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Pfingstparaphrase

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Zwischen ihnen, schon seit Wochen überreich blühend, niedergeneigt: Frauenherz. An Rispen schaukelnde Korallenherzen mit weißen Perlenpünktchen an der Spitze. Die ihnen auch den mitleidigen Namen »Herzchen in Tränen« eingetragen und uns das wehmütige Liedchen: »Frühling schon Herzchen in Tränen bringt, ahnt er, wie rasch der Sommer verklingt?«

Wenn die Rose blüht, verschwindet das Frauenherz, versteckt sich von selbst unter der Erde wie ein bescheidenes Mutterherz, das sich zurückzieht zur Zeit der lauten Freude. Im Vorfrühling jedoch, wenn alles sich aufs neue nach Farbe sehnt und blaßrosa noch Glut bedeutet, erscheint es wieder, früher als alle, mit neuen Blüten, neuem Mut. Jetzt warten schon die Strohblumen auf seinen Platz. Sie, zum Gegenteil, haben die Absicht, den ganzen Winter auszudauern, wollen dem geheizten Zimmer noch Buntheit geben. Sie sind ewig, aber sie müssen sich’s gefallen lassen, daß man sie zupft, so bunt, so borstig, wie sie sind, und ihnen zuruft: »Unsterblichkeit du bist von Stroh!«

Viel solch freudiger Gedankenspiele verschenkt solch blühend Stückchen Erde.

Die Kinder, Blüten unter Blüten, sie singen im Ringelreigen:

 
Ihr Blümchen, die ihr still und rein
Blüht, welket und zerstiebt.
Die soll nicht meine Freundin sein,
Die nicht die Blumen liebt.