ENGEL - Band 1

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Dies ist recht schwer in Worte zu fassen, denn Engel sind auf der einen Seite individuelle Energien und gleichzeitig auf der anderen Seite Gruppenenergien. Vielleicht kann man es mit einer Münze vergleichen, die jeweils unterschiedliche Prägungen hat und sich – es ist eine xenomorphe Münze – immer wieder verändern kann. Diese „Eigenart“ kann man als „supraluminale Evolutionsmanifestationen“ definieren, was bedeutet, dass ganz klare, mit Licht ausgefüllte Evolutionsabläufe gebildet werden.

damit diese sich mit Hilfe der Lichtgeometrik fragmentieren können, um so wiederum Einheiten zu bilden, die man als „Intelligente Gebilde“ bezeichnen kann, die wiederum zahllose Unterintelligenzen ihrerseits erschaffen, in einer Art Meta-Materie (eine Energieform, die kosmisch gesehen dafür „verwendet“ werden kann, um Erfahrungsdimensionen zu erschaffen) …

Die Lichtgeometrik ist ein Prinzip, das verwendet werden kann, um Gesamtenergien so zu transformieren, dass sie überall eingesetzt werden können. Es wäre das „Xenomorphe“ der Engelsmünze. Gleichzeitig ist es aber auch die Energie der Quelle, welche den Transformationsprozess startet, steuert und beendet. In diesem Sinne ist eine Transformation auch eine Fragmentierung der Energie. Als weiters Erklärungsbeispiel kann man hier einen Teleporter nehmen, auch wenn Raum und Zeit irrelevant sind.

Es gilt hier nur der Grundsatz, dass eine Energie zerlegt wird, damit sie an einer anderen Stelle in Aktion treten kann. Das Interessante ist, dass diese Energien die Illusion erzeugen, dass sie eine räumliche Form haben, also eine Geometrie besitzen. Gestalten, Bilder, Farben, Töne oder Emotionen entstehen hierdurch, sodass die Transformation sehr gezielt durchgeführt werden kann, so als ob jede Kante, jede Seitenlänge einer geometrischen Form eine Eigenschaft besitzt.

Die fragmentierten Energien kann man mit dem Wort „Engel“ beschreiben, genauso wie die übergeordneten Energien. Dies liefert aber eine Erklärung für die historischen Berichte, dass Engel in einer Hierarchie stehen und zum Teil über viele Legionen anderen Engel herrschen. Es sind Evolutionseinheiten, welche eine sehr hohe Schwingung haben. Immer wenn ein Engel etwas macht, das einen individuellen Charakter hat, ist eine solche Energie im Spiel. Anderes formuliert: Der Befehlshaber sendet jemanden aus seiner Legion, um einen speziellen Auftrag zu erfüllen. Solche „intelligenten Gebilde“ sind es, die in Channelings auftauchen und Informationen aus anderen Sphären geben. Dies bedeutet, dass man letztlich in einem Channeling nicht mit „dem Erzengel Michael“ kommuniziert, sondern mit einem seiner „Soldaten“ oder „Engel“ – also Boten!

Doch auch bei Führungen in höheren Dimensionen treten diese „intelligenten Gebilde“ in Aktion. Daher ist der hierarchische Grundgedanke der Menschen gar nicht so verkehrt. Man darf nur nicht den Fehler machen, EINEN NAMEN irgendwo in eine Hierarchie zu suchen. Erzengel Michael ist letztlich „an jeder Stelle“ der Engelshierarchie zu finden. Es sind alles Anteile von seiner Energie. Als Seraphim könnte man hier seine höchste Daseinsform beschreiben, also der General (Brigadegeneral oder auch Oberst) der Hierarchie, der mit dem nächsten Gruppenbewusstsein in Verbindung steht. Kabbalistisch wäre es der ganze Lebensbaum (sephirothischen und qlippothischen Teil), der letztlich AUS Kether entspringt.

Die Cherubimenergie wäre die nächste Stufe, welche man kabbalistisch mit den Triaden im Lebensbaum vergleichen kann, d. h. mit dem Sephiroth, mit dem Qlippoth und den verbindenden Pfaden. Im Militär wäre es ein Oberst oder ein Major der ein Bataillon befehligt. Dann kommen die Throne, welche als Entsprechung eine Sephirah/Qlippah bilden. Im Militär wäre es der Hauptmann, der die Kompanie führt. Die Herrschaften wären nun in meinem Beispiel die Pfade zwischen den Sephiroth/Qlippoth und im Militär die „Spieße“ (Hauptfeldwebel oder Stabsfeldwebel), die als „Mutter der Kompanie“ betitelt werden. Als Nächstes wären die Mächte ein Sephiroth/Qlippoth in einer Sephirah/Qlippah und im Militär der Zugführer (Oberleutnant oder Oberfeldwebel)! Die Gewalten und auch die Fürstentümer würden in meinem Beispiel entweder ein ganzer Sephiroth/Qlippoth in einer Sephirah/Qlippah oder auch nur einzelne Sephiroth/Qlippoth oder Pfade eines Sephiroth/Qlippoth in einer Sephirah/Qlippah sein. Im Militär wären es spezielle Truppenteile z. B. die „Versorger“ oder auch die „Kommunikationstruppe“ und können Oberleutnant, Hauptfeldwebel oder auch nur Feldwebel sein.

Die Erzengel, die jetzt kommen, wären eine Sephirah/Qlippah in einem Sephiroth/Qlippoth des Sephiroth/Qlippoth. Es sind die Gruppenführer im Militär die Stabsunteroffiziere. Die Engel wären die Pfade und die wirkenden Energien in einer Sephirah/Qlippah in einem Sephiroth/Qlippoth des Sephiroth/Qlippoth. Es sind die Mannschaftsdienstgrade, die alles Mögliche machen müssen. Den Chef im Geländewagen fahren, dem Spieß helfen, Aufträge für die Gruppenführer zu erfüllen und letztlich die Befehle der Vorgesetzten ausführen, z. B. mit Zivilisten (Menschen) reden!

Wenn diese Energien mit Menschen zusammenarbeiten, sind meist noch weitere Fragmentierungen nötig, denn wenn ein menschliches Bewusstsein die volle Bandbreite eines solchen „intelligenten Gebildes“ abbekommen würde, würde es wohl vor lauter Licht regelrecht verbrennen. Der Erwachsene muss manchmal mit einem Kind sprechen!

Daher werden weitere Unterintelligenzen erschaffen, die auf Ebenen agieren, die sehr nah an unserer physikalischen Realität angrenzen. Ich habe hier den Begriff Meta-Materie genommen, da man hierüber Ebenen beschreiben kann, die man als energetische Ebenen wahrnehmen kann, die wie die Astralebene funktionieren. Es werden regelrechte Erfahrungsdimensionen (oder militärische Übungen) erschaffen, die über einfache Meditationen erreicht werden können, damit man dort seine eigene Evolution vorantreiben kann.

die dann wiederum durch eine Lichtsouveränität die kosmische Ordnung der Quelle umsetzen, damit diese sich selbst erfahren und evolutionieren kann.

Alles ist mit allem verbunden, d. h. also in diesem Fall, dass durch die evolutionstechnischen Erfahrungen, die man auf den Ebenen der Meta-Materie sammelt, sich die Quelle selbst erfahren kann. Natürlich ist dies der letzte Schritt. Vorher werden die Energien unzählige Male transformiert. Doch gerade hierdurch werden auch andere Energieebenen an den gemachten Erfahrungen beteiligt, was auch wieder der Evolution der entsprechenden Ebenen hilft. Durch die Evolution auf diesen Ebenen hilft man nicht nur seinem Ich, seinem Sein, sondern man lässt sämtliche Energien anderer Schwingungsebenen daran teilhaben. Durch diesen Prozess kann die Quelle sich selbst erfahren.

Zum Glück ist es bei den Engeln nicht ganz so wie bei der Bundeswehr … 

General (Seraphim) zum Oberstleutnant (Cherubim):

Morgen Vormittag ist das Üben für den großen Zapfenstreich geplant, der Minister wird nächste Woche ausscheiden. Ich werde es mir persönlich ansehen. Mein Adjutant gibt ihnen heute zum Dienstschluss die Befehle zur Kleiderordnung, ich entscheide nach Wetter, ob der kleine oder der große Diener getragen wird. Der Besichtigung findet auf dem Exerzierplatz statt.

Oberstleutnant (Cherubim) zum Hauptmann (Thron):

Morgen Vormittag Zapfenstreich! Einige werden bestimmt ausscheiden, doch der Minister bleibt und nimmt seine persönlichen Diener mit, einen kleinen und einen großen.

Wetter gibt es dann auf dem Exerzierplatz zum Dienstschluss!

Hauptmann (Thron) zum Hauptfeldwebel (Herrschaft):

Morgen Vormittag ist Dienstschluss, da der kleine Minister zum Dienen kommt!

Ich persönlich mache dann das Wetter auf dem Exerzierplatz, danach ist dann Zapfenstreich!

Hauptfeldwebel (Herrschaft) zum Feldwebel (Mächte/Gewalten):

Die spinnen die Römer (die Unteroffiziersgrade bezeichneten die Offiziersgrade immer als Römer)! Die Offiziere streichen morgen Vormittag zum Dienstschluss irgendwelche Zapfen wegen Wetter, weil ein kleiner Minister kommt. Wir sollen dann dazu kommen und uns das auf dem Ex-Platz ansehen. Wie immer.

Feldwebel (Mächte/Gewalten) zum Stabsunteroffizier (Erzengel):

Morgen zum Dienstschluss kommen römische Minister, die sind aber klein und wollen gestrichene Zapfen haben. Sagen sie ihren Männern, dass sie welche auf dem Ex-Platz finden, wenn das Wetter gut ist. Los jetzt, ich muss noch einen Bericht schreiben!

Stabsunteroffizier (Erzengel) zur Mannschaft (Engel):

Männer! Scheiße Männer! Wo sind euere Zapfen! Ein Minister der Kleinen kommt und zeigt seiner Ex hier alles! Los, Stuben- und Revierreinigung und wehe es gibt irgendwo Wetter! Wenn alles läuft und ich zufrieden bin, gibt es Dienstschluss, ansonsten bleibt ihr bis morgen früh hier und putzt! Verstanden? Ausführung! ... und wo kein Schnee liegt, kann gelaufen werden! Bewegung! Außerdem ... wenn hier Schnee liegen würde, wäre gestreut! Los jetzt! Hacken in’n Teer, Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe und berühren nur zur Richtungsänderung den Boden!

Engel zum Menschen!

Habt ihr Zapfen? Wie müssen hier alles putzen und Wetter machen, doch Schnee ist nicht einfach, wenn alles am rotieren ist, denn der Alte kommt mit seiner Ex vorbei und die guckt mit Licht in jede Ecke! Könnt ihr uns helfen und mit eueren Handys irgendwelche Putzfirmen zu uns schicken? Wäre echt super! Bekommt dafür auch Kristalle, ja? Die leuchten bunt und ihr schreibt wieder lustige Bücher über uns, OK?

Und Menschen schreiben dann Channelbücher über Lichtkinder, Kristallkinder und dem Handyverbot am Strand! Authentisch!!!!

 

OK, dass soll erst einmal über die ganzen Engel und Erzengel reichen. Das, was jetzt folgt, ist eine literarische Arbeit, die sich auf die Historie der Engel bezieht, auf Beschreibungen der Menschen und die Gedankenmuster, die einige haben, wenn sie denn mit Engeln arbeiten. Ferner geht es um magische Arbeiten, die mit den Engeln und ihren entsprechenden Attributen ausgeführt werden können!

Engel – wie es mal war.

Auch in der Literatur der Geschichte und der Religionen findet man den Begriff der Engel. Doch sind es letztlich die monotheistischen Religionen wie das Judentum, das Christentum und der Islam (sowie alle Splitterungen und Sekten dieser Religionen) die sich auf Engel beziehen. Zwar gibt es auch in den anderen Religionen – in JEDER (!!!) – Wesen, die man mit Engeln gleich setzen kann, doch sind diese meist etwas spezieller. Wenn man die Arbeit der Engel kurz beschreiben will, das sind es einfach nur Befehlsempfänger, die (fast) alles tun, was man ihnen befiehlt. Ob es nun das Überbringen von Botschaften (Maria! Zuhören! Du bist schwanger!) ist, das Töten und Vernichten von Menschen (Sodom? Gomorra? Freudenhäuser? Die ganze Welt ist doch eines. Also weg damit, da kommt ein Golfplatz hin) oder das Navigieren von Menschen (... und zack blinkt da ein Stern am Himmel!) bzw. das Retten von Tieren (Ein Mensch namens Daniel bei einem armen Löwen in der Grube? Keine Angst Miezekatze, ich hol den da raus!)

Die Engel in den anderen Religionen, die mit Begriffen wie Göttern, Geistern, Devas, Traumgestalten etc. betitelt werden, haben meist komplexere Aufgaben, wobei jeder ein Spezialgebiet hat. Man denke nur an das ägyptische oder irische Pantheon!

Allgemein kann man sagen, dass Engel (damit meine ich in Zukunft und in Bezug auf dieses Buch allgemein spirituell-energetische Wesen die non-linear sind) bei den Menschen in der Realität, in Mythen, in der Fantasie, in Legenden, in Träumen und in Visionen bzw. Channelings vorkommen. Daher ist es logisch, dass viele hoch entwickelte Religionen den Glauben an spirituelle Wesen gekannt haben und sich auch mit diesen „auseinander gesetzt“ haben, sodass die Kräfte und Führung, die eine Verbindung zwischen den Engeln und dem Menschen ergaben, wesentlich waren. So wurden Verbindungen zwischen den transzendenten Reichen der Engel (ihren Existenz- und Energieebenen) und der profanen dualistischen Welt von Raum und Zeit erschaffen.

Bei den Recherchen über die Engel kann man sogar auf eine Fachbezeichnung stoßen, die die Engel als eine Art Gattung definiert. Angelus Occidentalis.

Kurz gesagt stehen diese Angelus Occidentalis nicht im teils monotheistisch, teils polytheistischen Weltbild des Hinduismus, des Jainismus (monotheistische Religion in Indien mit der Swastika als wichtigstes Symbol) oder des Buddhismus (mit all seinen Eigenarten). Die östlichen Religionen glauben zwar an geistige Wesen, doch nicht generell an Engel, die als Verkünder der Wahrheit fungieren. Sie sehen diese Wesen eher als Fragmente des „großen Ganzen“, gestehen ihnen aber nicht wirklich autarke Handlungen zu.

Die Funktion der Boten übernehmen in den östlichen Religionen eher andere Wesen, manchmal Reinkarnation von Heiligen oder Inkarnation einer Gottheit bzw. fragmentierte Gottesenergien. Dies liegt primär darin begründet, dass die östlichen Traditionen auf die Meditation und nicht auf das Gebet setzen, so wie es die westlichen Traditionen machen. Man will seine Bitte „persönlich“ übermitteln oder dem Kosmos übergeben und nicht einen Boten damit beauftragen.

Der Begriff Angelus Occidentalis ist die generelle Bezeichnung für eine Reihe von Energiearten (und Unterarten), die in den monotheistischen Religionen, also dem Judentum, dem Zarathustrismus (auch Zoroastrismus oder Parsismus genannt – monotheistische Religion im Bereich Iran ca. 1800-600 v. Chr.), dem Christentum und dem Islam, zu finden sind.

Diese Religionen vertreten die Dreigeteiltheit des Seins, d. h., es gibt die Hölle (den Keller, die Unterwelt, das Dunkle, was man nicht sehen will), die Erde (die Wohnung, das Leben, das Reich der Menschen, das man verlassen will) und den Himmel (das Dachgeschoss und die Wolkenkratzer, das Paradies, das man erreichen will.)

In der westlichen Welt waren die Engel absolut essenziell, denn bevor im Mittelalter die moderne Wissenschaft aufkam, und mit ihren neu entdeckten Naturgesetzen die Welt auf den Kopf stellte, wurde aus religiöser (und somit auch wissenschaftlicher) Sicht angenommen, dass die Engel alle Himmelskörper (Sonne, Mond und Sterne) und auch alle Elemente (Feuer, Wasser, Luft, Erde) bewegen. Der Umstand der Gravitation/Schwerkraft war kein Naturgesetz, sondern eine Engelsaktion, d. h., Engel sorgten dafür, dass alles wieder zu Boden fällt, dass Vögel fliegen können und Schweine nicht!

Nach und nach hat aber die Wissenschaft die Engel „vertrieben“, denn wenn man sich vorstellt, dass die Erde, ein kleiner Planet in einem Seitenarm einer Galaxie (die Milchstraße) die unter Myriaden von Galaxien existiert, der Mittelpunkt des Himmels mit seinen Engeln war, dürfte klar sein, dass Platzprobleme entstehen! Die absolute Trennung zwischen Erde und Engel wurde dann mit dem Entstehen der westlichen Psychologie im 20. Jahrhundert eingeleitet. Dieser Umstand, der durch Siegmund Freud, Carl Gustav Jung und Alfred Adler eingeleitet wurde, entzog dem Glauben an Engel und Dämonen die Grundlage! Alles konnte auf einmal „wissenschaftlich“ erklärt werden, sodass Sätze wie „Wir brauchen keinen Gott mehr, wir haben die Wissenschaft“ entstanden, die letztlich prägend waren.

Dennoch blieben viele Theologen bei dem dreistöckigen Kosmos (Hölle, Erde, Himmel) und erkannten, dass auch die Wissenschaft es tat. Es war nur eine ummythologisierte Einteilung, welche die Welt in das Über-Ich (Superego), das Ich (Ego) und das Unterbewusstsein (Libido und Triebe) teilte – ein paar Jahre später kam das dreistöckige Gehirnbild auf, Stammhirn, Hirnrinde und Neokortex. In diesem Fall sind die Hormone die Engel, da Hormone Botenstoffe sind.

Doch auch wenn die Naturwissenschaft das Thema dominierte, gab und gibt es immer noch die Engel, egal ob es nun in Träumen, in Büchern oder im christlichen Gedankengut. In der Katholische Enzyklopädie von 1967 soll stehen, dass „die Theologie die traditionellen Ansichten über Engel von Unklarheiten und Irrtümern gereinigt hat“, indem ganz deutlich gesagt wird, dass Engel „rein spirituell sind und nicht aus feinstofflicher Substanz bestehend, feuergleich und nebelhaft zu deuten sind.“ Gleichzeitig sagt die Kirche aber auch, dass der Teufel ein „wirklich engelhafter Geist“ ist, wohin gegen andere Skeptiker der gleichen Kirche meinen, dass es nur individuelle Sünde gibt, die untrennbar zu unserer Fähigkeit, eine freie Entscheidung zu treffen, gehört. Doch auch die protestantische Theologie ist sich nicht einig, was Engel sind und ob es sie überhaupt gibt. Martin Luther z. B. lässt sich überhaupt nicht auf den großen Engelüberbau mit den vielen Chören und Hierarchien ein, gibt aber gleichzeitig zu, dass es den Teufel gibt (den man mit Tintenfässern offensichtlich in die Flucht schlagen kann). Sein Hauptargument soll wohl der Ausspruch „Wozu brauchten wir noch Christus als Retter, wenn es keinen Teufel gibt“ gewesen sein. Doch Martin Luther ist in Bezug auf die Engel „schwer zu fassen“, denn auch wenn Martin Luther der Engelverehrung in der evangelischen Kirche ein Ende setzte, predigte er gleichzeitig über Michael, Gabriel und Raphael. Von Luther ist auch der Spruch überliefert: „Wo zwanzig Teufel sind, da sind auch hundert Engel. Wenn das nicht so wäre, dann wären wir schon längst zugrunde gegangen.“

Das Goldene Zeitalter der Engel endete während der Zeit, da die Pest in Europa herrschte (1347 bis 1353, mit ca. 25 Millionen Todesopfer, ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung). Ein Jahrzehnt, nachdem die Pest gewütet hatte, begann die Kirche unter dem unbarmherzigen Druck neuer Denkweisen, über Mensch und die Welt, die komplexe Engelhierarchie zu leugnen. Dies war ein logischer Schritt, denn wenn ein Drittel der Bevölkerung stirbt, wird fast jede Familie einen Todesfall zu beklagen haben. Dass die Kirche und alle Gebete keinen Trost und auch keine Rettung boten, war sicherlich keine gute Publicity für die Kirche und somit auch nicht für die Engel, die Boten Gottes, die seine Hilfe und Gnade der Welt bringen sollten … es aber in der Zeit offensichtlich nicht taten.

Die Kirche hat sich jedoch so verändert, dass – so heißt es in einem Kirchenbericht – „ca. 90 Prozent der Pastoren/Priester beim Thema Engel die Hände hochnehmen und auf diese Untergötter nichts geben“. Andere Pastoren/Priester sehen Engel als „Streetworker Gottes“, die in Erscheinung treten, wenn die Kirche in die Krise gerät. Na ja, ich hoffe mal, dass Streetworker primär agieren, wenn es ihren „Schützlingen“ schlecht geht und nicht dem Arbeitgeber!

Letztlich kann man unter den historischen Gesichtspunkten sagen, dass es zwei große Lager gibt. Das Lager des Glaubens und das Lager der literarischen Gegebenheiten (Schutzengelhilfen bei Verkehrsunfällen etc. UND „Das und das habe ich gelesen und es ist historisch gewachsen“).

Jeder muss selbst schauen, ob nicht vielleicht ein drittes Lager die bessere Alternative wäre – das Lager der Selbsterfahrung! Ich tendiere mäßig dazu, dass das Lager der literarischen Gegebenheiten eine gute Wahl ist. Zwar sind mir meine Erfahrungen mit den Engeln, auf den verschiedensten energetischen Ebenen, so prägnant, dass für mich aus einem Glauben ein Wissen wird, doch bin ich stets skeptisch, was die Selbstwahrnehmung und den möglichen Selbstbetrug betrifft. Gleichzeitig bin ich aber skeptisch in Bezug auf die „historischen Aufzeichnungen“, welche man direkt in die UFO-Schublade stecken kann. Es ist ohne Weiteres möglich, dass die „alten Engelsberichte“ dadurch entstanden sind, dass Außerirdische gelandet sind – also Wesen, die nicht von der Erde kommen. Natürlich zählen auch Engel dazu, da diese Energien überall und nirgendwo „sesshaft“ sind. Doch das Bild der Engel aus „Fleisch, Blut und Raumanzügen“ ist sehr schwammig. Selbst wenn es damals so war, hat der Glaube und die Verehrung der Engel durch den Menschen Energien geschaffen, die man letztlich als Egregoren bezeichnen kann, also autarke Energiewesen, die allein durch den Willen (die Energie des menschlichen Denkens) entstanden sind. Dadurch, dass sie nun autark sind, und wie alles einen Platz im „Großen Werk“ haben, kann man auch mit ihnen arbeiten! Die Historie an und für sich finde ich zwar interessant, doch durch den Gedanken „Alles ist mit Allem verbunden“ ist es energetisch für mich, egal ob ich nun mit Erzengel Michael, Lugh, Merkur, Hermes oder Loki arbeite. Es sind zwar autarke Energien, aber dennoch gehören sie zu einem größeren Energiekomplex, welcher wieder nur ein Fragment einer „anderen Quelle“ ist, die sich irgendwann zu einem „Alles“ verbindet.

Bei den Engeln aus historischer Sicht gibt es in vielen Fällen sehr deutliche Anzeichen für ein großzügiges „Ausleihen“ aus früheren Abstammungslinien und Kulturen. Die Schreiber der damaligen Zeit waren recht schnell mit der Feder, wenn es darum ging, bestimmten religiösen Gruppen, die spannende Mythen der Volksstämme hatten, nach der Eroberung entweder zu verdammen, sodass Dämonen, Teufel und Widersacher entstanden, oder zu assimilieren, da die kulturellen und religiösen Gedanken offensichtlich auch bei den Eroberern gut ankamen. Dies wird besonders bei den eklektischen und zusammengestoppelten Anleihen der Hebräer deutlich.

Zwar waren sie die Pioniere, die behaupten durften, dass sie die Ersten waren, die Engel auf einer wirklichen Himmelsleiter vorgeführt haben, doch war der Grundgedanke von anderen Völkern übernommen worden. Es ist nur nicht so einfach, eine monotheistische Religion mit polytheistischen Gedankengut zu koppeln. Das Schlimme an der „historischen Tatsachenmethode“ ist die große Versuchung, dass man einfach mal Engel erfindet und durch kollektive und übertriebene Fantasien frommer Gelehrter Gestalt verleiht. OK, das wäre auch eine Erschaffung eines Egregors bzw. eine Psychogons, was letztlich nichts Schlimmes ist, doch irgendwann kann dies alles sehr chaotisch werden. Wer soll denn noch damit zurechtkommen, wenn Kabbalisten im Mittelalter berechnen, dass es 300.655.722 gibt, wovon aber 133.306.668 der dunklen Seite dienen.

 

Wenn ich mir aus 300.655.722 jemanden aussuchen muss, mit dem ich arbeiten will und diese Energie mich auch evolutionstechnisch fördern kann, habe ich ein Problem, denn wer von den 300.655.722 ist der Richtige für mich? Muss ich etwa 300.655.722 Bewerbungschannelings führen? Wenn ich pro Tag DREI machen würde, würde ich immer noch 274.571 Jahre brauchen. Das würde ich nicht schaffen! Ich müsste ca. 82371 pro Tag nehmen, wenn ich mir einen Zeitraum von 10 Jahren geben würde. Nein, danke, denn ein Tag hat nur 86400 Sekunden – könnte also stressig und sehr kurz werden!!!

In diesem Fall ist der Glaube doch einfacher. Viele Engel sind dadurch entstanden, dass diese „Energie“ auf einer kontinuierlichen Tradition volkstümlicher Frömmigkeit beruht, was zu archetypischen Wurzeln führt, welche sich dann bei Freud, Jung und Adler wieder an der Oberfläche befanden. Dass die archetypischen Bilder viel älter sind als das Judentum (Christum; ca. 2000 Jahre und Islam; ca. 1400 sind kaum zu erwähnen), dürfte klar sein, da sich das „archetypische Verhalten“ der Menschen schon fast in den Genen befindet.

In Bezug auf den Glauben kann man aber auch sagen, dass der „Glaube durch die Tatsachen geschaffen“ wurde oder dass naturwissenschaftlich denkende Beobachter eines Phänomens, sich eine Vorstellung davon machen konnten, wie es funktioniert und was es ist. Auf der anderen Seite hat aber sogar die Quantenphysik herausgefunden, dass oft eine „Tatsache durch den Glauben entsteht“, wie man am Doppelspaltexperiment erkennen kann, wo es letztlich auf den Operator (den Wissenschaftler, der den Versuch leitet) ankommt, ob er nun nach Welleneigenschaften oder nach Teilcheneigenschaften beim Licht sucht.

Vielleicht kann man dies sogar auf die Engel anwenden! Wenn man durch die Art und Weise die Welt zu beurteilen und zu beobachten, die Wahrnehmung so verändert, dass das entsteht, was man entstehen lassen will, ist man ein Schöpfer. Wenn ich mit einem Engel arbeiten will, der mir Auge in Auge gegenübersteht, werde ich mir ein Prinzip erschaffen, das ähnlich wie ich selbst bin. Wenn ich jemanden dienen will, erschaffe ich mir Engel, die mich beherrschen! Generell muss man sagen, dass wir Menschen Teil unseres eigenen Experimentes sind. Somit KANN es KEIN greifbares und konkretes Beweismaterial für die Tatsache „Engel“ geben, da jeder individuell sieht und fühlt.

So möchte ich dieses Kapitel mit den Worten von Samuel Butler schließen, der sagte: „Alle Vernunft ist dagegen, und alles gesunde Empfinden spricht dafür.“ Und genau das scheint heute genauso wahr zu sein, wie in den biblischen Zeiten vor 6000 Jahren.