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Nicht aus noch ein

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Nicht aus noch ein
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Ouvertüre

Monat und Jahrestag: der dreißigste November eintausendachthundertfünfunddreißig. Londoner Zeit nach der großen Uhr von Saint Paul: zehn Uhr Abends. Auch die geringeren Kirchen Londons lassen ihre metallenen Stimmen ertönen. Einige fangen geschäftig früher als die gewichtige Glocke der großen Kathedrale an, andere beginnen träge drei, vier, ein halbes Dutzend Schlage nach ihr. Alle aber halten genügend die Zeit ein, um ein so mächtiges Klingen in der Luft zu verbreiten, als ob der beschwingte Vater der Götter, der einst seine Kinder verschlang, über die City dahinflöge und tönend seine Riesensense schwinge.

Eine Glocke klingt bescheidener als alle die andern, dem Ohre näher und verspätet sich heute Abend dergestalt, daß sie, nachdem die übrigen ausgeschwungen haben, allein noch hörbar bleibt. Es ist die Uhr des Findelhauses. Früher wurden die Kinder schweigend, ohne daß man ein Wort über sie wechselte, in der Wiege vor der Eingangspforte aufgenommen. Jetzt verlangt man Auskunft über sie und nimmt sie nach Gunst den Müttern ab, welche alle natürlichen Rechte und jeden Anspruch aufgeben, je wieder etwas von ihren Kindern zu erfahren.

Der Mond scheint voll und der Abend ist schön. Leichte Wolken schweben am Himmel. Der Tag war kein guter, denn Schmutz und Schlacken, zu denen sich noch der dichte fallende Nebel gesellt, liegen schwarz in den Straßen. Die verschleierte Dame, welche unweit der Hinterthür des Findelhauses auf und nieder geht, muß feste Schuhe anhaben.

Sie eilt hin und her, vermeidet sichtlich den Ort, wo die Miethswagen stehen und hält oft die Schritte am westlichen Ende des Mauervierecks im tiefen Schatten an, ihr Auge heftet sich auf die Thür. Wie über ihr die Klarheit des monddurchleuchteten Himmels waltet und unter ihr der Schmutz der Straße lagert, so mögen ihrer Seele zwei verschiedene Bilder vorschweben und dieselbe zwischen Furcht und Hoffnung hin und wieder reißen. Wie ihre Fußtapfen einer über den andern fortgehend ein Labyrinth in den Schlamm gedrückt haben, so mag ihr Lebenslauf sich verirrt und sie planlos in unentwirrbare Vermittlungen geführt haben. Die Hinterthür des Findelhauses öffnet sich und ein junges Mädchen tritt heraus. Die Dame steht unbeweglich, mit unverwandten Blicken. Sie hört, wie die Pforte von innen wieder verschlossen wird und folgt dem jungen Mädchen nach.

Zwei oder drei Straßen mögen so schweigend durchschritten sein, ehe sie, dicht hinter dem Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit her schreitend, ihre Hand ausstreckt und das Mädchen berührt. Die Letztere hält erschrocken ihre Tritte ein und sieht sich um. »Sie haben mich auch gestern angehalten und als ich mich zu Ihnen wendete, nicht sprechen wollen. Warum verfolgen Sie mich wie ein stummer Schatten?«

»Nicht weil ich nicht sprechen wollte,« entgegnete die Dame mit leiser Stimme, »sondern weil ich nicht konnte, als ich zu reden versuchte.«

»Was wollen Sie von mir. Ich habe Ihnen nie etwas zu Leide gethan.«

»Nein.«

»Kenne ich Sie?«

»Nein.«

»Also, was wollen Sie von mir?«

»Zwei Guineen befinden sich in diesem Papier. Nehmen Sie das armselige Geschenk und ich will es sagen.«

Des jungen Mädchens ehrliches und freundliches Antlitz überzog eine tiefe Röthe, als sie erwiderte: »In dem ganzen großen Haushalt, dem ich angehöre, unter den Erwachsenen, wie unter den Kindern, giebt es keinen, der nicht ein freundliches Wort für Sally hätte. Ich bin Sally. Könnte man mich so lieb haben, wenn ich zu bestechen wäre?«

»Es ist nicht meine Absicht, Sie zu bestechen; ich wollte Ihnen nur eine geringe Belohnung zukommen lassen!«

Sally schloß nicht unfreundlich aber bestimmt, die Hand, die ihr das Geld anbot, und wehrte sie von sich. »Wenn ich irgend etwas für Sie thun kann,« Ma’am, so werde ich es ohne das thun, aber Sie verkennen mich, wenn Sie meinen, daß ich Ihnen des Geldes wegen gefälliger bin. Was wünschen Sie?«

»Sie sind Kinderwärterin oder Dienerin in dem Findelhause. Ich habe Sie heute und gestern herauskommen sehen.«

»Ja. Das bin ich. Ich bin Sally.«

»Ihre Züge sind freundlich und einnehmend. Ich kann mir denken, wie die Kleinen an Ihnen hängen.«

»Gott vergelte es ihnen. Das thun sie.«

»Die Dame schlug ihren Schleier zurück und enthüllte ein Antlitz, welches nicht älter als das der Kinderwärterin war, ein Antlitz viel geistvoller und feiner, aber erregt und non Sorgen durchfurcht.

»Ich bin die unglückliche Mutter eines kürzlich von Euch aufgenommenen Kindes. Ich habe eine Bitte.«

»Sally instinctmäßig die Empfindung verstehend, welche die Dante veranlaßte den Schleier zurückzuschlagen, deckte ihn wieder über deren Antlitz; und fing an zu weinen. Die Handlung war wie alle ihre Handlungen einfach und natürlich.

»Sie wollen meine Bitte erhören?« fuhr die Dame dringend fort. »Sie wollen nicht taub sein für das in Angst gesprochene Gebet einer so gramgebeugten Flehenden, wie ich bin?«

»O, du mein lieber Himmel!« rief Sally »Was soll ich sagen und was kann ich thun? Reden Sie nicht von Gebeten. Gebete werden an den Vater aller Wesen gerichtet, aber nicht an Kindermädchen und solche Leute. Und, noch Eins! Ich »werde nur noch ein halbes Jahr in meiner Stellung bleiben, bis eine Andere angelernt sein wird. Ich werde heirathen. Ich hätte heute und gestern Abend nicht ausgehen sollen, aber mein Dick, das ist der junge Mann, den ich heirathen will, ist krank und ich stehe seiner Mutter und Schwester, die ihn pflegen, bei. Nehmen Sie sich Ihr Unglück nicht so zu Herzen. Nehmen Sie es sich nicht so zu Herzen.«

»O, gute, liebe Sally,« seufzte die Dame und ergriff flehend des Mädchens Kleid. »Weil Du voller Hoffnung erscheinst und ich ganz hoffnungslos bin, weil ein schönes Leben vor Dir liegt, was nie – nie mehr vor mir liegen kann, weil Du den gerechten Anspruch hast, ein geachtetes Weib und eine stolze Mutter zu werden, weil Du lebst und liebst und dereinst sterben mußt, erhöre mein verzweifeltes Flehen um Gottes willen!«

»Gott im Himmel bewahre mich!« rief Sally, den Ausdruck der höchsten Verzweiflung auf das dritte Wort legend. »Was kann ich Arme thun? Und schrecklich! wie Sie meine eigenen Worte gegen mich gebrauchen. Ich erzählte Ihnen wie bald ich mich verheirathen würde, um Ihnen deutlich zu machen, daß ich das Haus verließe, Ihnen also nicht helfen könnte, wenn ich auch wollte, arme Seele! Und nun wenden Sie die Sache so, daß es mir selbst erscheint, als ob es grausam wäre, mich verheirathen zu wollen, statt Ihnen zu helfen. Das ist nicht recht. Ich frage Sie, ob das recht ist? – Arme Seele!«

»Sally, höre mich, meine Gute. Ich bitte nicht um Deinen Beistand für etwas Zukünftiges. Etwas Vergangenes will ich wissen, was in zwei Wörtern gesagt werden kann.«

»O weh! das wird schlimmer und schlimmer!« rief Sally, »vorausgesetzt, daß ich errathe, welche beiden Wörter Sie meinen.«

»Du erräthst sie. Welche Namen hat man meinem armen Kinde gegeben? Ich habe von der im Hause üblichen Sitte gelesen. Die Kinder werden in der Capelle getauft und mit irgend einem Zunamen in das Buch eingetragen. Der Knabe ist am Montag Abend aufgenommen. Welche Namen hat man ihm gegeben?«

Bei ihrem leidenschaftlichen Beschwören wollte die Dame mitten in dem Schlamm der Seitenstraße, in welche sie eingetreten waren – eine öde Gasse ohne Ausgang, die an den dunkeln Garten des Findelhauses stieß – auf die Kniee sinken, aber Sally verhinderte sie daran.«

»Nicht doch! nicht doch! Sie treiben es so, daß ich mir einbilden könnte, etwas besonders Gutes zu thun. Lassen Sie mich in Ihr liebes Antlitz blicken. Legen Sie Ihre beiden Hände in die meinen. So, jetzt versprechen Sie, daß Sie mir nichts weiter, als die beiden Wörter abfragen wollen.«

»Nichts weiter! nichts weiter!«

»Sie wollen nie schlechten Gebrauch von denselben machten, wenn ich sie Ihnen genannt habe?«

»Nie! nie!«

»Walter Wilding.«

Die Dame lehnt ihren Kopf an des Mädchens Brust, umfaßt es mit beiden Armen; spricht mit leiser Stimme einen Segenswunsch, fügt die Worte: bring’ ihm einen Kuß von mir, hinzu, und ist verschwunden.

Monat und Jahr: der erste Sonntag im October des Jahres 1841 Londoner Zeit nach der großen Uhr von Saint Paul: halb zwei Nachmittags. Die Glocke des Findelhauses stimmt heute genau mit der der Kathredale. Der Gottesdienst in der Capelle ist vorüber und die Findelkinder sind beim Mittagbrod.

Viele Menschen wohnen nach der Sitte des Hauses dem Mittagessen bei: Zwei oder drei Aufseher, ganze Familien der Vereinsvorstände, kleinere Gruppen aus Leuten beiderlei Geschlechts bestehend, und noch einzelne Dazugekommene verschiedenen Standes. Die Herbstsonne scheint tief in das Gemach und die plump eingerahmten Fenster, durch die sie hineinblickt und die Wände mit Holzpaneelen, welche sie streift, sind solche Fenster und Wände, wie Hogarths Bilder sie aufweisen. Das Speisezimmer der Mädchen, zu gleicher Zeit auch das der kleineren Kinder, übt die Hauptanziehungskraft aus. Zierliche Dienerinnen gleiten schweigend um die regelmäßig geordneten Tische herum, an welchen ebenfalls Schweigen herrscht. Die Zuschauenden schreiten hin und wieder oder stehen still, wie es ihnen gefällt. Geflüsterte Erkundigungen nach einem Kinde, welches die und die Nummer hat und am Fenster mit der und der Nummer sitzt, sind nicht selten; [Die Fenster in dem Findelhause sind mit Nummern versehen, auch hat jedes Kind seine Nummer.] viele von den Gesichtern der Kinder sind dazu angethan Aufmerksamkeit zu erregen. Einige unter den Zuschauern, die nicht in das Haus gehören, wiederholen ihre Besuche öfter. Sie haben eine Art von Bekanntschaft mit Inhabern gewisser Plätze vom Tische geschlossen und machen an den besagten Stellen Halt, um sich hinabzubeugen und ein oder zwei Worte zu sprechen.

 

Es schmälert ihr Verdienst nicht, daß auf diesen Plätzen immer Kinder von anziehender Persönlichkeit sitzen. Die Einförmigkeit des langen weiten Raumes wird angenehm durch diese kleinen Zwischenfälle belebt, so geringfügig sie sind.

Eine verschleierte Dame, welche ohne Begleiter hier ist, geht unter den Anwesenden umher. Es scheint, daß weder Neugier noch der Zufall sie hierher geführt haben, denn der Anblick erregt sie, und sie schreitet an den Tischen mit unbehaglicher Empfindung und zögernden Tritten entlang. Endlich erreicht sie den Speisesaal der Knaben. Derselbe ist viel weniger gesucht, als der der Mädchen und von Erwachsenen fast leer, wie sie von der Thür aus sehen kann.

Auf der Schwelle steht eine ältere Dienerin, um aufzupassen, eine Art von Haushälterin oder Hausmutter. Die Dame richtet einige gewöhnliche Fragen an sie, zum Beispiel: »Wie viel Knaben sind hier? In welchem Alter werden sie in das Leben entlassen? Kommt es häufig vor, daß sie Lust haben auf die See zu gehen!?« und so fort. Die Dame spricht mit immer leiserer Stimme, bis sie die Frage that: »Welcher ist Walter Wilding?«

Die Dienerin schüttelt den Kopf. Es ist gegen die Regel, so zu fragen.

»Sie wissen, welcher Walter Wilding ist?«

Die Dienerin fühlte so fest die Augen der Dame, die ihr Gesicht forschend betrachtete, auf sich geheftet, daß sie die ihren zu Boden senkte, damit dieselben nicht zu Verräthern würden und nach der gewünschten Richtung hinüber flögen.

»Ja; weiß, welcher von den Knaben Walter Wilding ist, aber es ist nicht meines Amtes, Martin, Ma’am zu Namen zu nennen.«

»Sie können mir ihn zeigen, ohne ihn zu nennen.«

Die Hand der Dame begegnete leise der der Dienerin. Es entstand eine Pause und tiefes Schweigen.

»Ich werde um die Tafeln herum gehen,« sagte die von der Dame Angesprochen, sich den Anschein gebend, als ob sie gar nicht zu derselben redete. »Folgen Sie mir mit den Augen. Der Knabe, bei dem ich still stehe und mit dem ich spreche, geht Sie nichts an, aber der Knabe, den ich anfasse, ist Walter Wilding. Reden Sie nicht weiter mit mir, und entfernen Sie sieh von mir.«

Sogleich dem Winke Folge leistend, tritt die Dame in das Zimmer hinein und sieht sich darin um. Nach einigen Augenblicken geht die Dienerin, als ob es ihr Amt verlange, an der Außenseite der Tafeln entlang, indem sie linker Hand beginnt. Sie wandert die Reihen hinab, wendet sich um und kommt zwischen den Tischen an der inneren Seite zurück. Von ungefähr zu der Lady hinüber sehend, heilt sie ihre Schritte ein, beugt sich vor und spricht. Der Knabe, den sie anredet, hebt den Kopf in die Höhe und antwortet. Wie sie zuhört was er sagt, legt sie ihre Hand freundlich auf die Schulter des kleinen Nachbars zur Rechten. Damit die Bewegung deutlich sei, läßt sie, während sie weiter redet, ihre Hand auf der Schulter liegen und klopft sie zwei oder dreimal, ehe sie weitergeht. Sie vollendet ihren Umgang um die Tische, ohne ein anderes Kind anzurühren und verläßt durch eine Thür am entgegengesetzten Ende das Zimmer.

Das Mittagessen ist vorüber. Die Dame geht an der Außenseite der Tafeln entlang, indem sie linker Hand beginnt, sie wandelt die langen Reihen hinab, wendet sich um und kehrt an der inneren Seite zwischen den Tischen zurück. Es ist gut für sie, daß noch andere Leute eingetreten sind und hier und dort verstreut stehen. Sie schlägt den Schleier zurück und bei dem bezeichneten Knaben still stehend, fragt sie ihn, wie alt er sei?

»Zwölf Jahr, Ma’am,« antwortet er und richtet seine glänzenden Augen auf sie.

»Bist Du gesund und fröhlich?«

»Ja, Ma’am.«

»Willst Du das Zuckerwerk von mir nehmen?«

»Wenn Sie es mir geben wollen.«

Sich zu diesem Zwecke tief hinab beugend, berührt die Dame mit Stirn und Haar des Knaben Antlitz. Dann läßt sie den Schleier wieder herab, geht vorüber – und geht hinaus, ohne sich umzusehen.

Erster Act

Der Vorhang geht auf

In einer Sackgasse der City von London, die weder für Fuhrwerk noch Fußgänger einen Durchweg bot, einer Sackgasse, die in die abschüssige, schlüpfrige, krumme Straße mündet, welche die Verbindung zwischen Towerstreet und dem Middleser Ufer der Themse herstellt, befand sich das Geschäftslocal von Wilding u. Co., Weinhändler. Wahrscheinlich als scherzhaftes Zugeständniß davon, daß der große Haupteingang des Locales wie eine Barricade die Welt verrammelte, trug der unterste Theil der abschüssigen Straße, von der aus man an den Fluß gelangte (wie der Geruch deutlich verspüren ließ) den Namen Break-Neck-Stairs. Die Sackgasse selbst wurde in früheren Zeiten treffend genug Cripple Cornet getauft.

Schon viele Jahre vor dem Jahr 1861 hatten die Leute aufgehört, in Break-Neck-Stairs Boote zu miethen und die Schiffer sich davon entwöhnt, dort anzulegen. Der schlammige Weg hatte den nach und nach zur Reife gediehenen Entschluß sich umzubringen ausgeführt und sich in den Fluß gestürzt, und so blieb nichts als zwei oder drei verstümmelte Pfähle und ein rostiger eiserner Ring, der zum Befestigen der Boote gedient hatte, von Break-Necks vergangener Pracht übrig. Manchmal indessen legte ein mit Kohlen beladener Kahn gegen das Ufer an, geschäftige Hebel wurden aufgerichtet, die anscheinend nichts thaten als Schmutz heraufbefördern. Die Ladung wurde in der Nähe abgeliefert. Das Boot fuhr wieder fort und war verschwunden; für gewöhnlich aber bestand der einzige Verkehr in Break-Neck-Stairs aus dem Transport von Fässern und Flaschen, die entweder voll oder leer waren, entweder fortgeschafft wurden aus den Kellern oder hineingeschafft wurden in die Keller Von Wilding und Co., Weinhändler. Aber selbst dieser Verkehr fand nur dann und wann statt und über dreiviertel Zeit der steigenden Fluth spülte und leckte der schmutzige, unreinliche, graue Fluß ungestört an dem rostigen Ring, als ob er einmal von dem Dogen und dem Adriatischen Meere vernommen habe und sich danach sehnte, auch eine Vermählung zu feiern, etwa mit dem mächtigen Erhalter allen Schlammes in seinen Fluthen, mit dem Right Honourable Lord Mayor.

Zwei hundert und einige fünfzig Yards (vom untersten Anfang von Break-Neck-Stairs aus gerechnet) auf der Anhöhe geradezu, rechter Hand, befand sich Cripple Cornet. Cripple Cornet hatte einen Brunnen, Cripple Cornet hatte einen Baum. Ganz Cripple Corner gehörte Wilding und Co., Weinhändler. Die Kellerräume lagerten darunter, die Gebäude erhoben sich darüber. In den Tagen, wo Kaufherren noch die City bewohnten, war eines derselben wirklich ein Wohnhaus gewesen; ein prächtiges Schirmdach ohne sichtbare Stützen breitete sich über dem Thorweg aus, wie das Schallbrett über einer Kanzel. Es hatte auch eine Anzahl langer schmaler Streifen, die Fenster vorstellten und in der Front des finsteren aus Backsteinen errichteten Hauses so vertheilt waren, daß sie überall gleich häßlich erschienen. Auf dem Dach befand sich eine Kuppel mit einer Glocke.

»Wenn ein Mann von fünf und zwanzig Jahren seinen Hut aussetzen und sagen kann: Dieser Hut bedeckt den Eigenthümer dieses Besitzthums und des Geschäftes, welches sich an dieses Besitzthum knüpft, da denke ich, Mr. Bintrey, ohne zu prahlen, er könne nicht anders als von tiefer Dankbarkeit durchdrungen sein. Ich weiß nicht, wie es Ihnen erscheinen mag, aber mir erscheint es so.«

Mr. Walter Wilding sprach das zu seinem Advocaten, in seinem eigenen Comptoir, indem er den Hut vom Riegel nahm, um seinen Worten die That folgen zu lassen. Danach hing er den Hut wieder auf, um nicht unbescheidener zu erscheinen als er war.

Ein unverdorbenen offen blickender, treuherziger Mann war Mr. Walter Wilding, mit merkwürdig weißem und rosigem Gesicht. Seine Gestalt war fast zu stark für einen jungen Mann, obgleich sie recht stattlich aussah. Mit krausem braunen Lockenhaar und blauen, glänzenden, einnehmenden Augen gab er sich als einen äußerst mittheilsamen Mann, als einen Mann, dessen Beredsamkeit der nicht zu hemmende Ausfluß innerer Zufriedenheit und Dankbarkeit war. Mr. Bintrey dagegen war ein vorsichtiger Mann mit immer feuchten Augen und einem großen vorgebeugten kahlen Kopf. Er belustigte sich innerlich höchlich über das Komische einer offenen Sprache, einer offenen Hand und eines offenen Herzens.

»Ja,« sagte Mr. Bintrey. »Ja. Ha, ha!«

Eine Flasche, zwei Weingläser und ein Teller mit Kuchen standen auf dem Tisch.

»Mögen Sie den fünfundvierzigjährigen Portwein?« fragte Mr. Wilding.

Ihn mögen?« wiederholte Mr. Bintrey. »Ob ich es thue, Sir!«

»Er ist aus der besten Ecke unseres besten Weinverschlages, der fünfundvierzigjährigen aufweist,« sagte Mr. Wilding.

»Danke Ihnen, Sir,« sagte Mr. Bintrey. »Er ist ausgezeichnet.«

Der Advokat lachte, als er das Glas in die Höhe hielt und es beäugelte, vergnügt über die eigentlich höchst possierliche Idee, solchen Wein fortzugeben.

»Und nun,« sagte Mr. Wilding, der am Sprechen über Geschäftssachen eine wahrhaft kindische Freude empfand, »haben wir Alles in’s Reine gebracht, Mr. Bintrey, wie ich glaube.«

»Alles,« sagte Mr. Bintrey.

»Einen Compagnon gesichert —«

»Compagnon gesichert,« sagte Bintrey.

»Bekannt gemacht, daß wir eine Haushälterin brauchen —«

»Eine Haushälterin brauchen,« sagte Bintrey, »welche sich persönlich melden soll in Cripple Corner, Great Towerstreet von zehn bis zwölf – morgen nämlich.«

»Die Geschäfte meiner lieben verstorbenen Mutter abgewickelt —«

»Abgewickelt,« sagte Bintrey.

»Und alle Auslagen bezahlt.«

»Alle Auslagen bezahlt,« sagte Bintrey, aus vollem Halse lachend des spaßhaften Umstandes wegen, daß sie ohne Feilschen bezahlt worden waren.

»Das Andenken meiner geliebten verstorbenen Mutter überwältigt mich immer, Mr. Bintrey,« fuhr Mr. Wilding fort, indem sich seine Augen mit Thränen füllten, die er mit dem Taschentuch abtrocknete. »Sie wissen, wie ich sie geliebt habe, Sie [ihr Geschäftsmann] wissen, wie sie mich geliebt hat. Die höchste Zärtlichkeit, die zwischen Mutter und Kind denkbar ist, hat zwischen uns geherrscht, und von der Zeit an, wo sie mich in ihre Obhut nahm, kann ich mich nicht der kleinsten Uneinigkeit, nicht der kleinsten Mißstimmung unter uns erinnern. Dreizehn Jahr im Ganzen! Dreizehn Jahr unter der Obhut meiner lieben verstorbenen Mutter, Mr. Bintrey und davon die letzten acht als ihr Sohn anerkannt! »Sie kennen die Geschichte, Mr. Bintrey, wer kennt sie besser als Sie, Sir!« Mir. Wilding seufzte und trocknete sich die Augen, ohne während der letzten Bemerkungen den Versuch zu machen, seine Rührung zu verbergen.

Mr. Bintrey genoß wieder von dem Portwein, der ihn so vergnügt stimmte, und sagte, nachdem er ihn im Munde hin- und hergespült hatte: »Ich kenne die Geschichte!«

»Meine geliebte, verstorbene Mutter, Mr. Bintrey,« fuhr der Weinhändler fort, »ist schändlich hintergangen worden und hat viel gelitten. Aber über diesen Punkt blieben die Lippen meiner geliebten, verstorbenen Mutter geschlossen. Von wem hintergangen und unter welchen Verhältnissen? weiß der Himmel allein. Meine geliebte verstorbene Mutter hat nie den Namen des Verräthers ausgesprochen.«

»Sie hatte mit sich abgeschlossen,« sagte Mr. Bintrey, aufs Neue seine Gaumen mit Wein bespülen, »und war darüber ruhig geworden.« Sein Zwinkern mit den Augen fügte ziemlich deutlich hinzu: »Verteufelt viel ruhiger, als Sie es jemals sein werden.«

»Ehre Vater und Mutter,« – Wilding seufzte beim Anführen des Gebotes – »auf daß du lange lebest auf Erden.« Als ich im Findelhause war, Mr. Bintrey, quälte ich mich verzweiflungsvoll, wie ich das anzustellen habe, und fürchtete, meiner Tage könnten nur wenige sein aus Erden. Späterhin aber wurde mir das Glück, meine, Mutter von Herzen verehren zu können. Und ich ehre sie und halte ihr Andenken hoch. Vor sieben Jahren, Mr. Bintrey,« fuhr Wilding mit demselben kindlichen Schluchzen und überströmenden Thränen fort, »that mich meine vortreffliche Mutter zu meinen Vorgängern im Geschäft Pebbleson Nephew in die Lehre. Ihre zärtliche Fürsorge brachte mich zu gleicher Zeit in die Weinhändlerzunft und machte mich bei Zeiten zum selbstständigen Weinhändler, und – und – noch vieles Andere, was die beste der Mütter für mich ersann. Als ich großjährig wurde, übertrug sie den von ihr ererbten Antheil an dem Geschäft auf mich. Mit ihrem Gelde kaufte sie Pebbleson Nephew aus und setzte dafür Wilding und Co. auf das Schild. »Sie hinterließ mir Alles, was sie besaß, nur den Trauerring nicht, den Sie tragen. – Und nun, Mr. Bintrey,« rief er, indem seine kindlichen Gefühle aufs Neue hervorbrachen, »ist sie nicht mehr. Kaum ein halbes Jahr ist verflossen, seitdem sie nach Corner kam, um mit ihren eigenen Augen an dem Thürpfosten zu lesen: Wilding und Co., Weinhändler, und nun ist sie nicht mehr!«

 

»Traurig. Aber unser aller Loos, Mr. Wilding!« bemerkte Bintrey. »Heut oder morgen sind wir alle nicht mehr.« Damit brachte er den fünfundvierzigjährigen Portwein, über dessen Wohlgeschmack seufzend, zu seiner allgemeinen Bestimmung.

»Jetzt, Mr. Bintrey,« fuhr Wilding fort, sein Taschentuch bei Seite steckend und seine Augenlider mit den Fingern reibend, »jetzt kann ich meiner lieben Verstorbenen keine Achtung und Ehrfurcht mehr beweisen, ihr, zu der sich mein Herz instinktmäßig und geheimnißvoll hingezogen fühlte, als ich sie zuerst sah. Sie, eine fremde Dame, sprach mit mir, einem Findling, der am sonntagtäglichen Mittagstische saß; ich will beweisen, daß ich mich nicht schäme ein Findelkind gewesen zu sein; ich, der ich nie den eigenen Vater gekannt habe, will allen denen ein Vater sein, die in meinem Dienste stehen. Deshalb« fuhr Wilding fort bei seinem Schwatzen in Begeisterung gerathend, »deshalb brauche ich eine durch und durch vortreffliche Haushälterin, welche die Wirthschaft von Wilding u. Co., Weinhändler, Cripple Corner vorzustehen vermag, damit ich, wie in früheren Zeiten eine enge Verbindung des Brodherrn mit seinen Beamten wieder herstellen kann. Damit ich an dem Ort, wo mein Geld verdient wird, auch wohnen kann! Damit ich zu Häupten der Tafel sitzen kann, an der die bei mir Angestellten gemeinsam speisen und mit ihnen von demselben Gebratenen und Gekochten essen und von demselben Bier trinken kann! damit die in meinem Dienststehenden Leute mit mir unter einem Dache leben und so wir alle zusammen. – Ich bitte um Verzeihung, Mr. Bintrey, aber mein altes Sausen im Kopf hat mich wieder überfallen und ich würde Ihnen recht dankbar sein, Wenn Sie mich zum Brunnen führen wollten«

Von der tiefen Röthe im Gesicht seines Clienten beunruhigt, geleitete ihn Mr. Bintrey augenblicklich nach dem Hof. Es war sogleich geschehen, denn das Comptoir, in welchem sie sich befanden, ging, an der einen Seite des Wohnhauses gelegen, zum Hof hinaus. Auf ein Zeichen seines Clienten setzte der Geschäftsführer bereitwillig den Brunnenschwengel in Bewegung und der Client wusch sich Kopf und Hände und trank einen kräftigen Zug. Nach diesen Mitteln erklärte er sich besser zu befinden.

»Lassen Sie sich nicht durch Ihr gutes Herz so aufregen,« sagte Bintrey, als sie wieder im Comptoir anlangten und Mr. Wilding sich an dem Handtuch, welches hinter der Thür hing, abtrocknete.

»Nein, nein. Ich werde mich in Acht nehmen,« erwiderte er, aus dem Handtuch aufsehend. »Ich werde es nicht wieder thun. Ich habe nichts Verworrenes gesagt, nicht wahr?«

»Durchaus nichts. Nur vollständig Klares.«

»Wo blieb ich doch stehen, Mr. Bintrey?«

»Sie blieben stehen – Aber in Ihrer Stelle würde ich mich nicht damit aufregen fortzufahren, besonders jetzt.«

»Ich werde mich in Acht nehmen. Wobei stellte sich das Sausen in meinem Kopfe ein, Mr. Bintrey?«

»Beim Gebratenen Gekochten und beim Bier,« antwortete der Advokat. »Beim Wohnen unter einem Dach und wie es uns allen zusammen —«

»Aha! Und wie es uns allen zusammen im Kopfe sauste —«

»Wissen Sie, ich würde mich an Ihrer Stelle wirklich nicht durch mein gutes Herz so aufregen lassen,« gab ihm der Advokat besorgt zu verstehen. »Wir wollen noch einmal an den Brunnen gehen.«

»Nicht nöthig! nicht nöthig! Alles in Ordnung, Mr. Bintrey – und wie wir alle zusammen eine liebevolle Familie ausmachen wollen. Sehen Sie, Mr. Bintrey, ich bin in meiner Kindheit nicht gewohnt gewesen, für mich allein zu sein, wie es Manche mehr oder weniger in ihrer Kindheit gewohnt sind. Später bin ich ganz in meine liebe verstorbene Mutter aufgegangen. Nachdem ich sie verloren habe, kommt es mir vor, als ob ich vielmehr dazu geschaffen wäre, ein Theil von einem Ganzen zu sein, als ein Ganzes für mich allein. Ersteres zu werden und meine Pflicht zu thun an allen denen, die von mir abhängen, meine Untergebenen an mich zu fesseln, hat etwas Patriarchalisches und Verlockendes für mich. Ich weiß nicht, wie es Ihnen erscheinen mag, Mr. Bintrey, aber mir erscheint es so.«

»Nicht ich, sondern Sie haben zu bestimmen in diesem Falle,« erwiderte Bintrey, »folglich ist es von wenig Belang, wie es mir erscheint.«

»Mir erscheint es,« sagte Mr. Wilding in vollem Eifer, »hoffnungsvoll, nützlich und genußreich.«

»Wissen Sie,« gab ihm der Advokat wieder zu verstehen, ich würde mich in Ihrer Stelle wirklich —«

»Ich höre schon auf. Dann haben wir Händel.«

»Wir haben wen?« fragte Bintrey.

»Händel, Mozart, Haydn, Kent, Purcell, Doctor Arne, Greene, Mendelssohn. Ich kenne die Chöre der geistlichen Musikwerke auswendig, die ganze Sammlung der Findelhauskapelle. Warum sollten wir sie nicht zusammen aufführen können?«

»Wer soll sie aufführen?« fragte der Advokat gespannt.«

»Der Arbeitgeber und seine Arbeiter.«

»So, so!« erwiderte Bintrey besänftigt. Es sah aus, als habe er die Antwort erwartet, der Geschäftsführer und sein Client. »Das ist etwas anderes.«

»Durchaus nichts anderes, Mr. Bintrey. Es ist ganz dasselbe. Ein Glied der Kette, die uns mit einander verbindet.« Wir wollen in irgend einer stillen Kirche, die Corner nahe liegt, den Chor bilden und wenn wir Sonntags mit Wohlbehagen gesungen haben, nach Hause gehen und zu zeitiger Stunde mit Wohlbehagen unser Mittagbrod einnehmen. Es liegt mir sehr am Herzen diesen Plan unverzüglich ins Werk zu richten, so daß mein neuer Compagnon bei seiner Ankunft die Sache schon im besten Gange findet.«

»Ich wünsche ihr alles Gute! möge sie gedeihen!« rief Bintrey, sich erhebend, aus. »Soll Joey Ladle auch mitwirken bei Händel, Mozart, Haydn, Kent, Purcell, Doktor Arno, Greene und Mendelssohn?«

Ich hoffe.«

»Ich wünsche den Musikern, daß sie sämtlich mit heiler Haut davonkommen mögen!« erwiderte Bintrey aus vollem Herzen. »Guten Morgen, Sir. »Sie schüttelten sich die Hände und schieden. Dann, nachdem er durch Anklopfen mit seinen Knöcheln um Erlaubniß gefragt hatte, trat zu einer Verbindungsthür, die aus dem Privatbüreau in das der Schreiber führte, der Ober-Kellermeister der Kellergewölbe von Wilding u. Co., Weinhändler und früherer Ober-Kellermeister der Kellergewölbe von Pebbleson Nephew, der eben erwähnte Joey Ladle, zu Wilding herein: Ein schwerfälliger, bedächtiger Mann; wenn man ihn nach der Ordnung des menschlichen Baustyles abschätzen sollte, so würde er zur Klasse der Frachtfuhrleute gehören, mit seinem verschrumpften Anzug und seiner begossenen Schürze, die augenscheinlich halb aus Bast halb aus Rhinozerosfell bestand.

»Was das gemeinsame Speisen und Wohnen anbetrifft, junger Herr Wilding,« sagte er.

»Nun, Joey?«

»Ich spreche für mich selbst, junger Herr Wilding – ich spreche nie und habe noch nie für jemand anders als für mich selbst gesprochen – und ich brauche eigentlich keine Speise – noch ein Wohnhaus jedoch wenn Sie mich speisen und mich einquartieren wollen, so thun Sie es. Ich kann eben so gut essen wie mancher Andere. Wo ich esse, hat bei mir viel weniger auf sich, als was ich esse, und besonders nicht so viel auf sich als wieviel ich esse. Werden Alle in dem Hause wohnen, Mr. Wilding? Die beiden anderen Kellermeister, die drei Träger, die beiden Lehrlinge und der Geschäftsführer?«

»Ja. Ich hoffe wir werden alle eine glückliche Familie ausmachen, Joey.«

»Ah!« sagte Joey. »Ich hoffe das werden sie.«

»Sie? Sage lieber wir, Joey.«

Joey Ladle schüttelte den Kopf. »Sie können nicht von mir erwarten, daß ich wir sage, junger Herr Wilding, bei meiner Lebensweise und unter den Verhältnissen, unter denen sich meine Neigungen ausgebildet haben. Ich habe oft Pebbleson u. Nephew geantwortet, wenn sie mir gesagt haben: mache ein freundlicheres Gesicht, Joey – meine Herren, das mögen Sie können, die daran gewöhnt sind Ihren Wein nach einem System zu trinken, nach welchem er lustig durch die Kehle rinnt, Sie mögen ein freundliches Gesicht dazu machen, aber, sagte ich, ich bin daran gewöhnt meinen Wein durch die Poren der Haut einzunehmen mit auf diesem Wege genossen macht er eine schlimme – eine niederdrückende Wirkung. Es ist ein anderes Ding, meine Herren, sagte ich zu Pebbleson u. Nephew, in einem Eßsaal die Gläser zu füllen und sie mit Hurrah! hoch! und »Ein lustiger Bruder Jedermann,« zu leeren und ist ein anderes Ding vom Weindunst, der durch die Poren dringt, angefüllt zu werden, in einem dunklen niedrigen Gewölbe mit feuchter Luft. Das bringt verschiedene Wirkungen, bringt gute und schlechte Laune hervor, sagte ich zu Pebbleson u. Nephew. Und das ist wahr. Ich bin mein ganzes Leben hindurch mit voller Hingabe an meinen Beruf Kellermeister gewesen. Was ist die Folge davon? Ich bin ein so dumpfiger Mensch, wie nur irgend einer lebt – Sie können keinen dumpfigeren finden – noch können Sie was einen melancholischen Sinn anbetrifft meinesgleichen zum zweiten mal auftreiben. »Singt und schnell den Becher gefüllt! Jeder Tropfen, der überquillt, spült von der Stirn des Grames Falten, bannt aus der Seele die düsteren Gewalten.« Ja. Vielleicht ist das so. Aber wer durch die Poren der Haut mit Dunst angefüllt wird, noch dazu unter der Erde, der heitert sich nicht auf.«