Im Kapitel „Mein Nürnberg“ berichte ich von meiner hollywoodreifen Flucht aus Ungarn nach Nürnberg in Deutschland. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, wieso die Menschen Ungarn verlassen und sich der Gefahr einer Flucht aussetzen. Bis zur Mitte der 1980er Jahren war es riskant. Von der Frau, die in Mezőberény im deutschen Pfarrhaus wohnte, besorgte ich die Adresse des 1981 von dort geflüchteten deutschen Pfarrers Zoltán Ferenczy in Lauterhofen in der Oberpfalz. Ca. 50 km von Nürnberg. Aber ich durfte nicht dort schlafen, weil ich auch eine Spionin sein konnte, nahmen sie an. Ich habe in Nürnberg im Lager übernachtet. Am fünften Tag konnte ich das Lager verlassen, weil Zoltán Ferenczy mir eine 1-Zimmer-Wohnung besorgt hatte. Es ist immer gut, wie es ist. Eines Nachts habe ich noch in Mezőberény geträumt, dass ich hier in Deutschland ein zuverlässiges Auto habe – weil unser russischer Mercedes öfter ausgeliehen war und immer kaputt zurückgebracht wurde – und ein ruhigeres Leben führen könnte als in Mezőberény. Ich kann mit Begeisterung und nicht lustlos arbeiten. Mein Traum ist in Erfüllung gegangen.
Meine Damen! Die Ehemänner muss man nicht beseitigen, wenn man ihnen überdrüssig geworden ist, sondern verlassen. Das ist die beste Medizin für einen Charakterwechsel.
Friedrich der V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, benötigte Goldschmiede. Der alte Türer war einer von denen. Nürnberg ist eine wunderschöne bayrische Stadt und war im 15. Jahrhundert die reichste Stadt des Heiligen Römischen Reiches. Die zweitreichste Stadt war Lüneburg. Ich bin hier zu Hause. Viele denken nicht einmal daran einen Fuß hierhin zu setzen. Der Name von Albrecht Dürer ist für mich ein sehr guter Trinkgeldlieferant. Darüber können Sie später lesen. In Nürnberg gibt es eine Burg mit Fachwerkhäusern und engen Gassen. Hier fand der „Nürnberger Prozess“ statt. Im 600-er Saal kann man sehen, was die Nazis mit den Juden gemacht haben. Es gibt ein Kolosseum nach römischem Vorbild. Hier hat man das „Nürnberger Ei“ erfunden, den ersten Globus auf der Welt, und die erste Weltkarte wurde ebenfalls hier gefertigt. Nürnberg hat sogar einen Trichter. Und noch vieles mehr … Ich bin nur auf einen Juden sauer, weil er sehr schlecht und ohne Rücksicht auf Verluste mit mir umgegangen ist. Ich bin nicht sauer auf ihn, weil er Jude ist, sondern wegen dem, was er getan hat. Darüber können Sie im Kapitel über die Bäckerei lesen.
Einmal habe ich den Fahrgast nicht dorthin gebracht, wo er hinwollte. Jugendliche haben für einen Freund, der seinen 18. Geburtstag gefeiert hat, Geld zusammengeworfen, damit er zu den schönen Frauen an der Mauer fahren soll. – Später werde ich noch erklären, was „Die Mauer“ in Nürnberg genau bedeutet. „Du denkst nicht richtig“, sagte ich ihm. „Wenn ich dich bei den schönen Frauen absetze, zahlst du das Taxi, was 10,– Euro ausmachen wird, und den Gewinn streifen die schönen Frauen ein. Du bist genau in einem Zustand, dass Leonille mit dir fertig wird.“ Er konnte überredet werden. Ich habe ihn in einen Klub mitgenommen, in dem ebenfalls schöne Mädchen sind, aber reich habe ich auch welche bekommen. Sie werden die Details dann noch lesen können.
Die schlimmsten sind die Damen, die denken, dass sie so wichtig sind, dass niemand ihren Chefsessel wärmen wird, wenn sie mal nicht da sind. Wieso halte ich sie für so schlimm? Weil sie nicht zahlen wollen, sie denken, das sei ein Vermögen, was das Taxameter anzeigt. Sie bezweifeln sogar, dass ich sie befördert hätte.
König Kunde bereist alle acht Kontinente, Europa, Asien, Afrika, Australien, Inseln im Pazifik, Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika, aber den Kofferraum eines Mercedes können sie nicht zumachen. Eigentlich ist es auch nicht ihre Aufgabe, sondern meine. Aber oft wollen sie es machen. Da der Knopf zum Verschließen des Kofferraumes auf der rechten Seite ist, strecke ich mich nicht, sondern sage ihnen, dass sie bitte einsteigen sollen, ich kann von innen den Kofferraum zumachen. Das kann ich in vier Sprachen sagen. Viele wollen nicht einsteigen, weil der Kofferraum offen ist. Dann wird mir klar, dass die Kunden dumm sind. Sie können sich nicht einmal vorstellen, dass sich im 21. Jahrhundert Kofferräume automatisch schließen. Ich sage ihnen dann, dass ich so dumm sei, mit offenem Kofferraum zu fahren. Entsprechend sitzen alle mit offenem Mund im Taxi, blicken nach hinten, ihre Augen, ihr Hals und ihr Kopf komplett verdreht, damit sie sehen können, wie sich der Kofferraum automatisch schließt. „Wieeee? So etwas haben wir noch nie gesehen.“