Keine Mandarinen für Lucy

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Keine Mandarinen für Lucy
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Chrissi Winterfeld

Keine Mandarinen für Lucy

Neurodermitis, ein leidvoller Weg zur gesunden Haut

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Keine Mandarinen für Lucy

Buchbeschreibung:

Vorwort

Schwangerschaft

Geburt

Und dann kam es ganz dicke!

Ausgelaugt...

Haushalts - Wahnsinn

Reingelegt!

Wer ist sturer?

Geht doch!

Tag der Taufe am 9. März 1986

Nur genervt?

Krankheitsbild / Neurodermitis

Emily - Erdbeer

Zurück in die Vergangenheit

Nervenkrieg

Lieber allein als einsam zu Zweit!

Eene - meene - muh, wer bist du?

Alarmstufe - Rot

Und nun?

Nahrungsmittel - Herausfinde - Rote - Liste - Diät

Arzt - Debakel - Tag

Lucys - Darf - Liste

Schweigen ist nicht immer Gold

Lucys - Leider - Nicht - Liste

Nicht immer einfach für ein Kind

Frühling

Autsch

Gestern und Heute

Wettbewerb

Nur eine Mandarine zu Weihnachten...

Nachwort

Impressum neobooks

Keine Mandarinen für Lucy

Neurodermitis, ein leidvoller Weg zur gesunden Haut

e-Books im Plauderton

von Chrissi Winterfeld

Buchbeschreibung:

Ein Loch in der Herzscheidewand und Neurodermitis!

Was noch? Was muss die kleine Lucy in ihrem jungen Leben denn noch alles durchmachen?

Nach einer völlig unauffälligen Schwangerschaft kommt die kleine Lucy zur Welt. Eine Hiobsbotschaft jagt die andere. Begleiten Sie Lucy durch ihre, zum Teil, schmerzhafte Kindheit und freuen Sie sich zusammen mit der kleinen Maus über jeden Fortschritt.

Dieses Buch über den leidvollen Werdegang von Lucy ist kein medizinisches Fachbuch, sondern ein Erfahrungsbericht über eine teilweise sehr anstrengende Kindheit. Trotz der gesundheitlichen Probleme geht Lucy ihren schweren und manchmal einsamen Weg.

Das Buch-Cover ist ein Originalfoto und zeigt die kleine Lucy im Alter von sechs Wochen.

Widmung

Für meine Tochter und alle Kinder, die keine völlig unbeschwerte Kindheit haben dürfen!

Vorwort

Keine Mandarinen für Lucy

Neurodermitis, ein leidvoller Weg zur gesunden Haut

In diesem Buch möchte ich Ihnen von dem angeborenen Herzfehler und der Neurodermitis meiner Tochter Lucy erzählen. Sie kam am 6. Oktober 1985 zur Welt und war ein absolutes Wunschkind, obwohl ich selber erst 19 Jahre alt war. Für mich wurde ein Traum wahr. Sie war so gesund und munter, so wunderschön, einfach perfekt! Allen entgegen gesetzten Meinungen wollte ich eine gute Mutti sein. Ein Kind bekommt ein Kind! Das hatte ich die vergangenen Monate so oft gehört. Wie willst du das denn schaffen? Von dem älteren Semestern hörte ich das in einer Tour. Du versaust dir doch dein Leben, sagten meine Freundinnen. Doch ich schaute vergnügt in die Zukunft. Was sollte mir schon passieren? Andere junge Mütter schafften es doch auch.

Schwangerschaft

Die Schwangerschaft war schön und verlief ohne Komplikationen. Aus meinem Bäuchlein wurde ein Bauch mit 101 cm Umfang. Nie hätte ich gedacht, dass sich eine Taille mehr als verdoppeln könne! Ein Wunder - ganz einfach! Ich hatte immer Appetit, ruhte mich ein wenig aus, unternahm aber trotzdem lange Spaziergänge. Schlafprobleme hatte ich überhaupt nicht. Manchmal wachte ich allerdings in der Nacht auf und konnte erst wieder einschlafen, wenn ich mir Rosenkohl mit Muskat gekocht hatte. Und ich war völlig verrückt nach kaltem Gurkensalatdressing auf frisch gekochten, heißen Kartoffeln! Ich genoss Wannenbäder, Sonnenbäder und meine Lese-Arien im Garten. Im Handarbeitsladen kaufte ich mir Wolle und strickte eine Babydecke. Aus zarten, weißen Stoff nähte ich, mit meiner Schwiegermutter zusammen, eine Bettausstattung und einen Himmel für die Wiege. Die Ränder des Stoffes verzierte ich mit rosa und hellblauen Bändern aus Satin, da wir nicht wussten, ob es ein Junge oder Mädchen wird.

Mit großer Freude richtete ich im Sommer das gesamte Kinderzimmer ein. Ich nahm immer wieder die winzigen Strampelanzüge in die Hand, roch daran und legte sie über den dicken Bauch, um mir vorzustellen, wie wohl mein Baby da reinpassen würde. Das Gefühl, ein Baby im Bauch zu spüren, wie es sich regt, strampelt, dreht und tritt, war unglaublich! Jede einzelne Sekunde habe ich genossen. Wenn ich in der Badewanne lag, hatte ich mich so still wie möglich verhalten und mich nicht bewegt, bis dass Wasser ganz ruhig war. Irgendwann fing dann das Baby an, Wellen zu machen. Es war einfach zu schön! Immer wieder fand man mich im Kinderzimmer, konnte ich doch den Tag der Geburt kaum erwarten!

Geburt

Dann war es endlich soweit! Morgens um 4.44 Uhr platzte die Fruchtblase und damit war eines sicher: Ab heute wird mich jemand ganz besonderes zur Mutter machen und zu mir Mami sagen! Ab heute werde ich jedes Jahr einen Geburtstag ausrichten und feiern können. Ich war so aufgeregt. Was es wohl sein wird? Wie es wohl aussieht? Wie groß? Wie schwer?

Meine Tante hat mich immer geärgert und mir gesagt, wie niedlich mein kleines Bäuchlein wäre: „Ein Baby? Da ist doch kein Baby drinnen! Ein Pfund Quark vielleicht!“ Ich war gespannt wie ein Flitzebogen! Abends um 18.54 Uhr war es dann soweit. Nach knapp 14 Stunden kam unsere Tochter Lucy zur Welt. Sie war einfach zauberhaft. Dunkle Haare, Pausbäckchen und alle Fingerchen und Zehen vorhanden. Sie wog 3380 Gramm. Und war 52 cm groß. Ich Bruchbückel hatte ein fast sieben Pfund schweres Baby zur Welt gebracht. Kein Pfund Quark!

Die Familie platzte fast vor lauter Stolz. Für die Schwiegereltern war es schon das vierte Enkelkind. Für sie war es trotzdem ein Wunder. Denn die kleine Maus war immerhin das Kind von ihrem Sorgenkind, ihrem Sohn, der so krank war. Meine Eltern hingegen waren zum ersten Mal Großeltern geworden. Heute, wo ich selber schon Omi bin, kann ich verstehen, was meine Mutter mir nach der Geburt der kleinen Lucy sagte: „Das erste Enkelkind wird immer etwas ganz Besonderes sein!“

Die Familie freute sich! Alle Omas und Opas, die zahlreichen Tanten und Onkel, meine Brüder, die Geschwister meines Mannes, alle anderen Verwandten, alle Freunde, Bekannten und Nachbarn. Die kleine Lucy war willkommen!

Und dann kam es ganz dicke!

Der erste Schock kam noch im Krankenhaus! Man sagte mir nach einer elendigen, fünfstündigen Untersuchung, dass meine Kleine ein Nebengeräusch, ein Rauschen, am Herzen hatte, dass da einfach nicht hingehörte. Eine weitere Untersuchung in Form von Ultraschall ergab, dass Lucy ein Loch in der Herzscheidewand hatte. Dieses Loch schließt sich eigentlich während bzw. kurz nach der Geburt von allein. Das tat es aber nicht. So wurde mir mitgeteilt, dass die kleine Lucy öfter zur Kontrolle erscheinen müsse als andere Babys und ich bei einem Anzeichen von Bläue sofort einen Notarzt rufen müsse, da man sie dann wohl sofort operieren müßte.

 

So kam es, dass ich eigentlich fast nur der Wiege anzutreffen war. Beim ersten Mucks der Lütten stand ich schon dort und schaute nach, ob mit ihr alles in Ordnung war. Ich sah nach blauen Veränderungen an Fuß- und Fingernägeln, auf die Lippen, die Nasenfalte und horchte nach ihrem Atem.

Durch meine übermäßige Vorsorge hatte ich allerdings einen ziemlich „verwöhnten“ Säugling. Mein ewiges „nach - dem - Kind - Geschaue“ hatte den Nachteil, dass die Kleine mich auch immer beim ersten Piep, der über ihre Lippen kam, erwartete. Und wehe, wenn nicht! Dann brüllte sie, dass die Wände wackelten. Das Stillen spielte sich im Anschluss meist folgend ab: Baby ran an die Brust, bisschen trinken, dann bei Mama selig einschlafen. Eine dreiviertel Stunde später war das Kind dann wieder hungrig und musste erneut ein bisschen trinken. So ging es wochenlang. Ich war völlig erledigt, platt und unausgeschlafen. Vor lauter Angst um das Kind bemerkte ich das aber nicht. Diese Furcht, sie könnte nicht mehr da sein, raubte mir fast den Verstand. Denn, wenn sie weinte, sah ihre Haut ja nicht normal aus. War das nun rot vor Wut oder blau vom Loch im Herzen? So versklavte ich mich an der Wiege und sah schlechter aus als es dem Kinde letztendlich ging.

Nach zweieinhalb Monaten kam endlich die erlösende Auskunft vom Doktor: Das Loch in der Herzscheidewand hatte sich geschlossen. Es war keine Operation notwendig. Okay, Gott - sei - Dank keine Operation! Aber es war dringend ein Umdenken in meinem Fütterverhalten nötig! Das hatte Lucy natürlich überhaupt nicht eingesehen und sie „drangsalierte“ mich weiterhin. Beim ersten Laut hatte ich da zu sein, ansonsten schrie sie aus Leibeskräften. Ich brachte es einfach nicht über mein Herz, sie brüllen zu lassen. So legte ich sie an, sie trank ein wenig und schlief wieder ein. Und keine Stunde später war sie wieder dran. Ich hatte einfach keinen normalen Rhythmus hin bekommen. Diesen wundervollen vier Stunden Rhythmus, von dem alle sprachen. Schließlich war es doch meine Schuld, dass sie noch nicht satt war. Also hatten wir einen anderen Zeitplan als andere Familien.

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