BONDAGE - Gefesselt und gedemütigt

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BONDAGE

Gefesselt und gedemütigt

Aufregende

Bondage & SM - Kurzgeschichten

IMPRESSUM

Isabel de Agony

Barbaraweg 1

93128 Regenstauf

Germany

deli16052000@web.de

all rights reserved

Urheber Vordergrund

Von mcgarrett88 - https://www.flickr.com/photos/bonsaitree/18572764253/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52338290

INHALTSVERZEICHNIS

Bei diesem Sammelband geht es um junge Frauen, die eine ganz spezielle Leidenschaft haben. Nur durch körperliche Züchtigung finden sie zu einem sexuellen Höhepunkt. Immer wieder unterwerfen sie sich freiwillig heftigen Strafen. Immer wieder unterwerfen sie sich einem Test ihrer körperlichen Belastbarkeit. Denn sie wollen Grenzen verschieben. Grenzen des Schmerzes und Grenzen der Leidenschaft. Es kommt immer wieder aufs Neue zu einem Wettstreit der Qualen und der Lust. Und ihr nackter Körper ist das Schlachtfeld dieser Gefühle. Sie werden gefesselt und müssen hilflos ihr weiteres Schicksal erwarten. Ein wilder Tanz beginnt und nackte Frauen winden sich unter den Schlägen der Wollust. Doch noch ist die Schlacht nicht entschieden… Wer wird den Sieg davon tragen? Der Schmerz oder die Lust?

 Auf Leben und Tod

 Fesselspiele zu Dritt

 Nur ein Wassertropfen

 Eine verhängnisvolle Sehnsucht

 Nackt, gefesselt und hilflos

Auf Leben und Tod

Rebecca ist eine junge und attraktive Frau mit einem gefährlichen Job. Sie ist eine Undercover-Agentin des FBI. Als sie einer Drogenbande eine Falle stellen will, geht alles gehörig schief. Sie wird mit KO-Tropfen betäubt und auf eine einsame Karibikinsel verschleppt. Als sie dort erwacht, sieht sie sich der Voodoo-Queen Maylin und ihrer rechten Hand Brianna gegenüber. Und die sind brennend daran interessiert, wo sich das Drogenversteck des FBI befindet. Da sich Rebecca weigert etwas zu verraten, wird die junge Frau einer brutalen Folter unterzogen. Nur durch einen Zufall entgeht sie dem Tod. Und dann kommt es zu einem seltsamen Angebot. Während Brianna sie weiter mit unversöhnlichem Hass verfolgt, bietet ihr Maylin an, doch Mitglied im Bund des Voodoo zu werden. Zum Schein geht Rebecca darauf ein, nicht wissend, dass sie damit einwilligt sich einem grausamen und äußerst schmerzhaften Initiationsritus zu unterwerfen. Doch auch danach ist sie noch längst nicht in Sicherheit. In dem Spannungsfeld zwischen der Liebe der Voodoo-Queen und dem Hass von Brianna gerät sie in immer bedrohlichere Situationen, die ihre körperliche und seelische Belastbarkeit auf das äußerste beanspruchen. Wird sie die Kraft haben, diesem Wirbelsturm von Lust und Schmerz zu entkommen?

Auszug aus dem Buch „Rebecca und die Voodoo-Königin“

Rebecca wälzt sich unruhig auf ihrem Bett. Immer wieder tanzen Schemen vor ihren Augen. Ihre Erinnerung lässt sie im Stich. Die Bar. Dieser Mann. Die Aussicht auf eine heiße Liebesnacht. Der Drink. Und dann…. Nichts. Dieses Zimmer. Wo zum Henker bin ich, fragt sie sich immer wieder. Es ist schwül. Es ist heiß. Sie ist nackt. Wo zum Teufel sind meine Kleider. Sie sinkt zurück auf das Kissen. Nicht nachdenken. Schlafen. Ihr Schädel dröhnt. Es ist Tag. Soviel steht fest. Die Sonne scheint herein. Das Mauerwerk ihres Gefängnisses besteht aus rau behauenen Steinen. Vogelgezwitscher. Mühsam steht sie auf. Die Beine versagen ihr fast den Dienst. Gerade noch kann sie sich an dem Bettpfosten festklammern. Sonst wäre sie gefallen. Das Fenster. Ungläubig starrt sie nach draußen. Eine Festung? Palmen? Unendlich blauer Ozean, der sich unter der Steilküste bis zum Horizont erstreckt. Wo bin ich hier? Fragen. Fragen. Aber keine Antworten. Sie findet sie nicht. Sie schleppt sich zurück zum Bett. Sie erwacht, als sich die Tür zu ihrem Gefängnis mit einem Knarzen öffnet. Vor ihr steht eine leicht bekleidete kaffeebraune Schönheit.

"Hallo, ich bin Brianna. Ich soll Dich zur Herrin bringen."

Was soll das denn jetzt wieder? denkt Rebecca.

„Wieso Herrin? Ich habe keine Herrin. Zumindest nicht dass ich wüsste.“

„Du täuscht Dich. Ab jetzt gehörst Du mit Haut und Haaren der Voodoo-Queen Maylin. Ihr schulde ich bedingungslosen Gehorsam und auch Du wirst dies schnell lernen, wem Du Deine Achtung erweisen musst. Sonst wird es Dir schlecht ergehen.“

Rebecca will noch einmal widersprechen, doch Brianna wischt jeglichen Einwand mit einer ungeduldigen Geste beiseite. Es hat keinen Sinn. Wenn sie Antworten auf die Fragen will, die ihr auf den Lippen brennen, dann sollte sie der Aufforderung Folge leisten. Mühsam wälzt sich Rebecca aus dem Bett und sieht sich noch einmal um. Wo ist ihre Kleidung?

„Meine Kleider…..?“

"Du brauchst nicht danach suchen. Du sollst so bleiben wie Du bist."

„Aber….. „

„Jetzt reicht es mir.“ Mit einem Satz ist Brianna neben ihr und verabreicht ihr eine heftige Ohrfeige links und eine heftige Ohrfeige rechts. Der Angriff kommt so unerwartet, dass Rebecca rückwärts gegen das Bett kracht.

„Ich glaube, Du hast nicht begriffen, in welcher Situation Du Dich befindest. Hier wird nicht diskutiert. Hier gibt es kein „Vielleicht“. Hier gibt es Befehle. Von unserer Königin und von mir. Solltest Du diesen Befehlen nicht auf der Stelle Folge leisten, dann folgt auf dem Fuß eine Bestrafung. Und das sag ich Dir gleich. Das nächste Mal kommst Du nicht so harmlos davon.“

Sie wendet sich um, ohne sich noch einmal umzusehen. Die Drohung hängt unheilschwanger im Raum. Es ist keine weitere Aufforderung erforderlich.

„Verdammte Scheiße, wo bin ich nur hineingeraten?“

Nackt wie Gott sie schuf, trottet Rebecca hinter Brianna her. Eine dumpfe Schwüle liegt in der Luft. Es geht ein breites Treppenhaus hinunter in eine Halle, wo eine groß gewachsene Frau auf sie zu warten scheint. Sie hat überaus üppige weibliche Formen, die sie auch ganz offen zur Schau trägt. Vielleicht Anfang, Mitte 30 dürfte sie alt sein. Dunkle Haut, lange pechschwarze Haare, die ihr in wilden Locken bis zur Hüfte hinunterfallen. Um die Oberarme trägt sie goldene Armreifen und Gold ist es auch, was ihren üppigen Ausschnitt verziert. Doch das Faszinierendste an dieser Frau ist ihr Gesicht. Große und irgendwie stechende Augen jagen einen kalten Schauer über Rebeccas Haut. Das ist sie. Das muss sie sein. Die Voodoo-Queen.

"Ah, da bist Du ja."

Die Voodookönigin scheint ihre Blöße mit den Augen förmlich verschlingen zu wollen. Unruhig lässt Rebecca die Musterung über sich ergehen. Dazu dieser durchdringende Blick. Dieses Lächeln, das nicht zu dem übrigen Verhalten passen will. Dann wendet sie sich an Brianna.

"Was meinst Du? Ich glaube, sie wäre geeignet. Auch wenn sie ein wenig arg helle Haut hat. Aber das macht ja nichts. Dafür hat sie ja sonst einen traumhaften Körper. Sieh Dir doch nur mal diese herrlichen Titten und diese strammen Nippel an. Und dazu diese glattrasierte Spalte. Da bekommt man richtig Lust darauf, sie vom Fleck weg zu ficken."

„Ja, Herrin. In der Tat. Sie ist wirklich vollkommen. Aber sollten wir nicht zunächst an das Geschäftliche denken?"

"Du heißt Rebecca?"

Diese nickt.

"Kannst Du nicht sprechen? Weißt Du nicht, warum Du hier bist? Du hast etwas, was mir gehört. Ich möchte es wiederhaben.“

Schrittweise dämmert es Rebecca. Diese Bar in Miami. Langsam kommt die Erkenntnis zurück. Es ging um einen Drogen Deal. Sie war der Lockvogel. Sie ist vom FBI. Und jetzt? Scheinbar hat die Falle zugeschnappt. Nur ist es ihr selbst scheinbar nicht rechtzeitig gelungen, sich aus der Schusslinie zu bringen. Sonst wäre sie jetzt nicht hier. Wo bin ich? Auf jeden Fall nicht in Miami. Auch nicht in Florida. Irgendwo in der Karibik. Gefangen von dieser Verrückten. Die Voodoo-Queen grinst.

„Siehst Du Brianna. Ich glaube, unser Täubchen ahnt langsam, worauf wir hinauswollen.“

„Was wollen Sie von mir? Wo bin ich?“

„Du steckst tief in der Scheiße, wenn ich das mal so offen sagen darf. Zumindest dann, wenn Du mir nicht umgehend erzählst, was ich wissen will.“

„Ich habe keine Ahnung, was sie von mir wollen.“

„So, hast also keine Ahnung. Weißt Du, Du solltest Dir schön langsam darüber klar werden, wie Deine Situation hier ist. Und außerdem erwarte ich eine gewisse Höflichkeit von Dir. Du wirst mir jetzt sagen wo die Drogen sind. Wer sie hat. Spann meine Geduld nicht zu lange auf die Folter. Sonst geht es Dir schlecht.“

"Danke, vergiss es."

Kurz und knapp erteilt Rebecca Lady Maylin eine Abfuhr. Wütend blitzen Maylins Augen.

"Du wagst es?"

"Ja. Ich weiß nicht wo die Drogen sind und selbst wenn ich es wüsste, dann wärst Du die letzte, der ich es sagen würde."

Vor Zorn bebend holt Maylin aus und will Rebecca eine gewaltige Ohrfeige geben. Doch diese reagiert schnell und fängt die Hand ab. Die beiden Frauen stehen sich wild ein und aus atmend gegenüber, doch es ist nur ein kurzer Augenblick. Denn ehe Rebecca es sich versieht, hat sie ein langes Messer an der Kehle. Brianna ist wohl mehr als nur eine Angestellte, eher schon eine Art Leibwächterin.

"Loslassen! Aber schnell!"

 

Rebecca löst den festen Griff um Maylins Handgelenk. Ihre Hand fällt nach unten. Die Voodookönigin macht einen Schritt zurück.

"Was erlaubst Du Dir? Ist Dir Dein Leben so wenig wert? Warum weist Du mein Angebot zurück. Ich pflege ein solches Angebot nicht zwei Mal zu machen. Und Du trampelst es mit den Füßen in den Staub. Ich habe Dich in dieser Bar gesehen. Ich wusste, dass Du Gift bist. Sie sagten mir, dass Du eine Schlange des FBI bist. Und doch. Als ich Dich das erste Mal gesehen habe, da wusste ich, dass Du mir gehören musstest. Glaubst Du, ich hätte Dich nur entführt, um herauszufinden wo unsere Lieferung ist? Nein. Das hätte ich auch in Miami erledigen können. Dann würdest Du bereits mit durchgeschnittener Kehle in irgendeinem Rinnstein liegen. Nein. Da ist nämlich mehr. Ich bin auf der Suche. Auf der Suche nach meiner Seelenverwandten. Du könntest es sein. Vielleicht bist Du meine Liebe.“

Rebecca prallt zurück. Wie ein verschrecktes Reh blickt sie um sich. Was ist denn das für eine Wendung? Liebe? Zu dieser da? Es ging doch um Drogen? Das würde ihre Nacktheit erklären. Dass da mehr ist. Etwas anderes.

„Und…. Was sagst Du? Wechsle auf meine Seite. Verrate mir das Versteck der Drogen und lebe wie eine Fürstin hier mit mir. Du wirst es nicht bereuen.“

Rebeccas Entschluss ist schnell gefasst. Sie kann diese Frau nicht lieben, geschweige denn ihre Freunde verraten:

„Geh zum Teufel“

„Du weist mich zurück? Ich mache Dir dieses Angebot jetzt noch einmal, doch überlege gut. Denn weist Du mich erneut zurück, dann stirbst Du. Wenn ich Dich nicht haben kann, dann soll Dich keiner haben."

Tausend Gedanken wirbeln durch Rebeccas Kopf. Der Tod. So schnell hat sie nicht mit ihm gerechnet. Sie spürt hinter sich Brianna und weiß, dass sie gegen diese geschmeidige Kampfmaschine keine Chance hat. Zumal diese noch das lange Messer in Händen hält.

"Nun, Deine Antwort." drängt Maylin.

Rebeccas Mund wird trocken. Wie soll sie sich verhalten. Sie will noch nicht sterben. Aber so ein Leben? Was ist es wert?

"Bekomme ich noch Bedenkzeit?"

Ein grausames Lächeln umspielt die Lippen der Voodoo-Queen.

"Du willst Bedenkzeit? Nun. Du kannst sie haben. Doch eines musst Du wissen. Heute Abend läuft Deine Zeit ab. So oder so."

Erleichtert atmet Rebecca aus. Die unmittelbare Gefahr scheint vorbei.

"Brianna, bitte fessle unseren Gast und schaff sie hinaus zur Steilküste. Dort draußen gebe ich ihr dann Gelegenheit über mein Angebot nachzudenken."

Verwirrt blickt sich Rebecca um. Ihre "Gastgeberin" steckt voller Überraschungen und sie befürchtet, dass es keine angenehmen sind. Ein Stoß in den Rücken ist das Zeichen für sie, dass es losgeht. Die Voodoo-Queen geht voraus, dann Rebecca in der Mitte und Brianna bildet den Abschluss. Obwohl es erst früher Vormittag ist, ist es schon brüllend heiß und die Sonne sticht gnadenlos herab. Um die Mauern der ehemaligen Festung geht es einen felsigen Pfad herum. Die spitzen Steine bohren sich in Rebeccas Fußsohlen und sie hat Probleme, mit Lady Maylin Schritt zu halten. Immer lauter wird die Brandung und schließlich erreichen sie eine Felsspitze.

"Los, hinlegen."

Jetzt erkennt Rebecca, dass auf einem felsigen Grund mehrere Ringe angebracht sind. Die Messerspitze in ihrem Rücken verleiht der Aufforderung Nachdruck. Sie muss sich auf dem spitzigen Untergrund hinlegen und die kantigen Felsen bohren sich unangenehm in ihre nackte Haut. Ihre Hände werden gefesselt und auch mit den Beinen verfährt Brianna entsprechend. So liegt sie jetzt da, Hände und Füße nach allen Seiten gestreckt. Sie muss blinzeln, denn die starke Sonne scheint ihr direkt in die Augen. Brianna kniet sich nieder und streicht ihr über den nackten Oberkörper.

"Es ist schade, dass Du meine Herrin verärgert hast. Doch sie gibt Dir noch eine Chance. Du solltest sie nutzen, auch wenn Du sie gar nicht verdient hast."

Dann greift sie hinter sich in einen Behälter, den sie mit gebracht hat.

"Schau, das ist ein Ledergürtel. Er ist bereits seit mehreren Tagen im Wasser gelegen. Er hat sich so richtig schön vollgesaugt."

Während sie spricht, befestigt sie den Gürtel an zwei Haken, die links und rechts auf Brusthöhe angebracht sind. Ein weiterer Gürtel wird über den Bauch gespannt und schließlich ein letzter über die Oberschenkel.

"Und jetzt hör mir genau zu. Diese Gürtel sind jetzt nur straff gespannt. Sie beengen Dich nicht, aber das ändert sich. Denn die Sonne wird die Gürtel langsam trocknen. Dann wird sich das Leder zusammen ziehen und Du wirst mehr und mehr spüren, was Schmerzen wirklich bedeuten können. Meine Herrin hat mich beauftragt, jede Stunde nach Dir zu sehen und Dir diese eine Frage zu stellen. Du bist frei, wenn Du auf unser Angebot eingehst. Andernfalls werden Dir die Gürtel langsam aber sicher erst die Luft abschnüren und Dir dann die Rippen zerquetschen. Du wirst einen langsamen und qualvollen Tod sterben, den Du Dir selber zuschreiben musst. Und da ich nicht will, dass Dir die Sonne vorher das Hirn ausbrennt, werde ich Dir zu jeder Stunde einen feuchten Lappen auf die Stirn legen. Du sollst jede einzelne Minute spüren, wie Du zerquetscht wirst. So, und jetzt lassen wir Dich allein. Du kannst in Dich gehst und Dir überlegen, ob Du leben willst oder sterben. Doch warte nicht zu lange. Es kommt die Zeit, dass Dich die Schmerzen keinen klaren Gedanken mehr fassen lassen."

Dann ist Rebecca allein. Sie versucht sich zu bewegen, doch die engen Fesseln geben ihr nicht viel Spielraum. Schweiß quillt ihr aus allen Poren und sie spürt, wie die Sonne langsam anfängt, ihre helle Haut zu verbrennen. Und doch, das ist ihre geringste Sorge. Was soll sie tun? Sie ist wütend und traurig zugleich. Eine Träne kullert über ihre Wange. Was soll sie nur tun. Das Versteck verraten? Nur dies würde ihr nicht weiterhelfen. Denn unliebsame Mitwisser werden beseitigt. So ist das Geschäft. Sie hat ihrem Land Treue geschworen. Kann sie da nur um ihr Leben zu retten, diesen Schwur so einfach brechen. Sie hat keine Angst vor dem Tod, auch nicht vor den Schmerzen. Aber gibt es einen Ausweg? Ist dieser Ausweg nur dieser verrückten Frau Liebe zu heucheln? Sie schließt die Augen. Was sagte diese Hexe? Wenn ich Dich nicht haben kann, dann soll Dich niemand haben? Vielleicht ist das nur ein Trick? Sie wollen sie hier schmoren lassen um sie im letzten Moment los zu binden? Sie hat die Begierde in den Augen dieser Frau deutlich gesehen. Ist sie wirklich bereit, ihr neues Spielzeug so einfach sterben zu lassen. Soll sie es darauf ankommen lassen? Sie beschließt zu warten.

"Nun, Deine Antwort?"

"Nein"

"Gut.... Sehr gut."

Brianna dreht sich um und wendet sich zum Gehen.

"Du weißt, dass wir jetzt schon auf Mittag zu gehen. Wenn ich das nächste Mal kommen werde, dann wirst Du schon leiden. Und ich freue mich darauf. Denn ich hoffe, dass Du den Vorschlag der Herrin weiterhin ablehnst. Ich weiß nicht, was nur in sie gefahren ist. Was sie an Dir findet. Du wirst mir meinen Platz nicht streitig machen. Ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit. Wir sehen uns in einer Stunde. Und du wirst Dir in Deinen Qualen wünschen, dass ich nicht zu spät komme. Stell Dir vor, ich vertrödle die Zeit.... Oh ja, Du kleine Hure. Ich genieße es, wie Du leidest. Ich weide mich an Deinen Qualen. Ich lasse Dich von den Mauern aus keine Sekunde aus den Augen. Aber ich helfe Dir nicht. Es wird mir Spaß machen, Dir beim Sterben zu zusehen."

In Rebecca tobt ein Sturm der Gefühle. Natürlich hat sie Angst, natürlich beginnt der Schmerz sie langsam zu überwältigen. Dazu die erbarmungslose Sonne, die ihre Haut in Flammen setzt. Sie schließt die Augen, versucht sich zu sammeln, doch es gelingt ihr nicht. Die Minuten tropfen quälend langsam dahin. In grellen Bildern läuft der Film ihres Lebens an ihr vorbei. Ihre Freunde. Ihre Eltern. Ihre Kollegen. Ja… Auch ihre Liebhaber. Ja… Sie hatte viele. Wollte sich nie binden. Immer wieder neue Erfahrungen sammeln. Soll das jetzt hier auf diesem verfluchten Felsen enden? Wie lange liegt sie schon hier? Zwei Stunden bestimmt. Eher drei.... Die Mittagshitze erdrückt sie. Sie versucht ihre verklebten Augen wieder zu öffnen. Wie ist der Sonnenstand? Wie lange schon? Wie lange noch? Schafft sie es, den Nachmittag zu überstehen? Sie muss... Sie will es, denn sie ist eine Kämpferin. Sie sieht einen Schatten, der vor ihr steht. Brianna? Schon wieder eine Stunde um? Sie sagt nichts. Auch Brianna sagt nichts. Nicht die Frage ob sie sich unterwerfen will. Rebeccas Stolz verhindert eine Antwort. Wortlos entfernt sich Brianna wieder. Nur das feuchte Tuch auf Rebeccas Stirn beweist, dass sie da war. Jetzt schnürt es sie langsam so richtig zusammen. Panik steigt in ihr hoch. Sie bekommt keine Luft. Gedanken rasen durch sie hindurch. Ich bekomme keine Luft.... Helft mir... Ich ersticke. Panisch versucht sie ihre Lungen mit Luft zu füllen, doch es gelingt ihr nicht. Erbarmungslos schnürt sie der Gürtel ein. Sie beginnt kurz und schnell zu atmen. Viele kleine, stoßweise Atemzüge. Ihr wird schwarz vor Augen und sie schlägt mit den Armen soweit es ihre Fesseln erlauben um sich. Sterne tanzen um sie herum. Kleine funkelnde silberne Sterne. Mit letzten Kräften versucht sie ihre Fesseln zu sprengen, doch vergeblich. Sie befiehlt sich ruhig zu bleiben: "verdammt Rebecca, Du musst flach atmen, hör auf. Du willst leben. Atme flach.... Flach... Ruuuuhig....." Langsam bekommt sie sich wieder unter Kontrolle. Doch das hat Kraft gekostet. Und es ist erst früher Nachmittag. Und die Gürtel ziehen sich immer weiter zusammen. Es sind dicke Gürtel. Bis die Sonne die letzte Feuchtigkeit herausgezogen hat, wird es dauern. Und so wird ihre Folter, ihr Schmerz im Laufe der nächsten Stunden noch schlimmer werden. Sie will schreien, ihre Qualen hinausschreien.... Doch die Sonne hat ihr alles ausgedörrt... Ein Krächzen, mehr als ein schmerzhaftes Krächzen bekommt sie nicht mehr heraus. Sie liegt jetzt im Delirium. Immer wieder überfallen sie Panikattacken, die sie immer mühsamer zurückdrängen kann. Ihr ist, als ob ein tonnenschwerer Felsbrocken langsam, ganz langsam auf ihre Brust herabgelassen wird. Sie ringt nach Luft, wünscht sich das es zu Ende geht. Doch es geht nur langsam. Sie hat ein Gefühl, als ob sie stranguliert wird. Immer weniger Sauerstoff zirkuliert in ihrem System. Längst bekommt sie nicht mehr mit, wann Brianna ihr das Tuch auf dem Kopf auswechselt, um ihre Qual zu verlängern. Sie spürt ihre Füße nicht mehr.... Längst hat sie ihren Widerstand aufgegeben. Sie kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. In einer unendlichen Woge des Schmerzes treibt ihr Körper dahin. Wie lange noch....?

Plötzlich reißt sie ein gewaltiger Donnerschlag aus ihrem fiebrigen Delirium. Mühsam öffnet sie die Augen. Die Sonne ist verschwunden. Gewaltige Wolken türmen sich auf. Blitze zucken und immer wieder rollt der Donner. Dann fallen die ersten Tropfen. Große Tropfen. Sie reißt ihren Mund auf, begierig die lebenserhaltende Feuchtigkeit zu erhaschen. Und dann öffnen sich die Schleusen des Himmels. Waschen den Schmutz und den Schweiß des Tages weg. Begierig saugt sie die Flüssigkeit in sich hinein. Der Regen weckt neue Lebensgeister, sie will jetzt wieder kämpfen. Und plötzlich steht in dem Regen jemand neben ihr. Sie spürt, wie sich die gewaltige Klammer um ihre Brust löst. Befreit saugt sie gierig Luft in ihre Lungen, muss husten, weil sie sich verschluckt. Jemand befreit sie. Brianna. Sie löst alle Fesseln.

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