Das Mutmacherbuch (2): Angekommen

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ARBEIT MACHT KRANK

Ich nahm nur noch die nötigste Nahrung zu mir, Selbstmordversuche, zunehmender Alkoholmissbrauch und noch obendrein, sechs Operationen in zwei Jahren. Diese Merkmale und Situationen hielten sich über fünf Jahre lang. Wenn ich hier schreibe, das war die Hölle, es war die Hölle. Das ich aus dieser Nummer noch rausrutschen konnte, grenzt schon an Wunder. Für meine sonst vertraulichen Götter eine Meisterleistung. Das war nur einmal zur besseren Übersicht des Ganzen. Ich versuche mal, einiges genauer zu beschreiben.

Zum ersten hatte ich plötzlich andere Kollegen, nicht die sanftesten, sie mussten alle klotzen. Meine Kollegen, mit denen ich über zwanzig Jahre tätig war, erloschen, abgehakt, vorbei.

Unter den vielen neuen Kollegen fand ich zwei gute, die mir den Arsch gerettet haben.

Bei meiner Verabschiedung habe ich mich auf meine Weise bei ihnen bedankt, nur bei ihnen.

Das ganze Umfeld war demnach völlig neu, anders gelagert, gestaltet, zu fremd für mich. Solche Gegebenheiten hatte ich in meiner gesamten beruflichen Laufbahn nicht. Zu viele Eindrücke, das Arbeitstempo sowieso, die Arbeitszeiten. Die kleinen Freiheiten, die ich bis dahin hatte, waren vergessen. Die Devise war für mich, überleben, nur irgendwie überleben. Die Zeit bis zur Rente war eigentlich überschaubar, für mich sind es fast unerreichbare Dimensionen geworden.

Ich wurde sozusagen über Nacht ein anderer Mensch. Ich glitt in noch mehr Depressionen, Verzweiflung, völlig aus jedem Gleichgewicht, es war ein Kampf mit mir selbst. Kaum einer konnte mir helfen dabei. Ich sah sehr deutlich die Härte des Lebens, was aus Menschen werden kann, ich begriff noch mehr vom Leben. Das Traurige daran war, ich nahm all die Sorgen mit nach Hause. Meine Familie litt ebenfalls sehr darunter. Es waren plötzlich fremde Zustände, ohne jegliche Harmonie, ich funktionierte nur noch. Der Alkohol hat mich etwas abgelenkt, vielleicht auch beruhigt oder er war besser fürs Schlafen. Ich klammerte mich an jeden Strohhalm, es war gesteigert erlebter Hardcore für mich.

Okay, etwas Glück habe ich dann dennoch. Was heißt Glück. Eine Zeitlang war Kurzarbeit und es folgten eng aufeinander sechs Operationen. Ich möchte nichts weiter dazu schreiben. Ich fand eine super Ärztin, ich trank keinen Alkohol mehr und verließ frühzeitige diese Firma.

In den Jahren davor musste ich nur noch lernen, mich selbst mehr zu beschäftigen. Das hatte und konnte ich bis dahin nicht lernen und es gab kaum Gelegenheiten dafür. Schwer zu verstehen, im Kindesalter und fortlaufend zu viele Arbeitsstunden, keine innere Ruhe, zu wenig Möglichkeiten, es wurde ein Lernprozess für mich. Heute, da ich hier sitze, ist alles viel besser, entspannter, etwas lebenswerter, wieder des Lebens lohnender. Wie lange habe ich dafür gebraucht? Ohne potentielle Hilfe von außen.

KLINIK

Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.

Auf Grund meiner gesamten Historie, meiner Erbanlagen und meiner Kindheit, die vielleicht doch zu viele Arbeit, speziell dann der Job am Fließband und zum Schluss die notwendigen Operationen – ich brauchte eine Auszeit, um die Depressionen zu bekämpfen. Die Psyche allgemein musste wieder hergestellt werden. Es gab nur eine konkrete Lösung, eine psychosomatische Klinik sollte helfen.

Als ich das Haus betrat, war mir sofort klar, hier bist du richtig, hier bist du angekommen, vielleicht eine Erlösung für mich, auch für meine Familie.

Ich hatte recht mit meinen Gedanken, ich bin selbstbewusst, gestärkt und gefestigt aus der Klinik entlassen worden. Es war wiederum ein Stück harte Arbeit darin, es wird entscheidend für mein weiteres Leben sein. Daheim brauchte ich noch Zeit zum regenerieren, zur Normalität zu finden, ich bin mehr als zufrieden darüber.

KINDESENTWICKLUNG

Entwicklung des jüngeren Sohnes.

Er machte sein Ding. Der Sohn war fleißig am Lernen, hatte genügend Freunde und ein lockeres Studentenleben. Manchmal gaben wir ihm einigen Lebensstil mit auf den Weg. Unser Sohn genoss die Zeit, sah sich ein Stück der Welt an, er konnte immer dementsprechend abschalten, wenn sein Stress zu viel wurde.

Von seiner Fitness war er immer noch begeistert, konsequent genug, er brauchte das sogar. Die doch kritische Zeit bei uns zu Hause hatte er überstanden, wir haben sie alle überstanden.

Durch seine Reiselust musste er etwas Taschengeld dazuverdienen. Das machte er auch mit aller Disziplin bei den ersten beiden Jobs, der Einstieg eben. Beim Zeitungsaustragen half ich ihm anfangs. Ich hatte bessere Technologien, hatte ein Fahrzeug, es ging somit viel schneller. Wir hatten sogar Spaß daran. Hätte ich nicht machen müssen, die Folge davon, er hätte frühzeitig das Handtuch geschmissen. Durch einen Freund, besser gesagt, er wurde überredet zu einer Arbeit, bei dieser ging es richtig ab. Das war für ihn eine bittere, harte und nicht unbedingt zu wiederholende Arbeit. Ich fand es dennoch mal gut, das war Lehrgeld und war Motivation für ihn, für sein noch junges Leben. Keine Angst, das war eine einmalige Angelegenheit. Wenn er weiter so lernt und so viel Glück hat wie sein Papa, hoffentlich die letzte Angelegenheit.

EHEFRAU UND FAMILIE

Meine Ehefrau machte in der gesamten Zeit immer weitere Fortschritte. Sie musste mit mir einiges aushalten, mit einem psychisch Kranken immer eine Aufgabe. Auch die Zeit, sagen wir über vier Jahre gesehen. Der viele Alkohol, die Auswirkungen einer Depression. Nur einige genannte Bilder infolgedessen, grundloses Meckern, Unzufriedenheit, zum Teil aggressiv, man versteht sich und die Welt nicht mehr. Seelische Schmerzen können wehtun. Wieder nur zum besseren Verständnis etwas stärker ausgedrückt.

Sie machte ihren Job, sie ging auf Schulungen und zum Englisch-Unterricht, sie machte ihr Ding. Im Inneren wusste oder ahnte sie bestimmt, es ist eine Phase, es sind negative Momente von mir. Zum Schluss hatte sie Recht mit ihrer Meinung. Sie stand und steht zu mir, andersherum ebenso ich zu ihr. Unsere Liebe ist gewachsen, wir haben uns parallel entwickelt, haben beide von ganz unten begonnen. Jeder hat zu jeder Zeit seinen Beitrag geleistet, zum Glücklichsein, zu unserer Entwicklung. Wir haben einen Teil unserer Wünsche erfüllt, und haben noch Ziele, das ist mehr als wichtig. Wir versuchen gesund zu leben und Freude und Spaß am Leben zu haben.

Ich betrachte das so, ich habe alle meine großen Pflichten geschafft, ich lebe jetzt in meiner Kür-Zeit, was sind das für Gefühle. Das Leben geht weiter, die Erde, die Sonne, das Planetensystem dreht sich, man muss nur sein Glück suchen, etwas zufrieden mit sich sein, auch mal zurückschauen können. Wichtig dabei ist noch, realistisch und ehrlich zu sich selbst zu bleiben, seine Möglichkeiten vor Augen zu haben und noch Mensch dabei zu sein. Alles große Themen, es geht zu zweit manchmal besser, um wirklich glücklich zu werden oder zu bleiben. Jedes größere Unglück sollte man abstoßen, nicht aufkommen lassen, eliminieren. Es geht mit etwas Mut und manchmal eisernem Willen, mit einer inneren Überzeugung, mit Freunden und wie so oft, mit einer glücklichen Hand.

Ich hoffe es für alle Menschen, für die Leser meines Buches, etwas mehr Mensch zu sein, etwas weniger kranken Egoismus zu haben. Mit Vertrauen und Ehrlichkeit, auch mit Gesundheit natürlich, alle seine Ziele zu erreichen, es lohnt sich wirklich für jeden. Ich weiß genau, wovon ich hier schreibe. Manche Menschen können das vielleicht überhaupt nicht verstehen oder nachvollziehen, es ist wirklich meine Geschichte. Es kostete sehr viel Lehrgeld, Zeit und Kraft. Ich bin ein wenig stolz, das fast nie zu Erreichende erreicht zu haben.

Das ganze hat nichts mit arm und reich zu tun, es ist das Innere eines Menschen, sein Herz, seine Seele, sein Ganzes.

Das ganze bis hierher Geschriebene hört sich vielleicht traurig, depressiv oder schwermütig an, jeder Taler hat seine zwei Seiten. Von der anderen Seite des Talers werde ich hier mal berichten. Wenn ich nur noch einen größeren Teil von dem wüsste, es wäre fast ein Komikroman. Ich versuche es damit.

KOMIKVERSUCH DES LEBENS

Was wirklich Lustiges aus meinem bisherigen Leben.

Es folgen kleine Geschichten, Episoden, vielleicht auch Seltenes, uns wirklich Passiertes. Nur die Würze macht es manchmal, die Anzahl oder die Umstände dessen, was Spaß macht.

Ich bin von Haus aus einer, der alles genau vorbereitet, alles genau checkt, möglichst nichts dem Zufall überlässt. Das sind nur Maßnahmen um nicht in Stress zu verfallen, meine Nerven zu schonen, nicht zu viel Fehler zu begehen oder auch einfach Zeit einzusparen.

DER MIETWAGEN

Wir haben alles für unseren Urlaub vorbereitet. Es läuft wie am Schnürchen, wir verlassen den Flieger am Urlaubsort und wollen unser vorher reserviertes Auto in Empfang nehmen.

Bekannterweise benötigt man dafür einen gültigen Führerschein. Kein Problem dachte ich mir so.

Oh, der Führerschein war nicht auffindbar. Nach einigem Gedankensausen hatte ich schnell vermutet, aus vorher organisatorischen Abläufen zu Hause, er liegt noch in unserem Auto daheim. Mein Herz raste, jetzt begann meine angeborene Nervosität zu ticken. Der Herr am Schalter war auch nicht übermäßig freundlich. Ich suchte weiter in meiner Brieftasche, fragte nach Alternativen, ich kam mir beschämt vor. Es war unser Jahresurlaub, der Mietwagen war schon notwendig für einen gelungenen Ablauf des geplanten Urlaubes.

 

Meiner Familie gegenüber, besonders meiner Frau, es war nur noch peinlich. Das ganze weitere Nachdenken, das Suchen nach alternativen Möglichkeiten, die Zeit verlief für mich zum Grauen. Meine Frau, völlig entspannt, schaute nochmals in die Brieftasche, klarer Fall, die Papiere steckten, zwar etwas versteckt, in dieser, meiner Geldtasche. Welcher große Stein rutschte mir vom Herzen. Ich war erlöst von den augenblicklichen Qualen des Tages.

AUTOBATTERIE

Noch ein Urlaubserlebnis von uns.

Der Sohn war noch klein, eine Italienreise mit dem Auto war geplant und alles perfekt vorbereitet, wie so meist. Ich ging früh morgens um drei in die Garage, wollte das Auto starten, keine Chance, es ging nicht mehr. Der Abschleppdienst gab mir Starthilfe, ich holte mein Ladegerät aus dem Keller und wir fuhren dennoch vergnügt in den Urlaub. Meine Aufgabe bestand nur darin, die Batterie öfter mal aufzuladen. Das ganze war dann nicht so problematisch wie das oben beschriebene Beispiel.

PLATTFUß

Noch was Lustiges

Valencia morgens um 10.00 Uhr bei 30 Grad über null, voller Verkehr, voller Stress. Alles hupte zu uns, sie winkten uns und zeigten nach unten. Ich hatte keine Ahnung, wir konnten nichts deuten, wir waren verblüfft. Der Grund dessen war hinten rechts ein Plattfuß.

Mitten im sehr stark befahrenen Straßenverkehr starteten wir die Reparatur. Alles etwas eng auf der Straße, das Bordwerkzeug war auch nicht das Beste, es grenzte an ein Abenteuer. Meine technisch versierte Frau half mir, wobei mein Sohn den Straßenverkehr zum Teil regelte. Na ja, nicht so wünschenswert.

WOHNUNGSSCHLÜSSEL

Noch eine Episode

Vater und Sohn gehen völlig entspannt vors Haus. Sinn und Zeck war, das Moped zu reparieren. Im Haus merkten wir beide fast gleichzeitig, keiner hatte einen Wohnungsschlüssel dabei. Nun es war Sommer, wir wohnten im ersten Stockwerk und mit Geschick kann man über die offen stehende Balkontür einsteigen. Wir meldeten uns beim unten wohnenden Nachbarn, stellten eine Bank passend hinzu, es reichte noch nicht ganz aus und wollten noch etwas dazustellen. Der Sohn springt nach oben, kann sich nicht richtig halten und saust in die mit Rattan-Geflecht bezogene Bank nach unten. Ein Bild für die Götter. Er hätte nur noch drei Sekunden warten müssen, es sollte so sein. Einige Schürfwunden, eine kaputte Bank und ein schelmisches Grinsen war das Ergebnis.

Mit Wohnungsschlüsseln und deren Folgen ist im Laufe der Jahre noch mehr passiert.

Ich und meine Frau trafen sich auf dem Weg zur U-Bahn. Jeder war der Meinung, der Andere hätte den Schlüssel einstecken. Es war leider nicht der Fall. Der Schlüsseldienst regelte dann den Fall zu unserer Freude.

Meine letzte alleinige Reise, eine geplante Reise kurz vor dem Zuzug meiner jetzigen Frau, auch wieder ein kleines Schlüsselerlebnis. Ich kam vom Flughafen, stand vor der Tür, meine Frau war unterwegs und ich war fest der Meinung, ich habe keinen Schlüssel bei mir. Ich hatte im Kopf, wir haben uns diesbezüglich etwas ausgemacht. Ich saß nun bald zwei Stunden im Treppenhaus, meine Frau kam Gott sei Dank, sie lächelte nur, ich hatte meinen Schlüssel im Koffer, tja so passiert es eben.

REGAL

Noch ein mir bleibendes Ereignis

Als ich 14 Jahre alt war, hatte ich schon immer viel im Keller zu tun. Später in der Garage oder in Werkstätten oder wie auch immer. Auf jeden Fall habe ich damals ein Regal angebracht. Auf diesem standen Konserven, meist in Glasbehältern. Nach wenigen Tagen lag alles auf dem Fußboden. Beim Anbringen irgendwelcher Schränke oder Regalen, ich muss immer daran denken, klarer Fall.

NICHT LUSTIG

Dies hier ist kein lustiges Beispiel. Eine Zeitlang hatte ich es mit einem russischen Nachbarn zu tun. Er war ein wenig eigenartig, es war keine so feste Freundschaft.

Er meinte, wir könnten doch zum Zelten zu seinem Bruder an den Chiemsee fahren. Das taten wir dann auch. Das Zelten war schön, nur der viele fließende Alkohol war grenzwertig. So mit Alkohol war nicht mein Ding. Auf jeden Fall mit russischen Staatsbürgern eine ganz andere Liga.

Es kam wie es kommen musste. Ich stürzte, fiel auf den Kopf und hatte einen Jochbeinbruch. Eine böse Sache, bei der ich noch Glück hatte. Ich lag dann nachts im Zelt und überlegte mir: Was machst du hier eigentlich? Das war mein letzter Tag. Seitdem trinke ich keinerlei Alkohol mehr, es bekommt mir mehr als gut.

Eine Ärztin, sie war eine Vertretung meiner Hausärztin, meinte mal, aber hier unabhängig davon, Herr … trinken Sie keinen Alkohol – ich hätte damals schon auf sie hören sollen.

Wer nicht hören will, muss fühlen. Ein altes Sprichwort.

APROPOS MEDIZIN

Okay, das war der selbst verursachte Jochbeinbruch. Von medizinischen Ereignissen will ich nicht mehr viel schreiben. Nur mal was ganz Krasses, Schmerzhaftes, was ich nicht vergessen kann. Nur in Stichpunkten, das Schlimmste eben.

Noch in jungen Jahren, ein fast geplatzter Blinddarm, eine Notoperation. Nierenkoliken und später mit ablassenden Steinen, mehrere nicht erkannte Gallenkoliken, Magengeschwüre und noch eine ganze Menge mehr, nur die Schmerzen waren nicht mehr ganz so bedeutend.

Was Heftiges war eine Aktion beim Zahnarzt. Er hat über zwei Stunden versucht, einen mit Enterhaken versehenen Zahn zu ziehen. Ich war körperlich und physisch erschöpft.

Der absolute Hammer von alledem. Ich hatte an der Stirn ein Basilom, was operiert werden musste. Ohne Betäubung, das geht nicht anders, bekam ich gefühlte 20 Spritzen in die Stirn, an Schmerzen nicht mehr zu toppen. Hier nun genug davon. Ich bin nicht in dem Alter wo man nur noch über Krankheiten spricht. Es gibt noch andere, schöne, lehrreiche und spannende Sachen auf dieser Welt. Ich fang gleich hier damit an.

RAUCH

Ich, wie gesagt, neu in München, neu in meiner Firma. Ich knüpfe schnell Kontakte. Ich habe keine zu großen Berührungsängste, ich bin einfach offen, ehrlich, neugierig und fast für jeden Mist zu haben.

Ein Kollege kam zu mir und fragte mich, ob wir was zusammen rauchen möchten. Er erklärte mir alle möglichen Regeln, Besonderheiten etc. Wir trafen uns am See. Ich rauchte meinen ersten Joint mit ihm. War alles nicht schlecht, dumm nur, ich bin dann bald mit dem Auto heimgefahren.

Wieder zurück träumte ich noch mehr als zwei Stunden auf meinem Balkon, ja, das war so meine erste Erfahrung damit. Es ist keine Entschuldigung oder wie auch immer, für mich ist das Jointrauchen beruhigend, es wirkt relaxend und entspannend auf meine Psyche. Viel besser, mit viel weniger Nebenwirkungen als der beste Alkohol, den ich kenne. Ich hoffe noch erleben zu dürfen, wenn das Ganze offiziell, legitim, frei verkäuflich wird. Nur der richtige Umgang damit ist entscheidend. Es bedarf ein Umdenken, es ist eine reine Kopfsache, wie man damit richtig umgeht, es hat gewisse Vorteile.

BERGSTORY

Mit einigen Kollegen gingen wir je nach Zeitabsprache Bergwandern. Wir verstanden uns, es gab Spaß, alles gut. Am Tag X ging es wieder in die Berge. Eine schöne Tour, passendes Wetter, alles schick. Im richtigen Moment erreichten wir den Gipfel und gingen fast der Nase nach wieder bergab. Ein kleines Problem entstand, unser Weg war der falsche. Wir sind quasi hoch gelaufen und an der anderen Seite wieder hinab. Mit dem Taxi haben wir uns wieder zum Ausgangspunkt fahren lassen, wir alle hatten Spaß. Im Übrigen war der Weg bergab nahezu perfekt. Ein schönes bleibendes Erlebnis.

NOCH WAS

Ich hatte meinen 50sten Geburtstag. Ich freute mich, ich hatte keine Erwartungen. Ein Geschenk für mich war, dass ein Porsche vor meinem Haus stand. Nun, mein Geburtstag ist im November. Egal, was kostet die Welt, und auf nach Sterzing. Also in Tirol Pizza essen, das sind ca. 200 Kilometer entfernt von daheim. Nur die Rückfahrt war spannend. Es ging einen bestimmten Weg über einen Berg nach München. Die Strecke war polizeilich gesperrt. Wir versuchten alles Mögliche, es wäre ein riesiger Umweg geworden. Wir fuhren zum Ausgangspunkt zurück, die Polizei öffnete die Sperrung, ich ganz vorn, mein Gedanke, Vollgas nach oben. Ging auch ganz gut, oben wartete die Polizei. Ich wollte noch die Strafe verhandeln, schlechte Karten. Es war ein schöner unvergesslicher Ausflug für uns.

NOCH WAS ZUM SCHMUNZELN

Ich hatte mir einen neuen, gebrauchten Wagen zugelegt. Eine Woche alt und gerade erst zugelassen. Es gab da einen guten Kollegen, schon längst ein sehr treuer Freund, er wohnte gleich um die Ecke von mir. Ich holte ihn wenn es klappte, meist ab. Er stieg ein, ich zeige ihm die ganzen Schalter, wir freuten uns und staunten über alles Neue. Wir fuhren zwei Kilometer. Es war dunkel, nass, plötzlich fährt uns ein Auto mit großer Geschwindigkeit in die linke Seite. Wir hatten Vorfahrt. Das Auto kam von links daher. Der Wagen, eine Woche in meinen Besitz, war fast Schrott. Die Story vergessen wir beide nicht.

DER GLEICHE KOLLEGE

Er ist etwas sportlich orientiert. Irgendwann meinte er, wir könnten doch mit seinem Schlauchboot die Isar abwärts fahren. Coole Idee. Nur blöd, wir hatten keine Ahnung, ein sehr altes Schlauchboot und die Isar war uns auch nicht so geläufig. Wir setzten oben ein und fuhren bald vier Stunden stromabwärts. Es war kraftaufwendig, gefährlich und einmal kippten wir um. Nichts passiert, wir leben heute noch, der Spaß war auf unserer Seite. Zugegeben, das Boot war voll geladen, die Stromschnellen, der ständige Kraftaufwand, ich war dabei, es war ein Aha-Erlebnis.

FEIERN

Alkoholisierte Feiern gab es wirklich genügend in meinen Leben. In meiner Heimat, also im Osten von Deutschland, wurde generell mehr Alkohol getrunken, das meint man jedenfalls so.

Ich habe schon einmal etwas über Alkohol geschrieben. Ich habe ihn zu keiner Zeit vertragen. Ich musste auch genügend dafür büßen. Wenn beim Erbrechen der Gallensaft kam, na Halleluja sage ich bloß. Vielleicht ist das ein Punkt, den ich ein wenig bereue. Ausgemacht und geschrieben war, ich bereue nichts aus meinem Leben. Ich habe nur immer dazu und zu oft „Ja“ gesagt. Es gab in all dieser Zeit auch gemächliche, dezente Feiern.

Ein Geburtstag von mir, es war im fortgeschrittenen Lebensalter, der fiel schon heftiger aus. Nur erwähnt, wir saßen noch zu viert bei uns am Tisch. Lautstark, betrunken, es flogen natürlich nur aus Spaß die Kreditkarten auf den Tisch. Meine Frau, etwas wütend stellt noch eine Flasche um diese späte, nein frühe Uhrzeit auf unseren Tisch, ein fataler Fehler. Wir erinnern uns heute noch gern daran.

Eine doch schöne und etwas anders gelagerte Feier war eine Silvesterfeier. Es war eine Grillparty bei minus 20 Grad unter Null. Alles nicht so schlimm, es war eben nur kalt. Wir hatten Spaß, keiner ist erfroren, keiner war betrunken, es war schön. Grillpartys machten wir öfters im Winter. Es kommen andere Eindrücke, andere Gedanken, als an den gewöhnlichen Grillabenden, meine ich jedenfalls. Auch zu erwähnen, am Lagerfeuer sitzen, zu meditieren, ins Feuer schauen, immer wieder gern und weiterzuempfehlen. Bevor ich nur noch vom Alkohol schreibe, zurück zu anderen lustigen Events, schönen und vielleicht seltenen Momenten.

 
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