Denke (nach) und werde reich

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Denke (nach) und werde reich
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Napoleon Hill

Denke (nach) und werde reich

Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort des Herausgebers

Vorwort des Verfassers

Einführung

Verlangen

Vertrauen

Autosuggestion

Spezialwissen

Vorstellungskraft

Organisierte Planung

Entschlossenheit

Beharrlichkeit

Die Macht des Mastermind

Das Geheimnis der sexuellen Transmutation

Das Unterbewusstsein

Das Gehirn

Der Sechste Sinn

Wie Sie die sechs Hauptängste besiegen

Nachwort des Übersetzers

Personenglossar

Rechtliches

Impressum

Impressum neobooks

Vorwort des Herausgebers

Napoleon Hills Buch Think and grow rich (dt.: Denke und werde reich) gehört zu den erfolgreichsten Büchern des 20. Jahrhunderts. Erstmals herausgegeben 1937, wurde es innerhalb weniger Jahre zu einem Weltbestseller. Es rangiert mit über 70 Millionen verkauften Exemplaren unter den Top 20 Bestsellern aller Zeiten. Dies verwundert kaum, sprach doch der Autor vor dem Schreiben mit vielen der reichsten und erfolgreichsten Geschäftsmännern, um die Gemeinsamkeiten und Grundregeln ihres Erfolges feststellen zu können. Mit einigen von ihnen war er Zeit seines Lebens befreundet. Darüber hinaus war er selbst ein überaus erfolgreicher Geschäftsmann und Autor. Er wusste also genau, wovon er sprach, wenn er die Methoden präsentierte, die zu persönlichem Erfolg führen. In 13 Kapiteln erläuterte er seinen Lesern, worauf es bei diesem Weg zum Erfolg ankommt. Neben Glaube und Verlangen, der Umwandlung sexueller Energie und der Phantasie, machte er jedoch ein Prinzip aus, welches er durch die Namensgebung seines Buchs als das wichtigste beim Reichwerden sah: Das Denken.

Dies sollte dem Leser von Ratgeberliteratur des beginnenden 21. Jahrhunderts bekannt vorkommen: Zur heutigen Zeit schwappt eine Welle von Büchern zum Gesetz der Anziehung über die Erde. Die Lehren in diesen Büchern besagen nichts anderes als dass dem Denken die schöpferische Kraft des Universums innewohnt. Nicht durch blinde Taten erschaffen die Menschen primär ihre Wirklichkeit, sondern durch Gedanken. Hill zeigt in seinem Meisterwerk auf, wie allein gedanklich ganz auf das Ziel ausgerichtetes Handeln zu den gewünschten Erfolgen führt, und füllt damit die Lücke zwischen rein handlungsorientierten Ratgebern und den wenig anwendbaren Universumsbestellungs-Anleitungen. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele bekannte Autoren einschlägiger Bücher das Buch von Napoleon Hill als eine ihrer Hauptinspirationsquellen bezeichnen. Liest man Hills Buch, so wird schnell klar, dass dieser Autor sich des Gesetzes der Anziehung, eines universalen Gesetzes, sehr wohl bewusst war. Der Titel der deutschen Erstausgabe dieses Buches lautet jedoch Denke nach und werde reich. Der Herausgeber der hier vorliegenden Version hält diesen Titel für unglücklich, da sich Hill nicht explizit auf das Nachdenken bezieht, also das längere Nachsinnen über eine Idee, sondern auf das Denken selbst, auf die Kraft der Gedanken, die aller Schöpfung, ob unternehmerischer oder künstlerischer Art, zugrunde liegt. Diese Übersetzung versucht, dieser Intention gerecht zu werden.

Diese hier vorliegende ungekürzte Übersetzung der Urfassung von 1937 ist die erste Übersetzung jener Version in die deutsche Sprache überhaupt und die erste deutsche Fassung, die in Form eines Ebooks erscheint. Sie trägt dem Wunsch vieler deutscher Leser nach einer vollständigen, in technologisch zeitgemäßem Format vorliegenden Ausgabe des Klassikers des New Thought Rechnung.

Urs Rauscher

Vorwort des Verfassers

Dieses Buch ist das Ergebnis meiner Analyse der Lebenserfahrungen von über 500 außerordentlich reichen Persönlichkeiten. Mein Anliegen ist es, Ihnen den Schlüssel zu einem Geheimnis zu geben – jenem Geheimnis, wie diese Menschen, die ich über einen langen Zeitraum hinweg beobachtet und begleitet habe, zu ihrem unglaublichen Vermögen gekommen sind.

Andrew Carnegie hat mich vor nunmehr über fünfzig Jahren auf dieses Geheimnis aufmerksam gemacht. Als ich fast noch ein Kind war, ließ der gerissene alte Schotte ganz wie nebenbei die entscheidende Bemerkung fallen. Dann lehnte er sich mit einem verschmitzten Leuchten in den Augen in seinem Sessel zurück, um aufmerksam zu beobachten, ob ich wohl genug Grips hätte, die volle Bedeutung dessen zu verstehen, was er da gerade gesagt hatte.

Als er sah, dass ich den Kern seiner Aussage verstand, fragte er mich, ob ich bereit sei, die nächsten zwanzig Jahre meines Lebens der Aufgabe zu widmen, seine Formel über die ganze Welt zu verbreiten, um den Menschen einen Leitfaden zu geben, ohne dessen Hilfe sie womöglich als Versager enden würden. Ich sagte zu. Und mit Mr. Carnegies Hilfe habe ich mein Versprechen gehalten.

Dieses Buch berichtet von einem Geheimnis, das von tausenden von Menschen in fast allen erdenklichen Lebenslagen auf seine Praxistauglichkeit hin überprüft wurde. Es ist Mr. Carnegies Wille, dass die magische Formel, die ihm selbst ein schier unfassbares Vermögen eingebracht hat, in Reichweite all derer gelangt, die keine Zeit dafür haben, selbst herauszufinden, wie man Geld verdient. Seine Hoffnung dabei war, dass ich in der Lage sein würde, die Richtigkeit dieser Formel anhand der Lebenserfahrungen von Menschen aller möglichen Berufsfelder zu erproben und zu bestätigen. Er war überzeugt davon, dass sie an allen Schulen und Universitäten gelehrt werden sollte und glaubte, dass dies eine Revolution des gesamten Schulsystems bedeuten und die nötige Schulzeit auf die Hälfte verkürzen würde.

Seine Erfahrungen mit Charles M. Schwab und anderen jungen Männern seines Kalibers zeigten Mr. Carnegie, dass das meiste, was auf dem Lehrplan der Schulen steht, überhaupt keine Bedeutung für den Verdienst des eigenen Lebensunterhalts hat und auch keine Rolle dabei spielt, ob es jemand zu nennenswertem Wohlstand bringt. Er konnte deshalb zu dieser Ansicht kommen, weil viele von den jungen Männern, die er in seinem Geschäft aufnahm, überhaupt keine Schulbildung hatten. Nachdem er ihnen jedoch beigebracht hatte, seine Formel richtig anzuwenden, entwickelten sie sich ausnahmslos zu ausgezeichneten Führungspersönlichkeiten. Mehr noch: Jedem einzelnen, der von ihnen Gebrauch machte, brachten diese Instruktionen letztlich ein ganz beträchtliches Vermögen ein. Im Kapitel über Vertrauen werden Sie die erstaunliche Geschichte vom Aufbau der gigantischen United States Steel Corporation hören, der durch einen der jungen Männer zustande kam, durch deren Beispiel Mr. Carnegie bewiesen hat, dass seine Formel für alle Menschen funktioniert, die dafür bereit sind. Charles M. Schwab jedenfalls brachte die Formel ein ungeheures Vermögen ein. Darüber hinaus gelangte er durch sie an schier unbegrenzte Möglichkeiten. Der monetäre Wert dieser einen Anwendung der Formel beläuft sich auf circa sechshundert Millionen Dollar. Das weiß fast jeder, der in Kontakt mit Mr. Carnegie stand und es sollte Ihnen einen Eindruck davon verschaffen, welchen Wert dieses Buch für Sie haben kann – vorausgesetzt, Sie wissen, was Sie wollen.

Schon lange bevor ich es nun über zwanzig Jahre lang empirisch überprüfen und testen konnte, gelangte das Geheimnis in den Besitz tausender Männer und Frauen. Ganz wie es Mr. Carnegie für sie gewünscht hätte, setzten sie es zu ihrem eigenen Nutzen ein. Viele von ihnen sind damit ziemlich reich geworden. Andere haben es erfolgreich zum Wohl ihrer Familien eingesetzt.

Arthur Nash, ein Schneider aus Cincinatti, nahm beispielsweise sein beinahe bankrottes Geschäft als „Versuchskaninchen“, um die Formel daran zu erproben. Das Bald begann das Geschäft zu blühen und brachte seinen Besitzern ein Vermögen ein. Es floriert noch heute.

 

Das Geheimnis wurde auch an Stuart Austin Wier weitergegeben und er war bereit dafür – so bereit, dass er den Mut fand, seinen Beruf aufzugeben, um Jura zu studieren. Welchen Erfolg er damit hatte, werden Sie in diesem Buch erfahren.

Während meiner Zeit als Werbemanager der La-Salle Extension University, die damals noch aus nicht viel mehr bestand als ihrem Namen, durfte ich miterleben, wie der Rektor der Universität, J. G. Chapline, die Formel dazu benutzte, die La-Salle zu einer der größten weiterführenden Schulen des Landes zu machen.

Das Geheimnis, von dem ich spreche, wird in diesem Buch nicht weniger als einhundert Mal erwähnt. Ich werde es jedoch niemals direkt mit dem Finger darauf deuten, da es zuverlässiger zu wirken scheint, wenn es einfach in Greifweite liegengelassen wird, damit diejenigen es entdecken können, die bereit dafür sind und danach suchen. Das ist auch der Grund dafür, dass Mr. Carnegie es mir damals einfach so hingeworfen hat, ohne viel Aufhebens darum zu machen und ohne mir einen Namen dafür zu nennen.

Wenn Sie bereit dafür sind, es umzusetzen, werden Sie dem Geheimnis in jedem Kapitel mindestens ein Mal begegnen. Ich wünschte, es wäre mir vergönnt, Ihnen zu sagen, wann Sie bereit dazu sind, doch das würde Ihnen einen großen Teil des Vorteils nehmen, den Sie haben werden, wenn Sie die Entdeckung auf Ihre eigene Weise machen.

Während ich dieses Buch schrieb, bekam mein Sohn, der damals gerade das letzte Jahr am College absolvierte, das Manuskript des zweiten Kapitels in die Hände. Er las es, entdeckte das Geheimnis aus eigenem Antrieb und wusste die Information so intelligent umzusetzen, dass er direkt in eine verantwortungsvolle Position einsteigen konnte – mit einem Einstiegsgehalt, das höher war als alles, was ein durchschnittlicher Arbeiter jemals verdienen würde. Im zweiten Kapitel können Sie seine Geschichte lesen.

Es mag Ihnen nun so vorkommen, als ob dieses Buch zu viel verspricht. Ich bin überzeugt davon, dass sich dieser Eindruck verändern wird, wenn Sie weiter lesen. Vielleicht haben Sie es in Ihrem eigenen Leben mit Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu tun gehabt. Vielleicht haben Sie immer wieder versucht, sich durchzukämpfen – nur um wieder und wieder zu scheitern. Oder Sie wurden von Krankheit oder Behinderung von Ihrem Ziel abgehalten. Dann ist es möglich, dass Sie in der Geschichte meines Sohnes in der Wüste enttäuschter Hoffnungen die Oase des Trostes erblicken, nach der Sie so lange gesucht haben.

Während des Ersten Weltkrieges machte Präsident Woodrow Wilson ausgiebigen Gebrauch von der Formel. Sie wurde den Soldaten mit an die Front gegeben, sorgfältig verpackt in der Ausbildung, die jeder einzelne von ihnen erhielt. Präsident Wilson erzählte mir einst, dass sie auch eine maßgebliche Rolle in der Erhebung der Kriegsmittel gespielt hatte.

Das Geheimnis inspirierte den damaligen Delegierten für das Territorium der Philippinen, Manuel L. Quezon, dazu, sein Volk in die Freiheit zu führen. Er hat den Philippinen die Unabhängigkeit gebracht und wurde anschließend zum ersten philippinischen Präsidenten gewählt.

Die besondere Eigenschaft des Geheimnisses ist es, dass alle, die es anwenden, von ihm sicher und fast mühelos zum Erfolg geleitet werden, ohne sich je wieder mit Misserfolgen abgeben zu müssen. Wenn Sie das bezweifeln, dann bitte ich Sie, selbst die Lebensdaten derjenigen zu überprüfen, von denen dieses Buch berichtet. Sie werden schnell überzeugt sein!

So etwas wie ETWAS AUS NICHTS gibt es nicht!

Dieses Geheimnis hat seinen Preis – auch wenn dieser Preis gegenüber seinem Wert sehr gering ist. Für keinen Preis der Welt ist es für jemanden zu haben, der nicht wirklich und unter Einsatz all seines Willens danach sucht. Es ist unveräußerlich und für Geld nicht zu erwerben. Und zwar deshalb, weil es aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil befindet sich bereits im Besitz derjenigen, die bereit dafür sind. Unter der Voraussetzung, dass Sie bereit dafür sind, funktioniert das Geheimnis für alle Menschen gleich gut.

Lange vor meiner Geburt fand es seinen Weg in den Kopf von Thomas A. Edison [Anm. d. Ü.: Erfinder der Glühbirne]. Sein kluger Umgang damit hatte zur Folge, dass er zum größten Erfinder seiner Zeit aufstieg, auch wenn sich die Dauer seiner Schulbildung auf insgesamt drei Monate beschränkte. Er gab es später an einen seiner Geschäftspartner weiter, der so in der Lage war, sein anfängliches Gehalt von 12.000 $ im Jahr in kürzester Zeit so aufzustocken, dass er sich schon als junger Mann aus dem Geschäft zurückziehen konnte. Seine Geschichte werden Sie am Anfang des ersten Kapitels finden. Durch sie können Sie sich davon überzeugen, dass Reichtum nichts ist, was außerhalb Ihrer Reichweite liegt. Es liegt stets in Ihrer Hand, zu genau dem zu werden, was Sie sein wollen! Geld, Anerkennung und Glück sind Dinge, die auf all jene lauern, die entschlossen sind und bereit dafür.

Wie ich das wissen kann? Ich bin überzeugt davon, dass Sie eine befriedigende Antwort darauf haben werden noch bevor Sie das Buch zu Ende gelesen haben. Vielleicht werden Sie sie im ersten Kapitel finden, vielleicht erst auf der letzten Seite.

Zwanzig Jahre hat die Forschung nun gedauert, die ich auf die Bitte von Mr. Carnegie hin unternommen habe. Währenddessen untersuchte ich die Leben hunderter großer Persönlichkeiten. Viele von ihnen konnten mir bestätigen, dass sie ihre unermesslichen Reichtümer mithilfe des Geheimnisses von Mr. Carnegie erlangt haben. Unter diesen Männern befinden sich:

JOHN D. ROCKEFELLER HENRY FORD

THOMAS A. EDISON WILLIAM WRIGLEY JR.

FRANK A. VANDERLIP JOHN WANAMAKER

F. W. WOOLWORTH JAMES J. HILL

COL. ROBERT A. DOLLAR GEORGE S. PARKER

EDWARD A. FILENE E. M. STATLER

EDWIN C. BARNES HENRY L. DOHERTY

ARTHUR BRISBANE CYRUS H. K. CURTIS

WOODROW WILSON GEORGE EASTMAN

WM. HOWARD TAFT THEODORE ROOSEVELT

LUTHER BURBANK JOHN W. DAVIS

EDWARD W. BOK ELBERT HUBBARD

FRANK A. MUNSEY WILBUR WRIGHT

ELBERT H. GARY WILLIAM JENNINGS BRYAN

DR. ALEXANDER GRAHAM BELL DR. DMTID STARR JORDAN

JOHN H. PATTERSON J. ODGEN ARMOUR

JULIUS ROSENWALD CHARLES M. SCHWAB

STUART AUSTIN WIER HARRIS F. WILLIAMS

DR. FRANK CRANE DR. FRANK GUNSAULUS

GEORGE M. ALEXANDER DANIEL WILLARD

J. G. CHAPPLINE KING GILLETTE

HON. JENNINGS RANDOLPH RALPH A. WEEKS

ARTHUR NASH JUDGE DANIEL T. WRIGHT

CLARENCE DARROW

Diese Namen repräsentieren nur einen Bruchteil der berühmten Persönlichkeiten, deren große Leistungen und Errungenschaften beweisen, dass diejenigen, die Carnegies Geheimnis verstehen und es geschickt anwenden, mit seiner Hilfe ihr Leben zur Blüte bringen. Buchstäblich alle Menschen, die ich gekannt habe und die sich von dem Geheimnis inspirieren ließen, haben es in ihrem selbsterwählten Betätigungsfeld zu beachtlichem Erfolg gebracht. Umgekehrt habe ich niemals jemanden getroffen, der sich irgendwie aus der Masse abgehoben oder es zu nennenswertem Wohlstand gebracht hätte, ohne im Besitz des Geheimnisses zu sein. Aus dieser Tatsache kann ich schließen, dass die Carnegie-Formel für die Selbstbestimmung wichtiger ist, als alles, was gemeinhin als Bildung bezeichnet wird.

Und was wird eigentlich unter „Bildung“ verstanden? Wenn damit Schulbildung gemeint ist, hatten viele der Leute, die ich Ihnen vorstellen werde, ziemlich wenig davon. John Wanamaker erzählte mir einst, dass er sich das wenige Schulwissen, das er besaß, auf ähnliche Weise angeeignet hatte, wie eine Lokomotive ihr Wasser aufnimmt: In voller Fahrt. [Anm. d. Ü.: Auf Langstrecken nahm eine Dampflok während des Fahrbetriebs Wasser aus zwischen den Gleisen gelagerten Trögen auf.]

Henry Ford erreichte niemals die High School, ganz zu schweigen vom College. Nun geht es mir nicht darum, die Bedeutung der Schulausbildung zu marginalisieren. Vielmehr möchte ich meine ernsthafte Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass diejenigen, die das Geheimnis beherrschen und anwenden, einen hohen Status erreichen, Reichtümer erlangen und dem Leben ihren eigenen Stempel aufdrücken – selbst dann, wenn ihre Ausbildung dürftig ist!

Während Sie lesen, wird Ihnen das Geheimnis irgendwann hell entgegen leuchten und vollkommen klar und deutlich vor Ihnen stehen. Das wird genau dann geschehen, wenn Sie dafür bereit sind. Wenn es sich zeigt, dann werden Sie es erkennen. Und egal ob Sie nun das Zeichen auf der ersten oder auf der letzten Buchseite erblicken: Halten Sie einen Moment inne, wenn es Ihnen zum ersten Mal vor Augen tritt und trinken Sie ein Glas auf einen der wichtigsten Wendepunkte in Ihrem Leben!

Lassen Sie uns nun zum ersten Kapitel kommen. Dort werden Sie die Geschichte eines sehr lieben Freundes von mir lesen können, der das Zeichen erkannte – und dessen geschäftlicher Erfolg als Beweis dafür ausreichen sollte, dass er den entscheidenden Moment gebührend gefeiert hat. Wenn Sie diese Geschichte und all die anderen in diesem Buch lesen, halten Sie sich dabei stets vor Augen, dass es hier um ganz reale und bedeutsame lebenstechnische Probleme geht – wie übrigens bei allen Geschichten, die aus der menschlichen Erfahrung geschöpft werden: Probleme, die überall dort auftreten, wo Menschen danach streben, auf ihren eigenen Füßen zu stehen und darum kämpfen, die Hoffnung und den Mut zu finden, die nötig dazu sind, ein glückliches und friedliches Leben zu führen und zu innerem und äußerem Reichtum sowie in den Genuss wahrer Freiheit zu gelangen.

Denken Sie auch daran, dass die Geschichten, die Sie hier lesen, sich wirklich alle so zugetragen haben. Ich habe sie mir nicht ausgedacht, sondern für Sie zusammen gestellt. Und zwar zu dem Zweck, Ihnen eine universelle Tatsache vor Augen zu führen, durch deren Verständnis Sie nicht nur lernen, was Sie erreichen können, sondern auch wie, sodass Sie gleich den nötigen Antrieb mitgeliefert bekommen, sofort damit anzufangen.

Noch ein letztes Wort, bevor wir mit dem ersten Kapitel loslegen. Sie mögen ihn als einen Hinweis betrachten, mit dessen Hilfe Sie dem Geheimnis von Mr. Carnegie auf die Spur kommen können: Jedes Werk und jede Errungenschaft hat ihren Anfang in einer Idee! Wenn Sie bereit dafür sind, das Geheimnis zu entdecken, dann haben Sie es schon zur Hälfte verinnerlicht und Sie werden die andere Hälfte problemlos erkennen, wenn Sie sich Ihnen offenbart.

Einführung

Der Mann, der sich in eine Partnerschaft mit Thomas A. Edison hinein

dachte .

In der Tat: Gedanken sind Dinge. Sie sind sogar sehr mächtige Dinge, wenn sie mit einer klaren, unumstößlichen Absicht, mit Beharrlichkeit sowie einem brennenden Verlangen nach ihrer Verwirklichung einhergehen – etwa in Form von Reichtum oder anderen Gütern.

Vor etwas mehr als dreißig Jahren durfte Edwin C. Barnes die erstaunliche Erfahrung machen, das es tatsächlich vorkommt, dass Menschen durch ihr Denken reich werden. Diese Erkenntnis kam ihm nicht über Nacht. Sie kam häppchenweise, Schritt für Schritt, und begann mit einem brennenden Verlangen danach, ein Geschäftspartner des berühmten Erfinders Thomas A. Edison zu werden.

Sein Verlangen war deshalb besonders, weil es endgültig war. Er wollte mit Edison zusammen arbeiten, nicht für ihn. Wenn Sie genau darauf achten, wie er es anstellte, sein Verlangen zu verwirklichen, dann werden Sie auch die dreizehn Grundprinzipien des Reichtums besser verstehen, um die es hier geht.

Als dieses Verlangen, oder der zündende Gedanke, ihm zum ersten Mal bewusst wurde, befand er sich nicht gerade in einer besonders guten Ausgangsposition. Es gab zwei Schwierigkeiten: Einerseits kannte er Mr. Edison nicht und außerdem hatte er nicht genug Geld, um das Bahnticket nach Orange, New Jersey zu bezahlen, wo Edisons Firma ihren Sitz hatte.

Diese zwei Schwierigkeiten wären genug gewesen, um die Mehrheit der Leute abzuschrecken. Aber es handelte sich nicht um einen gewöhnlichen Wunsch! Er war so entschlossen, sein Verlangen zu verwirklichen, sich nicht geschlagen zu geben, dass er sich schließlich dazu entschloss, die ganze Strecke nach East Orange als blinder Passagier auf einem Güterzug mitzufahren.

Als er angekommen war, stellte er sich in Mr. Edisons Labor vor und verkündete, gekommen zu sein, um in das Geschäft des Erfindes einzusteigen. Mr. Edison sagte später zu dieser ersten Begegnung: „Er stand vor mir und sah aus wie ein gewöhnlicher Herumtreiber. Aber da war etwas in seinem Gesichtsausdruck, das mir zu verstehen gab, dass er fest entschlossen war, das zu bekommen, was er wollte. Ich habe aus jahrelanger Erfahrung im Umgang mit Menschen gelernt, dass ein Mann, der etwas so sehr begehrt, dass er bereit ist, seine gesamte Zukunft dafür aufs Spiel zu setzen, es am Ende mit Sicherheit auch bekommt. Ich habe ihm die Möglichkeit gegeben, um die er mich bat, da ich sehen konnte, dass er nicht aufgeben würde, bis er das hatte, was er wollte. Es hat sich später gezeigt, dass meine Entscheidung kein Fehler gewesen ist.“

 

Das, was der junge Barnes bei diesem ersten Treffen zu Mr. Edison sagte, war weit weniger wichtig, als das, was er dachte. Edison bestätigte das. Die Erscheinung des jungen Mannes konnte es auch nicht gewesen sein, denn diese sprach eindeutig gegen ihn. Es war sein Denken, das den Ausschlag gab.

Wenn jeder, der bis hierhin gelesen hat, die volle Bedeutung dieser Aussage verstehen würde, dann wäre der ganze Rest des Buches überflüssig.

Nun wurde Barnes nicht gleich nach dem ersten Gespräch zu Edisons Partner. Er bekam von ihm zunächst die Gelegenheit, für einen eher marginalen Lohn in einem von Edisons vielen Büros zu arbeiten. Das Wichtigste für Mr. Barnes war jedoch, dass Edison ihm damit die Möglichkeit gegeben hatte, seine Fähigkeit dort unter Beweis zu stellen, wo sein Partner in spe es sehen konnte.

Die Monate vergingen und es geschah scheinbar nichts, was Barnes der Realisierung seines Ziels näher brachte, das er sich klar als sein definitives Hauptziel gesteckt hatte. In seinem Geist jedoch ging etwas ganz Entscheidendes vor sich: Das Verlangen danach, zu Mr. Edisons Geschäftspartner zu werden, steigerte sich von Tag zu Tag. Die Psychologen haben ganz richtig bemerkt, dass „etwas dann zur Wirklichkeit wird, wenn jemand wirklich bereit dafür ist“.

Barnes war nicht nur bereit dafür, Edisons Geschäftspartner zu werden, sondern er war auch fest entschlossen, sich bereit zu halten, bis er das bekam, was er wollte.

Er sagte sich nicht: „Ach ja, was soll das denn hier noch? Ich denke, ich werde meine Meinung ändern und mich nach irgendeinem anderen Verkaufsjob umsehen.“ Sondern: „Ich bin hier her gekommen, um in Edisons Geschäft einzusteigen und genau das werde ich auch tun, selbst wenn mich das den Rest meines Lebens kosten wird.“ Und es war ihm ernst damit. Die Leute würden völlig andere Geschichten von ihrem Leben zu erzählen haben, könnten sie nur ein definitives und unverrückbares Ziel für sich wählen und dabei bleiben, bis es sich zu einer allesverschlingenden Besessenheit entwickelt!

Ob der junge Barnes das damals wusste oder nicht, seine unglaubliche Sturheit, die ihn nie von seinem einzigen wahren Verlangen abrücken ließ, befähigte ihn dazu, sämtliche Widerstände wegzufegen und schließlich die Chance zu bekommen, auf die er gewartet hatte.

Als die Möglichkeit sich dann auftat, tat sie das auf ganz andere Weise und kam aus einer ganz anderen Richtung, als Barnes es erwartet hätte. Das ist einer der manchmal verwirrenden Tricks von Lebenschancen: Sie haben die hinterhältige Angewohnheit, sich durch die Hintertür hinein zu schleichen. Oft kleiden sie sich auch ins Gewand eines scheinbaren Unglücks oder einer vorübergehenden Niederlage. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass so viele Leute ihre Chancen nicht wahrnehmen.

Mr. Edison hatte gerade das Projekt eines neuen Bürogeräts zum Abschluss gebracht, das damals als Edison-Diktiergerät bekannt war und später Ediphone genannt wurde. Die Leute im Verkauf waren nicht sonderlich begeistert davon. Sie glaubten nicht an den Erfolg des Geräts. Und genau hier sah Barnes seine Chance. Sie hatte sich still und heimlich herein geschlichen, in Gestalt einer Maschine, für die sich niemand zu interessieren schien außer Barnes und ihr Erfinder.

Barnes wusste einfach, dass er in der Lage war, das Ding zu verkaufen. Und so bot er Mr. Edison an, die Verantwortung für den Vertrieb zu übernehmen. Er bekam seine Chance und brachte das Geschäft zum Laufen. Tatsächlich verkaufte er das Gerät so erfolgreich, dass er von Edison einen Vertrag bekam, der es ihm gestattete, es im ganzen Land an den Mann zu bringen. Aus diesem Geschäft entstand der Slogan: „Von Edison erfunden und von Barnes geliefert“.

Barnes kam durch dieses Geschäft nicht nur zu monetärem Reichtum, sondern vollbrachte damit etwas weitaus Bedeutenderes: Er zeigte damit, dass es tatsächlich möglich ist, mit einem reichen Denken reich zu werden.

Den genauen Kapitalwert von Barnes' Verlangen kenne ich nicht. Es hat ihm vielleicht zwei oder drei Millionen Dollar eingebracht. Dieses Vermögen wird jedoch bedeutungslos gegenüber dem wahren Gewinn: Der Gewissheit, dass es möglich ist, einen immateriellen Gedankenimpuls durch die Anwendung bestimmter Gesetzmäßigkeiten in seine physische Entsprechung zu verwandeln.

Barnes dachte sich buchstäblich in eine Geschäftspartnerschaft mit dem großen Edison hinein! Er dachte sich ein Vermögen herbei. Und dabei fing er mit nichts an als der Fähigkeit, zu wissen, was er wollte und der Entschlossenheit, seinem Verlangen treu zu bleiben, bis er hatte, was er wollte.

Am Anfang hatte er weder Geld noch eine nennenswerte Schulbildung. Er hatte keinen Einfluss, keine Verbindungen, die ihm die Türen geöffnet hätten. Aber er verfügte über den Mut, das notwendige Vertrauen und den absoluten Willen zum Sieg. Mithilfe dieser immateriellen Kräfte schaffte er es, sich zur rechten Hand des erfolgreichsten Erfinders aller Zeiten zu machen.

Lassen Sie uns nun einen Blick auf eine ganz andere Situation werfen. Wir werden gleich einem Mann begegnen, der seine Chance nicht wahrgenommen hat, obwohl sie direkt vor seiner Nase lag. Er machte sich selbst zum Verlierer, indem er drei Schritte vom Ziel entfernt aufgab.

Drei Schritte vom Gold entfernt

Einer der häufigsten Gründe zu versagen besteht darin, wegen einer vorübergehenden Niederlage aufzugeben. Früher oder später begeht jeder einmal diesen Fehler.

Zu Zeiten des Goldrauschs wurde ein Onkel von R. U. Darby vom Goldfieber gepackt und zog nach Westen, um zu graben und reich zu werden. Er hatte wohl noch nie etwas davon gehört, dass im Geist des Menschen mehr Gold versteckt liegt, als unter allen Kontinenten der Erde zusammen. Er steckte sich sein Gebiet ab und machte sich mit Picke und Schaufel an die Arbeit.

Nach einigen Wochen harter Arbeit wurde er vom Anblick des schimmernden Erzes belohnt. Nun brauchte er nur noch das Gerät, um es zur Oberfläche zu befördern. Also versteckte er den Eingang seiner Mine, machte sich wieder auf den Weg zurück in die Heimat nach Williamsburg, Maryland, und erzählte seiner Familie von seinem Durchbruch. Sie alle legten für die Maschinen zusammen, die er brauchte und verluden sie. Dann kehrte der Onkel zusammen mit dem jungen Darby zur Mine zurück.

Bald war der erste Wagen voll Erz gefördert und wurde zu einem Goldschmelzer gebracht. Die Einnahmen zeigten, dass sie eine der reichsten Minen in ganz Colorado erwischt hatten. Nur ein paar Wagenladungen mehr und die Ausgaben wären gedeckt. Und dann käme das ganz große Geld!

Die Bohrer gruben tiefer und die Herzen von Darby und seinem Onkel schlugen höher. Doch dann geschah etwas: Die Goldader verschwand! Sie waren zum Fuß des Regenbogens gelangt und der Goldtopf [Anm. d. Ü.: Einem irischen Volksglauben zufolge hat das Sagenwesen Leprechaun seinen Goldschatz in einem Topf am Fuße des Regenbogens vergraben] war nicht mehr da! Sie bohrten weiter und versuchten verzweifelt, ihre Ader wieder zu finden – ohne Ergebnis.

Schließlich beschlossen sie, aufzugeben.

Sie verkauften ihre Gerätschaften für ein paar hundert lumpige Dollars an einen Schrotthändler und nahmen den Zug nach Hause. Manch ein „Schrott“-Händler mag vielleicht ein wenig beschränkt sein – dieser war es jedenfalls nicht! Er heuerte einen Bergbauingenieur an, um einen Blick auf die Mine zu werfen und ein paar Berechnungen anzustellen. Der Ingenieur kam bald zu dem Schluss, dass das Projekt deshalb schiefgegangen war, weil sich die Eigner nicht mit Verwerfungs-Linien auskannten. Seine Berechnungen zeigten, dass die Ader nur drei Schritte von der Stelle entfernt weiter lief, wo die Darbys mit dem Bohren aufgehört hatten! Und genau dort tauchte sie dann auch wieder auf.

Dem Schrotthändler brachte die Mine Millionen von Dollars ein, weil er klug genug war, sich einen Experten zu suchen, statt einfach die Flinte ins Korn zu werfen.

Ein Großteil des Geldes, das in die Beschaffung des Grabungsgeräts geflossen was, konnte durch den damals noch sehr jungen R. U. Darby eingetrieben werden. Das Geld stammte von seinen Nachbarn und seiner Familie, die es ihm gaben, weil sie an ihn glaubten. Und er zahlte jeden einzelnen Dollar davon zurück, auch wenn er Jahre dafür brauchte.

Lange Zeit danach machte Mr. Darby die Entdeckung, wie man Verlangen in Gold umwandelt und wurde für seinen Verlust vielfach entschädigt. Er machte diese Entdeckung, nachdem er ins Geschäft mit Lebensversicherungen eingestiegen war.

Da er sich daran erinnerte, dass er ein riesiges Vermögen verloren hatte, weil er drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben hatte, konnte er von dieser Erfahrung profitieren. Und zwar mit einer einfachen Methode, die darin bestand, sich selbst stets zu sagen: „Ich habe drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben, aber ich werde niemals aufgeben, wenn jemand 'nein' sagt, dem ich eine Lebensversicherung verkaufen will.“