern wir unser Leben, wie Gott es annimmt, und in den eucharistischen Gestalten empfangen wir uns im Leibe Christi selbst. Wir liegen mit unserer These ganz auf der Linie des hl. Augustinus, der einmal auf die Frage, was denn die Christen in der Eucharistie feiern und empfangen, gesagt hat: Sie feiern und empfangen, was sie sind: Leib Christi. Es muß also auch einen anthropologischen, d.h. vom Menschen ausgehenden Zugang zur Eucharistie geben. Ich möchte diesen Zugang aufzeigen an vier existentiellen Fragen der Menschen. Es sind Fragen, die unsere Existenz prägen: Wer bin ich? Wer liebt mich? Wer macht mich frei, auch von meinem Befreier? Und schließlich: Wem darf ich mich eine Ewigkeit schenken?

 

II. ANTHROPOLOGISCHE ZUGÄNGE

1. Die anamnetisch bestimmte Existenz des Menschen und Eucharistie oder die Frage: »Wer bin ich?«