Die großen kosmischen Lehren des Jesus von Nazareth an Seine Apostel und Jünger, die es fassen konnten - mit Erläuterungen von Gabriele

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Wie sich dein Nächster verhält und was er sendet, das betrifft einzig den ewigen Vater und Sein Kind.

Du halte die Tempelordnung: Schweige!

Schweigen heißt, in der Stille zu sein.

Wer im Allerheiligsten, in Gott, lebt, durch den lebt und spricht Gott.

Im Tempel Gottes können keine menschlichen Gedanken existieren. Verweile ohne Gedanken, also schweigend, in dir.

Und wenn du denkst, dann denke göttlich.

Und wenn du sprichst, dann sprich das Gesetz Gott – sprich göttlich.

Rede nur göttlich, und nur dann, wenn dein Nächster Gaben aus dem Gesetz des Lebens wünscht.

Merke dir:

Deine reinen Empfindungen und deine reinen Gedanken sind göttlich.

Deine selbstlosen, edlen, also ethischen Sinne sind fein. Sie sind die Antennen in das All, die in die Himmel ragen, weil du im Sein, im Himmel, lebst und somit auch vom Himmel empfängst.

S ieh niemals a u f deinen Nächsten, sonst siehst du nur auf dich.

Erst wenn du gelernt hast, von deinem Innersten, vom Allerheiligsten, aus durch dich hindurchzuschauen, dann durchdringst du auch deinen Nächsten.

Solange du deinen Nächsten nicht zu durchdringen vermagst, hast du ihn auch nicht in deinem Innersten aufgenommen.

Erst wenn du das Göttliche deines Nächsten, das auch in dir ist, entfaltet hast, dann kennst du deinen Bruder und deine Schwester in dir.

Solange du deinen Nächsten nicht zu durchdringen vermagst, ist er dir fremd, weil auch du noch ein Fremdling bist, fern vom ewigen Sein.

Wenn ihr beide einander durchdringt, dann sprecht ihr beide die Sprache des Seins, und ihr seid bewusst geeint und auch geeint in Gott.

S age niemals: »Dieser Mensch ist mir fremd.«

Wenn dir auch die Hülle der Seele unbekannt, also fremd ist, so bleibe in dem Bewusstsein: Der Inhalt der Hülle, das Reine im Innersten der Seele, ist ein Teil von dir.

Kennst du deinen Bruder und deine Schwester nicht, dann kennst du dich auch selbst nicht, weil du den reinen Teil deines Nächsten in dir nicht entfaltet hast.

Solange du in »bekannt« und »fremd« trennst, bist du Gott fern.

Deshalb sieh dich niemals als Mensch, sondern schaue dich und deinen Nächsten als Abglanz und als Ebenbild Gottes und schaue ihn als deinen Bruder oder deine Schwester in dir. Dann erfährst du in dir, dass das Leben das Sein ist, weil es allgegenwärtig in dir und in allem ist – das Kleinste im Großen und das Große im Kleinsten.

Denke über folgende Gesetzmäßigkeit nach:

Du hast mit einem Menschen gesprochen, den du nur dem Namen nach kennst, denn du kennst das nicht, woraus er besteht. Auch dein Nächster, der nur in der Äußerlichkeit lebt, kennt sich selbst nicht, denn auch er weiß nicht, woraus er besteht. Er kennt sich also nicht, und du kennst ihn auch nicht. Kennt ihr euch beide also nicht, dann kennt ihr auch Gott nicht; daher ist jeder von euch einsam. Gott, der ewig liebende Vater, kennt jeden Einzelnen, weil Er jedes Kind liebt und in Seinem großen Vaterherzen trägt.

A lles ist in dir. Das Leben ist in dir, und du erfüllst es aus dir heraus.

Da sich alles zuerst in dir vollzieht, ist das ewige Sein schattenlos. Deshalb gibt es kein Oben und Unten, kein Vorne und Hinten, kein Rechts und Links.

Die All-Einheit ist ein mächtiger Kristall, der in allen Facetten Inneren Lebens funkelt, und jede Strahlung durchdringt jede Facette.

Der Mensch spricht von »oben« und »unten«, von »vorne« und »hinten«, von »rechts« und »links«, weil er nur mit den äußeren Augen sieht und nur die Reflexionen der Wahrheit registriert. Durch das menschliche Fehlverhalten schuf er die Verdichtung, wodurch die Denkweise der drei Dimensionen entstand, da er mit seinen physischen Augen nur wieder auf die Wände seiner selbstgeschaffenen Kokonwelt sieht und diese als real und als seine Lebensqualität annimmt.

Die Dichte, die Materie, ist nichts anderes als heruntertransformierte Gottesenergie, die Umpolung des Lichtes in Schatten.

Wer in dieser Schattenwelt des Menschen lebt, dessen Seele ist verschattet und ist als Mensch auf der Erde, um das abzutragen, was die Seele zur Verschattung des Ganzen beigetragen hat – außer das Wesen des Lichts kommt im Auftrag des Allmächtigen, um die Wege anzuzeigen, wie der Mensch, die verschattete Seele, aus dem Labyrinth seines dunklen Ichs herausfindet.

W illst du die Tempelordnung halten, dann mache dir bewusst: Das Leben ist ein Ganzes: es ist als Ganzes oben und unten, vorn und hinten, rechts und links. Hast du das erkannt und lebst du im Innersten deines Tempels, dann schöpfst du auch aus deinem Innersten.

Was für den Außenmenschen oben und unten, vorn und hinten, rechts und links ist, das ist für den Innenmenschen in ihm selbst das Leben, das Ganze.

Hältst du die Tempelordnung, dann lebst du im Tempel, im Allerheiligsten Gottes in dir, und du erfährst dich selbst. Hast du dich selbst als das Sein erfahren, dann kennst du deinen Nächsten, weil du das All, das Sein, kennst.

Du brauchst dann nicht zu suchen – du hast empfangen, weil das Sein ewig gibt. Es gibt in dir. Es strömt durch dich und offenbart sich in dir und in dieser Welt.

Erkennst du dich als das Sein und lebst du im Sein, dann brauchst du dich nicht umzuschauen, um die Wahrheit, das Sein, zu finden, weil du weißt, dass das, was hinten ist, das Gleiche ist wie vorn. Du brauchst nicht nach rechts oder nach links zu schauen, denn du weißt, dass rechts und links das Gleiche ist wie hinten und vorn. Du brauchst weder nach oben noch nach unten zu schauen; du weißt, dass oben und unten das Gleiche ist wie vorn und hinten, wie rechts und links: das Leben, das Große im Kleinsten und das Kleinste im Großen, in dir, dem Sein.

Merke dir und trage es stets mit dir:

Gott ist gegenwärtig; Gott ist überall alles.

Im Größten ist das Kleinste, im Kleinsten das Größte, Gott.

Hast du dich gefunden, dann hast du Gott gefunden, und du bist im All zu Hause. Dann brauchst du dich nicht nach dem All umzusehen, nicht nach rechts, nach links, nach oben, nach unten zu sehen – in dir ist das All; in dir ist Gott; in dir ist dein Nächster; in dir sind alle Kräfte der Naturreiche.

Hast du dich gefunden, dann schaust du alles in dir, weil du selbst alles in allem bist.

Merke dir abermals, und trage es bewusst in dir:

Hältst du deinen Tempel rein, dann hast du alles in dir erschlossen, und du hast auch Achtung vor dem Tempel deines Nächsten und Ehrfurcht vor dem Allheiligen, der in dir und in deinem Nächsten wohnt und in allen Lebensformen der Natur.

Du bist reich, denn das All ist in dir. Deshalb findest du alles in dir selbst – das Kleinste im Großen und das Große im Kleinsten.

D iese und weitere Details des ewigen Gesetzes lehrte Ich, Christus, als Jesus jene Meiner Apostel und Jünger, die es fassen konnten. Immer wieder jedoch musste Ich ihnen auch den Weg zum ewigen Sein erklären, das Fallgesetz, das Gesetz von Saat und Ernte.

Das Fallgesetz ist heruntertransformierte Gottesenergie, die der Widersacher umpolte und gegen Gott anwenden wollte. Dieser Trugschluss trug die Wende in sich. Denn was der Mensch an Menschlichem sät, das erntet er – und nicht Gott oder sein Nächster.

I n Gott gibt es keine Neugierde. Wer sich aus Neugierde umsieht, der sieht nur sein niederes Selbst, sich, das Ich, und schaut nicht sein wahres Selbst – daher kennt er sich auch nicht. Der Neugierige ist auf Suche nach etwas Neuem, um etwas für sich zu gewinnen oder für sich zu gebrauchen, weil es ihm an inneren Werten mangelt.

Der Neugierige ist die Begierde, die Gier. Er sieht und hört nur sich selbst.

Der Neugierige, der neugierig nach rechts, links, nach vorn, hinten, oben und unten sieht, ist auch der Verängstigte, der überall Gefahr für sich sieht. Er ruht nicht in Gott und lebt daher auch nicht in Gott und schafft sich dadurch selbst das, wovor er sich ängstigt. Er lebt in der Welt der Begrenzung und der Dichte.

Wer sich vor anderen ängstigt, der hat vor sich selbst Angst; er hat zu sich selbst kein Zutrauen. Für ihn ist die Dichte das Reale und zugleich bedrohend. In seiner Ängstlichkeit ist er ständig darauf bedacht, um sich zu blicken, damit ihm nichts geschieht. Neugierig blickt er nach vorn, nach hinten, nach rechts und nach links, nach oben und nach unten und wiegt sich so in Sicherheit, weil er der Ansicht ist, so den Umblick zu haben.

Der Umblick, das Sehen nach oben und nach unten, nach rechts und nach links, nach hinten und nach vorn sollte in der Dichte, auf der Materie, einzig zur Orientierung sein; denn eure physischen Augen sind für die Materie, für die Dichte, geschaffen. Wer es so hält, der bleibt im Tempel des Inneren und beachtet die Tempelordnung.

 

Der wahre Weise ist der Kluge, der im Allerheiligsten bleibt und dort die Stille wahrt. Im Tempel der Stille empfängt der wahre Weise, der Kluge, Gottes unmittelbare Weisungen und Gottes Heil.

Bist du im Gesetz Inneren Lebens geübt, dann empfindest und denkst du göttlich und sprichst Sein Wort, das du bist – göttlich.

W er als Tropfen im Ozean Gott lebt, der ist zum Gesetz Gottes geworden. Der Tropfen ist die Essenz des ganzen Ozeans. Alle Tropfen bilden wiederum den Ozean, Gott. Ein Tropfen ist dem anderen Tropfen gleich, weil alles in einem enthalten ist. Deshalb durchdringen alle Tropfen einander und bilden den Ozean, das Allgesetz, Gott.

Das Allgesetz, Gott, ist das Allerheiligste in dir. Dort ist absolute Stille.

R uhe in dir – du bist.

Du bist das Sein, das sich an nichts reibt, über nichts erregt und an nichts Anstoß nimmt. Du bist das Sein – du durchschaust alles und alle; deshalb durchdringst du auch alles und alle.

Wer sich im Vorhof des Tempels bewegt oder auf den Straßen zum Tempel, wer also noch nicht in den Tempel eingekehrt ist, der lebt noch in der Unordnung seiner Empfindungs- und Gedankenwelt. Infolgedessen sieht er auch nur sich selbst, sein niederes Selbst, und spricht auch nur von sich selbst, seinem niederen Selbst, weil sein Bewusstsein die Unordnung noch nicht zu erfassen und zu durchdringen vermag.

Ein solcher Mensch spricht also nur sich selbst und sieht auch nur sich selbst und hört auch nur sich selbst – und kann auch deshalb seinen Nächsten weder schauen noch verstehen und hören, weil er nur sich selbst sieht und nur sich selbst spricht und nur sich selbst hört.

Solche Menschen haben kein Empfinden für ihre Nächsten. Was ihre Nächsten sprechen, das verstehen sie nicht, weil sie sich selbst nicht verstehen, da sie durch die Unordnung ihrer Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen und durch ihre groben und gierenden Sinne nicht hindurchzublicken vermögen. Sie sind verwirrt, weil ihre Empfindungs- und Gedankenwelt wirr ist.

Das Wahre und das Alldurchdringende vollzieht sich einzig im Innersten deines Tempels, im Allerheiligsten – mit dem Allheiligen und durch den Allheiligen, Gott.

Einzig in dir schaust und erkennst du, wieviel der Gaben aus dem Schatz des Innersten du deinem Nächsten geben kannst – was er aufzunehmen vermag, um geistig zu wachsen und zu reifen. In dir also schaust und hörst du das Quantum, das du deinem Nächsten reichen darfst, was ihm dann auch zum Wohle gereicht.

Wisse: Wenn du das Sein geworden bist, dann ist alles und sind alle in dir. In dir und durch dich schaust, hörst, riechst, schmeckst und tastest du, denn alles, was das Äußere in sich birgt, das ist das Leben in dir.

Deshalb wohne in dir; dann schaust du in allem auch dich, das Selbst, weil du das Selbst, das Sein, bist und alles wiederum das Selbst, das Sein, ist. Dann schaust du den Teil deines wahren Selbst im Mineral, in der Pflanzenwelt, in der Tierwelt und in den Gestirnen und nimmst alles Reine in dir, dem Reinen, wahr, als Licht, als Kraft, als einen Teil von dir. Was du im Äußeren schaust, das hat im Inneren, wie auch du, Licht und Kraft in sich, ist also als Essenz in dir und somit ein Teil von dir.

Wer in diesem edlen, feinen und reinen Bewusstsein lebt, der wird keine äußere Lebensform mutwillig zerstören, weil er dann diesen Lebensteil in sich selbst stört und somit zum Gestörten wird, der alles zerstört, von dem er glaubt, dass es ihm nicht diene. Durch diese Veräußerlichung entstanden Krieg, Mord und Entzweiung.

Erkenne, das besagt: Das, was du mutwillig tötest, Menschen, Tiere und Pflanzen, das verschattest du in dir; du störst dein eigenes Leben und bleibst der Gestörte, der Ichmensch, der zerstörend auf seine Umwelt einwirkt.

Du schaust das Sein in allem einzig in dir. Deshalb brauchst du nicht den Umblick – du hast die Umsicht in dir selbst.

W as im Himmel ist, das ist auch auf der Erde – nur abgewandt von Gott. Das Gesetz, Gott, ist selbstlose, unpersönliche Liebe; es schenkt und schenkt sich und gibt jedem gleich.

Das Gesetz von Saat und Ernte entstand durch die Eigenliebe, durch die personenbezogene Liebe. Sie besagt: Der eine ist mir näher als der andere. Wer mir näher ist, bekommt mehr – der andere bekommt weniger. Das ist die personenbezogene Liebe, die Eigenliebe, die eigensüchtige Liebe.

Was im Himmel ist, das ist in abgewandelter Form auf der Erde. Deshalb sind die Erde, das materielle Universum und die Reinigungsebenen nur die Spiegel des ewigen Seins. Das Gesetz von Saat und Ernte ist als Spiegelbild zu betrachten.

Der Himmel ist das Sein, das Reine, das alldurchstrahlende Gesetz, Gott. Das Gesetz von Saat und Ernte ist des Menschen »Sein«, das aus dem Mein und Mir besteht, das aus dem niederen Ich hervorging und hervorgeht.

Das Reine ist das Sein, das Selbst, das Ich Bin, das unpersönliche Leben, das Gesetz, Gott. Die reinen Wesen sind das Reine, das Selbst, das Sein, das Unpersönliche, das Ich Bin, das Gesetz, Gott. Ihr Empfinden, ihr Wort und ihre Handlung ist das Gesetz, Gott, das Selbst, das Sein, das Unpersönliche, das Reine. Sie, das Gesetz – denn ihr Ätherleib ist Gesetz –, empfinden und sprechen sich selbst, das Reine, das Sein, das Selbst, das Unpersönliche, das Gesetz, Gott.

Das Gesetz von Saat und Ernte kann global das Gesetz der Belastungen genannt werden. Es besteht aus den vielen Komponenten menschlichen Ichs, die zum Ichheitsgesetz der einzelnen Menschen wurden. Das Ichheitsgesetz jedes Einzelnen besteht aus seinen gegensätzlichen Empfindungen, Gedanken, Worten und Handlungen. Das Ichheitsgesetz kann auch das Personengesetz genannt werden, weil es sich auf die Person bezieht, die ihr Ich aussendet und das gleiche Sendepotential wieder empfängt.

Wer sein Personengesetz geschaffen hat, der lebt darin und ruft es über seine Seele dort ab, wo es gespeichert ist, in den Gestirnen. Dein Nächster kann sich dein Ichheitsgesetz nicht aneignen, außer er schafft Gleiches oder Ähnliches durch gleiche oder ähnliche negative Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen.

D ie reinen Wesen bewegen sich im ewigen Gesetz; sie sprechen das Gesetz und sind selbst das ewige Gesetz.

Jeder belastete Mensch bewegt sich in seinem Ichheitsgesetz, in seiner kleinen Welt, die er mit seinem Ich, dem Mein und Mir, geschaffen hat. Er spricht seine kleine Welt, das, womit er sein Ichheitsgesetz aufgebaut hat; diesem entsprechend empfindet er sich selbst, denkt er sich selbst, spricht er sich selbst und handelt so, wie er empfindet, denkt und spricht. Er empfindet, denkt, spricht und handelt also entsprechend seinem niederen Selbst, seinem niederen Sein.

Das menschliche Selbst, das niedere Ich also, hat kein Auge, kein Ohr und keine Sinne für den Nächsten, nur für sich selbst.

Das menschliche Selbst findet keinen Einlass in das göttliche Selbst, in das Allerheiligste, und kann daher auch nicht seinen Nächsten erspüren, erkennen, durchschauen und erfahren, weil im veräußerlichten Menschen die Selbstlosigkeit noch nicht entfaltet ist.

Das menschliche Selbst, das niedere Ich, hat mit dem göttlichen Selbst, mit dem alldurchstrahlenden Ich Bin, nichts gemeinsam.

Der Reine spricht das Reine, das ewige Gesetz, Gott. Der Unreine spricht sein Unreines, sein Ichheitsgesetz, das niedere Selbst.

Jeder spricht sich also selbst: der Reine das absolute Selbst, das Ich Bin – der Unreine sein niederes Selbst, sein niederes Ich, das nur auf die Person bezogen ist.

S ei still.

In der inneren Stille wird dir bewusst, dass du ein Wesen aus Gott bist, das in Gott ist, denn der allewige Vater und du, Sein Kind, sind eins. Du, das reine Wesen, lebst im Allerheiligsten, in dir, im Selbst, denn du bist der Tempel Gottes, und der Allheilige wohnt in dir.

Sei still.

In dir ist die Stille, und du bist in der Stille.

Bist du still geworden, dann hast du keine menschlichen Empfindungen, Gedanken, Worte, Regungen und Neigungen mehr; du bist durchdrungen von der Allstille, Gott.

In dir entfalten sich geheiligte Empfindungen und Gedanken; du sprichst beseelende Worte und handelst unpersönlich für das große Ganze.

Das wahre Selbst, das allumfassende, mächtige Ich Bin, teilt sich dir mit, und du bist der Glanz der Schönheit, du bist das Reine, das Edle und Feine, das Erhabene – weil du in dir, im ewigen Selbst, im Sein, wohnst und weil du bist, was der Himmel ist: Schönheit, Reinheit, der Adel, das Feine, das Erhabene, die Güte, die selbstlose Liebe.

Die Sonne der Liebe hat die Sprache des Lichtes. Die Sonne der Liebe leuchtet in dir und durch dich.

Dein Wesen ist der Glanz der Sonne, der selbstlosen Liebe.

Sei still, ganz still. Nichts und niemand regt sich in dir.

Die heilige Tempelordnung, die du bist, ist die strahlende, selbstlose Liebe, die Sonne der Gerechtigkeit, die Wonne deines Lebens, das Ich Bin.

W as du auch zu tun und zu erfüllen gedenkst – das wahre Selbst in dir, das Sein, empfindet, denkt, spricht und handelt durch dich.

Dein erhabenes, selbstloses Empfinden und Denken ist das Sein, das Göttliche, das du bist.

Das wahre Sein ist einzig auf die Sache und die Angelegenheit bezogen und tritt mit dem Reinen in der Sache und in der Angelegenheit in Kommunikation. Das Reine in der Sache und in der Angelegenheit sagt dir in deinem Inneren, wie du die Sache und Angelegenheit in die Wege leiten sollst, wie du planen sollst, wie du jede Situation klären kannst, wie du Unordnung in Ordnung verwandeln kannst und wie du Unbereinigtes bereinigen kannst.

In jeder Frage ist das Sein, die Antwort für dich.

In jeder Antwort ist das Sein – und eventuell wieder

die Frage für dich.

In jedem Gespräch wirkt das Sein – du erfährst es in dir.

In jedem Wort ist das Sein – es spricht zu dir.

In allem, was du siehst und was dir begegnet, ist das Sein – es zeigt sich dir und spricht zu dir.

Bist du in deinem Innersten, dann ist dein Tempel rein,

und du stehst mit dem Reinen in Kommunikation.

Du hörst, was andere nicht hören;

du schaust, was andere nicht sehen;

du weißt, was andere nicht wissen;

du erkennst, was andere nicht erkennen;

du spürst, was andere nicht erspüren;

du riechst und schmeckst, was andere nicht riechen

und schmecken;

du nimmst wahr, was andere nicht wahrnehmen –

weil du die Wahrheit bist, die Stille des Tempels,

die selbstlose Liebe, das Gesetz, Gott.

Erkenne:

Jede Sache, jede Angelegenheit, jede Schwierigkeit, jedesProblem, jede Situation, jedes Gespräch, ja, jedes Wort spricht sich selbst.

Das Sein in der Sache, in der Angelegenheit, im Problem, in der Schwierigkeit, in jeder Situation, in jeder Handlung und in jedem Gedanken spricht wiederum das mächtige Selbst, das Sein.

Die Hülle, das Menschliche, spricht sich selbst. Die Kraft in der Hülle, das Sein, spricht ebenfalls sich selbst; es ist das Ich Bin.

Wer zum Sein, zum selbstlosen Selbst, geworden ist, der steht mit dem Reinen in Kommunikation. Er schaut mit den Augen der Wahrheit; er klärt, ordnet, bereinigt, plant und spricht aus dem ewigen Sein, dem selbstlosen Selbst.

 

Das niedere Ich kennt das Ich Bin nicht; doch das Ich Bin kennt das niedere Ich, weil das Ich Bin, das Sein, alles durchdringt.

Der Reine, der die Tempelordnung hält, wird sich bemühen, jede Situation aus dem Gesetz zu klären, jedes Gespräch gesetzmäßig zu führen, jede Sache, jede Angelegenheit, jedes Problem und jede Schwierigkeit aus dem Gesetz, Gott, zu lösen.

Will das menschliche Ich die Sache, die Angelegenheit, die Schwierigkeit, das Problem, die Situation oder das Gespräch mit seinem niederen Ich lösen, dann bleibt es entweder ungelöst, oder es führt zum Chaos.

Wisse:

Das Sein in allem ist der redende Gott; Er spricht zu dir aus der Sache, aus der Angelegenheit, aus der Schwierigkeit, aus dem Problem, aus der Situation, aus der Handlung, aus jedem Gespräch.

Alles ist Bewusstsein. Das Reine ist Bewusstsein, und das Unreine ist Bewusstsein. Das Reine spricht im Allerheiligsten – in dir, zu dir und gleichzeitig aus dir.

Das Unreine spricht das Unreine; es spricht die Belastung, es spricht aus der Unordnung heraus. Es spricht die Unordnung, und so kann es in der Welt nur wieder Unordnung geben.

D eine Augen sind das Licht der Seele.

Du siehst nur dich, du hörst nur dich.

Mit deinen Gefühlen, Empfindungen, Gedanken, Worten und Taten zeichnest du das Bild deiner Seele.

Das Bild deiner Seele ist dein Bewusstsein.

Jeder Bewusstseinsstand nimmt das wahr, was seinem Stand entspricht. Das geht in ihn ein, das ist er, das strahlt er aus, und das gibt er auch gleichzeitig wieder.

Kann dein Nächster das gleiche Bild sehen, das du mit deiner Gefühls- und Gedankenwelt, mit deinen Worten und Handlungen gezeichnet hast?

Jeder sieht auch das, was du ihm beschreibst, wieder anders – ganz nach seinem bildhaften Bewusstsein.

Jeder Mensch sieht auch seine Umgebung anders, wiederum ganz nach den Bildern seines Bewusstseins, die er sich selbst vorgegeben hat.

Auch die Geräusche, die in deinem bildhaften Leben auftreten, hört jeder wieder anders.

Machst du deinen Nächsten auf bestimmte Töne oder Farben oder Formen aufmerksam, dann wird er trotz deiner Beschreibung die Töne wieder anders wahrnehmen als du, und er wird die Farben und Formen wieder anders sehen als du.

Es ist möglich, dass dein Nächster sogar mehr Töne wahrnimmt als du oder mehr Farbnuancen sieht als du oder die Formen für ihn eine andere Gestalt haben, als du sie siehst.

Wer kann wem beweisen, dass er den richtigen Ton hört oder die richtige Farbe oder die richtige Form sieht?

Kein Mensch kann dem anderen etwas beweisen, weil jeder anders sieht, fühlt, empfindet und denkt.

Viele Menschen sagen: »Ich kann es beweisen«, wenn sie ein Mensch bestohlen hat.

Kann der Mensch wahrlich beweisen, dass er bestohlen wurde – oder wurde ihm nur das wieder genommen, was er in einer Vorexistenz seinem Nächsten entwendet hat?

Beide, der Bestohlene und der entwendet hat, verstießen gegen das Gesetz Gottes, denn keiner von beiden sollte seinem Nächsten etwas entwenden und es sein Eigen nennen.

Du sagst, du kannst beweisen, dass dein Nächster gelogen hat. Hat dein Nächster tatsächlich gelogen – oder hat er nur das gesagt, was du in deiner Gefühls- oder Gedankenwelt bewegst und was du letztlich selbst bist?

Erkenne: Alles hat zwei Seiten – außer du bist göttlich; dann bist du die Wahrheit und lebst allbewusst.

Dann wirst du dich auch nicht erregen, sondern die Wahrheit sprechen, wirst alles klarstellen und es dann dabei belassen.

Wer an seinem Nächsten etwas auszusetzen hat, das ihn längere Zeit bewegt, der kann sicher sein, dass er mit diesem Aussatz selbst befallen ist.

Mit dem, was du an deinem Nächsten auszusetzen hast, setzt du dich durch das Prinzip Senden und Empfangen jenen Kräften aus, die du mit deinen Gefühlen, Empfindungen, Gedanken und Worten gerufen hast.

Erkenne dich selbst und wandle dich, auf dass du verwandelt in die Stätten des Heils einzugehen vermagst.

Ich gebe euch eine Übung zur Selbsterkenntnis:

Jeder betrachtet z.B. den gleichen Bereich einer Landschaft. Jeder sieht darin andere Aspekte. Was der eine sieht, das ist sein Bild und nicht das Bild seines Nächsten.

Im Landschaftsbild bewegt sich ein Tierlein. Jeder registriert das Tier – und doch sieht und empfindet es jeder anders.

Die Wahrnehmung des Einzelnen gehört zu seinem Bild und nicht zum Bild seines Nächsten.

Das Bild jedes Einzelnen ist das Bild seines Bewusstseinsstandes.

So, wie der Einzelne sieht und hört, fühlt, empfindet und denkt, so ist sein Bewusstseinsstand, mit dem er das Bild registriert, die Farben und Formen sieht und die Töne vernimmt.

Wer kann beweisen, dass das Tierlein so aussah, wie er es wahrnahm? Alles ist relativ, da jeder aus seiner Sicht, aus seiner derzeitigen Bewusstseinsstrahlung sieht, hört, riecht, schmeckt und tastet.

Da jeder Mensch einen anderen Bewusstseinsstand hat, nimmt er die Reflexe, die er Materie nennt, dementsprechend wahr.

Erkennet: Wer die vielen Aspekte, die zur Freiheit führen, beachtet, der bringt sich und auch seinem Nächsten den Frieden. Deshalb wirke niemals auf die Bewusstseinsstrahlung deines Nächsten ein, indem du glaubst, du müsstest entsprechend deinem Bewusstsein bei ihm in seiner Wohnung, in seinem Raum Ordnung machen.

Merke dir folgende Gesetzmäßigkeit:

Lasse deinem Nächsten sein Reich, das heißt, verändere du seine Bewusstseinsstrahlung nicht. Die Bewusstseinsstrahlung von dir und von deinem Nächsten wirkt sich auch in den Räumen aus, die du bewohnst oder die dein Nächster bewohnt. Lasse deinem Nächsten sein kleines Reich, denn so will er sich zu Hause fühlen. Beachtest du diese Gesetzmäßigkeit, dann freut er sich, wenn du ihn besuchst.

Betritt sein Zimmer nur dann, wenn du erwünscht bist, und lasse in seinem Zimmer alles so stehen, wie es dein Nächster aufgestellt hat, denn das ist die Perspektive seines Bewusstseins.

Setzt du dich auf einen Stuhl oder nimmst du einen Gegenstand, dann stelle den Stuhl wieder so hin, wie er stand, und lege oder stelle den Gegenstand wieder an seinen Platz – so, wie er vorher war.

Verändere nichts, auch wenn es dir anders besser gefallen würde und wenn du glaubst, dass es so, wie du es siehst, schöner wäre. Damit wirkst du in die Bewusstseinsstrahlung deines Nächsten ein und bringst mit deiner scheinbaren Ordnung in sein Leben, in seine Bewusstseinsstrahlung, Unordnung. Denn so, wie der Nächste es sieht, ist es für ihn gegenwärtig gut. Er will es von dir nicht verändert haben – außer, er bittet dich darum.

Wer diese Gesetzmäßigkeit beachtet, der achtet seinen Nächsten und auch sich selbst.

Auch in den kleinsten Dingen gilt folgende Gesetzmäßigkeit: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.

S eid niemals neugierig. Blickt aus Neugierde nicht nach hinten, nach rechts und nach links, um zu sehen und zu hören; denn was ihr seht oder hört, dafür seid ihr verantwortlich.

Das Gesehene oder Gehörte regt euch zum Denken an – für jeden Gedanken seid ihr verantwortlich. Das Gesehene und Gehörte regt euch zum Reden und zum Handeln an – auch dafür seid ihr verantwortlich.

Der Reine wird sich nicht neugierig umsehen, wird keine Gedanken produzieren, wird nicht nach Worten suchen und auch nicht überlegen, wie, was und wann er handeln und wirken soll. Der Reine hat alles in sich und ist in allem, weil er die Wahrheit ist, die wiederum in allem ist.

Schaust du deinen Nächsten, dann schaust du das All, und du schaust den ewigen Vater in dir, und du schaust deinen Nächsten in dir – denn ihr seid das Ebenbild des ewig einzig heiligen Vaters, weil ihr in Ihm göttlich seid, Seine geschaffenen Kinder, die Er in Sich, durch Sich und im All schaut.

Hast du deinen Nächsten in dir geschaut, dann hast du deinen ewigen Vater geschaut; denn der Ewige und Sein reines Kind sind eins.

Da du deinen Nächsten als einen Teil von dir in dir kennst und schaust, kennst du auch den ewig Einen, Heiligen, weil du Sein Ebenbild bist, das ewige Gesetz – das du kennst, weil du es bist, da du göttlich bist.